RE: Offener Brief der KM-Mitarbeiter

#76 von ingobohn , 23.04.2006 10:28

ZITAt (poessi @ 22.04.2006 - 23:29) Ohne die Gewerkschaften und die durch sie abgeschlossenen Tarifverträge
wäre hier noch einiges weitaus mehr im argen als es das ohnehin schon ist.[/quote]
Aufgrund der aktuellen Diskussion bei meinem Arbeitgeber möchte ich das denn doch differenzieren: es gibt Betriebsräte und Gewerkschaften Man sollte das nicht vermischen. Gewerkschaften sind heute auch nichts anderes als "Firmen", die in eigenem wirtschaftlichen/politischen Interesse handeln. Wohlgemerkt, in ihrem Interesse, nicht in dem der Arbeiter, die sie angeblich unterstützen. /angry.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="angry.gif" />



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RE: Offener Brief der KM-Mitarbeiter

#77 von poessi , 23.04.2006 11:39

ZITAt (ingobohn @ 23.04.2006 - 10:28) Aufgrund der aktuellen Diskussion bei meinem Arbeitgeber möchte ich das denn doch differenzieren: es gibt Betriebsräte und Gewerkschaften Man sollte das nicht vermischen. Gewerkschaften sind heute auch nichts anderes als "Firmen", die in eigenem wirtschaftlichen/politischen Interesse handeln. Wohlgemerkt, in ihrem Interesse, nicht in dem der Arbeiter, die sie angeblich unterstützen. /angry.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="angry.gif" />[/quote]

Naja ganz so verteufeln sollte man sie meiner Meinung nach nicht.

Allerdings schätze ich auch die Arbeit eines Betriebsrats für die jeweilige
Firma als wichtiger ein als Gewerkschaftsinteressen.

Gruß,
Reinhard



 
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RE: Offener Brief der KM-Mitarbeiter

#78 von *mb* , 23.04.2006 12:25

ZITAt (RudiWin @ 23.04.2006 - 0:59) Spätestens nach Wegfall des ALG (mit Inanspruchnahme von ALG2) gelten die heute hochqualifizierten KoMi-Mitarbeiter nach der Definition von Herrn Professor Dr. Werner Sinn als gering Qualifizierte und müssen jeden noch so banalen Job annehmen, der ihnen seitens der Bundesagentur für Arbeit geboten wird. Jetzt werden erst einmal Lebensversicherungen zurückgekauft, Sparbücher und andere Anlagen aufgelöst und evtl. Eigenheime verkauft und wenn's gut geht Resthypotheken abgelöst, damit man einigermaßen über die Runden kommt. hunderte erfolgloser Bewerbungen geschrieben und immer wieder der Gang zur "Agentur für Arbeit". Nach jüngsten Plänen der Bundesregierung kann eine Verweigerung von nur zwei angebotenen Arbeitsstellen zu Kürzungen von bis zu 60% des ALG2 (345,-€ - 60%= 138,-€ für den Lebensunterhalt) führen.[/quote]
Sicherlich ist es für Betroffene, zumal wenn sie völlig ohne eigenes Verschulden in die Arbeitslosigkeit gekommen sind, bitter, wenn sie zunächst die über die zugestandenen Freibeträge hinausgehenden und wirtschaftlich verwertbaren Vermögen (Lebensversicherungen, Sparbuchguthaben usw.) aufbrauchen müssen. Aber da das ALG II im Gegensatz zum ALG (I) keine Versicherungsleistung sondern eine steuerfinanzierte Leistung ist, kann man den immer weniger werdenden Bezieher von Arbeitslohn nicht eine noch höhere Steuerlast zumuten. Oder sollen diese noch mehr Steuern bezahlen, damit die ALG-II-Empfänger ihre über die Freibetragsgrenzen hinausgehenden Ersparnisse behalten dürfen? Das wäre doch sicherlich auch nicht gerecht.
Im übrigen braucht selbstgenutztes Wohneigentum im angemessenen Umfang nicht "versilbert" zu werden. Es werden sogar eventuelle Zinszahlungen für Darlehen (als Mietersatz) übernommen. Natürlich keine Tilgungsbeträge, da es logischerweise nicht sein kann, dass der ALG-II-Bezieher auf Kosten der Allgemeinheit Vermögen bildet.

