RE: Belichtungsreihe

#1 von muego ( gelöscht ) , 23.07.2003 17:53

Hallo,
kürzlich habe ich durch Zufall dieses Forum entdeckt und als langjähriger Minolta-Nutzer viele Beiträge mit Interesse gelesen.
Nun würde ich bei folgender Frage gern ein wenig von der Erfahrung anderer Forumsteilnehmer profitieren:
Bei schwierigen Belichtungssituationen habe ich den von der Kamera ermittelten Meßwert "nach Gefühl" manuell korrigiert soweit mir das sinnvoll erschien oder die Spot-Messung verwendet. Natürlich war das nicht in jedem Fall erfolgreich.
Um die Trefferquote zu erhöhen scheint es mir sinnvoll gelegentlich eine Belichtungsreihe zu machen.
Welche Abstufungen zwischen den Einzelbelichtungen sind sinnvoll (0.3, 0.5, 0.7 oder gar 1 Blendenstufe)?
Ich verwende ausschließlich Diafilm (meistens Fuji Velvia).
Vielen Dank schon vorab.



muego

RE: Belichtungsreihe

#2 von ebarwick , 23.07.2003 19:05

Hallo,

ein praxiserprobter Wert bei Diafilm ist eine Abstufung ab 0,5 EV. Darunter sind die Unterschiede zu marginal, darüber kann es vorkommen, dass der Idealwert nicht getroffen wird. Alternative bei Dynax 7 und 9 wäre der Wert von +/- 2/3 EV.
Die helleren Dias kannst du dann gut zum Einscannen nehmen - die ganz leicht unterbelichteten zur Dia-Show (und die exakt belichteten wirfst du dann weg... /biggrin.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="biggrin.gif" /> ).

Grüße
Erhard



 
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RE: Belichtungsreihe

#3 von Andreas ( gelöscht ) , 23.07.2003 19:29

Hallo muego,

bei schwierigeren Lichtsituationen mache ich oft Belichtungsreihen. Generell sogar im Winter, bei Sonnenschein. in der Regel stelle ich dann auch immer auf 0,5 EV und drei Aufnahmen. Hat bisher auch immer gut geklappt. Bei Negativfilm macht sich eine Korrektur kaum bemerkbar, da sie im Labor wieder rausgefiltert wird.



Andreas

RE: Belichtungsreihe

#4 von manfredm , 24.07.2003 10:15

Muß den "Vor-postern" zustimmen: Belichtungsreihen machen nur bei Diafilm richtig Sinn und da ist +/-0,5 bewährt, obwohl viele auf +/-1/3 schwören. Größere Abstufungen machen nur Sinn, wenn der Motivkontrast sehr hoch ist (extremes Gegenlicht), dann ist es manchmal wirklich kaum vorherzusagen, wie das Ergebniss ist. Mehr als +/-1 in den extremen (etwa 5 Aufnahmen mit 1/2 Stufen) halte ich nicht für Sinnvoll.
Manfred



 
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RE: Belichtungsreihe

#5 von Frank H. , 24.07.2003 11:12

Grundsätzlich läst sich das Problem der "richtigen Belichtung" bequem mit einer Belichtungsreihe lösen.
"Damals" habe ich auch in halben Stufen variert und habe auf dem Leuchtpult festgellt, daß die optimale Belichtung "genau dazwischen" gelegen hätte. Daher meine Abkehr vom halben zum Drittelwelt.

Das größere Problem war für mich immer:
- wie belichte ich, sich bewegende und nicht reproduzierbare Motive, richtig?

Dazu kommt, ich bin absoluter "Belichtungsfetischist". Egal wie gut oder einzigartig das Motiv war, wenn es nicht "richtig" belichtet wurde - ab in die Rundablage, da sind schon mal ganze Urlaubsfilme weggeflogen. /sad.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="sad.gif" />

Das erste Hilfsmittel war eine Graukarte - Handinnenfläche +1 ginge auch -, die Ergebnisse fand ich für mich grundsätzlich besser, aber noch nicht genau genug.

Die derzeit für mich beste und genaueste Lösung:
- externer Belichtungsmesser für die Lichtmessung.

