RE: Minolta X-700

#1 von ggeib , 23.03.2005 14:30

Seit 25 Jahren beschäftige ich mich nun mit Fotografie. 20 davon `Ernsthaft'. Der Grund dafür hängt mit Sicherheit mit dem Kauf einer X700 im Frühjahr 1985 zusammen. Wir feiern jetzt 20-jähriges Jubiläum, was mich dazu veranlasst hat, einen ausführlichen Erfahrungsbericht zu verfassen.

Bezahlt hatte ich damals für das Gehäuse ca. 470 DM und ich erwarb gleich noch 2 Exacta Zoom Objektive (4,0 / 28-70 und 4,5-5,6 / 70-300). Mit dieser Kombination machte ich Anfangs ausschließlich Fotos auf Farbnegativ mit Abzügen der Größe 10 X 15. Die Ergebnisse waren ok für Einen der nix anderes kennt. Das Handling der Kamera lernte ich sehr schnell schätzen.
Ein Kollege, der sich schon lange mit Fotografie befasste und ausschließlich mit Leica fotografiert, überzeugte mich auf Dias umzusteigen. Ein erster Vergleich von Bildern zwischen Leica und Exacta Linsen war ernüchternd. Ich kaufte danach in kurzer Folge ein 1,7 /50mm, 2,8 /135mm und das 2,8 /24mm. Die Ergebnisse waren um Klassen besser. Zwar war immer noch ein Unterschied zu Leica erkennbar aber man musste schon genau hinsehen.

1988 ging die Kamera erstmals in den Service zum Tausch der Standartmattscheibe gegen eine mit ausschließlich Schnittbildindikator für Lichtstärken ab 2,8 und höher. 1 Jahr später kam dann der Motordrive 1 hinzu. Diese Kombi war nun perfekt, was Ergonomie und Abbildungsleistung angeht.

Nach Ende meiner Wehrdienstzeit 1990, auf der mich die X700 fast immer begleitete, war es wieder Zeit für den Service. Ein neuer Verschluss war notwendig, da auf den Bildern eine ungleichmäßige Belichtung zu erkennen war.
Die Kamera war auf allen Reisen mit dabei und hatte einiges auszuhalten. Kreta, Spanien, Frankreich, ein längerer USA Aufenthalt, … . Immer hatte die X700 problemlos funktioniert.

1992 kaufte ich während eines USA – Urlaubs die damals neu erschienene Dynax 9xi mit 2,8 / 20mm, 1,4 / 85mm und 2,8 /200mm. Etwas später folgte noch ein 2,0 /35mm. Bereits 2 Jahre später verkaufte ich die 9xi, das 85mm und das 200mm wieder, da ich mit dem Handling der Kamera nicht zu recht kam. Was mir auffiel: Technisch waren die Bilder alle Klasse aber bei Bildaufbau- und Aussage wurden sie schlechter (speziell bei SW). Warum? Keine Ahnung! Und noch was: Die neue Ausrüstung war fast 2kg schwerer und wesentlich größer.

Ich fotografierte also weiter mit der X700 und legte mir im Laufe der Zeit noch ein 1,7 / 85mm, 4,0 / 200mm und das 4,5 / 300mm zu. Die Kamera zeigte jetzt auch erste Verschleißerscheinungen. So hatte die Verriegelung am Verschlusszeitenrad keine Funktion mehr (was mir eigentlich sehr recht war) und der Spannhebel hatte sich gelockert. 1997 war dann mal wieder ein neuer Verschluss fällig. Das gleiche Problem wie beim ersten mal, er lief ungleichmäßig.

Bis zum Jahr 2000 fotografierte ich weiterhin fast ausschließlich mit der X700, obwohl sich mittlerweile eine XD7 eingefunden hatte. Bei dieser vermisste ich aber den Messwertspeicher und den Handgriff des MD1. Es kam dann zu weiteren Verschleißerscheinungen an der X700: der Filmtransport ging mit Motor nur noch bis max. Bild 28 (beim 36er Film). Wenig später viel dann das Bildzählwerk aus und an einem Regentag bekam die gute X700 einen Schluck Wasser zuviel ab. Sie zeigte von nun an keine Reaktion beim Auslösen.

