RE: Qualität von Objektivtests

#1 von IEHH ( gelöscht ) , 29.09.2004 20:35

Hallo zusammen,

im Rahmen einer bevorstehenden DSLR Entscheidung schaue ich mir das Objektivangebot bei den einzelnen Marken an. Ich habe u.a. die Bestenliste aus der ColFo und eine Sonderausgabe vom FoMag herangezogen.

Meine Frage an Euch: Was haltet Ihr von diesen Bestenlisten?

Der BAS Test des FoMag macht doch eigentlich einen vernünftigen Eindruck, oder?
Aus dem Computerbereich habe ich die Erfahrung gemacht, daß die Bestenlisten im Großen und Ganzen schon stimmen. Die ersten 10 sind auch meist die ersten 10, allerdings würde ich persönlich ab und zu auf andere Reihenfolgen kommen. Was mich dort am meisten stört ist die Unvollständigkeit. Häufig gibt es weitere gute Produkte, die aber nicht auftauchen, weil noch nicht getestet.

Bei den Objektiven habe ich keine Vergleichsmöglichkeiten, ich kenne nur eine Handvoll NIKON Objektive und NIKON kommt als DSLR momentan nicht in Frage.

"Teuer = gut" scheint wohl überwiegend zu gelten. Aber der Umkehrschluß scheinbar nur teilweise. Einige recht günstige Objektive von z.B. Tamron sollen ja recht gut sein.

Die Problematik mit den DSLRs ist mir grundsätzlich bekannt, aber ich wüßte nicht, wie ich das ausschließen könnte (außer vielleicht nur neue "D" Optiken zu kaufen).

Viele Grüße
Ingo



IEHH

RE: Qualität von Objektivtests

#2 von eugene g. ( gelöscht ) , 29.09.2004 21:03

Ein Punkt, der zu weit geht, um in fomag Test berücksichtigt zu werden, sind die Charakteristiken von Farbe und Kontrastverhalten, die insgesamt einen Bildeindruck entstehen lassen, den man wohl besser im Bauch beurteilen kann, als ihn anhand numerischer Werte in eine Rangliste zu transferieren.
Zumindest bei einigen Herstellern kann man eine Stringenz bzw. einheitliche Linie dieser Eigenschaften unterstellen, von anderen Herstellern weiss ich es nicht.

Unter diesem Gesichtspunkt macht es jedoch meines Erachtens Sinn, eine Linie zu finden, die einem zusagt und mit den Objektiven in dieser Linie zu bleiben. Dies schliesst wiederrum aus, Objektive unterschiedlicher Hersteller wild zu mischen und beim Objektivkauf nach Test-Preis-Leistungsverhältnissen oder Ranglisten zu gehen. Also besser nicht: heute Sigma, morgen Tamron, gestern Tokina und dazu noch ein Minolta.

Wie sich ein bereits analog zusammengestellter Objektivfuhrpark nach digitaler Farbprozession in diesem Sinne verändert, vermag ich nicht zu sagen. Meine Vermutung geht jedoch dahin, dass KM die Dynax 7D Farbprozession (ein schönes Wort /wink.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="wink.gif" /> ) nicht ungeachtet der Eigenschaften der eigenen Objektive entwickelt hat.

E.G.



eugene g.

RE: Qualität von Objektivtests

#3 von IEHH ( gelöscht ) , 29.09.2004 22:52

Hallo Eugene

das ist sehr interessant. An die Farbe habe ich noch gar nicht gedacht. Kann es sein das der Weissabgleich das kompensiert?

Eigentlich weiß ich gar nicht, wie ein automatischer Weißabgleich funktioniert. Wählt die Kamera einen von x vordefinierten Werten aus, oder versucht sie stufenlos "live" einen Abgleicht zu machen? Weiß das jemand?

Aber es stimmt, analog stört mich an meinem Tamron Reisezoom eine gegenüber den Nikon Optiken leichte kältere Farbe (neben der miesen Schärfe und dem flauen Gesamteindruck).

Grüße
Ingo



IEHH

RE: Qualität von Objektivtests

#4 von thomasD , 29.09.2004 23:10

In der neuen foMag gibt es jetzt den neuen BAS Digital. Ich habe den mal überflogen, und schon bei der Beschreibung des Tests hat er mich nicht überzeugt. Z.B. werden Optiken mit offensichtlichem Fehler in der Zentrizität ausgesondert und nicht bewertet, wobei ich denke, das die Sereinstreuung gerade dadurch nicht berücksichtigt wird. Es gibt noch andere Punkte, die mir nicht gefallen haben, ist jetzt aber zu spät, um das alles durchzugehen.
Zumindest stehe ich diesem Test recht skeptisch gegenüber.



thomasD  
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RE: Qualität von Objektivtests

#5 von IEHH ( gelöscht ) , 16.10.2004 16:03

Hallo Thomas,

eigentlich fand ich die Ansätze von Colorfoto und FoMag recht einleuctend, aber ich frage mich z.B. warum die meisten Objektive an der Nikon D70 soviel besser abschneiden, als z.B. an der EOS 10D.

