RE: Minolta AF 2.0/100 für Portraits?

#1 von Garribaldi ( gelöscht ) , 03.09.2003 16:23

Hallo,

das Thema zu dem 50mm Objektiv hat mich inspiriert, zu einer weiteren Brennweite, dem 2.0/100 eine Umfrage zu machen.

Erst noch einmal vielen Dank für die vielen Antworten zu meinem letzten Beitrag, die mich dazu "ermutigt" haben, mir eine 800si zuzulegen. /rolleyes.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="rolleyes.gif" />

Natürlich habe ich hier im Forum schon viel über die "Wunderlinse" 1.4/85 gelesen und alle Meinungen bescheinigen, dass es sich hierbei um ein exzellentes Objektiv handelt, dass hervorragend für Portraits geeignet ist.

Andererseits fasziniert mich in diesem Bereich auch das 2.0/100, vor allem, da es zwar ebenfalls lobend erwähnt wird aber anscheinend noch niemand dieses Objektiv je benutzt zu haben scheint. Dass es außerdem schwierig zu bekommen ist, macht dabei einen zusätzlichen Reiz aus.

Falls jemand dennoch praktische Erfahrungen mit dieser Brennweite sammeln konnte, wäre ich für Kommentare sehr dankbar - vor allem, was den Bereich der geringen Schärfentiefe angeht. Wirkt sich der Unterschied in der Anfangsblende (1.4 zu 2.0) sichtbar aus bzw. sind mit dem 2.0/100mm auch bei Offenblende gute Ergebnisse zu erzielen?

Ich hoffe auf zahlreiche Antworten und bedanke mich schon einmal /air_kiss.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="air_kiss.gif" />



Garribaldi

RE: Minolta AF 2.0/100 für Portraits?

#2 von Stephan , 03.09.2003 17:24

Hi,

zu dieser Brennweite können bestimmt ziemlich viele etwas beisteuern - wenn auch nicht zu Deinem speziellen Objektiv.

100mm gelten nicht unbedingt als Portrait-Killer Brennweite: Im Gegenteil - die klassischen Portraitbrennweiten sind 85, 100, 135 und unter Umständen auch mal 200 mm.
Warum das 85'iger nun als "spezielles" Portraitobjektiv gehandelt wird entzieht sich meiner Kentniss, aber nicht umsonst bietet Minolta z.B. ein 2,8/100 Softfokus an, bei welchem ein gezielter Weichzeichner Effekt eingebracht werdne kann - und selbstverständlich auch für Portraits genutzt wird (Canon z.B. hat ein 2,8/135 Softfokus im Program).

Ich nehme mal an, ein 1,4/100 oder 1,4/135 würde keiner mehr bezahlen!
Zudem beginnt ab der Brennweite von 85mm gerade der Bereich, bei welchem Verzerrungsfrei abgebildet wird, und diese Verzerrungsarmut planzt sich bis 135 mm fort.

Zum 2,0/100: Ich pers. kenne es nicht - aber ich habe Bilder gesehen die damit gemacht wurde und ich muss sagen, es steht dem 85'iger in nichts nach: keine Verzeichnung, keine Vignettierung, exzellente Abbildungsleistung; - toll verarbeitet! Wenn Du es bekommen kannst, kannst Du bedenkenlos zugreifen.

Und der Schärfezuwachs von 1,4 zu 2 ist m. E. nicht erwähnenswert.



 
Stephan
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RE: Minolta AF 2.0/100 für Portraits?

#3 von steffens , 03.09.2003 19:14

@Stephan,
stimmt, der UNterschied ist wirklich nicht so gross. Man kann das hier mal nachrechnen (lassen) :

Schärfentiefenrechner

Ganz unten kann man dann das Applet starten. Die Schärfentiefe ist beinahe gleich bei offener Blende. Du hast zwar Blende 2, dafür aber eine längere Brennweite. Ich kann sonst zum 2,0/100 nix sagen, ich habe "nur" das 85er. Und das ist echt gut.
Zum schwer zu kriegen, in den USA kann man das ganz regulär noch kaufen, so kostet es zB bei Adorama 445 US$, das 85er 670 US$. Seeeeehr billig das /smile.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="smile.gif" />)).

