RE: Offener Brief der KM-Mitarbeiter

#1 von Frank , 21.04.2006 17:56

Ich habe gerade einen offenen Brief mit der Bitte um Veröffentlichung erhalten. Im Hinblick auf die gute Zusammmenarbeit mit den KM-Mitarbeitern veröffentlichen wir natürlich gern diesen Brief hier.

Den Brief findet ihr hier...

ZITATSehr geehrter Herr Iwai,
sehr geehrter Herr Ota,
liebe Kolleginnen und Kollegen,

die Konica Minolta Holding hat sich entschieden, sich aus dem Bereich Photo Imaging zurückzuziehen.

Leider erfahren wir, die Mitarbeiter und die Betriebsräte von Konica Minolta Photo Imaging Europe GmbH, daß sich das Unternehmen nicht nur aus diesem Geschäftsbereich zurückzieht, sondern auch von den guten Sitten und der fairen Behandlung ihrer Mitarbeiter.

Wir sind maßlos enttäuscht über das Verhalten des örtlichen Managements und der wochenlangen Vortäuschung falscher Tatsachen.
Eine solche Behandlung haben die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dieses Unternehmens nicht verdient.
Die einzige Verantwortung des Managements scheint darin zu bestehen, den Betriebsrat zu ignorieren, ihm bewusst Informationen vorzuenthalten und sich stattdessen hinter dem Rücken ihrer Anwälte zu verstecken.

Aus diesem Grund haben die Mitarbeiter und der Betriebsrat einen offenen Brief verfasst, um ihn dem verantwortlichen Management in Japan zu übergeben und die Manager daran zu erinnen, daß sie eine soziale Verantwortung ihren Mitarbeitern gegenüber haben. Es ist sinnlos, diese Verantwortung nur in einem Verhaltenscodex niederzuschreiben und nicht zu leben.

Wir fordern das Management auf, endlich seiner Verantwortung gerecht zu werden und Taten folgen zu lassen.

Wir bitten alle Empfänger des offenen Briefes uns zu unterstützen, daß dieser Brief an möglichst viele Empfänger weitergeleitet wird, um der Welt dieses menschenverachtende Verhalten nahe zu bringen.

Wir bedanken uns für Ihr Verständnis und Ihre solidarische Unterstützung.


Mit freundlichen Grüßen
Die Mitarbeiter der Konica Minolta Photo Imaging Europe GmbH in Bremen und Unterföhring[/quote]



 
Frank
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RE: Offener Brief der KM-Mitarbeiter

#2 von *mb* , 21.04.2006 18:16

Da kann man den Mitarbeitern nur wünschen, dass ihr Anliegen in Japan auch Gehör findet und
sie - wenn auch etwas spät - trotzdem nachträglich noch eine faire Behandlung erfahren!
Von meiner Seite: Viel Glück!



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RE: Offener Brief der KM-Mitarbeiter

#3 von erich_k , 21.04.2006 18:35

Was soll man dazu noch sagen. In der Welt in der das geld regiert, sind den Managern alle Mittel recht, um vor allem die eigene tasche zu füllen!



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RE: Offener Brief der KM-Mitarbeiter

#4 von shunkan , 21.04.2006 18:35

Ja meine Solidarität haben sie auf jeden Fall!
Bloß wo kann ich Sie dokumentieren?
Fax / Mail / Brief? Wenn ja, wohin?
Wer's weiß, darf's verraten...
Dirk



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RE: Offener Brief der KM-Mitarbeiter

#5 von ingobohn , 21.04.2006 19:09

Ja, gebe Dirk recht. Würde auch gern unterstützen, aber nur wie? /sad.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="sad.gif" />



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RE: Offener Brief der KM-Mitarbeiter

#6 von anna_log , 21.04.2006 19:12

Es ist selten, daß ich nicht weiß was ich sagen/schreiben soll, weil ich wütend bin. Schlußendlich hat man ja kein Chance, etwas zu ändern. Man kann nur reagieren. Und genauso wie bei Grohe landen die Produkte von Konica Minolta auf meiner schwarzen Liste. Schade, daß im Gegensatz zu AEG oder Grohe es sich hier nicht um ein deutsches Unternehmen mit Historie handelt. Die werden in den einschlägigen Publikationen eher gewürdigt. Aber vielleicht finde die Mitarbeiter einen Weg an die breite Öffentlichkeit und können so mehr Druck auf die Unternehmensleitung machen. /nea.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="nea.gif" />

Falls das Alles so stimmt: Drecksladen.

