Forum Übersicht - RE: Von Kalifornien nach Montana - 3

Nach einigen Metern Abstieg sieht man beim Blick zurück die oberste, helle Gesteinsstufe des Canyons (Weg ist rechts unten im Bild). Das ist etwas, dem man sich nach 6 Stunden Abstieg und 7 Stunden Aufstieg (der Grand Canyon ist bis zu 1800m tief) entgegensehnt. Beim Aufstieg sind die letzten paar hundert Höhenmeter (die letzten 3 meilen Weg) fieserweise am steilsten und es gibt einige Stufen im hellen Gestein. Wähnt man sich schon fast am Ziel, dann stellt man fest, dass die nächstgelegene Geländekante nicht der Rand des Canyons ist, sondern nur eine weitere Schichtstufe und der Weg nach oben noch lange nicht geschafft ist.

Du bist das tatsächlich runtergelaufen? Respekt!
Wir haben darauf 'verzichtet'. Am Eingang oben gibt es ja auch eindringliche Warnhinweise und das Beispiel einer jungen trainierten Marathonläuferin, die beim Abstieg und Aufstieg auf diesem Weg durch Dehydrierung ums Leben gekommen ist.
Allerdings beneide ich dich um die Eindrücke, die du dadurch vermutlich gewonnen hast, und bin auf die Bilder von unten gespannt.

ZITAT(thomasD @ 2014-05-24, 12:02) Du bist das tatsächlich runtergelaufen? Respekt!
Wir haben darauf 'verzichtet'. Am Eingang oben gibt es ja auch eindringliche Warnhinweise und das Beispiel einer jungen trainierten Marathonläuferin, die beim Abstieg und Aufstieg auf diesem Weg durch Dehydrierung ums Leben gekommen ist.[/quote]
Die Belastung beim Ab- und Aufstieg hängt wesentlich von der Temperatur ab. Ich war Mitte Oktober dort, dann ist es nicht mehr so heiß. Ich war aber trotzem heilfroh, dass ich ein durch Absage freigewordenes Bett in der Phantom Ranch bekommen hatte. Der Aufstieg am nächsten Tag hat schon meine ganze Kraft gekostet.

Was am Abstieg beonders interessant ist, sind weniger die Fotos als der persönliche Eindruck. Von weiter unten wirkt der Canyon besser, vom Rand ist er einfach zu groß.

Kondore waren am Gand Canyon fast verschwunden, aber durch ein ehrgeiziges Nachzuchtprogramm gibt es wieder etliche Exemplare. Diese sind alle nummeriert, wie das hier gezeigte Exemplar.

Als ich die Kondore fotografierte, hatte ich einen riesigen Fleck auf dem Sensor der A77. Mit dem Blasebalg ging er nicht weg. Da wurde ich leichtsinnig und habe versucht, den Sensor mit (vorgetränkten) Green Clean Swabs feucht zu reinigen, die ich für Notfälle im Rucksack hatte, obwohl ich schon gelesen hatte, dass diese häufig den Sensor verschmieren und ich sie eigentlich schon längst wegschmeißen wollte. Es kam wie es kommen musste und schnell war der Sensor voller Schlieren. Da war guter Rat teuer. Als Notlösung habe ich schließlich einen Trockenswab genomnen und ihn mit Wasser aus meiner Trinkflasche angefeuchtet. Damit habe ich den Sensor tatsächlich wieder klar bekommen. Ein paar Tage später habe ich mir dann Eclipse und trockene Swabs gekauft. Damit hatte ich nie wieder Probleme.

Auf dem Weg nach unten gibt es immer wieder schöne Ausblicke, so dass einige Zeit für Fotostopps draufgeht. Den Colorado River sieht man nur selten und erst, wenn man schon ziemlich weit unten ist. Aber dann ist es trotzdem noch ein ganzes Stück bis zur an der Sohle des Canyons gelegenen Phantom Ranch.

Wo hast Du das Eclipse gekauft?
Bei einer der Electronic-Ketten wie Best Buy?
Vielleicht hat auch Radio Shack Eclipse im Sortiment?
Akkus für Kameras haben sie jedenfalls.
Radio Shack und Batteries & Bulbs hab ich in jeder kleineren Stadt gesehen nicht so die großen Discounter.


Klasse Fotos vom Großen Canyon ich freu mich schon auf die Tour im Herbst.

ZITAT(guenterwu @ 2014-05-25, 12:05) Wo hast Du das Eclipse gekauft?[/quote]
In einem Fotogeschäft in Washington (Utah). Ein Fläschchen und dazu noch trockene Swabs.