Wenn wirklich zumutbare Arbeitsangebote nicht angenommen werden, finde ich die Kürzung der sog. Grundsicherung (derzeit 345,00 Euro für Alleinstehende) völlig in Ordnung. Selbstverständlich darf es dabei aber keine Willkür geben! Es darf nicht vergessen werden, dass die sog. Kosten für die Unterkunft (Miete zzgl. Nebenkosten, Heizkosten usw.) - natürlich im angemessenen Umfang - weiterhin bezahlt werden.



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RE: Offener Brief der KM-Mitarbeiter

#79 von Autolyse ( gelöscht ) , 23.04.2006 12:55

ZITAt (RudiWin @ 23.04.2006 - 2:02) Zitat :

"Dies ist jedoch nur durch massive Investitionen in Bildung, den einzigen Rohstoff den Deutschland hat, zu erreichen, um so die Industrieproduktion, die in der Innovations- und Ausreifungsphase weiterhin am Standort Deutschland stattfinden kann, hier zu halten und somit auch das Know-How permanent zu verbessern."

Diese Lüge wurde von Wirtschaftsweisen wie Herrn Rürupp und Professor Sinn erdacht und ist Schwachsinn. In einem Land mit 12% Arbeitslosigkeit nimmt das Bildungsniveau durch die überwiegend von sozial schwachen Familien stammenden "Nachwuchskräfte" (die besser Betuchten haben erheblich weniger Kinder) und deren geringere Bildungschancen immer weiter ab (Rütli-Schule). Der einzige Rohstoff, den unser Land noch hat sind seine Kinder, die sich breite Bevölkerungsschichten immer weniger leisten können und die emanzipierten "Bessergestellten" sich immer weniger leisten wollen.[/quote]
Gerade darum ist es eine Notwendigkeit das Bildungssystem umzubauen. Es geht hierbei mitnichen um eine reine Flickschusterei an einem kranken System, vielmehr muss das System verändert werden. Die genetische Ausstattung ist zweifellos bedeutsam für die Entwicklung einer Intelligenz, doch ist dies ebenso das Umfeld in dem das Kind aufwächst. In ärmeren Haushalten ist der ständige Begleiter typischerweise der Fernseher, Bücher wird man dort sehr selten finden und wenn, dann wird dem Kind noch seltern vorgelesen, und auch eher selten und nur unzureichend mit ihm gesprochen, mithin sind die sprachlichen Fähigkeiten zum Zeitpunkt des Schuleintritts unterentwickelt und die Abwärtsspirale beginnt. Es ist daher von Notwendigkeit eine lückenlose Betreuung ab dem 1. Lebensjahr zu gewährleisten, mithin den schädlichen Einfluss der Eltern zu minimieren und wenn möglich aus der Gleichung zu eleminieren. Weiterhin hätte dies den Vorteil, dass es gerade auch den oberen Gesellschaftsschichten ermöglicht wird Kinder zu bekommen, denn der Kinderwunsch ist vorhanden, ohne dabei das berufliche Fortkommen zu beeinträchtigen. In dem Moment, in dem aggressiv eine neue Bildungspolitik, alles mit dem Ziel einer Steigerung der Quote der tertiären Bildungsabschlüsse, eingeleitet wird, ist zudem das Ende dieser Problemschulen vorprogrammiert, da es ihnen längerfristig an Nachwuchs fehlen wird um diesen Titel zu behalten. Es steht jedoch außer Frage, das diese zweifellos vorhandenen Probleme bereits vorher angegangen werden müssen.

ZITATDas Einzige, in das man in Deutschland derzeit investiert ist die eigene EINbildung.[/quote]
Man folgt dem Volkswillen, dummerweise wird er in einer Demokratie immer von den Dummen gebildet.

