RE: Grundsatzfrage: Lightroom oder Photoshop Elements?

#1 von Wrtlbrmft ( gelöscht ) , 27.11.2013 21:50

Hallo an Alle.

Bisher habe ich nur in JPEG fotografiert (mit Canon G9 und Nikon D7000) und die Bilder mit dem canon- bzw. nikoneigenen Programmen (die mitgeliefert wurden) in den PC eingelesen. Benutzt für die Bildbearbeitung habe ich das Canon Zoom Browser EX und das Nikon ViewNX2 nicht. Ich habe mich für das Irfanview-Programm entschieden, damit ich nicht zwei verschiedene Programme habe.

Gestern habe ich aber gelernt, daß ich mit diesem Irfanview einige Dinge gar nicht machen kann (oder ich habe diese noch nicht gefunden)
Jedenfalls hat mich "Reisefoto", beim Kommentar zu einem Bild von mir, auf den Trichter gebracht, ich sollte mir "Photoshop Elements" kaufen (Er ist aber ab heute "Bin mal weg".

Ich hab mich deshalb heute mal durchgesucht, aber statt Klarheit hat sich bei mir das Chaos im Kopf nur vergrößert. Deshalb bitte ich um Euere Hilfe.

Bisher glaube ich, habe ich folgendes verstanden:
1. Photoshop CS ist die teuerste, aber auch vollständigste Version
2. Photoshop Elements ist eine abgespeckte Version von Photoshop CS
3. Lightroom ist ein Programm, das mit Photoshop nichts zu tun hat, sondern völlig eigenständig ist
Frage: Sind die Punkte 1. bis 3. richtig, oder hab ich da schon etwas mißverstanden?

Außerdem habe ich verstanden, daß es sinnvoll ist, sowohl Lightroom und auch Photoshop Elements zusammen zu verwenden, und zwar nacheinander (zuerst mit Lightroom in den PC einlesen, katalogisieren = archivieren und bearbeiten) und danach noch Feinheiten mit Photoshop Elements anpassen.
Frage: Ist das richtig?

Ich glaube aber, daß ich das Pferd nicht von hinten aufzäumen sollte. Deshalb mal die folgenden Hinweise, was ich gerne damit machen möchte:
A. JPEG und RAW von Canon-, Nikon- und Sony-Kameras in PC einlesen, katalogisieren (=archivieren) mit Übernahme der EXIF-Daten.

B. Bearbeiten der Bilder (ggf. auch einen ganzen Stapel von Bildern) wie:
Freistellen (Bildausschnitte)
Horizont ausrichten
Stürzende Linien ausgleichen
Weißabgleich korrigieren
Schärfen
Kontrast ändern
Helligkeit ändern
Schatten aufhellen (partiell)
Lichter abdunkeln (partiell)
Farben und Farbsättigung anpassen
Evtl. Vignettierung ausgleichen, vielleicht sogar mit Erkennung eines bestimmten Objektives an Hand der EXIF-Daten
Evtl. chromatische Aberrationen entfernen
Evtl. partiell entrauschen
Evtl. retuschieren von störenden Bildelementen (Hand im Bild o. ä.)
Bilder beliebig verkleinern zum Versenden z.B. per Email

C. Das alles möchte ich ohne irgendeine Cloud machen (ich brauche meine Bilder nicht auf der ganzen Welt). Aber ich möchte meine Bilder an Firmen versenden können um mir Bilder reproduzieren zu lassen.

Sollte ich etwas vergessen haben, sagt es mir bitte.


Ach ja, ich bin kein Profi, verdiene damit auch nicht meine Semmeln bzw. Brötchen. Ich fotografiere nur aus Spaß an der Freud, aber ich möchte es so gut wie möglich machen. Aber 900 ¤ für Photoshop CS ist es mir nicht wert.

Ich möchte mich gerne bis zum 1.12.13 entschieden haben, weil es Photoshop Elements bis 3.12.13 als Sonderangebot gibt. Das würde ich gerne nutzen (wenn das Programm sinnvoll für mich ist). ardon:

Ich bin schon sehr gespannt auf Euere Sichtweisen. Vorab schon mal vielen Dank.

Wrtlbrmft


Wrtlbrmft

RE: Grundsatzfrage: Lightroom oder Photoshop Elements?