Als erstes habe ich alle Objektive mit zwei-drei Testfilmen unter "optimalen Lichtbedingungen" eingemessen und Korrekturwerte je Objektiv festgelegt, s. d. ich auch bei einem Gehäusewechsel, die gemessenen Werte für diese Objektive übernehmen kann.
Bisweilen komme ich auch nicht um eine "Belichtungsreihe" herum, aber dies ist im Regelfall nur eine zweiter Schuß um eine Drittelblende reduziert.

Beispiel:
Minolta f1,4/50 mm
externer Belichtunsmesser zeigt an:
f 8 - 1/500 sec. bei 100 ASA = identische Übernahme
f 5,6 + 6/10 - 1/500 sec. bei 100 ASA = f 7,1 - 1/500 sec.
f 5,6 + 7/10 - 1/500 sec. bei 100 ASA = f 7,1 - 1/500 sec.
f 5,6 + 8/10 - 1/500 sec. bei 100 ASA = f 6,7 - 1/500 sec., zweiter Schuß in der Belichtungsreihe mit -1/3 EV
f 5,6 + 9/10 - 1/500 sec. bei 100 ASA = f 6,7 - 1/500 sec., zweiter Schuß in der Belichtungsreihe mit -1/3 EV

Steht man mal selber "unter einer Wolke", daß Motiv ist aber im Licht:
- so hat man gewisse Erfahrungswerte und stellt alles aus dem Bauch heraus ein ... /wink.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="wink.gif" />
- mißt auf den Himmel über den Horizont (bei Licht von hinten) und korrigiert den Wert, je nach Einstellung auf +0,5 oder +2/3 EV.

Es "heißt immer", das Unterschiede selbst bei halben Belichtungreihen nicht immer erkennbar wären...
Meine Meinung:
- Anderes Leuchtpult kaufen
- Vernünftige Lupe kaufen
- Augenarzt und Optiker aufsuchen

Selbst bei Drittelblenden sind die Abweichungen innerhalb einer Belichtungsreihe auf dem Leuchtpult signifikant!

Bei Gegenlicht nutze ich den Spotmesser des Gehäuses.
Im Regelfall messe ich auf den hellsten (relevanten) Punkt im Motiv und korrigiere manuell um ca. +1-1,5 EV, zzgl. möglicher Belichtungsreihe um eine Drittelblende darum.
Sehr interessant ist das "Zonensystem", auch wenn es für Diafilm nur äußerst beschränkt übertragbar ist, von Anselm Adams. Aber das Verstehen und die passenden Überlegungen zum Motiv können oftmals "Wunder" bewirken.

Der "Velvia" kann noch ein Fall für sich sein...
Läuft bei mir auf 32 ASA oder 50 ASA +0,5 EV korrigiert über den Handbeli.

Auch wenn ich wenig vom Thema abgeschweift habe, vielleicht doch ein paar nützliche Infos dabei gewesen.

Gruß Frank

P.S.
P-, A- und S-Einstellungen am Gehäuse sind für korrekte Belichtungen tabu!



Frank H.  
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RE: Belichtungsreihe

#6 von bugdoll ( gelöscht ) , 24.07.2003 12:29

Belichtungsreihen sind nur beim Diafilm wichtig. beim Negativfilm bringen sie gar nichts.

Beim Diafilm und etwas Belichtungsmessungerfahrung lasse ich bei extremen Lichtsituationen die Belichtungsreihe stets bei vorhandener Belichtungkorrektur durchführen.

Bei " Nebel - pur, Plus 1 Korrektur", doch manchmal ist auch 1/2 Blende schöner und so will ich bei Nebel (oder ganz hellen monochromen Motiven) keine unterbelichteten und bei Nachtbildern (oder dunklen monochromen) keine zu hellen Bilder. Also bei Nebel Vorgabe plus 1/2 Belichtung und dann die Belichtungsreihe mit 1/2. Beide ergänzen sich und deshalb auch nachts mit Vorgabe minus.

Und wenn man unsicher ist, was die Belcihtung angeht: Die eigene Hand unter gleichen Lichtbedingungen wie das Motiv anmessen. Mit Plus 1 entspricht das der Graukartenmessung und unkorrigiert der zweit- bis dritthellsten Stelle.