ZITATTheorien sind schön, angewandte effiziente Politik, die nicht nur kurzfristig kleinkarriert lokal angelegt ist wäre notwendiger und im Zuge der Globalisierung nach althergebrachten Ausbeuteverfahren zu agieren ist blamabel. Wer Arbeit und Arbeitsplätze ins Ausland verlagert muß dazu verpflichtet werden seinen sozialen Verpflichtungen dann dort ebenfalls nachzukommen. Verhält er sich anders gefährdet er nicht nur den sozialen Frieden im eigenen Land, sondern auch im Gastland. Dies führt langfristig zu Unzufriedenheiten und sozialen Unruhen wie sie in der arabischen Welt, in Afrika, Südamerika und anderen bisher ausgebeuteten "Entwicklungsländern" an der Tagesordnung sind. Anstatt aus den Fehlern, die im eigenen Land gemacht wurden, zu lernen versucht man sich in einer modernisierten Form der Versklavung ganzer Völker und das nun nicht mehr nur durch Regierungen, sondern durch Konzerne, denen eine korrupte Politik den Weg dazu ebnet. Schön, dass sich alle Industriestaaten, angeführt von den USA, auf diesem Weg überwiegend einig sind. Sie vergessen die eigenen Bürger und ziehen ihren Gewinn aus der Ausbeutung schwächerer Bevölkerungsschichten in weniger wirtschaftsstarken Ländern. Wer das nicht erkennt träumt und verträumt damit nicht nur die eigene Zukunft, sondern auch die seiner Kinder und Enkelkinder.[/quote]
Wer definiert eigentlich Ausbeutung? Du bezeichnest es so, es ist deine Meinung, doch ist die auch identisch mit der Meinung der Betroffenen? Und überhaupt, wir sprechen hier von Meinungen, und Meinungen sind bekanntermaßen wie Arschlöcher, jeder hat eine. Tatsächlich ist es so, dass die Vorgänge, die du von deiner Position in einem Land der 1. Welt als Ausbeutung bezeichnest, diesen Menschen Arbeit und damit Lohn zur Verfügung stellen, der höher liegt als ihr Einkommen vor dem Beginn der Produktion in diesen Ländern, mithin hat sich die wirtschaftliche Lage der Einwohner verbessert. Weiterhin ist es so, dass, wie ich bereits weiter oben in ausreichender Weise dargelegt habe, der Kostenvorteil in Bezug auf einfache, ungelernte Arbeit ihre einzige Chance ist ihr Wohlstandsnieveau zu heben, mithin gefährdet die Forderung nach einer Abstellung dieser Zustände die Entwicklung dieser Länder und auch die organische Entwicklung von eigenen Sozialsystemen und arbeitsrechtlichen Regelungen, denn dies ist nichts, was Erfolg haben kann, wenn es oktroyiert wird.

ZITAT[...][/quote]



Autolyse

RE: Offener Brief der KM-Mitarbeiter

#80 von Aydin , 23.04.2006 13:14

Hallo Frank, Liebe Minolta-Mitarbeiter,

ich habe mit der 7D bereits meine vierte Kamera von (K.) MINOLTA (nach der X300, D7000i und der F300) und die Marke ist für mich der Inbegriff von Photographie.
Als vor kurzem meine 7D beim Europa-Reparaturservice in Bremen eine Behandlung genoss,
war ich von der Professionalität der Mitarbeiter am Telefon sehr beeindruckt, wenn man bedenkt welche Mengen dort täglich logistisch bewegt und Daten eingepflegt werden müssen.

Der technische Service ist hervorragend. Ist auch nichts Neues! Aber dort arbeiten Menschen und diese marktpolitischen Entscheidungen treffen hier ganz besonders die, die unter solchen Bedingungen Top Leistung bringen.

Ich wünsche Allen Mitarbeitern viel Kraft und Alles Gute für Ihre Zukunft und hoffe, dass Sie zu Ihrem Recht kommen, denn Sie müssen wie Überall auch, die Fehler des Managements ausbaden, in dem Sie finanzielle und persönliche Nachteile hinnehmen müssen und sich nicht hinter einer Mannschaft von Topjuristen verstecken können.

Gibt nicht auf, denn Ihr habt bestimmt Besseres verdient.

Hochachtungsvoll

Aydin



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RE: Offener Brief der KM-Mitarbeiter

#81 von Tilo Schieck ( gelöscht ) , 23.04.2006 13:46

Interessant, die ganze Diskussion hier zu lesen - zu hoffen wäre es, wenn sie auch weitere Öffentlichkeiten finden würde.

Hier im schönen Jena gab es ja auch einmal eine gelebte Untenehmensphilosophie, die den Mitarbeiter des Unternehmens ernstnahm. Zeiss, Abbe und Schott hatten zum einen begriffen, daß eine Bindung der Mitarbeiter an das Unternehmen auch etwas mit Qualität der Produkte und angeeignetem und (teilweise über Generationen hinweg) weitergegebenem Wisssen zu tun hat. Und zum anderen verspürten sie noch eine Verantwortung als Unternehmer für die das Gemeinwesen als solche - die Zeissstiftung war Erbauer von Volkshaus, Bücherein und Badeanstalt, stiftete Professuren, baute Wohnsiedlungen u.ä. Man war damals eben noch in der Lage langfristig zu denken, lange bevor andere über "Nachhaltigkeit" redeten.
Heutzutage gilt solche Langfrisitigkeit angesichts des schnellen Profits als unmodern. Auch Zeiss gliedert immer mehr Geschäftsbereiche als AGs aus, um daß Stiftungsstatut aufzuweichen.
Eine Debatte über Unternehmenskultur wäre heutzutage mehr als angebracht.