#2 von roseblood11 , 27.11.2013 22:19

Auf die eigentliche Frage mag jemand antworten, der beide Programme parallel benutzt, eins kann ich aber beitragen: Sonderangebote sind relativ, denn der Kreis der Bezugsberechtigten für die nochmal günstigere Version "Student and Teacher" ist ziemlich groß. Irgendeinen Lehrer oder Studenten gibt es doch in jedem Haushalt, wenn man den einen oder anderen Begriff recht großzügig auslegt...

Edit: Hier ist die unterschiedliche Ausrichtung ganz gut erklärt:
http://www.designlovr.net/fotografie/aus-s...vs-lightroom-4/
http://www.apfelschule.com/blog/das-richti...itungsprogramm/
Meine Tendenz wäre, erstmal zu sehen, wie weit man mit Lightroom kommt, und dann ggf Photoshop Elements zu ergänzen. Wobei es zu beiden Programmen auch eine ganze Reihe Alternativen gibt, mit zum Teil etwas anderen Schwerpunkten - und Preisen!


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RE: Grundsatzfrage: Lightroom oder Photoshop Elements?

#3 von Neonsquare , 27.11.2013 22:41

ZITAT(Wrtlbrmft @ 2013-11-27, 21:50) Ich hab mich deshalb heute mal durchgesucht, aber statt Klarheit hat sich bei mir das Chaos im Kopf nur vergrößert. Deshalb bitte ich um Euere Hilfe.

Bisher glaube ich, habe ich folgendes verstanden:
1. Photoshop CS ist die teuerste, aber auch vollständigste Version[/quote]

Die aktuellste Version ist Photoshop CC (Creative Cloud). Photoshop ist ein allgemeiner Werkzeugkasten für alles was mit Bildbearbeitung zu tun hat - insbesondere nicht nur Fotos! Es ist ein "Quasistandard" wie ihn Microsoft mit seinen Office-Programmen hat. Das "PSD-Format" und seine Ableger werden von vielen Druckdienstleistern entgegengenommen - auch für Veredelungen wie "partieller UV-Lack". Wenn man Überraschungen möglichst vermeiden will, macht es Sinn dem zu folgen. Viele Spezialfeatures der Software werden die meisten Leute nicht brauchen - aber am Ende ist es wie bei Kameras - man weiß ja nicht wohin einen das Hobby bringt und ob man so auch als Amateur in einzelnen Bereichen plötzlich entsprechende Features benötigt. Allerdings ist Photoshop heute nur noch im Abo erhältlich - bis Ende des Monats gibt es ein "Sonderangebot" für ca. 12¤/Monat ein Abo mit Photoshop und Lightroom zu erhalten.

ZITAT(Wrtlbrmft @ 2013-11-27, 21:50) 2. Photoshop Elements ist eine abgespeckte Version von Photoshop CS[/quote]

So wird es gerne gesehen. Eigentlich ist es aber ein Produkt mit einer ganz anderen Ausrichtung. Photoshop Elements betont den Bereich "einfache Fotokorrekturen" besonders, indem die Oberfläche entsprechende Werkzeuge speziell für Laien optimiert anbietet. Grundsätzlich ist Photoshop Elements ebenfalls "Werkzeugorientiert" aber es besitzt mehr "geführte" Abläufe. Händchenhalten eben. Photoshop Elements bietet insofern sogar einzelne Features die man in dieser Form bei Photoshop CC nicht findet - ein Beispiel ist da auch die Bilddatenbank mit der man seine Bilder verwalten kann. Trotzdem fehlen Photoshop teilweise elementare (pardon the pun) Features die man in einem Fotobearbeitungsprogramm eigentlich erwarten kann. Viele sind der Meinung das Elements trotzdem für die meisten ausreichen würde. Ich sehe das etwas anders.

