Forum Übersicht - Olympus will ein Drittel aller Stellen streichen

Olympus will angeblich ein Drittel aller Stellen streichen:

Das japanische Unternehmen Olympus, der drittgrößte Hersteller von Digitalkameras weltweit, will einem Zeitungsbericht zufolge 4000 Stellen und damit fast ein Drittel seiner Arbeitsplätze weltweit streichen. Der Arbeitsplatzabbau betreffe vor allem China, berichtete die Wirtschaftszeitung "Nihon Keizai Shimbun".

Japanischen Angestellten sollten zudem Vorruhestandsregelungen angeboten werden. Auf diese Weise solle die Zahl der Olympus-Mitarbeiter weltweit bis Ende September um 4000 auf 10.000 gesenkt werden. Grund für die geplanten Stellenstreichungen sei der hohe Wettbewerksdruck.

Zusätzlich sei die Schließung von zwei Werken in Japan bis kommenden März geplant, hieß es weiter. Durch die Umstrukturierungen wolle Olympus, das nach Canon und Sony an dritter Stelle auf dem Weltmarkt für Digitalkameras steht, im laufenden Haushaltsjahr umgerechnet 96 Millionen Euro einsparen.

Traurige Sache.
Die "Geiz ist geil Mentalität" und "Wegwerfgesellschaft" hat hier wohl auch einiges zu beigetragen.

Tja, eine Meldung wie täglich -zig andere, fast schon normal...
...wenn da nicht stehen würde, daß vor allem China betroffen ist?

Echt erstaunlich dass die in China ein Werk schliessen wollen. Einen viel billigeren
Produktionsstandort gibt es schliesslich nicht...

Gruss

Marco

Hallo zusammen,

das Problem von Olympus sind weniger die Produktionskosten, sondern eine Fehleinschätzung bei den Markttrends. Behauptet zumindest der Chef von Olympus in folgendem Artikel der Financial Times Deutschland:

Olympus kappt rund 4000 Stellen

Bin schon gespannt wie die Zahlen von KoMi für das vergangene Quartal aussehen werden.

Gruß

Peter

Zitat von railbeam

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Echt erstaunlich dass die in China ein Werk schliessen wollen. Einen viel billigeren
Produktionsstandort gibt es schliesslich nicht...

Gruss

Marco

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Das ist eher ein Problem der Fertigungstiefe. Warum Leute in der Produktion und Entwicklung beschäftigen, wenn Komponenten von Zulieferern wie Panasonic gekauft werden?

Gruss
Matthias

Im Link von Peter oben heißt es:
ZITATDoch bei den hochwertigen Geräten hat Olympus mit einem vermeintlich revolutionären Chipdesign den Anschluss an Canon und Nikon verloren. Die Lage ist so schlecht,...[/quote]
heißt das, fourthirds ist (beinahe schon) gescheitert? Wie Weiland APS, Vectis...
Dazu gibt's übrigens mal wieder einen Amüsanten Pölking Artikel: Ein Blick in die gläserne Kugel; Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt...

Zitat von Joe

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Traurige Sache.
Die "Geiz ist geil Mentalität" und "Wegwerfgesellschaft" hat hier wohl auch einiges zu beigetragen.

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Stört es eigentlich sonst keinen, daß in Foren mittlerweile beinahe zu jedem Thema das "Geiz ist geil" Argument gebracht wird? Hier in diesem Forum sehr oft, aber nicht nur hier.

Gut, es zeigt eines, die Werbung von Saturn war irgendwie erfolgreich, denn ihr Werbespruch hat sich etabliert.

Aber alles auf "Geiz ist Geil" abzuwälzen, macht das Sinn? Gibt es den Zusammenhang hier bei Olympus wirklich? Ich sehe ihn nicht so.

Außerdem, gut Geiz ist wohl eher negativ besetzt im Sprachgebrauch, aber bedeutet es nicht so etwas wie Sparsamkeit oder beste Leistung zu bestem Preis? Und ist das wirklich schlecht, so wie es viele "Geiz ist geil" Argumentierer hier wohl aussagen wollen? Solange man Geiz nicht mit übertriebener Sparsamkeit gleichsetzt ist es wohl eher etwas ganz normales, wenn man nicht gerade Millionär ist, daß man auf den Preis achtet.

Jedenfalls kann ich dieses "Geiz ist geil" bald nicht mehr lesen, obwohl ich es jetzt auch ein paar mal geschrieben habe. /wink.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="wink.gif" /> Kommt in Foren ja mittlerweile schon öfter vor, wie Standard mit 't' am Ende. /wink.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="wink.gif" />

Und eine wirklche "Geiz ist Geil" Mentalität oder gar Auswirkungen auf die Wirtschaft wegen solch einer Mentalität sehe ich sowieso nicht. Wenn heute viele sparsam (geizig vermeide ich hier mal) sind hat das oft den Grund, daß es eben wirtschaftlich in vielen Bereichen nicht gerade super rosig aussieht.

Sehe ich anders.

Ich zitiere mal aus dem ZEIT-Interview mit Wendelin Wiedeking, Vorstandsvorsitzender Porsche AG

ZEIT: Ist die Werteskala abhanden gekommen?

Wiedeking: Unsere Gesellschaft lebt davon, dass man sich orientieren kann, dass man eine Werteskala hat und dass man weiß, dass es ein gesellschaftliches Grundverständnis gibt. Dieses Grundverständnis scheint verloren gegangen zu sein. Nehmen Sie den Satz "Geiz ist geil". Geiz ist eine Todsünde, und Geiz zerstört die Werteskala und schafft dann Desorientierung.

ZEIT: Welche Werte gehen kaputt?