Nun wurde es Zeit für was `Neues'. Ich kaufte eine gebrauchte 600si Classic mit der ich wesentlich besser zu recht kam als damals mit der 9xi. Im letzten Jahr folgte dann die D7. Dazwischen nahm ich immer mal wieder die X700 zur Hand und siehe da: eines Tages funzte die Elektronik wieder! Nur das Problem Filmtransport und Zählwerk* geht nicht von alleine weg. Nun hat das gute Stück seinen endgültigen Platz in der Vitrine bekommen und ein neu gekauftes X700 Gehäuse muss nun die Arbeit machen.

Fazit: Eine super Kamera! In der Zeit in der ich ein Gehäuse hatte, hat ein Freund von mir 3 Nikons verschlissen (obwohl er weniger fotografierte). Die einzige Schwachstelle ist der Verschluss. Hier hätte man den der XD7 einbauen sollen. Das der Filmtransport mal den Geist aufgibt wenn der MD1 zig tausendmal an der Mechanik zerrt bleibt wohl nicht aus. Noch etwas: der Batterieverbrauch ist sehr gering, sowohl bei der Kamera, als auch beim MD1.


Beste Grüße
Gunther

*Wer hat eine Reparaturanleitung für Filmtransport und Zählwerk?


Angefügte Bilder:
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RE: Minolta X-700

#2 von Zirkon , 23.03.2005 14:42

Zitat von ggeib
Nach Ende meiner Wehrdienstzeit 1990, auf der mich die X700 fast immer begleitete, war es wieder Zeit für den Service. Ein neuer Verschluss war notwendig, da auf den Bildern eine ungleichmäßige Belichtung zu erkennen war.
Die Kamera war auf allen Reisen mit dabei und hatte einiges auszuhalten. Kreta, Spanien, Frankreich, ein längerer USA Aufenthalt, … . Immer hatte die X700 problemlos funktioniert.


Meine X700 (20 Jahre oder etwas älter) hat nach einiger Zeit des Nichtgebrauchs das Problem, daß bei kurzen Belichtungszeiten das Bild auf der linken Seite heller ist als auf der rechten... kann das auch so ein Verschlußproblem sein und lohnt sich da noch die Reparatur?



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RE: Minolta X-700

#3 von ggeib , 23.03.2005 14:54

@Zirkon

das ist mit Sicherheit ein Problem vom Verschluss. Bei meiner X700 war es Verschleiß. Wenn die Kamera länger steht und das Problem auftritt, würde ich als erstes mal wieder richtig Bewegung reinbringen. Das heißt ca 100 mal durch alle Verschlusszeiten auslösen und anschließend wieder mal einen Film probieren.

Wer heute noch Reparaturen an der X700 durchführt und was es kostet kann ich nicht sagen. Damals war ich beim Minolta Service und hatte ca. 120Dm bezahlt.

Gruß
Gunther



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RE: Minolta X-700

#4 von Zirkon , 23.03.2005 15:06

Zitat von ggeib
das ist mit Sicherheit ein Problem vom Verschluss. Bei meiner X700 war es Verschleiß. Wenn die Kamera länger steht und das Problem auftritt, würde ich als erstes mal wieder richtig Bewegung reinbringen. Das heißt ca 100 mal durch alle Verschlusszeiten auslösen und anschließend wieder mal einen Film probieren.


Danke, gute Idee, werd ich ausprobieren. Wäre schön wenn sich das Teil wieder reanimieren ließe...



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RE: Minolta X-700

#5 von matthiaspaul , 23.03.2005 21:46

Zitat von ggeib
Wer heute noch Reparaturen an der X700 durchführt und was es kostet kann ich nicht sagen. Damals war ich beim Minolta Service und hatte ca. 120Dm bezahlt.


