RE: VC-600: Maximale Spannung an Blitzsynchronbuchse?

#1 von Taniquetil ( gelöscht ) , 21.11.2007 18:24

Hallo Forum-Gemeinde!

Ich habe eine Frage zum Minolta Funktionshandgriff VC600 in Kombination mit dem Dynax 600si Body.

Der Funktionshandgriff bietet eine Blitz-Synchronbuchse, die das Kameragehäuse nicht hat.

Kann ich damit jede beliebige Studioblitzanlage und auch ältere Blitze auslösen, oder ist diese Buchse nur bis zu einer bestimmten Zündspannung ausgelegt?

Soweit ich weiß, liegen bei einigen Blitzen und Anlagen am Synchro-Kontakt nicht unerhebliche Triggerspannungen an.

In der VC600 Anleitung findet sich dazu keine hinreichende Angabe. Ich möchte Schäden durch Überspannung am Funktionshandgriff und Kamera vermeiden...

Weiß jemand näheres?

Grüße, Taniquetil


Taniquetil

RE: VC-600: Maximale Spannung an Blitzsynchronbuchse?

#2 von Peanuts , 21.11.2007 18:55

ZITAt (Taniquetil @ 2007-11-21, 18:24) Soweit ich weiß, liegen bei einigen Blitzen und Anlagen am Synchro-Kontakt nicht unerhebliche Triggerspannungen an.

In der VC600 Anleitung findet sich dazu keine hinreichende Angabe. Ich möchte Schäden durch Überspannung am Funktionshandgriff und Kamera vermeiden...

Weiß jemand näheres?[/quote]
Es gibt Blitzgeräte mit 300V Zündspannung, insofern ist deine Frage mehr als berechtigt. Ich weiss leider auch nicht was der VC-600 verträgt, aber sämtliche Minolta AF-Kameras mit PC-Anschluss waren spannungsfest bis 400V. Das stand auch in der jeweiligen Anleitung und deshalb wundert's mich, dass beim VC-600 da nichts dabei steht.

Ansonsten: aufschrauben und nachsehen, welches Bauteil mit der PC-Buchse verbunden ist. Wenn das ein Thyristor mit 400V ist, ist alles ok ;-)


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RE: VC-600: Maximale Spannung an Blitzsynchronbuchse?

#3 von Taniquetil ( gelöscht ) , 22.11.2007 11:13

ZITAt (Peanuts @ 2007-11-21, 18:55) Ansonsten: aufschrauben und nachsehen, welches Bauteil mit der PC-Buchse verbunden ist. Wenn das ein Thyristor mit 400V ist, ist alles ok ;-)[/quote]
Das wird kein Problem sein. Aber wie erkenne ich einen "Thyristor"? Trägt dieser Bauteil eine Voltangabe? Gibt es unterschiedliche Thyristore?

Vielen Dank bis jetzt!

Grüße, Taniquetil


Taniquetil

RE: VC-600: Maximale Spannung an Blitzsynchronbuchse?

#4 von matthiaspaul , 22.11.2007 11:23

ZITAt (Taniquetil @ 2007-11-22, 11:13) Das wird kein Problem sein. Aber wie erkenne ich einen "Thyristor"? Trägt dieser Bauteil eine Voltangabe? Gibt es unterschiedliche Thyristore?[/quote]
Mehrere zehntausend. ;-> Da wird vermutlich in der Nähe der Buchse eine kleine Platine mit sehr wenigen Bauteilen zu finden sein. Die Spannungfestigkeit steht nicht auf den Bauteilen drauf, aber such nach allen dreibeinigen (oder vierbeinigen) Teilen und schreibe uns exakt, was da alles draufsteht. Dann können wir das (mit etwas Glück) in den Datenblättern nachschauen.

Viele Grüße,

Matthias


"All the important human advances that we know of since historical times began
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--Bertrand Russell

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RE: VC-600: Maximale Spannung an Blitzsynchronbuchse?

#5 von Taniquetil ( gelöscht ) , 25.11.2007 17:38

Aufgeschraubt - nachgeschaut. Habe allerdings mehr Bauteile gefunden, als erwartet... Einfachheithalber habe ich ein Bild eingestellt.
Kann man die gesuchte Information von dem Bild ablesen?

[attachment=3491etail.jpg]

Ach ja, in der Anleitung heißt es lediglich, das Synchronisationszeiten von 1/200s und länger verwendet werden müssen und

"Die Zündspannung älterer Blitzanlagen kann unter Umständen zu niedrig sein, um diese über die Synchronanschlußbuchse auszulösen. Wenden Sie sich in dem Fall an den autorisierten Minolta Service."

Was mich stutzig macht, es steht definitiv das Wort "zu niedrig" drin. Interessant wäre aber die "obere" Grenze...

Angefügte Bilder:
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 f173t19059p217551n1.jpg 

Taniquetil

RE: VC-600: Maximale Spannung an Blitzsynchronbuchse?

#6 von arxus ( gelöscht ) , 25.11.2007 18:14

Hi Fans,
Das massgebliche Bauteil ist der Triac BCR5AS. Dieser ist für eine Schaltspannung von bis zu 400 Volt ausgelegt. Du kannst als ohne Bedenken jeden alten Blitz oder Blitzanlage damit auslösen.
Viel Erfolg und gut Licht: Arxus


arxus

RE: VC-600: Maximale Spannung an Blitzsynchronbuchse?