Wiedeking: "Geiz ist geil" heißt nichts anderes als "Billig ist gut", und billig zerstört die gesellschaftliche Anerkennung für Arbeit. Wer als Werker täglich suggeriert bekommt, dass das, was er mit seiner Hände Arbeit schafft, nur durch Verramschen zu etwas Kleingeld gemacht werden kann, verliert jegliches Wertegefühl. Konkret: Es geht eine Werteordnung kaputt, in der Arbeit eine wichtige Rolle spielt.

Sparsamkeit finde ich dagegen als sehr erstebenswert.

Es ist irgendwie schon bitter:

Den Guten geht es an den Kragen, pure Marktmacht (natürlich auch enstanden durch gute Produkte, aber vor allem noch durch bessere Marktbearbeitung) setzt sich durch.

Siehe beim Videosystem (VHS gegen Video 2000)

Und heute: Olympus, Leica, Minolta kurz vor dem Aus - und Canon gedeiht prächtig.

C'est la vie!

Dirk, da hast Du eine Quelle zitiert, der ich mich anschliessen kann. Bezeichnend für diesen Wertewechsel ist es auch, daß der Konsument sich intensiv bei einem Fachhändler vor Ort beraten lässt, dann aber doch per Internet oder elcetronik-Supermarkt das Obejekt der Begierde für 50 Euro weniger ordert und diese Ersparnis als Erfolg feiert. Dann aber jammert, wenn der Händler um die Ecke nicht mehr da ist...

Matthias

Zitat von anna_log

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Dirk, da hast Du eine Quelle zitiert, der ich mich anschliessen kann. Bezeichnend für diesen Wertewechsel ist es auch, daß der Konsument sich intensiv bei einem Fachhändler vor Ort beraten lässt, dann aber doch per Internet oder elcetronik-Supermarkt das Obejekt der Begierde für 50 Euro weniger ordert und diese Ersparnis als Erfolg feiert. Dann aber jammert, wenn der Händler um die Ecke nicht mehr da ist...

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... und sich gleichzeitig darüber aufregt, daß Arbeitsplätze in Billiglohnländer ausgelagert werden (müssen), um dem Preisdruck standzuhalten.

ZITATDazu gibt's übrigens mal wieder einen Amüsanten Pölking Artikel: Ein Blick in die gläserne Kugel; Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt...[/quote]

amüsant finde ich den Artikel eigentlich nicht unbedingt, er stimmt mich eigentlich nachdenklich. Wenn ich da so an mein Novoflex Schnellschuß oder die kleine Instamatik denke.
FourThirds ist ja nur das Ende einer langen Schlange.

Eigentlich schade drum, denn schlecht ist das System ist, ich habe mal ein paar Probeaufnahmen mit der E1 und dem Makro gemacht, schon erste Klasse, nicht ganz billig, aber gut.

Mark

Gut, daß "Geiz" im allgemeinen Sprachgebrauch kein wirklich positiv besetzte Wort ist, dem muß ich wohl zustimmen. Die Werbung des bekannten Marktes versucht aber wohl damit zu spielen und es positiver zu besetzen, so sehe ich das jedenfalls.


Zu dem Zitat von Wendelin Wiedeking:

Porsche Kunden scheinen mir jetzt nicht der Kreis zu sein, welcher über eine starke "Geiz ist geil" Mentalität verfügt.

Der Wert von Arbeit wird dadurch herabgesetzt? Und das höre ich von einem Unternehmer? Mag sein, daß Porsche da nicht so "engagiert" ist, aber von vielen Unternehmen hört man doch nur, daß sie die Arbeit so billig wie möglich haben wollen. Ich denke eher als "Geiz ist geil" bei den Kunden ist "Gewinn ist alles" bei den Firmen ein Problem. Das soll jetzt nicht bedeuten, daß ich mich da den Aussagen Müntes komplett anschließen würde.


Glaubt ihr wirklich die "Geiz ist geil" Mentalität wäre dafür verantwortlich, das Arbeitsplätze in Billiglohnländer verlegt werden? Viele Produkte dieser Unternehmen die Arbeitsplätze verlegen werden dann hier auch nicht billiger. Ganz im Gegenteil, man zahlt dann hier in Deutschland meist noch am meisten dafür.


Was die Beratung beim Fachhändler angeht und Kauf beim hier sogenannten Geiz-Markt angeht. Ich habe es vor kurzem schon in einem anderen Thread geschrieben. Man braucht schon Glück, um Fachhändler zu finden die einem wirklich eine bessere Beratung bieten. Meist ist die doch genauso gut, oder besser schlecht wie im Mediamarkt & Co. Oder ein Händler berät einem in die von ihm gewünschte Richtung. Die wenigsten Canon Händler würden wohl zu einer Minolta Kamera raten. /wink.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="wink.gif" /> Außerdem, denke ich, daß auch hier das Internet einiges verändert. Man kann im Internet oft mehr über ein Produkt herausfinden als man bei einer "Beratung" beim Händler erfahren kann. Ich, und vermutlich auch viele andere, gehe jedenfalls nach diesem Schema vor. Information im Internet und evtl. in Zeitschriften. Und dann Kauf da, wo der Preis stimmt und der Laden aber auch noch seriös ist.

Wichtiger als Beratung ist mir schon eher Service. Z.B. im Garantiefall. Dafür nehme ich dann auch oft einen gewissen Preisaufschlag bei einem lokalen Händler oder auch Markt in Kauf und verzichte auf den Kauf beim Versandhändler. Kommt da halt von Fall zu Fall darauf an.

@berlac "Und dann Kauf da, wo der Preis stimmt und der Laden aber auch noch seriös ist."

Na, dann scheiden mediamarkt und saturn automatisch aus.