Aber wie kann den Mitarbeitern geholfen werden? Kennt denn einer vielleciht einen Journalisten beim Spiege, Focus etc, den man auf diesen feinen Umgang aufmerksam machen kann?



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RE: Offener Brief der KM-Mitarbeiter

#7 von *mb* , 21.04.2006 19:33

ZITAt (anna_log @ 21.04.2006 - 19:12) Kennt denn einer vielleciht einen Journalisten beim Spiege, Focus etc, den man auf diesen feinen Umgang aufmerksam machen kann?[/quote]
Eine Veröffentlichung zu diesem "Trauerspiel" bei Konica Minolta Photo Imaging hat es ja bereits im Münchner Merkur vor ca. 1 Monat gegeben (siehe hier). Der Text dieses Zeitungsartikels ist aber inzwischen nicht mehr abrufbar.
Der Betriebsrat wird den Offenen Brief vom heutigen Tag sicherlich auch an die Presse gegeben haben.



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RE: Offener Brief der KM-Mitarbeiter

#8 von Jacki78 ( gelöscht ) , 21.04.2006 19:39

ZITAt (shunkan @ 21.04.2006 - 17:35) Ja meine Solidarität haben sie auf jeden Fall!
Bloß wo kann ich Sie dokumentieren?
Fax / Mail / Brief? Wenn ja, wohin?
Wer's weiß, darf's verraten...
Dirk[/quote]

Also, meine Solidarität haben die Mitarbeiter, ich finde ds eine riesige Sauerei wie in userem Land derzeit mit den wahren Leistungsträgern, den Arbeitern und Angestellten, umgegangen wird.

Ich würde ja gerne so reagieren:
- ich kaufe keine Produkte mehr von KM (Drucker, etc.)
- ich werde vom "Nachfolger", also dem Käufer der Photosparte, ebenfalls nichts kaufen.

Aber: das müssen dann wohl wieder nur die Mitarbeiter büßen, das Management macht ja keine Fehler. Also, Briefe ans Management schreiben. Ob sie's interessiert? Vermutlich nicht.

Bleibt nur zu hoffen, dass es irgenwann nen großen Schlag tut und sich endlich mal Massen und nicht nur einzelne menschenhäufchen erheben. Irgendwie sind die Großkapitalisten und ihre Handlanger für mich die Aristokraten des 21. Jahrhunderts.

cu,

Jackie



Jacki78

RE: Offener Brief der KM-Mitarbeiter

#9 von dbo841 ( gelöscht ) , 21.04.2006 19:45

Jetzt passiert Euch das, worunter alle abhängigen Angestellten aller Konzerne leiden. Oberstes Gebot und Ziel ist die maximale Verzinsung des eingesetzten Kapitals. Die Geschäftsführer und Vorstände sind die Beauftragten der Anteiseigner, die dafür bezahlt werden, deren Vorgaben zu erfüllen. Meistens sind die Vorgaben illusorisch, oder die Beauftragten sind ungeeignet. Es kommt allerdings auch vor, dass die Mitarbeiter nicht so richtig mitziehen und keine Inovationen erzeugen. Man kann das alles beklagen, aber es ist nun mal so! Wir leben in diesem System und haben die Vorteile - solange es gut ging - genossen. Wenn die Firma es nicht geschafft hat, im Weltmarkt zu bestehen, obwohl Alle ihr Bestes gegeben haben, kommt das zwangsläufige Ende. Da die Beauftragten meistens selbst keine Ahnung von der Abwicklung einer Firma haben, betraut man damit Juristen, damit keine teueren Fehler gemacht werden. Da bleibt Euch doch eigentlich auch der gleiche Weg: Schmeißt zusammen und leistet Euch einen Super-Anwalt, der Eure Interessen vertritt.



dbo841

RE: Offener Brief der KM-Mitarbeiter

#10 von *mb* , 21.04.2006 19:47

ZITAt (Jacki78 @ 21.04.2006 - 19:39) ... - ich werde vom "Nachfolger", also dem Käufer der Photosparte, ebenfalls nichts kaufen.[/quote]Sony ist an der ganzen Angelegenheit ja nicht beteiligt! Welchen Sinn hätte dann ein Boykott der künftigen Sony-Produkte?



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RE: Offener Brief der KM-Mitarbeiter

#11 von ggeib , 21.04.2006 20:00

Da geht es mir wie Matthias. Was soll man dazu sagen?

Zuerst wünsche ich den Mitarbeitern, dass sie möglichst schnell wieder einen gesicherten Arbeitsplatz bekommen.