Grüssle,
Steffen.



 
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RE: Minolta AF 2.0/100 für Portraits?

#4 von s.sentials , 03.09.2003 19:54

Wie Stephan schon sagte sind für Portraits Brennweiten zwischen 85mm und 135mm am besten. Bei Minolta heißt das: 85mm f1,4 für eine sehr hohe Lichtstärke, das 100er mit Softfokus und das 135mm Smooth Trans Focus (STF) für eine bessere Kontrolle der Hintergrundunschärfe.

Das 100mm f2,0 wäre eigentlich auch heute noch eine gute günstigere Alternative zum 85mm f1,4, da die Linsen nicht so groß sein dürften und das bei nur einer Blende weniger. (Canons 100mm f2,0 ist mit 500 € "relativ" günstig).

Nikon hat ja übrigens auch ein 105mm f2,0 mit (Un-)Schärfekontrolle, das glaube ich ähnlich funktioniert wie das STF von Minolta.

ZITATIch nehme mal an, ein 1,4/100 oder 1,4/135 würde keiner mehr bezahlen![/quote]

Die Frage ist auch, ob man damit dann noch bildfüllende Portaits machen kann, ohne dass die Schärfe bei der kurzen Entfernung nicht gegen null gehen würde.

ZITATZudem beginnt ab der Brennweite von 85mm gerade der Bereich, bei welchem Verzerrungsfrei abgebildet wird, und diese Verzerrungsarmut planzt sich bis 135 mm fort.[/quote]

Was meinst Du genau mit Verzerrung?



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RE: Minolta AF 2.0/100 für Portraits?

#5 von Mark , 04.09.2003 00:05

@s.sentials
schau dir mal ein Bild vom selben Objekt, mit einem 28er und mit einem 85er oder 100er an. Die Weitwinkelbrennweiten verzerren das Bild so das eine sogenannte "spitze Nase" entsteht. Dieser Effekt verschwindet so ab zirka 85mm. Da für die Portraitfotografie die Entfernug zum Objekt aber auch im Rahmen bleiben muss (oder besser sollte) gehen die Portrait-Brennweiten so bis 135mm...

Das 85er hat für mich den Vorteil gegenüber dem 100er das ich mit meiner Kamera das ADI nutzen kann, was ich mit dem 100er nicht kann (zumindest nicht so leicht). Aber ohne Dynax 5 oder 7 (9?)ist dieser Vorteil ja quasi nicht existent...

Mark



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RE: Minolta AF 2.0/100 für Portraits?

#6 von s.sentials , 04.09.2003 02:49

Die verschiedenen Begriffe haben mich wohl etwas durcheinander gebracht. Manche nennen das (brennweiten-bedingte) Verzerrung, und ich kenne es eher als Veränderung bzw. Dehnung oder Stauchung der Perspektive bzw. der Tiefe.



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RE: Minolta AF 2.0/100 für Portraits?

#7 von Marsi , 04.09.2003 08:31

Hallo...

Hier wird immer von einer optimalen Portraitbrennweite, etc. geredet. Aber ist es nicht so, dass es immer darauf ankommt, in welcher Location man arbeitet?
Mein Topfavorit für Personen draussen ist eigentlich ein altes Sonnar mit 200mm und M42-Gewinde. Leider funzt das mit Adapter nur sehr beeinträchtigt an meinen AF-Minoltas, weswegen ich da halt auf eine Uralt-Revue wechsen muss.
Wenn ich mal die Möglichkeit habe, versuche ich mal ein APO 200 für Outdoor-Portraits, noch ist mir das aber zu teuer /sad.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="sad.gif" /> - müsste aber auch optimal sein.
Auch mit 35 oder 50mm habe ich schon aussagekräftige Aufnahmen hinbekommen. Gerade die Tatsache, dass man mit den kürzeren Brennweiten dem Modell mehr 'auf die Pelle' rücken muss, sorgt für neue und besondere Ansichten.

Wolfgang



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RE: Minolta AF 2.0/100 für Portraits?

#8 von Stefan E. Breit ( gelöscht ) , 04.09.2003 08:50

Das ist schon richtig was Du sagst.

