RE: Sensor-Film

#1 von ingobohn , 26.01.2008 10:26

Da ich durch meinen Urlaub ein paar etwas hartnäckigere Flecken auf dem Chip meiner Dynax 7D habe, komme ich nun um eine erste Naßreinigung des Chips nicht mehr drumrum. Bisher hatte ich den Chip immer noch mit einem simplen Blasebalg sauber bekommen. Hier und anderswo habe ich mich mal umgeschaut, welches Reinigungs-System/-Prinzip einerseits effektiv und andererseits nicht völlig überteuert ist. Die Naßreinigung via Sensor-Swabs o.ä. war mir einerseits zu teuer, andererseits nicht wirklich vielversprechend. Ein Kumpel meinte, er hätte mehrere Versuche benötigt, außerdem hatte er den Eindruck, daß ein Teil des Drecks einfach nur an den Rand gekehrt wird.

Tja, und irgendwie landete ich dann bei "Sensor-Film": http://www.sensor-film.de Im ersten Moment sieht das ziemlich spooky aus, aber in dem auf der Website hinterlegten How-To-Video sieht es recht vertrauenserweckend aus. Ich möchte hier nun über meine Erfahrungen mit dem Reinigungsmittel berichten.


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RE: Sensor-Film

#2 von ingobohn , 26.01.2008 10:28

Allgemeines

Wie gesagt, das ganze hört sich erst mal seltsam an, aber auf der o.g. Website klingt das ganze dann doch sehr seriös. Schlußendlich habe ich mir entschlossen, ein Päckchen von dem Granulat zu kaufen. Der Verkäufer sitzt in Augsburg, und der Brief mit dem Granulat und einem fusselfreien Papiertuch kam zwei Tage nach der Bestellung an. Kostenpunkt: 16,95 EUR.
Wer sich nicht traut (oder wer keine Lust dazu hat), das Granulat selbst anzumischen, kann auch eine fertige Lösung kaufen, die ist allerdings dann etwas teurer (siehe Website).


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RE: Sensor-Film

#3 von ingobohn , 26.01.2008 10:32

Ansetzen der Reinigungslösung

Das fast klare Granulat kommt in einem Plastikbeutel und muß in 25 ml Wasser aufgelöst werden. Hierzu habe ich das Fläschchen, in dem ich die Lösung anmischte, in ein kochendes Wasserbad gestellt und den Deckel auf das Fläschchen getan, damit keine Flüssigkeit verdampft. Das Polyvinylalkoholgranulat löst sich tatsächlich nur recht schwer und langsam auf. Ich habe die Lösung ca. 3h im Wasserbad behandelt. Wichtig ist in dem Zusammenhang vielleicht noch, daß man erst die 25 ml Wasser im Gefäß vorlegt und dann langsam das Granulat hineingibt. Legt man das ganze Granulat vor und kippt auf einen Schlag das Wasser darauf, kann der Polyvinylalkohol eventuell verklumpen - und dann löst sich das ganze Zeugs noch schwerer.
Ach ja: Ich habe auqa dest genommen, obwohl in der Anleitung immer nur von "Wasser" die Rede ist (es sollte also auch stinknormales Hahnenwasser tun).


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RE: Sensor-Film

#4 von ingobohn , 26.01.2008 10:37

Reinigungstest

Mit einem alten, verdreckten UV-Filter habe ich einen Test gemacht. Mit einem dünnen Pinsel habe ich recht dick die zähe Lösung aufgetragen. Die Lösung "verteilt" sich zwar gleichmäßig (so daß eventuell vom Auftragen vorhandene Dellen, Löcher oder Striemen schlußendlich ausgeglichen werden und die Filmoberfläche dann glatt wird), aber sie ist zähflüssig genug, um nicht zu zerfließen. Das ist später beim Auftragen auf den Chip wichtig, damit der Film nicht über die Chipkante läuft und eventuell andere Bauteile berührt/beschädigt.
Das Trocknen dauerte ca. 2h. danach habe ich mit dem fusselfreien Papier wie im Video beschrieben einen "Henkel" zum Abziehen des Films aufgebracht und diesen etwas eine halbe Stunde trocknen lassen.
Schlußendlich habe ich mit einer kleinen Pinzette den Film abgezogen, was recht einfach geht, man sollte lediglich darauf achten, daß man das eine Ende des Henkels ziemlich in der Ecke des Films anbringt, so daß man den Film auch wirklich gut abziehen kann.
Der Reinigungseffekt auf dem Filterglas war sichtbar (ohne allerdings in irgendeiner Form ein Probefoto gemacht zu haben).