Hallo,

120 DM für den *Wechsel* (nicht die Reparatur oder Neujustage) des
Verschlusses? Ich bin erstaunt.

Das würde meine Einschätzung, daß der Wechsel des Verschlusses der
X-300 wohl heute mehr als 130 - 140 EUR kosten müßte, relativieren.
Diese Einschätzung habe ich in einem anderen Thread vertreten:

http://www.mi-fo.de/forum/viewtopic.php?t=6852

Viellleicht ist Thomas ja diesbezüglich doch nicht "betuppt" worden?
(Ändert aber nichts daran, daß die Reparatur einer Kamera für
mehr als den Marktwert unrentabel ist und die Werkstatt darauf
hätte hinweisen müssen.)

Viele Grüße,

Matthias



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RE: Minolta X-700

#6 von Morzel ( gelöscht ) , 11.04.2005 13:23

Gunther, Du sprichst mir aus dem Herzen, ich habe zwar "nur" eine X-300 (das Geld reichte damals als kleine Schülerin nicht für mehr), habe sie aber wie Du wild durch die Weltgeschichte geschleppt (Sylter Strand, Schwedischer Sumpf, Tracks in Nepal, Japanische Tempelbezirke, Bankgoks Smog, Neuseelands Weiten, Griechenlands brennende Hitze, Californiens Wüste,... usw) und erst jetzt, nach 19 Jahren, zeigt sie erst die erste Macke: die MC-Kupplungsfeder hängt... (ich Schwein, habe sie noch NIE überholen/reinigen lassen... war bisher nicht gut zu ihr... das wird sich jetzt ändern...)
DAS Geld, welches ich dafür damals ausgab, hat sich mehr als gelohnt!
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Morzel



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RE: Minolta X-700

#7 von Seppel , 11.04.2005 13:51

Ich habe jetzt schon öfter gehört, dass der MD1 bei längerem Gebrauch dem Verschluss der X-Modelle schadet - hat da jemand handfestere Hinweise?



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RE: Minolta X-700

#8 von udo , 11.04.2005 14:10

ich hatte auch über Jahre zwei X700 Gehäuse und entsprechende Tamron Optiken. Nachdem ich mir den MD1 zugelegt hatte, wurde an jeder einmal der Verschluss gewechselt. Nach Aussage der Werkstatt (keine Minoltawerkstatt) lag es an der "Gewalt" des MD1, was aber von Minolta nicht bestättigt wurde.

Ansonsten war die X700 eine super Kamera, was fehlte war der AF.

Udo



 
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RE: Minolta X-700

#9 von rsorgner , 11.04.2005 14:28

Zitat von Seppel
Ich habe jetzt schon öfter gehört, dass der MD1 bei längerem Gebrauch dem Verschluss der X-Modelle schadet - hat da jemand handfestere Hinweise?


... ich verwende meinen Minolta MD-1 seit nunmehr fast 20 Jahren - Die ungefähre Ausbeute liegt bei ca 10.000 Dias

Davon sind ca. 4/5 mit einer X-300 gemacht worden, die immer noch tadellos funktioniert



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RE: Minolta X-700

#10 von rsorgner , 11.04.2005 14:32

Zitat von Morzel
... und erst jetzt, nach 19 Jahren, zeigt sie erst die erste Macke: die MC-Kupplungsfeder hängt ...


... liegt wahrscheinlich nicht an der Feder, sondern an der zu starken Reibung zwischen MC-Ring und der Führung.

Läßt sich mit passendem Werkzeug (Kreuz-Schraubenzieher), etwas Alkohol und Wattestäbchen ... und natürlich ein wenig Geschick, in ca. 10 bis 15 Minuten erledigen



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RE: Minolta X-700

#11 von 00frieli ( gelöscht ) , 06.11.2005 14:51

Zitat von udo
ich hatte auch über Jahre zwei X700 Gehäuse und entsprechende Tamron Optiken. Nachdem ich mir den MD1 zugelegt hatte, wurde an jeder einmal der Verschluss gewechselt. Nach Aussage der Werkstatt (keine Minoltawerkstatt) lag es an der "Gewalt" des MD1, was aber von Minolta nicht bestättigt wurde.

Ansonsten war die X700 eine super Kamera, was fehlte war der AF.