ZITAT(Wrtlbrmft @ 2013-11-27, 21:50) 3. Lightroom ist ein Programm, das mit Photoshop nichts zu tun hat, sondern völlig eigenständig ist[/quote]

Lightroom ist in erster Linie ein völlig anderer Ansatz zur Fotobearbeitung/korrektur. Es ist eine "Workflow-Software". Ziel ist dabei, dass die Software den Fotografen von der Speicherkarte, über die Korrektur bis zur Ablage und Verwendung durch einen strikten und optimierten Arbeitsablauf unterstützt. Mit Lightroom lassen sich große Mengen von Bildern wesentlich schneller verarbeiten als mit der klassischen Photoshop-Methode. Beim klassischen Photoshop+Bridge-Workflow entwickelt man seine RAWs mit CameraRAW, bearbeitet und archiviert die PSDs. Bei Lightroom steht eine Datenbank dahinter. Man importiert die RAW-Dateien und korrigiert sie innerhalb von Lightroom. Eine aus dem RAW entwickelte Datei entsteht nur bei Bedarf. Die Bearbeitungsmöglichkeiten sind innerhalb von Lightroom jedoch begrenzt. Verlässt man typische Korrekturthemen, dann benötigt man trotzdem wieder ein Programm wie Photoshop. Ein Beispiel wäre das Freistellen von Produkten aus Produktfotos. Für manche spezifische Anwendungsfälle wie Diashows oder Fotobücher gibt es jedoch wieder Bordmittel in Lightroom.

ZITAT(Wrtlbrmft @ 2013-11-27, 21:50) Außerdem habe ich verstanden, daß es sinnvoll ist, sowohl Lightroom und auch Photoshop Elements zusammen zu verwenden, und zwar nacheinander (zuerst mit Lightroom in den PC einlesen, katalogisieren = archivieren und bearbeiten) und danach noch Feinheiten mit Photoshop Elements anpassen.[/quote]

Wie oben beschrieben: Manche Aufgaben sind nicht innerhalb von Lightroom machbar. Dann kann man das Foto mit Photoshop/Photoshop Elements öffnen und dort bearbeiten. Die gespeicherte Datei wird weiter in Lightroom verwaltet. D.h. die Programme Photoshop/Photoshop Elements sind gewissermaßen in den Lightroom-Workflow integriert.

ZITAT(Wrtlbrmft @ 2013-11-27, 21:50) Ich glaube aber, daß ich das Pferd nicht von hinten aufzäumen sollte. Deshalb mal die folgenden Hinweise, was ich gerne damit machen möchte:
A. JPEG und RAW von Canon-, Nikon- und Sony-Kameras in PC einlesen, katalogisieren (=archivieren) mit Übernahme der EXIF-Daten.

B. Bearbeiten der Bilder (ggf. auch einen ganzen Stapel von Bildern) wie:
Freistellen (Bildausschnitte)
Horizont ausrichten
Stürzende Linien ausgleichen
Weißabgleich korrigieren
Schärfen
Kontrast ändern
Helligkeit ändern
Schatten aufhellen (partiell)
Lichter abdunkeln (partiell)
Farben und Farbsättigung anpassen
Evtl. Vignettierung ausgleichen, vielleicht sogar mit Erkennung eines bestimmten Objektives an Hand der EXIF-Daten
Evtl. chromatische Aberrationen entfernen
Evtl. partiell entrauschen
Evtl. retuschieren von störenden Bildelementen (Hand im Bild o. ä.)
Bilder beliebig verkleinern zum Versenden z.B. per Email

C. Das alles möchte ich ohne irgendeine Cloud machen (ich brauche meine Bilder nicht auf der ganzen Welt). Aber ich möchte meine Bilder an Firmen versenden können um mir Bilder reproduzieren zu lassen.[/quote]

Das meiste davon - wenn nicht gar alles - geht einfach in Lightroom.

ZITAT(Wrtlbrmft @ 2013-11-27, 21:50) Ach ja, ich bin kein Profi, verdiene damit auch nicht meine Semmeln bzw. Brötchen. Ich fotografiere nur aus Spaß an der Freud, aber ich möchte es so gut wie möglich machen. Aber 900 ¤ für Photoshop CS ist es mir nicht wert.[/quote]

Ich empfehle sehr gern das Programm PhotoLine (http://www.pl32.de). Dieses kostet mit 59¤ nur etwa so viel wie Photoshop Elements, hat aber einen Funktionsumfang der deutlich mit Photoshop konkurriert. Photoshop Elements ist evtl. etwas Anfängerfreundlicher, dafür jedoch gegenüber PhotoLine stark eingeschränkt.