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RE: Sensor-Film

#5 von ingobohn , 26.01.2008 10:42

Reinigung Dynax 7D-Chip

Die Dynax 7D habe ich auf einer festen Unterlage mit dem Rücken nach unten und dem offenen Bajonett nach oben hingelegt. Durch den Rahmen des Rückseitenmonitors liegt die Dynax 7D sehr eben (wichtig), ohne daß man die Kamera an anderer Stelle unterfüttern müßte. Mit einem feinen Pinsel (Pelikan, Größe 6) habe ich vorsichtig und dick den Film aufgetragen. Außer, daß der Spiegelkasten doch recht tief ist und ich sicherheitshalber meine rechte Hand mit der linken abgestützt habe, damit ich nicht "zittere", gab es beim Auftragen keine Probleme.
Momentan trocknet der Film gerade, zum Schutz habe ich das fusselfreie Papier über das offenen Bajonett gelegt. Man kann auch den Bajonettdeckel aufsetzen, dann dauert das Trocknen aber länger. Mit aufgesetztem Objektiv dauert es am längsten.
Ach so: Ich habe eine frisch geladene Batterie natürlich in die Kamera eingesetzt, das soll nach übereinstimmender Meinung mehrer Stunden reichen, um den Verschluß offen zu halten. Ganz mutige lassen den Spiegel wieder runterklappen und den Verschluß schließen - das sollte auch kein Problem sein.

To be continued later...


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RE: Sensor-Film

#6 von mullar , 26.01.2008 10:47

Ich habe hier auch ein kleines Fläschchen von dem Zeugs herumstehen, aber mich ehrlich gesagt noch nicht getraut - zumal Roadshows meines Kameraherstellers beim Händler meines Vertrauens mit kostenloser Sensorreinigung meist zuvorkamen.

Aber irgendwann will ich es auch probieren.

Fazit aller Internetrecherchen (vor dem Kauf) 99% aller Anwender sind zufrieden. 1% hat sich die Lamellen des Verschlusses zerstört, wg. unsachgemäßer Anwendung. Papierstreifen falsch aufgeklebt (nach oben abstehend), Akku wurde während des Trocknungsprozesses leer, Verschluss schloss sich und Lamellen verbogen sich am Papierstreifen. Reparatur/Wechsel des Verschlusses erforderlich, welches aber der Vertreiber der Flüssigkeit (Sensorfilm (funktionierender Link)) sehr sachgemäß und vor allem preiswerter als der Kamerahersteller besorgte.

Liebe Grüße und ToiToiToi!!

Lars


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RE: Sensor-Film

#7 von ingobohn , 26.01.2008 11:01

Nach dem Trocknen des Films und vor Anbringen des Henkels werde ich die den Verschluß schließen und den Spiegel runterklappen lassen. Dann werde ich eine neue Batterie einlegen und erst danach den Henkel montieren - und Verschluß und Spiegel wieder offen stehen lassen, um o.g. Schäden zu vermeiden.
Bin auch schon gespannt, ob alles funktioniert. Bei der Trockenübung mit dem UV-Filter war alles problemlos gegangen. Schau mer mal...


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RE: Sensor-Film

#8 von toomuchpix ( gelöscht ) , 26.01.2008 13:45

ZITAt (ingobohn @ 2008-01-26, 11:01) Nach dem Trocknen des Films und vor Anbringen des Henkels werde ich die den Verschluß schließen und den Spiegel runterklappen lassen. Dann werde ich eine neue Batterie einlegen und erst danach den Henkel montieren - und Verschluß und Spiegel wieder offen stehen lassen, um o.g. Schäden zu vermeiden.
Bin auch schon gespannt, ob alles funktioniert. Bei der Trockenübung mit dem UV-Filter war alles problemlos gegangen. Schau mer mal...[/quote]

Kannst ja auch mal ein paar Fotos mit aufgetragenem Film machen.
Das gibt bestimmt kreative Weichzeichnereffekte. /pardon.gif" style="vertical-align:middle" emoid="ardon:" border="0" alt="pardon.gif" /> /rolleyes.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="rolleyes.gif" />


toomuchpix

RE: Sensor-Film

#9 von tatatu , 26.01.2008 14:27

Scheint mir gerade für Kameras sehr gut, die Antishake haben - die anderen Methoden bergen ja die Gefahr, dass man durch zu viel Druck auf den Chip den AS beschädigt.
Beste Grüße.


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RE: Sensor-Film

#10 von mullar , 26.01.2008 14:43

Bei geschlossenem Vorhang dauert die Trocknung lt. Anwendern und aufgetragener Schichtdicke weit mehr als 2 Stunden.

Ich habe von 4-6-12 Stunden gelesen ... also nicht zu schnell nachsehen ... Lass Dir Zeit damit ... der Sensor ist immerhin das "Herzstück" Deiner Kamera.

PS: Fettflecken auf dem Sensor (wo auch immer die herkommen mögen) lassen sich damit übrigens nicht beseitigen - nur "Staub" ...


Lars


 
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RE: Sensor-Film

#11 von ingobohn , 26.01.2008 15:08

ZITAt (mullar @ 2008-01-26, 14:43) Ich habe von 4-6-12 Stunden gelesen ... also nicht zu schnell nachsehen ... Lass Dir Zeit damit ... der Sensor ist immerhin das "Herzstück" Deiner Kamera.[/quote]
Bei meinen Tests mit dem UV-Filter war das in gut 2h erledigt (ich hatte auch das fusselfreie Papier drübergelegt, um einigermaßen identische Bedingungen zu haben.