Tilo

PS: ZITATZITAt (ingobohn @ 23.04.2006 - 10:28)

Aufgrund der aktuellen Diskussion bei meinem Arbeitgeber möchte ich das denn doch differenzieren: es gibt Betriebsräte und Gewerkschaften Man sollte das nicht vermischen. Gewerkschaften sind heute auch nichts anderes als "Firmen", die in eigenem wirtschaftlichen/politischen Interesse handeln. Wohlgemerkt, in ihrem Interesse, nicht in dem der Arbeiter, die sie angeblich unterstützen.


Naja ganz so verteufeln sollte man sie meiner Meinung nach nicht.

Allerdings schätze ich auch die Arbeit eines Betriebsrats für die jeweilige
Firma als wichtiger ein als Gewerkschaftsinteressen.[/quote]

Ohne gewerkschaftliche Unterstützung sähe aber auch mancher Betriebrat alt aus und wäre erpressbar.



Tilo Schieck

RE: Offener Brief der KM-Mitarbeiter

#82 von poessi , 23.04.2006 14:25

ZITAt (Tilo Schieck @ 23.04.2006 - 13:46) Ohne gewerkschaftliche Unterstützung sähe aber auch mancher Betriebrat alt aus und wäre erpressbar.[/quote]

So ist es, es gibt sogar Schulungs CD-ROMs und Seminare wie man
seinen Betriebsrat schön klein hält und gefügig macht...

Ohne ausreichende Rückendeckung, kann es schwer werden
überhaupt etwas zu erreichen. Vor einem Jahr bei mittlerweile
verkauften teilen unserer Firma erlebt.

Gruß,
Reinhard



 
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RE: Offener Brief der KM-Mitarbeiter

#83 von RudiWin ( gelöscht ) , 23.04.2006 15:07

ZITAt (Autolyse @ 23.04.2006 - 12:55) Gerade darum ist es eine Notwendigkeit das Bildungssystem umzubauen. Es geht hierbei mitnichen um eine reine Flickschusterei an einem kranken System, vielmehr muss das System verändert werden. ...[/quote]
Quatsch. An unserem Bildungssystem ist so viel umgebaut und geflickschustert worden, dass es inzwischen nur noch unzulängliche Ausbildung zur Verfügung stellen kann. Das war schon einmal anders!

Die genetische Ausstattung? Die genetische Ausstattung hat zunächst einmal herzlich wenig damit zu tun, dass man es Kindern und Jugendlichen ermöglicht soweit in einem ethisch, moralisch und menschlich einwandfreiem Umfeld aufzuwachsen, dass sie ihre Fähigkeiten zum Lesen, Schreiben, Rechnen und Denken soweit ausbilden können um eigene verantwortliche Entscheidungen, nicht zu letzt für ihre eigene existentielle Zukunft zu treffen.

ZITAt (Autolyse @ 23.04.2006 - 12:55) Es ist daher von Notwendigkeit eine lückenlose Betreuung ab dem 1. Lebensjahr zu gewährleisten, mithin den schädlichen Einfluss der Eltern zu minimieren und wenn möglich aus der Gleichung zu eleminieren. ...[/quote]
Diese und auch die vorausgehenden Ausführungen erinnern mich stark an Argumente und Methoden einer Zeit, die wir in Deutschland schon einmal zwölf Jahre lang hatten. Nur scheinen sie jetzt als legitim, kritiklos breit anerkannt zu werden.

Den "oberen Gesellschaftsschichten" ist es doch auch jetzt möglich ihrem Kinderwunsch nachzukommen. Nur wollen sie die Verantwortung für diese Kinder dem Staat anlasten, sehen Kinder als Produktionsmittel, das sie dem Staat zur Verfügung stellen und wollen ihren egomanischen Selbstverwirklichungstripp bis zum Exzess ausleben! Verantwortung für sich selbst und ihre Kinder wollen sie nicht übernehmen. Nur nicht einschränken. Da liegt das Problem. Max Lifestyle - No Responsibility, das Brett an der dünnsten Stelle bohren, möglichst Alles mitnehmen, auf nichts verzichten und immer jemanden haben, der die unangenehmen Dinge des Lebens erledigt und den man für alle Fehler verantwortlich machen kann. Tolle Lebenseinstellung!