#7 von Taniquetil ( gelöscht ) , 25.11.2007 20:12

Hallo Arxus,

Vielen dank für Deine Hilfe!! Jetzt kann ich unbesorgt losfotografieren! :-)

Grüße, Taniquetil


Taniquetil

RE: VC-600: Maximale Spannung an Blitzsynchronbuchse?

#8 von matthiaspaul , 26.11.2007 00:35

ZITAt (Taniquetil @ 2007-11-25, 17:38) Ach ja, in der Anleitung heißt es lediglich, das Synchronisationszeiten von 1/200s und länger verwendet werden müssen und

"Die Zündspannung älterer Blitzanlagen kann unter Umständen zu niedrig sein, um diese über die Synchronanschlußbuchse auszulösen. Wenden Sie sich in dem Fall an den autorisierten Minolta Service."

Was mich stutzig macht, es steht definitiv das Wort "zu niedrig" drin. Interessant wäre aber die "obere" Grenze...[/quote]
Ich spekuliere mal:

Das könnte einerseits auf ein einfaches Übersetzungsproblem o.ä. zurückzuführen sein.

Andererseits, wenn man den Satz mal unabhängig davon sieht, welche Angabe man da normalerweise erwarten würde (nämlich eben die maximal zulässige Zündkreisspannung), ist die Aussage durchaus richtig. Die Zündkreisspannung ist ja die Spannung, die bei voll geladenem Blitz an den offenen Klemmen anliegt, solange der Blitz nicht gezündet hat. Bei heutigen Blitzgeräten in der Regel unter 6V, früher aber bis zu 400V und mehr. Ausgelöst wird der Blitz klassischerweise durch einen Kontakt im Verschluß der Kamera. Ist dieser Kurzschlußschalter geschlossen, beträgt die Spannung an den Klemmen exakt 0V. Strenggenommen könnte man diese Spannung umgangssprachlich (zumindest aus Anwendersicht) als "Zündspannung" bezeichnen.

Heutzutage wird dieser Kurzschluß elektronisch nachgebildet, dazu dient gerade besagter Triac. (Ein Triac ist eine Art Kombination aus zwei antiparallel geschalteten Thyristoren. Im Gegensatz zu einem Thyristor arbeitet ein Triac polaritätsunabhängig, was gerade bei dieser Anwendung durchaus von Vorteil ist, soll die Schaltung mit möglichst vielen Blitzanlagen zusammenarbeiten. In der Regel ist der Innenpol der PC-Synchronisationsbuchse "Plus" und außen "Minus". Aber es gibt eben auch den umgekehrten Fall. Eine Thyristorschaltung würde (ohne Polaritätsumkehr im Kabel) nur für eine Richtung funktionieren, es sei denn, man schaltet noch einen Gleichrichter nach. Bei einem Triac ist die Polarität der anliegenden Zündkreisspannung egal - fast wie bei einem Schaltkontakt.) Ein Elektroniker würde bei einem Triac unter "Zündspannung" die Trigger Voltage des Gates bezeichnen, die aber in der makroskopischen "Außensicht" des Fotografen überhaupt nicht vorkommt, da sie nur für die interne Ansteuerung des Triac durch die Kamera von Belang ist.

Jetzt aber wieder zurück zu obigem Zitat:

So ein Triac hat - anders als ein echter Schalter - auch im gezündeten Zustand einen gewissen nicht-linearen Restwiderstand im Bereich mehrerer Ohm. Bei heutigen Blitzen fließt bei geschlossenem Zündstromkreis ein winziger Strom; der Spannungsabfall am Innenwiderstand des gezündeten Triacs ist also ebenfalls verschwindend gering, d.h. die Restspannung zwischen den Kontakten (hier als "Zündspannung" bezeichnet) dürfte immer sehr dicht bei 0V liegen. Bei älteren Blitzanlagen können aber durchaus einige Milliampere fließen (deswegen sind solche alten Anlagen auch nicht ungefährlich für Leib und Leben). Je höher der Stromfluß, desto größer ist auch die Restspannung (besagte "Zündspannung". Die Spannung wird also nicht mehr bis auf 0V sinken, was dazu führen könnte, daß der angeschlossene alte Blitz nicht mehr auslöst. Sowas ähnliches hatten wir ja neulich schon mal in einem anderen Thread diskutiert:

http://www.mi-fo.de/forum/viewtopic.php?t=18866

Wenn man also mit Zündspannung diese Restspannung bezeichnen wollte, dann könnte man damit deuten, was der Satz in der Anleitung ausdrücken sollte. Was meint Ihr?

(Ein weiterer Punkt ist vielleicht noch, daß so ein Triac auch eine gewisse Mindestspannung benötigt, um überhaupt zünden zu können. Aber da würde es höchstens mit modernen Blitzgeräten mit extrem geringen Zündkreisspannungen Probleme geben können, nicht mit alten.)

Ein Punkt bleibt aber offen: Wieso soll man sich an den Minolta-Service wenden? Wollten die einfach nur Feedback, ob Minoltas Schaltung "gut genug" für die Praxis ist oder hatten die eine Modifikation der Schaltung in peto, die auf Anfrage ausgeführt wurde? Falls ja, warum wurde diese Schaltung dann nicht direkt eingebaut - welche Nachteile hätte eine solche Schaltungsoptimierung haben können?

Viele Grüße,

Matthias


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