Aber die Frage ging ja eigentlich um Brennweiten wie 100mm plus/minus. Also meinetwegen 85mm bis 135mm.

Und da bleibt das f1.4/85mmG mein persönlicher Favorit.

LG

Stefan



Stefan E. Breit

RE: Minolta AF 2.0/100 für Portraits?

#9 von Stephan , 04.09.2003 09:40

Hi,

ZITATAuch mit 35 oder 50mm habe ich schon aussagekräftige Aufnahmen hinbekommen. Gerade die Tatsache, dass man mit den kürzeren Brennweiten dem Modell mehr 'auf die Pelle' rücken muss, sorgt für neue und besondere Ansichten.[/quote]

Stimmt, ich habe auch schon (formatfüllende) Portraits mit einem 20 mmm Objektiv gesehen!
Ist alles eine frage des Geschmackes.
Und wenn es der abgelichteten Person und dem Fotografen gefällt ist das ja auch in Ordnung,
nur - und da musst Du bestimmt nicken - real sind diese Bilder mit dieser Brennweite nicht!

@s.sentials
die Frage, was ich mit der Verzerrung gemeint hatte, ist doch beantwortet, oder? Habe mich vielleicht auch etwas unglücklich ausgedrück!



 
Stephan
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RE: Minolta AF 2.0/100 für Portraits?

#10 von manfredm , 04.09.2003 09:58

ZITATNikon hat ja übrigens auch ein 105mm f2,0 mit (Un-)Schärfekontrolle, das glaube ich ähnlich funktioniert wie das STF von Minolta.[/quote]
Nikon hat auch noch ein 2,0/135mm mit der "Unschärfekontrolle". Die beiden funktionieren aber ganz anders, als das STF von Minolta: Be den Nikons werden Linsen verschoben und die Korrektur der sphärischen Aberration derart verändert, daß man, ausgehend von einer "Normal (Neutral) position", das "gute bokeh"(verschwommene Unschärfekreise) wahlweise in den vorderen oder hinteren Unschärfebereich legen kann. Im jeweils anderen Unschärfebereich wird das bokeh dann aber "schlecht", d.h. die Unschärfekreise werden "Donutförmig" ähnlich wie bei einem Spiegeltele. Das ganze wird ähnlich realisiert, wie bei einem Softfokus, wo auch ausgehend von einer Normalposition, Linsen verschoben werden und die Korrektur dabei (gewünscht) verschlechtert wird.
Das Minolta 2,8/135mm STF erzeugt dagegen mit einem grau eingefärbten Linsenelement vorne und hinten ein "gutes bokeh", ergauft das aber mit (bei Offenblende) 1 1/2 Blenden Lichtverlust. Deswegen auch die Angabe F2,8(T4,5)/135mmSTF. Abgeblendet wird der Lichtverlust immer geringer, aber der STF Effekt auch.
Manfred



 
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RE: Minolta AF 2.0/100 für Portraits?

#11 von manfredm , 04.09.2003 10:10

ZITAT- und da musst Du bestimmt nicken - real sind diese Bilder mit dieser Brennweite nicht![/quote]
Real sind sie schon, es ist nur eine sehr ungewohnte Perspektive, weil wir uns im Alltag selten so nah auf die Pelle rücken (da muß das Weitwinkel schon auf "Kuß-distanz" und dabnei steht der visuelle Eindruck weniger im Vordergrund /biggrin.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="biggrin.gif" /> ) und deswegen empfinden wir sie nicht als normal und meistens als unvorteilhaft.
Manfred



 
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RE: Minolta AF 2.0/100 für Portraits?

#12 von Peter Pauthner , 04.09.2003 20:33

Hallo Garribaldi,

ich hab das 2,0/100. Die Abbildungsqualität ist auf allerhöchstem Niveau. Ob es besser oder schlechter als das 1,4/85 ist kann ich allerdings nicht beurteilen, da ich das 85er nicht kenne. So wie es aussieht, werde ich es bald bei Ebay anbieten, da ich mit hoher Wahrscheinlichkeit auf eine Canon-DSLR umsteige.

Gruß

Peter



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