Forum Übersicht - DSLR-A700 » Sony DSLR-A700: "Gedenksekunde" beim Fokussieren

Bei jedem Scharfstellvorgang legt die A700 anscheinend eine kurze Pause ein, bevor sie den Fokusantrieb anwirft. Wen man die Scharfstellung auf den Auslöser gelegt hat und tippt diesen an, vergeht (subjektiv geschätzt) ca. 1/8 bis 1/4 Sekunde, bevor der Fokusmotor anläuft, egal ob der gehäuseseitige oder der SSM-Antrieb eines entsprechenden Objektivs, und egal ob AF-C oder AF-S eingestellt ist.

Warum?

Nachdem es mir neulich schon mit den vom Body angetriebenen Objektiven und im AF "S" Modus auffiel, probierte ich heute in einem Mediamarkt (ja, es gibt welche mit viel Alpha-Zeugs! :-) ) eine A700 mit dem Sony 70-200 SSM aus. Die Kamera stellte ich auf kontinuierlichen Autofokus, das große Fokusfeld (automatische Messfeldwahl) war eingeschaltet.

Ich schwenkte mit aktivem AF © direkt zwischen weiter entfernten und näherliegenden Objekten hin und her. Was mir dabei auffiel: Obwohl das SSM selbstverständlich schön sanft und so gut wie geräuschlos scharfstellt, gibt es auch hier immer diese kurze Verzögerung, wenn sich die Motiventfernung plötzlich geändert hat, bevor der Fokusantrieb wieder anläuft.

Anscheinend braucht die A700 immer diesen kurzen Moment, um die Fokusmessung durchzuführen bis der AF tatsächlich aktiv wird, völlig unabhängig von der Betriebsart, oder?

Nun sagt nicht, dass das bei allen Kameras aller Hersteller so sei: Es gibt definitiv welche, bei denen die Fokusnachführung sofort einsetzt (ohne spürbare Verzögerung).

Es wäre jetzt mal interessant für mich zu sehen, wie sich die "älteren" Modelle hier verhalten. Vielleicht nehme ich mal die 7D oder die A100 (so lang ich Letztere noch habe) mit zu so einem Laden und probiere das aus.

Nichtsdestotrotz ist die A700 eine sehr schnelle Kamera in jeder Hinsicht. Die AF-Performance wäre sogar noch besser, wenn diese "Gedenksekunde" (es ist weit weniger als eine Sekunde, s. oben) nicht wäre. Vielleicht wäre hier noch eine Verbesserung per Firmware drin? Die Rechenleistung des Kameraprozessors müsste doch locker ausreichen, um das zu eliminieren. Es kann also wohl nur am Algorithmus liegen, oder?

Vielleicht sollte ich das mal bei dpreview erwähnen, dort liest Sony vielleicht eher mit als hier. Ich habe mich damals dort ausführlich über den Algorithmus der Mehrfeldmessung der A100 beschwert. Sicher nicht nur wegen dieser Beiträge, aber Sony hat es zumindest gemerkt, dass es so nicht geht, und hat der A700 einen vernünftigen Algorithmus für den selben Messsensor verpasst. Das hätte man auch gleich so machen können, als der Sensor von 13/14 auf 40 Segmente geändert wurde bei der Weiterentwicklung der 5D zur A100.

Ich habe mal kurz zu meiner A700 gegriffen und das überprüft (bei Zimmerbeleuchtung Kamera herumgeschwenkt; Objektiv Minolta 2/28). Die kleine Verzögerung tritt ungefähr in 50-60% der Fälle auf, der Rest ist ohne erkennbare Verzögerung. Eventuell tritt die Verzögerung verstärkt in dunkleren Bereichen auf, aber ich konnte den Zusammenhang nicht eindeutig erhärten. Da die Verzögerung so gering ist, daß sie für meine Belange keine Rolle spielt, werde ich das vorerst auch nicht weiter ergründen.

ZITAt (Reisefoto @ 2007-12-21, 2:04) Ich habe mal kurz zu meiner A700 gegriffen und das überprüft (bei Zimmerbeleuchtung Kamera herumgeschwenkt; Objektiv Minolta 2/28). Die kleine Verzögerung tritt ungefähr in 50-60% der Fälle auf, der Rest ist ohne erkennbare Verzögerung. Eventuell tritt die Verzögerung verstärkt in dunkleren Bereichen auf, aber ich konnte den Zusammenhang nicht eindeutig erhärten. Da die Verzögerung so gering ist, daß sie für meine Belange keine Rolle spielt, werde ich das vorerst auch nicht weiter ergründen.[/quote]
Hm. Mit der Helligkeit scheint es nicht direkt zu tun zu haben. In dem Laden war alles sehr hell beleuchtet, und das 70-200 war ja auch sehr lichtstark. Was ich noch überlege: Kann es sein, dass es die automatische Messfeldwahl ist, wozu die Kamera so lange braucht? Hast du das große Fokusfeld (automatische Messfeldwahl) oder ein einzelnes Feld benutzt für deinen "Schwenktest"?

Wenn es die automatische Messfeldwahl wäre, würde das ggf. erklären, warum es in manchen Situationen mehr auftritt als in anderen, d.h. warum es bei dir nur 50-60% waren und bei mir nahezu 100% in diesem "Schwenktest". Ich habe nämlich nicht gezielt auf leicht fokussierbare Strukturen in der Bildmitte geschwenkt, sondern "querfeldein", eher sogar gezielt auf für den AF schwierige Bildausschnitte. Was man der A700 allerdings sehr zugute halten muss: Sie hat dabei nie, nicht ein einziges Mal, "ins Leere gegriffen". D.h. nach der Verzögerung wurde jedes Mal auf Anhieb richtig fokussiert. Da habe ich mit der A100 und den KM-Modellen Anderes erlebt in vergleichbaren Situationen. Allerdings habe ich auf diesen das 70-200 SSM noch nicht probiert.

ZITAt (Giovanni @ 2007-12-21, 14:37) Hm. Mit der Helligkeit scheint es nicht direkt zu tun zu haben. In dem Laden war alles sehr hell beleuchtet, und das 70-200 war ja auch sehr lichtstark. Was ich noch überlege: Kann es sein, dass es die automatische Messfeldwahl ist, wozu die Kamera so lange braucht? Hast du das große Fokusfeld (automatische Messfeldwahl) oder ein einzelnes Feld benutzt für deinen "Schwenktest"?[/quote]

Ich habe das kleine zentrale AF-Meßfeld benutzt. An der Sensorwahl kann es also nicht liegen. Höchstens dann, falls der für lichtstarke Objektive vorgesehene, zusätzliche Längssensor ein- und ausgeschaltet werden sollte. Einen eindeutigen hell-dunkel Einfluß konnte ich auch nicht feststellen, lediglich eine gewisse Tendenz.