Forum Übersicht - A-Bajonett-Objektive » Erster AF-Eindruck vom Sigma 4,5-5,6/8-16mm DC HSM

Hallo zusammen,

ich habe das Objektiv seit ein paar Wochen und wollte ein paar wenige Erfahrungen mitteilen. Aussagen über die Abbildungsleistung wage ich nicht zu machen, da gibt es andere, die das weitaus besser können. Aber ein wenig kann ich mitteilen.

Das 8-16 ist mein fünftes Objektiv von Sigma, und obwohl es kein EX ist, ist es haptisch das beste. Die beiden Einstellringe laufen sanft und vermitteln ein wertiges Gefühl. Es ist auch meines erstes mit Ultraschallantrieb, entsprechend begeistert bin ich von den Betriebsgeräuschen beim (auto-)fokussieren.

Gar nicht begeistert bin ich jedoch von der Leistung des Autofokus bei seiner Hauptaufgabe, der Scharfeinstellung: auch bei Reduzierung auf den mittleren Kreuzsensor der A700 und Ausrichtung auf eine kontrastreiche Stelle ruckelt der AF sehr oft (sechs bis acht mal) hin und her, bevor die Schärfebestätigung kommt. Das macht er allerdings sehr schnell und sehr leise. Fast immer regelt der AF nach Bestätigung der Schärfe auch noch einmal nach.

Da mir das spanisch vorkommt, habe ich einen weiteren Versuch gemacht. Ich habe mehrmals hintereinander auf ein Objekt in ca. 2 m Entfernung fokussiert - Einstellring jedesmal vorher auf unendlich gestellt - und die Entfernungsangabe auf der Skala auf dem Objektiv abgelesen. Nahezu jedesmal kam ein anderer Wert heraus, von 0,8 m bis kurz vor unendlich.

Vermutungen:

a) Kompatibilitätsproblem seitens des Objektivs
b) Objektiv defekt
c) Autofokus seitens der Kamera defekt (unwahrscheinlich)

Habt Ihr auch schon Erfahrungen mit diesem Objektiv? Ich warte noch ein Weilchen und tausche es dann erst einmal um.

Viele Grüße,
Thomas

ZITAT(neubi100 @ 2010-07-26, 14:15) Vermutungen:

a) Kompatibilitätsproblem seitens des Objektivs
b) Objektiv defekt
c) Autofokus seitens der Kamera defekt (unwahrscheinlich)[/quote]kann alles sein. Ich würde aber denken, dass bei solchen Brennweiten AF sowieso an die Grenzen kommt. Mal abgesehen davon, dass bei den Brennweiten bei f8 von den Fußspitzen bis unendlich eh alles scharf ist, würde ich so ein extremes Teil auch nur manuell fokussieren...

ZITAT(neubi100 @ 2010-07-26, 14:15) ...Ich habe mehrmals hintereinander auf ein Objekt in ca. 2 m Entfernung fokussiert - Einstellring jedesmal vorher auf unendlich gestellt - und die Entfernungsangabe auf der Skala auf dem Objektiv abgelesen. Nahezu jedesmal kam ein anderer Wert heraus, von 0,8 m bis kurz vor unendlich...[/quote]

Habe dasselbe mit dem Sony 16-105mm ausprobiert. Der Entfernungsring kommt manchmal knapp vor dem 2er, dann mitten drin und einmal knapp davor zum stehen. Ich sollte noch erwähnen, der 2er steht direkt neben 'unendlich'.
Also ich glaube deine Beobachtung ist normal. Ein Test mit dem Sigma 10-20 wäre sicher aussagekräftiger, aber ich habe keines..


ZITAT(tatatu @ 2010-07-26, 17:55) ...Fußspitzen bis unendlich eh alles scharf ist, würde ich so ein extremes Teil auch nur manuell fokussieren...[/quote]

Wie machst Du das wenn alles scharf ist? Am 16-105 sehe ich bei 1m oder 2m Einstellung keinen Schärfe-unterschied auf 2m Entfernung. Wenn ich auf 105mm Brennweite wechsle bekomme ich es genauer hin aber wer weiß ob das 16-105 parfokal genutzt werden darf. Welche Zooms können das heute noch. In Zeiten des AFs hat da keine mehr daran gedacht.