ZITAT(Wrtlbrmft @ 2013-11-27, 21:50) Ich möchte mich gerne bis zum 1.12.13 entschieden haben, weil es Photoshop Elements bis 3.12.13 als Sonderangebot gibt. Das würde ich gerne nutzen (wenn das Programm sinnvoll für mich ist). ardon: [/quote]

Diese Angebote gibt es immer wieder.

Gruß,
Jochen


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RE: Grundsatzfrage: Lightroom oder Photoshop Elements?

#4 von Wrtlbrmft ( gelöscht ) , 27.11.2013 23:31

ZITAT(roseblood11 @ 2013-11-27, 22:19) Auf die eigentliche Frage mag jemand antworten, der beide Programme parallel benutzt, eins kann ich aber beitragen: Sonderangebote sind relativ, denn der Kreis der Bezugsberechtigten für die nochmal günstigere Version "Student and Teacher" ist ziemlich groß. Irgendeinen Lehrer oder Studenten gibt es doch in jedem Haushalt, wenn man den einen oder anderen Begriff recht großzügig auslegt...

Edit: Hier ist die unterschiedliche Ausrichtung ganz gut erklärt:
http://www.designlovr.net/fotografie/aus-s...vs-lightroom-4/
http://www.apfelschule.com/blog/das-richti...itungsprogramm/
Meine Tendenz wäre, erstmal zu sehen, wie weit man mit Lightroom kommt, und dann ggf Photoshop Elements zu ergänzen. Wobei es zu beiden Programmen auch eine ganze Reihe Alternativen gibt, mit zum Teil etwas anderen Schwerpunkten - und Preisen![/quote]

Das Photoshop gäbs für ca. 38 ¤ statt ca. 60 ¤, deshalb dachte ich ...
Den link von der apfelschule.com hatte ich auch schon gelesen, das war für mich aber nicht so eindeutig, wie jetzt der von designlovr.net

Ich glaube, daß der Ansatz, zuerst mal Lightroom herzunehmen und dann erst weiterzusehen, der richtige ist.

Merci
Wrtlbrmft


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RE: Grundsatzfrage: Lightroom oder Photoshop Elements?

#5 von bubu , 27.11.2013 23:52

Guck mal hier
(Alt, aber bezahlt) (Gratis)

http://www.chip.de/downloads/Photoshop-CS2...n_59762951.html


Wer Schreibfehler findet, darf sie behalten :-)

Meine Fotos[/url]


 
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RE: Grundsatzfrage: Lightroom oder Photoshop Elements?

#6 von Wrtlbrmft ( gelöscht ) , 27.11.2013 23:53

ZITAT(Neonsquare @ 2013-11-27, 22:41) Wie oben beschrieben: Manche Aufgaben sind nicht innerhalb von Lightroom machbar. Dann kann man das Foto mit Photoshop/Photoshop Elements öffnen und dort bearbeiten. Die gespeicherte Datei wird weiter in Lightroom verwaltet. D.h. die Programme Photoshop/Photoshop Elements sind gewissermaßen in den Lightroom-Workflow integriert.
...

Ich empfehle sehr gern das Programm PhotoLine (http://www.pl32.de). Dieses kostet mit 59¤ nur etwa so viel wie Photoshop Elements, hat aber einen Funktionsumfang der deutlich mit Photoshop konkurriert. Photoshop Elements ist evtl. etwas Anfängerfreundlicher, dafür jedoch gegenüber PhotoLine stark eingeschränkt.
...
Diese Angebote gibt es immer wieder.

Gruß,
Jochen[/quote]

Hallo Jochen,

Du hast das mit den Programmen so gut erklärt, daß ich jetzt klar sehe. Das einzige, das für mich Sinn macht ist offensichtlich Lightroom.
Ich nehme an, daß ich über typische Korrekturen an Bildern wohl nicht hinaus kommen werde. Wenn doch, dann werde ich mir mal von
PhotoLine eine Testversion ansehen (oder ggf. von Photoshop Elements).

Jedenfalls vielen Dank für Euere schnelle und sehr hilfreiche Hilfe.

Wrtlbrmft


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RE: Grundsatzfrage: Lightroom oder Photoshop Elements?