Wird dagegn die hellste Lichterstelle angemessen sind 2 1/2EV Korrektur wieder "Graukarte" und die im Beitrag vorher erwähnte 1 1/2 entspricht der Handmessung ohne Korrektur
Gruss
E.B.



bugdoll

RE: Belichtungsreihe

#7 von manfredm , 24.07.2003 13:43

ZITATDazu kommt, ich bin absoluter "Belichtungsfetischist".[/quote]
Hallo Frank,
das kann man wohl sagen, /biggrin.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="biggrin.gif" /> wenn für Dich der Unterschied zwischen 1/3 und 1/2 Blende ein Verwurfsgrund ist! Du hast natürlich recht, es gibt selbstverständlich einen sichtbaren Unterschied bei Aufnahmen mit halben oder drittel Blenden Belichtungsunterschied, niemand, der jemals so eine Belichtungsreihe auf dem Leuchtpult hatte (egal wie schlecht das ist) kann das ernsthaft bestreiten. Meine ERfahrung ist aber eher, daß bei einer Reihe von 3 Aufnahmen mit 1/2 Blende Abstand oft alle 3 brauchbar sind, wenn man nicht von vorne herein daneben lag: Neulich hatte ich am Lago di Ledro eine Libelle (Gomphus vulgatissimus) die auf einem hellen Stein saß. ich habe mehrere Belichtungsreihen gemacht, mit Belichtung auf +0,5 und eben +/-0,5 (also 0; +0,5; +1). Effektiv waren alle Aufnahmen "gut": +1 entsprach wohl am besten der Realität, aber die knapper belichteten Aufnahmen sind irgendwie "knackiger". Im Endeffekt reine Geschmackssache. Die Situation ändert sich dann, wenn der Motivkontrast so hoch wird (mehr als 5 Stufen), daß ich mich zwischen ausgefressenen Lichtern und zugelaufenen Schatten entscheiden muß, aber auch dann ist noch viel Geschmackssache.
Manfred



 
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RE: Belichtungsreihe

#8 von manfredm , 24.07.2003 13:51

ZITATP.S.
P-, A- und S-Einstellungen am Gehäuse sind für korrekte Belichtungen tabu![/quote]
?warum das denn?Ich würde ja verstehen, wenn Du die Matrixmessung ablehnst (weil mann da nie so genau weiß oder auch keine integral, sondern nur Spotmessung, wie Du beschrieben hast, auf die Lichter oder auch Schatten messen und entsprechend +/- korrigieren, aber ob Du dann in M oder A Modus Teit und Blende einstellst ist doch völlig egal, oder? M ist halt umständlicher.
Manfred



 
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RE: Belichtungsreihe

#9 von Frank H. , 24.07.2003 14:01

Moin Manfred,

jetzt versuche ich das mal anhand eine nachvollziehbaren, bei mir häufiger vorkommenden, Motivs:

Wie der eine oder andere schon mitbekommen hat, bin ich begeisterter Lokknipser.
Folgende Situation:

Ich stehe recht Nahe an einer Bahnstrecke, habe mein "Hintergrundmotiv" gefunden, stelle die Belichtungs-Werte (Lichtmessung! entsprechend an meiner Kamera ein.
Nun kommt ein weißer ICE "um die Ecke" - alles paßt - klick - Bild im Kasten.
Bei P-, A-, oder S-Programm, wird aufgrund des hohen Weißanteiles des ICE der Beli den Befehl gegeben haben:"Bild ist zu hell, mache eine halbe Blende zu oder belichte entsprechend kürzer!".
You know?
Im M-Modus wird mich der ICE nicht anschieten können... /wink.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="wink.gif" />

Gruß Frank



Frank H.  
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RE: Belichtungsreihe

#10 von Stephan , 24.07.2003 14:48

Wofür hab ich denn einen Belichtungsspeicher?

Das geht in A und S genauso gut wie in M - und in P auch!
Mit dem Unterschied, dass man sich auf die Motivmessung versteht und ev. entsprechend eingreifen muss!