Nachdem es nun 5h auf meinem Dynax 7D-Chip trocknete, habe ich gerade den Henkel montiert.
Allerdings sehe ich das ziemlich entspannt. Falls der Film noch nicht wirklich trocken sein und beim Abziehen reißen sollte, ist das alles halb so schlimm. Dann schmiere ich einfach nochmal eine neue Lage drüber, lasse es über Nacht trocknen und ziehe den Film morgen früh ab. Wir werden sehen, in ca. 1h werde ich mehr sagen können.

ZITATPS: Fettflecken auf dem Sensor (wo auch immer die herkommen mögen) lassen sich damit übrigens nicht beseitigen - nur "Staub" ...[/quote]
Logo - das Lösungsmittel ist ja auch Wasser. Daher lassen sich auch nur hydrophile Verunreinigungen lösen, keine lipophilen (wie etwa Fett).
Für solche Flecken sollte aber auch eigentlich der Sensor-Swab nicht geeignet sein, da der mit alkoholischen Lösungen arbeitet, die nur seeehr begrenzt fettlösend sind. Und wenn wir schon dabei sind: Kennt jemand ein Reinigungssystem/-prinzip, welches für Fettflecken geeignet ist? /unsure.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="unsure.gif" />


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RE: Sensor-Film

#12 von binbald , 26.01.2008 15:17

ZITAt (ingobohn @ 2008-01-26, 15:08) Dann schmiere ich einfach nochmal eine neue Lage drüber, lasse es über Nacht trocknen und ziehe den Film morgen früh ab. Wir werden sehen, in ca. 1h werde ich mehr sagen können.[/quote]
Wie dicht über dem Sensor läuft eigentlich der Verschluss - bzw. wie viel Schichten und Papierstreifen gehen da drunter?


--- Gruß, Michael ---


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RE: Sensor-Film

#13 von tatatu , 26.01.2008 15:18

ZITAt (ingobohn @ 2008-01-26, 15:08) Kennt jemand ein Reinigungssystem/-prinzip, welches für Fettflecken geeignet ist? /unsure.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="unsure.gif" />[/quote]
"DigiClean" von "Resolution".
z.B. http://www.profotshop.ch/Kamera-zubehoer/S...uecher-dgc.html
Erste Lösung (A) "containing alcohol an soap".
Zweite Lösung (B) "containing isopropanol and deionised water for final cleaning after using DigiClean A".
Beste Grüße.


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RE: Sensor-Film

#14 von ebarwick , 26.01.2008 15:25

ZITAt (ingobohn @ 2008-01-26, 15:08) Nachdem es nun 5h auf meinem Dynax 7D-Chip trocknete, habe ich gerade den Henkel montiert.
Allerdings sehe ich das ziemlich entspannt. Falls der Film noch nicht wirklich trocken sein und beim Abziehen reißen sollte, ist das alles halb so schlimm. Dann schmiere ich einfach nochmal eine neue Lage drüber, lasse es über Nacht trocknen und ziehe den Film morgen früh ab. Wir werden sehen, in ca. 1h werde ich mehr sagen können.[/quote]

Ingo, du machst das äußerst spannend, ich zittere schon ein paar Stunden mit ;-))

Grüße
Erhard


Die Welt ist so, wie man sie sieht.
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RE: Sensor-Film

#15 von ingobohn , 26.01.2008 15:55

Reinigung Dynax Dynax 7D-Chip

So, nach 5h war der Film auf dem Chip trocken und ich habe den Henkel aus dem fusselfreien Papier auf den getrockneten Film gesetzt und ca. 30 min trocknen lassen. Danach wollte ich mit einer (zu kleinen) Pinzette den Henkel abziehe, was aber scheiterte. Nicht, weil die Pinzette zu klein oder zu kurz war, sondern weil sie zu zierlich war und die Pinzettenbacken nicht fest genug am Papier hielten. Der Film sitzt schon recht satt auf dem Chip. Das erste Eck des Filmes muß man schon mit etwas Kraft hochziehen (danach flutscht es besser). Nun gut, ich habe also eine größere "Pinzette"[1] /laugh.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="laugh.gif" /> ausgepackt und beherzt gezogen. *schupps* - der Film war unten.
Alles Zittern und Bibbern war unnötig, hat alles bestens funktioniert! /good.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="good.gif" />



[1] Ich habe die Zange des Victorinox Cyber Tools http://www.victorinox.ch/index.cfm?site=vi...=349&lang=D hierfür mißbraucht. /ohmy.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="ohmy.gif" />


"Das mit dem Leben habe ich nicht so drauf. Ich sehe lieber anderen dabei zu." (Frank Goosen, So viel Zeit)


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