#7 von Giovanni , 28.11.2013 00:02

ZITAT(Wrtlbrmft @ 2013-11-27, 23:53) Du hast das mit den Programmen so gut erklärt, daß ich jetzt klar sehe. Das einzige, das für mich Sinn macht ist offensichtlich Lightroom.
Ich nehme an, daß ich über typische Korrekturen an Bildern wohl nicht hinaus kommen werde. Wenn doch, dann werde ich mir mal von
PhotoLine eine Testversion ansehen (oder ggf. von Photoshop Elements).[/quote]
Zu Lightroom gibt es übrigens auch mehrere Alternativen, aber das nur am Rand. Wenn du Lightroom oder etwas Vergleichbares hast, kannst du auch erst mal mit dem kostenlosen "GIMP" in die weiteren Möglichkeiten der Bildbearbeitung hineinschnuppern. Dieses wird (wenn auch langsam) kontinuierlich weiterentwickelt und dürfte schon in naher Zukunft auch mit größeren Farbtiefen arbeiten können, so dass es Photoshop in den allermeisten Fällen ersetzen kann.


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RE: Grundsatzfrage: Lightroom oder Photoshop Elements?

#8 von Neonsquare , 28.11.2013 00:57

@Giovanni
Ja genau GIMP will ja tatsächlich bereits seit einem halben Jahrzehnt "bald" höhere Farbtiefen unterstützen . Ich würde es niemanden ernsthaft empfehlen es sei denn Zeit ist wertlos für einen. Vielleicht als Notnagel zum Übergang aber mehr auch wirklich nicht.

Zu dem CS2-Link: Wie auch bereits in dem verlinkten Artikel steht dürfen die Downloads nur von legitimen Bestandskunden genutzt werden. Für "Neukunden" wäre es schlicht eine unlizenzierte
Kopie. Wenn schon Raubkopien empfohlen werden kann man auch gleich versuchen die aktuellen Versionen zu klauen. Macht wenig Unterschied.


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RE: Grundsatzfrage: Lightroom oder Photoshop Elements?

#9 von Neonsquare , 28.11.2013 00:59

Alternativen zu Lightroom:

1) Aperture
2) Capture One
3) LightZone (kostenlos!
4) Aftershot
5) DxO


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RE: Grundsatzfrage: Lightroom oder Photoshop Elements?

#10 von Reisefoto , 28.11.2013 01:18

Ich bin noch halb da. Kurz meine Erklärungsversion (auf Bidbearbeitung konzentriert).
Lightroom: Besteht aus einem Bildverwaltungsprogrammm (Bilddatenbank) und einem RAW-Konverter (Adobe Camera RAW, ACR). Als Standaloneverson erhältlich, benötigt keine Creative Cloud.

Photoshop CS (Bis CS6): Äußerst umfangreiches Bildverarbeitungsprogramm. Bietet wesentlich mehr, als die meisten Amateure je brauchen werden. Enthält ebenfalls ACR als RAW Konverter. Standaloneversion. Manchmal günstig (50% Ratt) zu bekommen.

Photoshop CC: Wie CS, aber angebunden an die Creative Cloud (stark vereinfacht gesagt), braucht regelmäßig mal Kontakt zu Adobe und kostet eine monatliche Gebühr. Für Anwendner, die nicht unbedingt permanent die neueste Version brauchen, viel zu teuer.

Photoshop Elements: Bildbearbeitungsprogramm, das auch schon reichlich Funktionen bietet. Für die meisten Amateure mehr als ausreichend. Es enthält auch den RAW-Konverter ACR (öffnet sich automatisch, wenn eine entsprechende Biddatei geladen wird). Leider ist ACR hier gegenüber CS / CC und Lightroom deutlich abgespeckt. Insbesondere fehlt die Möglichkeit, auch auf RAW-Ebene nicht global (also mit Änderungen, die sich auf das ganze Bild auswirken), sondern auch selektiv (also in ausgewählten Bereichen) arbeiten zu können. Während die RAW-Konversion noch in 16 Bit abläuft, erfolgt danach die Datenübergabe von ACR in PSE nur in 8 Bit. Das ist mitunter ein Nachteil, besonders da die selektiven Bearbeitungsmöglichkeiten in der abgespeckten ACR-Version fehlen, also nur in PSE in 8 Bit ausgeführt werden können. Angesichts des günstigen Preises ist PSE auf jeden Fall eine gute Möglichkeit zum etwas tieferen Einstieg in die Bildbearbeitung. Wenn man dann im RAW-Konverter mehr Möglichkein möchte, kann man es auch mit Lightroom kombinieren. PSE gibt es fast immer für rund 60 Euro irgendwo zu kaufen, oft schon im Bundle mit Premiere Elements. Allein ist es oft noch günstiger zu bekommen.