Udo



Hallo Zusammen,

diesen Diskussionspunkt würde ich gern noch mal aufgreifen.
Jetzt hab ich gerade einen super erhaltenen MD1 für meine X300 erworben und lese dann so etwas. (Jaja, ich hätte vorher lesen sollen...)
Da traue ich mich ja kaum, ihn zu benutzen. Dabei liegt die Kamera damit wirklich absolut perfekt in der Hand. Abschalten kann man ihn leider auch nicht...eigentlich benötige ich ja nur den Griff mit Auslöser. Schadet der MD1 nun wirklich dem Verschluss? Wenn ja, kann man irgendwie Abhilfe schaffen oder vorbeugen?

Schönen Sonntag noch
Gruß
Frank



00frieli

RE: Minolta X-700

#12 von shunkan , 06.11.2005 16:02

Zitat von 00frieli
Jetzt hab ich gerade einen super erhaltenen MD1 für meine X300 erworben und lese dann so etwas. (Jaja, ich hätte vorher lesen sollen...)
Da traue ich mich ja kaum, ihn zu benutzen. Dabei liegt die Kamera damit wirklich absolut perfekt in der Hand.


Habe ähnliche Erfahrungen, wie rsorgner. Zwei X-700 mit MD-1. Die eine ist Baujahr 1984, die andere 1992 . Diese ältere habe ich in Dauergebrauch, u.a. auf vielen Reisen im Tankrucksack auf dem Mopped. An die 10.000 Auslösungen hatte sie hinter sich, keine Probleme bis dahin. 2000, dann nach 16 Jahren folgende Reparaturen: Dichtung, Filmzählwerk, Verschluß. Transport., 125,00EUR. 2003 nochmals Verschlußjustage, Reinigung, 100,00 EUR. Seit der Zeit wieder voll im Einsatz, grundsätzlich mit MD-1.

Ich denke, wer nicht täglich 10 Filme im Dauerlauf verfeuert, braucht sich da nicht zu sorgen.

MfG

Dirk



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RE: Minolta X-700

#13 von Andreas+ ( gelöscht ) , 06.11.2005 20:31

Hallo,
habe auch eine X-700 mit MD-1 (neben einer XD-5), seit 17 Jahren in Gebrauch, und in diesem Frühjahr hat der Verschluß einen Defekt erlitten; er läuft zwar ab, öffnet aber nicht richtig, so daß keine Belichtugn stattfindet.

Nun überlege ich, ob ich die X-700 reparieren lassen oder den MD-1 verticken sollte .

Andreas +



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RE: Minolta X-700

#14 von fwiesenberg , 06.11.2005 23:38

@Andreas+

ZITATNun überlege ich, ob ich die X-700 reparieren lassen oder den MD-1 verticken sollte .[/quote]

Nennen wir es mal Plan A. und Plan B.

Plan A.
- Finanziell uninteressant, da alleine schon die Ersatzteile den Marktwert einer X-700 locker überschreiten. /sad.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="sad.gif" />

Plan B.
- Finde ich interessant, da ich ggf. im Freundeskreis noch einen MD-1 gut unterbringen könnte. /wink.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="wink.gif" />
- Spaß beiseite: warum?!? Es gibt doch noch Plan C:

Plan C.
- Kaufe doch eine gebrauchte X-700. Die sind in der Bucht schon ab 30,-- Euro zu haben! /good.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="good.gif" />



 
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RE: Minolta X-700

#15 von rsorgner , 07.11.2005 00:03

Zitat von Andreas
Hallo,
habe auch eine X-700 mit MD-1 (neben einer XD-5), seit 17 Jahren in Gebrauch, und in diesem Frühjahr hat der Verschluß einen Defekt erlitten; er läuft zwar ab, öffnet aber nicht richtig, so daß keine Belichtugn stattfindet.

Nun überlege ich, ob ich die X-700 reparieren lassen oder den MD-1 verticken sollte .

Andreas +


... kommt natürlich drauf an, woher Du bist, in Deutschland reparieren zu lassen, ist sicher teurer, als z.B. bei meinem Haus- und Hofspezialisten im Burgenland

Der nimmt Dir nämlich nicht, das Weiße aus den Augen!



rsorgner  
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