Zumal ich dann folgende Überlegung anstelle:
Angenommen 10D und D70 schneiden im Test bezüglich Qualität ziemlich identisch ab (was IMHO zumeist der Fall war, zumindest fand ich die "Siege" bei der Qualität und Auflösung nicht so gravierend) UND ein Objektiv (z.B. Sigm 18-125) schneidet an der 10D in der Auflösung schlechter ab, als das Gehäuse in anderen Tests ERGIBT sich daraus nicht z.B. der Schluss, dass man die Kombination 20D und dieses Objektiv schlichtweg vergessen kann, weil sich die Mehrauflösung der 20D mangels optischer Leistung gar nicht auswirken KANn?

Kurz:
(Objektivauflösung Sigma 18-125 an 10D) < (Bodyauflösung EOS 10D) => Objektiv für 20D unbrauchbar (?)
unter der Annahme, daß die CCDs 10D und 20D hier entsprechend vergleichbar sind.

Darin ist doch kein Denkfehler oder?

Warum schneidet die Dinger an der D70 besser ab? Das bischen Unterschied im CROP? 1,5 zu 1,6?

Und: Wird der Objektivkauf für eine Dynax 7D nicht zum absoluten Blindflug, wenn man noch keine Testberichte "Objektiv an Dynax 7D" vorliegen hat?


Grüße
Ingo



IEHH

RE: Qualität von Objektivtests

#6 von WinSoft , 16.10.2004 23:42

Von Zeitschriftentests halte ich nicht viel. Diese Leute haben oft nicht die Muße, die Messgeräte, die Erfahrung, das Know-How für einen soliden und seriösen Test. Dazu kommt der Druck aus den Werbeschaltungen: Da darf kein negatives Urteil eines inserierenden Herstellers raus!

Wenn es schon um Objektive geht, dann versuche ich mir zu besorgen:
- Diagramm der Kontrastübertragung in % für verschiedene Blenden für die Ortsfrequenzen 5, 10, 20 und 40 lp/mm in Abhängigkeit von der Bildhöhe (MTF), bei Zooms für mindestens drei Brennweiten
- Diagramm der relativen Verzeichnung in % und der effektiven Verzeichnung bei offener Blende in Abhängigkeit von der Bildhöhe, bei Zooms mindestens für drei Brennweiten
- Diagramm der natürlichen Vignettierung in % in Abhängigkeit von der Bildhöhe bei offener Blende und zwei Stufen darunter

Aus diesen Daten kann man sich sehr schnell ein ungefähres Bild von der Leistungsfähigkeit eines Objektivs machen. Seriöse Hersteller geben diese Diagramm an.



 
WinSoft
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RE: Qualität von Objektivtests

#7 von Qwertz ( gelöscht ) , 17.10.2004 09:43

Dazu kommen dann noch die rhetorischen Verrenkungen, damit juristische Probleme, die ein Hersteller machen könnte, aufkommen. Beim aussortieren von Optiken mit Zentrierfehler vermute ich diesen Hintergrund.



Qwertz

RE: Qualität von Objektivtests

#8 von MikeB ( gelöscht ) , 17.10.2004 11:04

Ja, ich weiß wie das läuft, ein Freund von mir hat mal für eine bekannte Zeitschrift Telefone getetet. Da ich keinen Ärger möchte werd ich nicht deutlicher.



MikeB

RE: Qualität von Objektivtests

#9 von heinrichloch ( gelöscht ) , 17.10.2004 11:25

schaut euch die werbeseiten in den jeweiligen heften an:
A schaltet 2 ganze seiten
B schaltet 1 halbe seite
C schaltet keine seite. /angry.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="angry.gif" />
jetzt entscheidet selbst, wer die beste beuteilung bekommt.
so und nicht anders läuft der hase. ähnlich wie beim autotest.
die beste lösung ist, diese bunten hefte zu meiden.
was da drinsteht kann man in den meisten fällen vergessen.
ausserdem steht im net soviel lesenswertes, dass man den gedruckten mist vergessen kann.

gruss aus mainz /good.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="good.gif" />
heinz



heinrichloch

RE: Qualität von Objektivtests

#10 von heinrichloch ( gelöscht ) , 17.10.2004 11:31

nachtrag:
da die redaktionen die zu beurteilenden geräte nicht neutral im handel kaufen, sondern beim hersteller anfordern, weiss der hersteller bescheid und sortiert vorab aus und legt nur die ware vor die die geringste streuung hat. und so liebe freunde entsteht der "unabhängige, neutrale" test.

heinz aus mainz



heinrichloch

RE: Qualität von Objektivtests

#11 von MikeB ( gelöscht ) , 17.10.2004 13:12

Ihr werdet es nicht glauben, die fordern die Teile nicht an, sondern die bekommen die geschickt, und der journlist darf das Teil meistens behalten nach dem Test. Und ich denke wenn er einen schlechten Bericht schreibt hat er das letzte mal ein Teil von dieser Firma bekommen, jedenfalls läuft es so bei Telefonen und Handys.



MikeB

RE: Qualität von Objektivtests

#12 von WinSoft , 17.10.2004 13:45

Zitat von MikeB
Ihr werdet es nicht glauben, die fordern die Teile nicht an, sondern die bekommen die geschickt,


Also doch Vorauswahl eines ausgesucht guten Geräts aus der Menge der breiten Exemplarstreuungen...



 
WinSoft
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RE: Qualität von Objektivtests

#13 von MikeB ( gelöscht ) , 17.10.2004 15:27

Nehme ich mal an, geht doch alles ums Geld! Leider!



MikeB

   


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