Von PSE gibt es in ziemlich dichten Abständen neue Versionen (1-1,5 Jahre). RAW-Dateien, die von Kameras stammen. die nach Erscheinen der neuen Version auf den Markt kommen, werden von den alten Versionen nicht mehr unterstützt. Allerdings gibt es von Adobe den kostenlosen DNG-Konverter, der alle von Adobe Programmen unterstützten RAW-Datien in das Adobe DNG-Format umwandeln kann. Dieses Konvertierten Dateien können dann auch die alten Versionen lesen.

Auch bei Photoshop CS war das bisher so, allerdings sind dort die Zeiten zwischen Versionswechseln größer. Für das in Photoshop CS6 enthaltene ACR gibt es bisher noch Updates für die aktuellsten Kameras. Nur neue Funktionen, die in späteren Versionen hinzukamen, kommen nicht mehr hinzu.

Für die RAW-Konvertierung gibt es etliche Alternativen. Ich nenne stellvertretend Capture one (C1), das ohne Abo und Cloud auskommt und sehr leistungsfähig ist. Sony selbst liefert mit den Kameras ja auch kostenlos einen eigenen RAW-Konverter mit. Die Handhabung ist nicht jedermanns Sache, aber auch dieses Tool wird weiterentwickelt. Wenn man sieht, wie hervorragend in der Generation A7 die Kamera-JPGs sind, kann man hoffen, dass diese Qualität auch mit der nächsten Version des RAW-Konverters von Sony erzielbar ist (oder mehr).


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RE: Grundsatzfrage: Lightroom oder Photoshop Elements?

#11 von aidualk , 28.11.2013 07:06

ZITAT(Reisefoto @ 2013-11-28, 1:18) Während die RAW-Konversion noch in 16 Bit abläuft, erfolgt danach die Datenübergabe von ACR in PSE nur in 8 Bit. Das ist mitunter ein Nachteil, besonders da die selektiven Bearbeitungsmöglichkeiten in der abgespeckten ACR-Version fehlen, also nur in PSE in 8 Bit ausgeführt werden können.[/quote]

Es gibt einige Anwendungen in PSE, die nur unter 8 Bit laufen (wie z.B. der Stempel, das freie Transformieren oder in Schwarzweiß konvertieren). Um diese dann durchführen zu können, wird man von PSE aufgefordert, die Datei von 16 auf 8 Bit zu konvertieren. Also gehe ich davon aus, dass die Datenübergabe von ACR zu PSE in 16 Bit erfolgt und dann auch so weiter verarbeitet werden kann (mit Ausnahme von einigen speziellen Anwendungen).


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RE: Grundsatzfrage: Lightroom oder Photoshop Elements?

#12 von Alison , 28.11.2013 07:07

zum Thema PSE lief hier gerade eine ähnliche Diskussion:

http://www.sonyuserforum.de/forum/showthread.php?t=139799


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RE: Grundsatzfrage: Lightroom oder Photoshop Elements?

#13 von Neonsquare , 28.11.2013 11:52

Gerade wenn es um digitale Fotografie geht, finde ich heutzutage die Möglichkeiten mit den diversen Workflow-Software-Produkten essentiell. am besten Arbeiten kann ich nach wie vor mit Aperture, aber auch Lightroom ist nicht schlecht, obwohl mir einfach der nicht so stark modale Workflow in Aperture weit besser gefällt.

