Forum Übersicht - Dynax 9 » Dynax 7 und 9: Auslösesperre ohne Film umgehen

Hallo, liebe Minolta-Gemeinde.

Mir sind sowohl an der Dynax 7 als auch an der Dynax 9 zwei Funktionen aufgefallen, die ich bisher nirgendwo erwähnt finden konnte. Ich hab' zwar noch keine unmittelbare Anwendung dafür, aber allein schon aus Dokumentationszwecken hier eine kurze Beschreibung:

Beide Kameras verfügen über eine optionale Auslösesperre, die aktiv ist, sobald die Rückwand geschlossen, aber kein Film eingelegt und eingefädelt ist. (*) Diese Auslösesperre ist normalerweise deaktiviert, läßt sich aber mit Custom-Funktion 5-2 aktivieren. Drückt man dann den Auslöser, ohne daß ein Film in der Kamera ist, so blinkt nur das Filmzählwerk "0" um den Benutzer auf diesen Sachverhalt aufmerksam zu machen. Schön und gut. Wenn man die Funktion nicht mag, kann man sie mit Custom-Funktion 5-1 dauerhaft ausschalten. Soweit ist das Verhalten dokumentiert.

Will man die Sperre aber grundsätzlich aktiviert lassen und nur temporär mal für einen kurzen Moment überbrücken (wozu auch immer), so gibt es dafür folgenden offenbar undokumentierten Trick:

Dynax 7 und 7 Limited: Drückt man während des Auslösens die DISP-Taste, so löst die Kamera trotz nicht eingelegtem Film auch bei Custom-Funktion 5-2 aus. Die Reihenfolge, in der man DISP-Taste und Auslöser drückt, ist egal, in dem Moment, wo beide gedrückt werden, löst die Kamera aus.

Dynax 9 und 9Ti: Drückt man während des Auslösens den Beleuchtungs-Schiebetaster (Data Panel Illuminator), so löst die Kamera trotz nicht eingelegtem Film auch bei Custom-Funktion 5-2 aus.

Die Belegung scheint also einer gewissen Logik zu folgen - welche anderen Kameramodelle bieten ein ähnliches "Feature"? Hat schon jemand eine "Anwendung"?

Viele Grüße,

Matthias

PS. (*) Darüberhinaus gibt es noch andere Auslösesperren: 1. bei nicht angesetztem Objektiv, und 2. in Form der Fokuspriorität. Beide sind normalerweise aktiv, aber beide kann man bei Bedarf deaktivieren. Diese Sperren sind aber hier nicht weiter von Belang, insbesondere, da sie leider mit obigen Hotkeys nicht überbrückt werden können. http://www.mi-fo.de/forum/index.ph...t&p=115973

PS. Zum Vergleich hier noch ein paar andere Hotkeys u.ä. bei anderen Kameras:

http://www.mi-fo.de/forum/index.ph...st&p=107916 ff.
http://www.mi-fo.de/forum/viewtopic.php?t=11335

ZITAt (matthiaspaul @ 10.06.2006 - 0:21) Die Belegung scheint also einer gewissen Logik zu folgen - welche anderen Kameramodelle bieten ein ähnliches "Feature"? Hat schon jemand eine "Anwendung"? /biggrin.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="biggrin.gif" />[/quote]
Was Du alles 'rausfindest - Danke für den Tipp. Anwendung? Vielleicht zur Schonung des Verschlusses bei der Begrabbelung durch Nichtbesitzer der Kamera: Anfassen ja, Auslösen nein. ;-)

Viele Grüsse, Thomas

ZITAt (thobo @ 10.06.2006 - 1:04) Was Du alles 'rausfindest - Danke für den Tipp.[/quote]
War reiner Zufall - bevor ich eine neue Kamera mit Film lade, spiele ich halt erstmal ausführlich alle Funktionen durch, um mich mit der Kamera vertraut zu machen. Custom 5-2 ist bei mir Standardeinstellung und so fummelte ich neulich mit der noch neuen Dynax 7 herum und probierte gerade aus, inwieweit die Kamera mit gleichzeitig aktiven Funktionen (wie Auslösen während Abblendung, Blendenverstellung während Abblendung, Display-Umschalten während Abblendung oder während Auslösung, usw.) klarkommt (*). Ja, und plötzlich löste die Dynax 7 aus, obwohl Custom 5-2 aktiv war. Nachdem ich das bei diesem Modell entdeckt hatte, war der dazu analoge Hotkey an der Dynax 9 schnell gefunden...

Jetzt bleibt nur noch zu klären, wofür's gut ist... ;-)

Eine Art Bug habe ich auch gefunden: Und zwar wird bei der erweiterten Mid-Reload-Funktion der Dynax 7 beim Rückspulen der Filmzähler ja invers angezeigt, wenn das entsprechende Filmfeld bereits belichtet wurde. Der Beschreibung nach dachte ich, daß sich die Kamera "merkt", welche Filmfelder belichtet und welche nicht belichtet wurden. Das wäre ja bei maximal 36 Aufnahmen pro Film kein Problem. Leider funktioniert diese inverse Anzeige aber deutlich simpler, es wird nämlich einfach eine interne Marke auf das Bild mit der höchsten Nummer gesetzt, das belichtet wurde. Spult man also den Film weit vor, belichtet dann ein Bild und spult wieder irgendwo anders hin zurück, so werden alle diese Bilder als bereits belichtet angezeigt, obwohl sie es nicht sind. Das wäre bei gleichem Programmier- und Speicheraufwand auch intelligenter zu lösen gewesen... ;-(

Viele Grüße,

Matthias

PS. (*) Ich habe früher mal Tastaturtreiber entwickelt und mich von daher sehr intensiv mit Tastaturen auseinandergesetzt. Bei PC-Tastaturen ist es meist so, daß nur eine bestimmte Anzahl gleichzeitig gedrückter Tasten in der Matrix sauber auskodiert werden kann (heute noch mehr als früher). Für Schnellschreiber (wie mich ;-) oder Blinde, die Eingaben in Braille machen müssen, ist es wichtig, daß möglichst alle Kombinationen zulässig sind, damit keine Anschläge verschluckt werden, auch wenn man über die Tasten fliegt und etliche Tasten gleichzeitig drückt. Tastaturen, die (wie alte Cherry G80-1000 Baureihen) noch echtes full-n-key-rollover bieten (oder wenigstens full-alpha-key-rollover), sind inzwischen leider selten geworden, dabei würde es nur ein paar Euro Aufpreis an Produktionskosten ausmachen, Tastaturen mit full-n-key-rollover anzubieten, was bei einer Tastatur akzeptabler Qualität (d.h. ab ca. 50 Euro, wie Cherry G80) praktisch nicht mehr ins Gewicht fallen würde. Trotzdem bieten selbst solche Tastaturen heute meist nur noch ein eingeschränktes n-key-rollover an, bei dem nicht mehr als 4 bis 5 Tasten gleichzeitig gedrückt werden dürfen. Es gibt sogar "Schrott"-Tastaturen, die nur die gängigsten Hotkeys mit LCTRL, RCTRL, LALT, RALT, LSHIFT und RSHIFT auskodieren können.