 
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RE: Belichtungsreihe

#11 von steffens , 24.07.2003 15:11

Hallo,

also ich benutze den M Modus ausschliesslich mit einem externen Beli-messer (Studio zB). Da kann man dann genau das einstellen was der anzeigt. Bei den anderen misst ja die Kamera fuer mich, ich kann das aber noch selber beeinflussen.

Ich denke mal das ist das was Frank sagen wollte, oder habe ich ihn da falsch verstanden /ohmy.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="ohmy.gif" /> ?

Steffenn



 
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RE: Belichtungsreihe

#12 von manfredm , 24.07.2003 15:13

ZITATIm M-Modus wird mich der ICE nicht anschieten können...[/quote]
Stimmt, aber dafür haste verloren, wenn gerade eine Wolke vorbeikommt und sich das Licht ändert, da würde "A" korrigieren (und zwar richtig). Es kommt halt so oder so darauf an, daß man sein Handwerk beherrscht und im richtigen Augenblich richtig reagiert.
Manfred



 
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RE: Belichtungsreihe

#13 von Juergen.M ( gelöscht ) , 24.07.2003 18:20

@Frank:

ZITATIch stehe recht Nahe an einer Bahnstrecke, habe mein "Hintergrundmotiv" gefunden, stelle die Belichtungs-Werte (Lichtmessung! entsprechend an meiner Kamera ein.
Nun kommt ein weißer ICE "um die Ecke" - alles paßt - klick - Bild im Kasten.
Bei P-, A-, oder S-Programm, wird aufgrund des hohen Weißanteiles des ICE der Beli den Befehl gegeben haben:"Bild ist zu hell, mache eine halbe Blende zu oder belichte entsprechend kürzer!".
You know?
Im M-Modus wird mich der ICE nicht anschieten können...  [/quote]

ich tät's so machen:

ich höre ja den ICE kommen, messe die Belichtung, drücke die AEL-Taste (die bei meiner DYNAX 7 als Schalter, nicht als Taster ausgelegt ist - Custom-Funktion! und drücke mit dem Fernauslöser aus, wenn der ICE "hallöchen, da bin ich" sagt.

Wenn in diesen 10 Sekunden sich die Belichtung ändert, isses halt so (a wia im richtigen Leben).

Hat noch jemand andere Vorschläge?

So long
Jürgen



Juergen.M

RE: Belichtungsreihe

#14 von Mark , 24.07.2003 18:39

Hallo,

/drinks.gif" style="vertical-align:middle" emoid="rinks:" border="0" alt="drinks.gif" /> Volle Zustimmung zu Jürgen. So wäre auch meine Vorgehensweise gewesen. Bisher bin ich immer sehr zufrieden gewesen mit dem Belichtungsmesser der Dynax 7.
Einen externen Belichtungsmesser habe ich bisher nur zur Modellfotografie im (Heim)studio verwandt, da mir dabei wohler war.

@Frank

ZITATAls erstes habe ich alle Objektive mit zwei-drei Testfilmen unter "optimalen Lichtbedingungen" eingemessen und Korrekturwerte je Objektiv festgelegt, s. d. ich auch bei einem Gehäusewechsel, die gemessenen Werte für diese Objektive übernehmen kann.
Bisweilen komme ich auch nicht um eine "Belichtungsreihe" herum, aber dies ist im Regelfall nur eine zweiter Schuß um eine Drittelblende reduziert.[/quote]

Ich verstehe die Vorgehensweise nicht so ganz, du verwendest inden meisten Fällen nur den externen Belichtungsmesser? Der der Kamera mißt doch durch das Objektiv.
Sinn macht das doch nur mit einem externen Belichtungsmesser damit du die Werte auf zwei Gehäuse übertragen kannst...
Sind die Unterschiede so gravierend? Das würde mich auf jeden Fall interessieren.

Mark



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RE: Belichtungsreihe

#15 von minoltaman ( gelöscht ) , 24.07.2003 21:48

@ Juergen.M

/drinks.gif" style="vertical-align:middle" emoid="rinks:" border="0" alt="drinks.gif" /> /clapping.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="clapping.gif" />

Grüße
Oliver



minoltaman

   


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