Erstaunlich, dass ausgerechnet den sogenannten "oberen Gesellschaftsschichten" ein absolut asoziales Verhalten nachgewiesen werden kann. Gesellschaftliche Stellung und Anerkennung - ja, aber um Himmels Willen keine gesellschaftliche Verantwortung! Frau von der Leyen lässt grüssen.

ZITAt (Autolyse @ 23.04.2006 - 12:55) Man folgt dem Volkswillen, dummerweise wird er in einer Demokratie immer von den Dummen gebildet.[/quote]
Die man mit solcher Argumentation und den allseits bekannten Propagandamitteln auch immer weiter schön dumm halten muß.

ZITAt (Autolyse @ 23.04.2006 - 12:55) Wer definiert eigentlich Ausbeutung? Du bezeichnest es so, es ist deine Meinung, doch ist die auch identisch mit der Meinung der Betroffenen?[/quote]
Fragt man die Betroffenen denn? Gibt man ihnen Vergleichsmöglichkeiten? Nimmt man ihre Sorgen, Probleme und Argumente ernst?

Deine Argumentation leitet sich aus der Kolonialzeit ab. Missionare der alten Welt sind mit gleichen Argumenten in ferne Länder gezogen um andere Völker zu unterwerfen und haben schon damals, mit der gleichen Argumentation, im Namen Ihrer Fürsten, Könige und nicht zuletzt der Kirche die gleichen Geschäfte mit den Stammesfürsten der damaligen Völker gemacht, wie dies unsere Politiker und Konzerne heute tun. Hieran hat sich seit über 500 Jahren nichts geändert.

Wo bleiben denn da die Sprüche und idealen Grundsätze sozialdemokratischer Vordenker wie z.B. "Gleicher Lohn für gleiche Arbeit" ?

Hat ein weltweit agierendes Unternehmen dem Weltbürger in Malaysia gegenüber weniger soziale Verantwortung, als dem in Berlin, London, Paris oder New-York gegenüber?

Die scheinheiligen Argumente die in derartigen Diskussionen, u.A. auch von Dir hier, angeführt werden sind der blanke Hohn und Du beweist mit solcher Argumentation lediglich, dass Du ohne eigene Überlegungen voll in ein System integriert bist, das seine Untauglichkeit und Unzlänglichkeiten zumindest seit der Zeit der Industrialisierung, also seit mehr als hundert Jahren täglich unter Beweis stellt.

Und nun viel Spass beim Recherchieren und den Vorereitungen zur nächsten Klausur.

Gruß,

Rudi.



RudiWin

RE: Offener Brief der KM-Mitarbeiter

#84 von RudiWin ( gelöscht ) , 23.04.2006 15:21

ZITAt (*mb* @ 23.04.2006 - 12:25) Sicherlich ist es für Betroffene, zumal wenn sie völlig ohne eigenes Verschulden in die Arbeitslosigkeit gekommen sind, bitter, wenn sie zunächst die über die zugestandenen Freibeträge hinausgehenden und wirtschaftlich verwertbaren Vermögen (Lebensversicherungen, Sparbuchguthaben usw.) aufbrauchen müssen. Aber da das ALG II im Gegensatz zum ALG (I) keine Versicherungsleistung sondern eine steuerfinanzierte Leistung ist, kann man den immer weniger werdenden Bezieher von Arbeitslohn nicht eine noch höhere Steuerlast zumuten. Oder sollen diese noch mehr Steuern bezahlen, damit die ALG-II-Empfänger ihre über die Freibetragsgrenzen hinausgehenden Ersparnisse behalten dürfen? Das wäre doch sicherlich auch nicht gerecht...[/quote]

Ist es denn nicht traurig, dass es durch unfähige Konzernlenker und ebenso unfähige Politiker, nicht nur in Deutschland, überhaupt erst soweit kommt?



RudiWin

RE: Offener Brief der KM-Mitarbeiter

#85 von hendriks , 23.04.2006 16:05

ZITAt (Autolyse @ 23.04.2006 - 12:55) Es ist daher von Notwendigkeit eine lückenlose Betreuung ab dem 1. Lebensjahr zu gewährleisten, mithin den schädlichen Einfluss der Eltern zu minimieren und wenn möglich aus der Gleichung zu eleminieren.[/quote]

Tut mir leid, dass ich es so sagen muss, aber wer so was schreibt, ist doch kaputt im Schädel. /sad.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="sad.gif" />

ZITAt (Autolyse @ 23.04.2006 - 12:55) Weiterhin hätte dies den Vorteil, dass es gerade auch den oberen Gesellschaftsschichten ermöglicht wird Kinder zu bekommen, denn der Kinderwunsch ist vorhanden, ohne dabei das berufliche Fortkommen zu beeinträchtigen.[/quote]