Nachteil von Aperture ist, dass es seit längerem nur relativ kleine Updates gab. Themen wie Objektivkorrektur sind nicht mit Bordmitteln machbar. Wenn man Photoshop hat, kann man immerhin in vielen Fällen durch PS oder PS-Plugins mittels "Smartobjekten" nicht-destruktiv weiterarbeiten. PSD-Dateien mit Smartobjekten kosten jedoch viel Speicher. Dagegen hat sich z. B. trotz "Minor-Updates" an der RAW-Engine einiges getan. Die früher als schlecht verschriene Rauschminderung ist heute ziemlich gut. Der relativ neue RAW-Details-Regler bringt eine erstaunliche Detailfülle hervor. Ich kenne Aperture seit 1.5 und mag schon den "Default-Look" der RAWs sehr. Da muss ich bei Lightroom immer noch an den Reglern spielen.

Zu DxO habe ich auch eine Lizenz - aber ich nutze es eigentlich nicht. Die eingebaute Objektivkorrektur ist eine Stärke. Auch bei der Rauschminderung geht DxO mit seiner "Prime"-Funktion jetzt interessante Wege. Mir war DxO eigentlich immer etwas zu lahm und der Workflow zu rudimentär. Weiterhin hat mir das Demosaicing im Vergleich zu Aperture, aber auch Lightroom nicht gefallen.

Capture One habe ich nur mal getestet. Ähnlich wie bei DxO ist mir da der Workflow zu rudimentär - aber die Ergebnisse waren eigentlich sehr gut. Ich musste zwar auch mehr Arbeit reinstecken, aber man konnte sehr gute Ergebnisse erreichen.

"Bildbearbeitungsprogramme" wie Photoshop, PSE, PhotoLine, Paintshop Pro, Pixelmator, Acorn oder GIMP sind auch heute noch nützliche "Allrounder" - aber für fotografische Zwecke sind sie oft einfach zu umständlich. Ich brauche sie eigentlich nur wenn es wirklich ums "Pixelschubsen" geht. Sobald ich große Objekte aus Fotos entferne, mehrere Fotos kombiniere oder Pixelgenau eine Bildverwendung vorbereiten möchte, benutze ich entweder Photoshop oder PhotoLine.

Vor einiger Zeit habe ich einen Artikel über PhotoLine als Photoshop-Ersatz für Webentwickler geschrieben und dabei das erste mal die beiden Programme systematisch verglichen. Ich war überrascht wie gut PhotoLine abgeschnitten hat obwohl ich das Programm ja vorher bereits als durchaus gut kannte. Bei den Möglichkeiten mit Vektorebenen zu arbeiten ist PhotoLine haushoch überlegen - das war mir bereits vorher vollkommen klar. Da benötigt man bei Adobe schon den Illustrator und selbst dann sind Photoshop und Illustrator bei weitem nicht so gut integriert wie das PhotoLine ist. Meine größten Überraschungen waren einerseits wie viel durchdachter und flexibler das Masken/Beschnitt-System in PhotoLine ist und andererseits wie gut mittlerweile z. B. die "Schnellauswahl" funktioniert. Zur Maskierung/Beschnitt: Jede Ebene und Gruppe - egal welchen Typs - kann einfach als Maske verwendet werden. Man kann das einfach per Flag aktivieren oder deaktivieren. Masken sind also immer einfach nur Ebenen und können genau als solche bearbeitet/manipuliert werden. Sogar Ebenen deren Inhalt nichtdestruktiv manipuliert werden oder durch irgendwelche Render-Filter entstehen sind einfach als Maske nutzbar. Vektorebenen als Maske sind kein Sonderfall. Bei Photoshop nutzt man keine Ebenen zum maskieren sondern jede Ebene kann eine pixelbasierte Ebenenmaske und eine Vektormaske haben; ein wesentlich unflexibleres Konzept. Mit der "Schnellauswahl" soll man Objekte schnell und einfach vom Hintegrund trennen können. Für mich hat das lange Zeit nur Photoshop wirklich gut gekonnt. Entsprechend war ich überrascht wie gut die "Schnellauswahl" in PhotoLine mittlerweile ist. Es ist ein etwas anderer Ansatz (den von Photoshop finde ich intuitiver) aber er funktioniert durchaus gut.