Parfokal

LG Boris

ZITAT(Speesbikermtb @ 2010-07-26, 19:49) ZITAT(tatatu @ 2010-07-26, 17:55) ...Fußspitzen bis unendlich eh alles scharf ist, würde ich so ein extremes Teil auch nur manuell fokussieren...[/quote]Wie machst Du das wenn alles scharf ist?[/quote]na, anhand der Skala auf dem Objektiv. Oder auch mir eine Markierung aufkleben (oder "merken" wo tatsächlich "unendlich" ist und wie ich's einstellen kann für hyperfokale Dingenskirchen. Und natürlich einfach im Sucher kontrollieren (netter mit Schnittbild-Mattscheibe).
Nichts ist so fies zu fokussieren, wie AF (Super-) Weitwinkel... wenn man sich vergegenwärtigt, dass man bei solchen Brennweiten den Fokusring ja nur anatmen muss, damit sich die Entfernungseinstellung schon gehörig verändert (vor allem bei mittleren Distanzen bis fast unendlich), dann sollte man dem AF nicht unbedingt alles anvertrauen...

ZITAT(Speesbikermtb @ 2010-07-26, 20:49) Ein Test mit dem Sigma 10-20 wäre sicher aussagekräftiger, aber ich habe keines..[/quote]

Test mit Sigma f4-5,6/10-20mm, A700, zentraler Sensor, Motivabstand ca. 2m, Brennweite 10mm: Egal, ob ich von von unendlich oder der nächsten Position (25cm) starte, fährt der AF schnurstracks zur Zielpisition und stoppt dort ohne auffälliges Ruckeln. Die Zielposition liegt stets an der gleichen Stelle der Entfernungsskala. Auch bei anderen Abständen (z.B. 40cm) und anderen Motiven stoppt der AF wiederholbar an der richtigen Position.

Der zentrale Sensor ist größer als der Kreis im Sucher. Bei einem solchen Test ist es also wichtig, dass das Testobjekt groß genug ist, damit ausgeschlossen werden kann, dass das Problem von wechselnden AF-Zielen verursacht wird, die sich bei Freihandbetrieb schnell bei leichtem verreißen der Kamera ergeben können. Das von neubi beschriebene Verhalten kenne ich vom Sigma 10-20 an der A700 auch im alltäglichen Gebrauch nicht. Wenn andere Fehler ausgeschlossen werden können, würde ich das Objektiv umtauschen. Sicherheitshalber solltest Du den Spiegelkasten / die AF-Sensoren mit einem Fotoblasebalg mal ordentlich auspusten und den Test dann wiederholen, damit Staubeinflüsse auf den AF-Sensoren als Fehlerquelle ausgeschlossen werden können.

Könnte es sein, dass der Fokusring (oder auch nur die Entfernungsanzeige - ich kenne die Ausführung des Objektivs nicht) einfach mehr Spiel hat als die Fokussierung im Inneren des Objektivs?

@neubi100: Kriegst Du einen Versuchsaufbau hin, bei dem du die Schärfeebene (naja...) anhand der Bilder - und nicht der Entfernungsskala - beurteilen kannst? Irgendwas mit viel Tiefenstaffelung und unkritischem/eindeutigem Fokusziel? Klar, die extreme Brennweite und andere Faktoren wie Bildfeldwölbung machen die Beurteilung extrem schwierig, aber wenn die Bilder trotz relativ stark variierender Entfernungsanzeige keinen unterscheidbaren Schärfeverlauf zeigen sollten, wäre doch alles in Ordnung, oder?

Grüße
Neki

QUOTE (Neki @ 2010-07-28, 15:52) @neubi100: Kriegst Du einen Versuchsaufbau hin, bei dem du die Schärfeebene (naja...) anhand der Bilder - und nicht der Entfernungsskala - beurteilen kannst? Irgendwas mit viel Tiefenstaffelung und unkritischem/eindeutigem Fokusziel?[/quote]
Ja, das werde ich machen! Hab ja jetzt zwei Wochen Urlaub

Viele Grüße,
Thomas