ZITAT(guenterwu @ 2014-05-25, 12:05) Klasse Fotos vom Großen Canyon ich freu mich schon auf die Tour im Herbst.[/quote]
Ich freue mich auch schon sehr auf den Workshop im Herbst. Bis auf eine Ausnahme habe ich zwar alle Ziele schon mehrfach besucht, aber es ist jedesmal ein etwas anderes Licht und man entdeckt auch immerwieder neue Motive und Perspektiven und diesmal im Kreis von Fotofreunden bestimmt erst recht.

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Außer Vögeln und Hörnchen sieht man im Grand Canyon gelegentlich auch weiteres Landgetier, z.B. Füchse, Rehe und Reptilien, wie diese:

Wenn man schließlich den Colorado River auf dieser Hängebrücke überschreitet, wähnt man sich schon fast am Ziel, der Phantom Ranch, von der ich dann am nächsten Morgen über den Bright Angel Trail wieder aufgestiegen bin. Von der Brücke bis zur Phantom Ranch ist es aber schon noch ein Stück zu laufen und ich war heilfroh, als ich endlich ankam. Es gibt Leute, die schaffen den Ab- und Aufstieg an einem Tag und ich begenete sogar mehreren Sportlern, die an mir im Laufschritt vorbeirannten. Mir reichte schon der Abstieg an einem Tag.

Der Weg in den Grand Canyon begann mit einem Hörnchenbild und endet auch mit einem:

Nach dem Besuch des Grand Canyons führt uns die Reise von Las Vegas aus weiter in Richtung Norden bzw. Nordosten. Das Valley of Fire mit seinen roten Felsen, in denen es z.B. viele Aushölungen und kleine Bögen gibt, erfreut sich zunehmender Beliebtheit.

Das Valley of Fire belegt einiges an Fläche und die Sehenswürdigkeiten konzentrieren sich weitgehend auf 3 ein Stück auseinandergelegene Teilbereiche. Ich hatte nur einen Tag Zeit und musste hin- und her fahren, um jeweils passendes Licht zu haben. Das gelang nur teilweise, aber ich habe genügend gesehen um mit ein paar schönen Eindrücken und Bildern zurückzukehren.

Den Besuch im Valley of Fire beendete ich mit der Fire Wave. Ich war schon etwas spät dran und da sie vom Parkplatz eine ganze Ecke weg ist, durfte ich den Anmarsch im Laufen mit Fotorucksack hinter mich bringen.

Aus dem Zion NP habe ich nichts Neues zu zeigen und Günter ist in seinem 8 weeks Thread ja gerade auch ausführlich auf den Zion eingegangen.

Das nächste Ziel in meinem Bericht ist daher der Bryce Canyon. Von dort habe ich in meinem Bericht USA Südwesten (Link siehe Fußzeile / Signatur) schon viele Bilder gezeigt, aber ich wollte ihn gern auch mal bei Schnee sehen. Im Dezember des letzten Jahres konnte ich an einen beruflichen Aufenthalt in San Diego noch eine Woche Foto Fahrt zu interessanten Zielen im Südwesten anhängen. Das waren Joshua Tree, Trona Pinnacles, Death Valley, Las Vegas, Valley of Fire, Zion (Besuch bei Freunden), Bryce Canyon, Toadstool Hoodoos, und Nordseite des Lake Powell (ziemlich viel für eine Woche, aber es ging). Es war außergewöhnlich kalt und der Schnee kam weit nach Süden. Selbst in Page am Lake Powell war es weiß und bei St. George wurde die Autobahn wegen starker Vereisung gesperrt und die Pools im Ort waren zugefroren.

An eine Übernachtung im Auto war am bis zu 2700m hoch gelegenen Bryce Canyon nicht zu denken. Ich hatte morgens also noch Anfahrt aus einem Ort in der Nähe. Bei starkem Wind und Temperaturen, die irgendwo zwischen -10 und -20°C lagen, kam ich früh morgens am Bryce an. Die Straße war nur bis zum Bryce Point geräumt, aber somit waren schon einige schöne Aussichtspunkte zu erreichen. Durch den starken Wind war es außerhalb des Autos aber extrem ungemütlich. Ich bin also nur aus dem Auto gesprungen, schnell zum Aussichtspunkt gelaufen und habe ein paar Fotos geschossen. Ich bin nichtmal zu allen erreichbaren Punkten gegangen, so kalt und unangenehm war es. Ich hatte ja nicht die Kleidung mit, die ich bei den Polarlichtfotoworkshops trage. Kaum vorzustellen, dass ich eine Woche vorher noch in Badehose in San Diego auf dem Balkon gesessen hatte.

Ein Stück weiter bietet sich dieser Blick. Das haben wahrscheinlich schon etliche von Euch selbst gesehen, aber dabei geschwitzt und nicht gefroren.

Tolle Bilder aus meiner Lieblingsregion!!!
Einfach herrlich!

Etwas gutes hatte aber das knackig kalte Wetter, die Fernsicht ist phänomenal