Lange Rede kurzer Sinn: Ich empfehle für die Entwicklung von RAW-Dateien eine gute RAW-Workflowsoftware - meine Favoriten, Aperture oder Lightroom. Für alles weitere empfehle ich PhotoLine, weil es preisgünstig ist und an Mächtigkeit durchaus mit Photoshop mithalten kann; in mancherlei Hinsicht ziehe ich es gar dem Marktführer vor. Man sollte immer bedenken, dass die Anschaffungskosten ja auch immer einem Zeitaufwand gegenüberstehen sich mit diesen komplexen Werkzeugen einzuarbeiten. Bei kostenlosen Tools wie GIMP oder auf Anfänger getrimmten Programmen wie Photoshop Elements sehe ich einfach irgendwann, wie man gegen eine Wand läuft und dann braucht man was anderes und das erlernte Wissen ist z. T. obsolet. Wie sagt man so schon - wer billig kauft, kauft 2-mal. Ich behaupte: Wer billig lernt lernt zweimal.


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RE: Grundsatzfrage: Lightroom oder Photoshop Elements?

#14 von Alison , 28.11.2013 12:43

Auch wenn es etwas von der Eingangs-Fragestellung abweicht noch ein paar Gedanken zu Capture One und Lightroom. Ich besitze beide und sehe diese Vor-und Nachteile.

Capture One hat für mich die bessere Softwaregrundlage, soweit man das aus Anwendersicht beurteilen kann. Ich mache da daran fest, dass der Export und auch das Zoomen in die 100% Ansicht schneller ist, weil die Graphikkarte zur Unterstützung herangezogen wird. LR hat immer noch keine GPU Beschleunigung. Weiterhin schaffte es C1 bis zu 6 Bilder gleichzeitig anzuzeigen, so dass man schnell sehen kann welches scharf ist und dann - ohne Modul-Wechsel – direkt bearbeiten kann. LR kann immer noch nur ein Bild im Entwicklungsmodul halten und muss zum Vergleich in das Bibliotheksmodul wechseln, das eine andere Engine nimmt und dafür auch zusätzliche Previews anlegt – elegant geht anders. Überhaupt scheint mir das Modulkonzept, auch wenn es seine Vorteile hat, eher aus der Not geboren zu sein: man hatte den ACR Rawkonverter und hat den Rest darum gebaut.

Weiterhin überlegen finde ich C1 in der Farbdarstellung mit dem Standartprofil, und auch die Farbkorrekturwerkzeuge sind deutlich leistungsfähiger, genau wie die Möglichkeiten zur lokalen Kontrasterhöhung, die im Gegensatz zu der LR Klarheit das Bild nicht entsättigen. Das LCC-Werkzeug dürfte gerade auch für die A7 interessant sein.

Nicht zuletzt lässt sich die Oberfläche von C1 weitgehend konfigurieren, die von LR nur sehr wenig.

Das ich dennoch LR für die meisten Bilder nehme liegt an den Verwaltungsmöglichkeiten. Auch wenn C1 mit der Version 7 nachgerüstet hat fehlen noch elementare Funktionen, z.B. die wahlweise Anzeige von Bilder in Unterverzeichnissen und Zielsammlungen wie in LR. Die Optionen Bilder mit Stichwörtern zu versehen sind geradezu lächerlich.

Da ich die Farbwiedergabe in LR mittlerweile mit Hilfe von verschiedenen Profilen für mich ganz gut im Griff habe, nehme ich C1 im Moment nur für ausgewählte Projekte – und hoffe auf die jeweils nächste Version: LR bitte mit besseren Farbwerkzeugen, C1 mit besserer Verwaltung.


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RE: Grundsatzfrage: Lightroom oder Photoshop Elements?

#15 von Neonsquare , 28.11.2013 13:49

ZITAT(Alison @ 2013-11-28, 12:43) LR kann immer noch nur ein Bild im Entwicklungsmodul halten und muss zum Vergleich in das Bibliotheksmodul wechseln, das eine andere Engine nimmt und dafür auch zusätzliche Previews anlegt – elegant geht anders. Überhaupt scheint mir das Modulkonzept, auch wenn es seine Vorteile hat, eher aus der Not geboren zu sein: man hatte den ACR Rawkonverter und hat den Rest darum gebaut.[/quote]

Das ist - auf den Punkt gebracht - auch einfach das was mich an Lightroom von Anfang an gestört hat. Bei Aperture gibt es diese künstlichen Trennungen überhaupt nicht. Deswegen ruht meine Hoffnung auch auf dem baldigen Erscheinen eines "Aperture X".


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