Die Verhaltenspolitik des Managements ist (mir) nicht unbekannt. Es werden häufig `Manager' neu eingestellt um Insolvenz- oder Übernahmeverfahren abzuwickeln. Dies ist eine besondere Gattung, die nur die eigene Karriere im Blick haben und keinen Gedanken an das Stammpersonal verschwenden. Für eine kostengünstige Abwicklung (für das Unternehmen) erhalten sie Extraprämien.
Noch schlimmer ist die Informationspolitik. Statt vom Management informiert zu werden, dass Ganze aus öffentlichen Medien zu erfahren passt dabei ins Bild. Einfach feige.

Was mich interessieren würde: weiß das japanische Management von der Vorgehensweise des Europäischen? Es kann durchaus sein, dass der Brief in Japan Beachtung findet. Sicher bin ich mir aber nicht.

Was können wir tun um den betroffenen Mitarbeitern zu helfen? Eine Fotoausstellung zu dem Thema `MINOLTA Carta – das ist die Wirklichkeit'. Who cares?

Mit besten Wünschen für alle Betroffenen
Gunther



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RE: Offener Brief der KM-Mitarbeiter

#12 von Jacki78 ( gelöscht ) , 21.04.2006 20:00

ZITAt (*mb* @ 21.04.2006 - 19:47) Sony ist an der ganzen Angelegenheit ja nicht beteiligt! Welchen Sinn hätte dann ein Boykott der künftigen Sony-Produkte?[/quote]

Es hätte den Sinn, dass sich auch ein Käufer Gedanken macht, wie der Verkäufer mit den ehemaligen Mitarbeitern umgeht, denn schliesslich hätte man diese ja mit ins Boot nehmen können und z.B. übernahmen oder den Wechsel in andere Bereiche anbieten können. Denn: ohne Käufer hätte es auch den Verkauf nicht gegeben, in meinen Augen sind beide Seiten für die Mitarbeiter verantwortlich. Wenn sie das zusammen so ausgekaspert haben, dann sollen sie das auch beide spüren.

Aber wie geschrieben, es bringt eh nix, denn es leiden nur die Mitarbeiter. Und das ganze Vorgehen scheint ja salonfähig zu werden, oder in welcher Firma werden die Mitarbeiter noch aktiv und offen beteiligt und ernstgenommen? Kann man wohl an einer Hand abzählen /sad.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="sad.gif" />

cu,

Jackie



Jacki78

RE: Offener Brief der KM-Mitarbeiter

#13 von Sonnenkind ( gelöscht ) , 21.04.2006 20:02

Leute, versteht mich jetzt bitte nicht falsch!
Ich weiß von einer Mitarbeiterin in Bremen, daß sie über ihre berufliche Zukunft im unklaren gelassen wird.
Der "offene Brief" enthält zwar die Begründung warum er geschrieben wurde, ist aber nichts konkretes...
Ich meine, der Unterschied zu anderen Angestellten,anderer Firmen in ähnlicher Situation wird nicht deutlich.
Das man sich beschwert, wenn man den Job verliert ist völlig klar, aber was macht KOMI denn nun anders als andere Firmen, bzw. was macht das deutsche Management (die Mitarbeiter schreiben ja: das örtliche Management) denn nun genau? Mir kommt's so vor, als wäre das nur das "Begleitschreiben" zum eigentlichen Brief.

Ich habe trotzdem großen Respekt vor den Mitarbeitern, die in dieser Situation noch so freundlich am Telefon sind, wie die Leute in Bremen. Wenn das der japanischen Firmenphilosophie entspricht, müssen die Japaner genau wissen, was das deutsche Management mit den Mitarbeitern veranstaltet.



Sonnenkind

RE: Offener Brief der KM-Mitarbeiter

#14 von Jacki78 ( gelöscht ) , 21.04.2006 20:11

Sonnenkind, hast du den verlnkten Brief gelesen?

Ansonsten bleibt mir zu sagen: nur weil das Verhalten salonfähig geworden ist, und es "alle" Firmen so machen, ist es noch lange nicht richtig. Im Gegenteil, allein die Tatsache, dass wir sowas schon als Normailtät empfinden sollte uns erschrecken, dass wir alle es überhaupt haben soweit kommen lassen. Was sind wir nur für eine Gesellshaft geworden, in der alles dem Profit und dem wohl einiger weniger untergeordnet wird?

cu,

Jackie



Jacki78

RE: Offener Brief der KM-Mitarbeiter

#15 von Pfalzmanni , 21.04.2006 20:24

Allen Mitarbeitern von KOMI in Deutschland wünsche ich viel Kraft und vor allem Erfolg für ihr Bemühen.
I love Dynax!



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