Klar, Kinder haben wollen, aber sich nicht durm kümmern wollen, genau DAS ist das Problem. /sad.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="sad.gif" />



 
hendriks
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RE: Offener Brief der KM-Mitarbeiter

#86 von Autolyse ( gelöscht ) , 23.04.2006 17:52

ZITAt (hendriks @ 23.04.2006 - 16:05) Tut mir leid, dass ich es so sagen muss, aber wer so was schreibt, ist doch kaputt im Schädel. /sad.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="sad.gif" />[/quote]
Was von Meinungen zu halten ist sagte ich schon mal, aber ich wiederhole das auch gerne nochmals. Meinungen sind wie Arschlöcher, jeder hat eine.
ZITATKlar, Kinder haben wollen, aber sich nicht durm kümmern wollen, genau DAS ist das Problem. /sad.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="sad.gif" />[/quote]
Falsch, wie bereits richtig festgestellt wurde besteht bzw. entwickelt sich gerade ein Fachkräftemangel, den man natürlich idealerweise dadurch behebt in dem man einen der Partner dazu zwingt sich um die Kinder zu kümmern, mithin seine Ausbildung und damit die Investition in das Humankapital brachliegen zu lassen? Wohlkaum.



Autolyse

RE: Offener Brief der KM-Mitarbeiter

#87 von xe1 ( gelöscht ) , 23.04.2006 18:02

Guten Tag,

ich bin neu im Forum.

Seit 1967 fotografiere ich mit Minolta-Kameras. Angefangen mit der SRT-101, über XE-1, XD-7, X-700 zu den Autofocus-Kameras AF 7000, 9000, 7xi, Dynax 9xi und seit 2001 mit der Dimage 7 dann Dimage A1 und heute Dynax 7D.
Seit 1976 (MitgliedsNr.678) bin/war ich im Minolta-System-Club.

Soweit zur Vorstellung meiner Person.

Zum aktuellen Thema.

Nach dem ich die ganze Diskussion verfolgt habe, ist mir aufgefallen es könnte Euch diese Meldung interessieren:
presseportal.ch

Auszug aus dem Artikel:

Auch Service weiter gewährleistet

Ebenfalls per Anfang April hat die Serviceorganisation von Sony
die Verantwortung für Service- und Garantiearbeiten übernommen; dies
in Zusammenarbeit mit dem Fachhandel. Um den Know-how-Transfer in
diesem Bereich nahtlos sicherzustellen, wurden Servicemitarbeiter der
Konica Minolta Niederlassung in die Serviceorganisation von Sony
integriert.

Sony Schweiz übernimmt ausserdem das Magazin "Fotospiegel" von
Konica Minolta, ein Magazin für ambitionierte Fotografen und Profis.

Herzliche Grüße aus Berlin

XE-1



xe1

RE: Offener Brief der KM-Mitarbeiter

#88 von Autolyse ( gelöscht ) , 23.04.2006 18:30

ZITAt (RudiWin @ 23.04.2006 - 15:07) Quatsch. An unserem Bildungssystem ist so viel umgebaut und geflickschustert worden, dass es inzwischen nur noch unzulängliche Ausbildung zur Verfügung stellen kann. Das war schon einmal anders![/quote]
Zu einer Zeit in der Bildung nicht unbedingt notwendig war, denn Geld konnte man auch anderweitig genug verdienen, mittlerweile ändert sich das, Gott sei Dank muss man sagen, denn ist es nicht ein merkwürdiger Auswuchs des Systems, wenn ein Arzt weniger als die Hälfte eines VW-Arbeiters verdient, man sich also fragen muss, was davon die angelernte Tätigkeit ist und welche diejenige ist, die einen tertiären Bildungsabschluss erfodert.

ZITATDie genetische Ausstattung? Die genetische Ausstattung hat zunächst einmal herzlich wenig damit zu tun, dass man es Kindern und Jugendlichen ermöglicht soweit in einem ethisch, moralisch und menschlich einwandfreiem Umfeld aufzuwachsen, dass sie ihre Fähigkeiten zum Lesen, Schreiben, Rechnen und Denken soweit ausbilden können um eigene verantwortliche Entscheidungen, nicht zu letzt für ihre eigene existentielle Zukunft zu treffen.[/quote]
Ich habe nicht das Gegenteil behauptet, doch ist es so, dass neben dem Umfeld, in dem das Kind aufwächst, was in der Unterschicht und unteren Mittelschicht im Regelfalle nicht besonders bildungsorientiert ist, siehe dazu die Ausführungen weiter oben, übt genauso einen Einfluss aus, wie die genetische Ausstattung, denn wenn jemand schlichtweg nicht die intellektuelle Kapazität hat um in ausreichender Art und Weise zu partizipieren, dann bringt ihm auch das beste Umfeld nichts.

