Forum Übersicht - Vermischtes » Auflösung für Buchdruck

Hallo zusammen,
ich mache demnächst eine Fotoserie, die evtl. in Buchform bei einem Verleger erscheinen soll. Weiß jemand. welche Anforderungen hier gestellt werden? Müssen alle Bilder im RAW-Format aufgenommen sein oder reicht ein JPEG- mit welcher Kompression? Vielleicht muß ich mir auch den Verlag vorher suchen und hier anfragen!? Wer hat Erfahrung?

Gruß Gerald

Tiff, 351dpi, Farbprofile bei Druckerei anfragen ...

Die Aufnahmen solltest Du in Raw machen, damit hast Du hinterher alle Optionen offen und kannst auch Fehlbelichtungen korrigieren, und den Weißabgleich genau setzen.

Da Du anscheinend nicht über fundierte Kenntnisse in der Druckvorstufe oder professionelle EBV verfügst, solltest Du an den Bildern am Besten gar nichts selber machen, sondern jemanden ranlassen, der weiß, was er macht. Du kannst sie auch ruhig im Raw-Format lassen, da Photoshop das konvertieren kann.

Falls Du das selber machen mußt, halt Dich an diese Grundsätze:

- Bringe in Erfahrung, mit welchen Druckraster (Linien, lpcm) gedruckt wird. Außerdem mußt Du natürlich wissen, wie groß das Bild im Druck erscheinen soll. Angenommen, es wird mit einem 80er Raster gedruckt (also 80 Linien pro cm), dann entspricht das einer Auflösung von:

80 l/cm * 2,54 cm/i = 203,2 d/i, also 200dpi.

Jetzt mußt Du noch einen Qualitätsfaktor einrechnen: Enthält das Bild viele feine Strukturen, vor allem parallele Strukturen bei technischen Motiven, dann ist der QF = 2. Hat das Bild keine große Anforderung an die Auflösung (Sonnenuntergangsstimmung am Strand), dann reicht auch ein QF = 1,5. Zwischen diesen beiden Werten sollte er schwanken. Man kann aber auch sicherheitshalber immer QF = 2 wählen.

Also hast Du als Zielauflösung 350 dpi bis 400 dpi. Bei der Skalierung des Bildes gibst Du zuerst die Auflösung ein, und dann die Zielgröße.

- Erfrage das Profil. Leider sind damit viele Druckereien überfordert. Falls Du nicht eine befriedigende Antwort bekommst, wie "Euro-Skala" oder "ISO-CMYK", dann gib das Bild lieber in ECI-RGB oder auch Adobe-RGB ab.

- Falls Du ein Ziel-Profil erhältst, konvertiere so früh wie möglich, damit schließt Du aus, daß Du bei Korrekturen Farben erhältst, die außerhalb des Druckfarbraumes liegen.

- Ideal ist natürlich der Versand per CD als TIFF. Wenn Du sie per Mail schickst, reicht auch JPEG mit Qualitätsstufe 10 aus, es sind dann keine Verluste im Druck sichtbar.

- Die Schärfung kommt als letzter Arbeitsschritt, schärfe in 50%-Ansicht, bis der Effekt gut sichtbar wird, ohne störende Artefakte.

Also wenn Du von der Drucktechnik wirklich keine Ahnung hast, dann möglichst wenig an den Fotos machen. Das Formatieren machen am besten die Profis beim Platzieren im Layoutprogramm.
Gefährlich dürften vor allem Farbkorrekturen sein an einem unkalibrierten Bildschirm.

herzlichen Dank, wieder was gelernt.

Gruß Gerald