ZITATDiese und auch die vorausgehenden Ausführungen erinnern mich stark an Argumente und Methoden einer Zeit, die wir in Deutschland schon einmal zwölf Jahre lang hatten. Nur scheinen sie jetzt als legitim, kritiklos breit anerkannt zu werden.[/quote]
Oh, die Nazikeule.

ZITATDen "oberen Gesellschaftsschichten" ist es doch auch jetzt möglich ihrem Kinderwunsch nachzukommen. Nur wollen sie die Verantwortung für diese Kinder dem Staat anlasten, sehen Kinder als Produktionsmittel, das sie dem Staat zur Verfügung stellen und wollen ihren egomanischen Selbstverwirklichungstripp bis zum Exzess ausleben! Verantwortung für sich selbst und ihre Kinder wollen sie nicht übernehmen. Nur nicht einschränken. Da liegt das Problem. Max Lifestyle - No Responsibility, das Brett an der dünnsten Stelle bohren, möglichst Alles mitnehmen, auf nichts verzichten und immer jemanden haben, der die unangenehmen Dinge des Lebens erledigt und den man für alle Fehler verantwortlich machen kann. Tolle Lebenseinstellung![/quote]
Ja, es ist ihnen möglich, auf Kosten des Berufs, wenn man berücksichtigt, dass bis zum Eintritt in das Berufsleben, 13 Jahre Schule, 1 Jahr Dienst und 5 Jahre Studium absolviert wurden, so wird der durchschnittliche Akademiker mindestens 25 Jahre alt sein, und bereits einiges in seine Ausbildung investiert haben. Hat er sich gerade im Beruf etabliert, so soll er die Berufstätigkeit beenden und die erworbene Bildung brachliegen lassen, wohlkaum, zumal es in anderen Staaten, insbesondere sein hier Frankreich und die skandinavischen Länder erwähnt, sehr wohl möglich ist beides zu vereinbaren, in Deutschland jedoch nicht, insofern muss man, sofern man denn in Deutschland bleiben will, die Opportunitätskosten in Kauf nehmen und sich gegen Kinder entscheiden, insbesondere dann, wenn in absehbarer Zeit erst einmal der Studienkredit zurückgezahlt werden muss und erst dann der Einkommensnachteil aufgeholt werden kann.

ZITATErstaunlich, dass ausgerechnet den sogenannten "oberen Gesellschaftsschichten" ein absolut asoziales Verhalten nachgewiesen werden kann. Gesellschaftliche Stellung und Anerkennung - ja, aber um Himmels Willen keine gesellschaftliche Verantwortung! Frau von der Leyen lässt grüssen.[/quote]
Definiere doch an dieser Stelle bitte einmal gesellschaftliche Verantwortung.

ZITATDie man mit solcher Argumentation und den allseits bekannten Propagandamitteln auch immer weiter schön dumm halten muß.[/quote]
Es steht jedem frei in diesem Staate frei, sich zu bilden, wenn die Unterschicht diese Chance nicht wahrnehmen möchte und sich stattdessen lieber Bier und dem nachmittäglichen Proletenbetäubungsprogramm zuwenden möchte, so ist dies die eigene Entscheidung.

ZITATFragt man die Betroffenen denn? Gibt man ihnen Vergleichsmöglichkeiten? Nimmt man ihre Sorgen, Probleme und Argumente ernst?
Deine Argumentation leitet sich aus der Kolonialzeit ab. Missionare der alten Welt sind mit gleichen Argumenten in ferne Länder gezogen um andere Völker zu unterwerfen und haben schon damals, mit der gleichen Argumentation, im Namen Ihrer Fürsten, Könige und nicht zuletzt der Kirche die gleichen Geschäfte mit den Stammesfürsten der damaligen Völker gemacht, wie dies unsere Politiker und Konzerne heute tun. Hieran hat sich seit über 500 Jahren nichts geändert.[/quote]
Falsch, und ein in dieser Form unangemessener Vergleich. Bei der heutigen Bewegung folgt man einer wirtschaftlichen Logik, täte man dies nicht, ginge man unter, was in obengenannten Beispielen kaum der Fall gewesen wäre.

ZITATWo bleiben denn da die Sprüche und idealen Grundsätze sozialdemokratischer Vordenker wie z.B. "Gleicher Lohn für gleiche Arbeit" ?
Hat ein weltweit agierendes Unternehmen dem Weltbürger in Malaysia gegenüber weniger soziale Verantwortung, als dem in Berlin, London, Paris oder New-York gegenüber?[/quote]
Wie ich bereits sagte, Lohn ist nicht abhängig von der getanen Arbeit sondern von der jeweiligen Produktivität der Arbeiter, ist die Produktivität niedriger ist es auch der Lohn, Ideologie hin oder her.
Definiere hier soziale Verantwortung. Wie bereits gesagt, ein Sozialsystem, eine normative Regelung eines bestimmten Bereichs lässt sich nicht oktroyieren, sie muss organisch wachsen, sonst wird sie nicht akzeptiert. Im Übrigen, gut, dass du hier gerade Malaysia erwähnst, im Rahmen der Welthandelskonferenz von 1996 in Singapur sprach sich die Ministerin für Internationalen Handel von Malaysia eindeutig gegen Sozialklauseln aus, mit der Begründung, dass diese nur dazu dienen sollten den Entwicklungsländern ihren einzigen Vorteil zu nehmen, der Vorteil der geringeren Arbeitskosten.

ZITATDie scheinheiligen Argumente die in derartigen Diskussionen, u.A. auch von Dir hier, angeführt werden sind der blanke Hohn und Du beweist mit solcher Argumentation lediglich, dass Du ohne eigene Überlegungen voll in ein System integriert bist, das seine Untauglichkeit und Unzlänglichkeiten zumindest seit der Zeit der Industrialisierung, also seit mehr als hundert Jahren täglich unter Beweis stellt.[/quote]
Dann bin ich das wohl, doch habe ich mich auf der Basis von jahrelangem Unterricht, von tausenden Seiten wirtschaftswissenschaftlicher Literatur und tausenden Seiten von anderen Publikationen für diesen Standpunkt entschieden. Wie bist du zu deinem gekommen? Durch ein Flugblatt der MLPD?



Autolyse

RE: Offener Brief der KM-Mitarbeiter

#89 von *mb* , 23.04.2006 18:35

ZITAt (xe1 @ 23.04.2006 - 18:02) Seit 1972 bin/war ich im Minolta-System-Club.[/quote]Hier scheint mir aber ein kleiner Vertippser vorzuliegen, da es den Club, der in den Anfängen noch
Camera Club Minolta Deutschland (CCMD) hiess, erst seit 1976 gibt!?
Meine eigene "treue" Mitgliedschaft begann aber erst im Januar 1980 (Ära Herr Kiesler, Frau Wienholtz).
Eigentlich hätte ich so langsam die goldene Ehrennadel mit Eichenlaub bekommen müssen, oder? /wink.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="wink.gif" />
Eine silberne Nadel für 15-jährige Mitgliedschaft gab es aber immerhin zum 20-jährigen Clubjubiläum im Jahre 1996! Das waren noch Zeiten!



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RE: Offener Brief der KM-Mitarbeiter

#90 von hahe , 23.04.2006 18:53

Ich möchte jetzt noch mal zum Thema zurückkommen, also zur Schließung der deutschen KoMi-Fotoniederlassungen.

Man muss das doch zwangsläufig mal rational-realistisch sehen. Die Hauptentscheidung wurde in Japan getroffen. Ob die nun richtig oder falsch war, das können wir hier wohl kaum beurteilen. Auf jeden Fall sind gerade wir hier als Minolta-Anhänger davon negativ betroffen.
Was nun die deutschen KoMi-Mitarbeiter angeht, so kann man natürlich die wegfallenden Arbeitsplätze bedauern, aber was hilft es und wo ist die Alternative?
Wer glaubt denn ernsthaft, KoMi könnte die Fotosparte einstellen und die deutschen Niederlassungen sozusagen als Biotop fortführen? Wenn die Kamerasparte wegfällt, dann fallen - zumindest auf längere Sicht - auch die Arbeitsplätze weg, das ist doch eigentlich ganz klar.
Wie nun die Kündigung abläuft, da möchte ich nochmals wiederholen, da können wir hier an sich nicht ernsthaft darüber diskutieren, ganz einfach, weil wir zu wenig Informationen haben und ja schließlich die Verhandlungen (außergerichtlich bzw. auch gerichtlich) noch laufen bzw. noch lange laufen werden.



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