RE: A1 und Leuchtstofflampen

#1 von Zardoz ( gelöscht ) , 17.01.2005 18:36

Hallo liebe Minoltaspezialisten...

nachdem ich nun doch den digitalen Verlockungen erlegen bin und noch eine A1 ergattert habe, tauchen nun die ersten "Probleme" auf.

Bei Leuchtstofflampenbeleuchtung fängt das Display (EVF und LCD) rythmisch an zu pumpen, wird also dunkler, heller, dunkler. Frequenz so etwa 3-4x in der Sekunde.
Ändert man die Belichtungskorrektur Richtung "minus" so wird das "Flackern oder Pumpen" stärker, bei 0 ist es fast nicht wahrnehmbar. Dieser Effekt tritt aber nicht bei allen Leuchtstoffröhren auf, in einem anderen Raum war nichts festzustellen.
Nun habe ich heut einmal mein DIA-Leuchtpult (Kaiser prolite basic2) eingeschaltet um die "Scantauglichkeit" zu testen.
Hier ist der Pumpeffekt besonders stark, die Entfernung zur Röhre natürlich auch sehr gering.
Der Effekt tritt unabhängig von der Sucherbildverst.-Einstellung auf.
Ich vermute das ein IR-Anteil durchkommt und die Elektronik durcheinander bringt. Habe leider kein IR Sperrfilter um das zu erhärten
Bei den Raumleuchtstoffröhren handelte es sich um alte Röhren (keine elektronischen Vorschaltgeräte) in das Kaiserpult habe ich noch nicht reingeschaut.
Vielleicht hat ja jemand einen Tip bzw. schon gleiche Erfahrungen gemacht.



Zardoz

RE: A1 und Leuchtstofflampen

#2 von WinSoft , 17.01.2005 20:27

Der Effekt beruht auf Interferenz unterschiedlicher Frequenzen.

Im Klartext: Unsere Netzfrequenz arbeitet mit 50 Hz, die Auffrischfrequenz des Displays/Suchrs jedoch mit einer anderen Frequenz. Auch und besonders deutlich zu beobachten bei Leuchtstoff- und Energiesparlampen, die also 100 mal in der Sekunde ein- und ausschalten. Durch die Überlagerung dieser beiden nahe beieinander liegenden Frequenzen entsteht das Flackern.

Ähnlich wie bei mangelnder Intonation bei Musikinstrumenten. Sie hören die Differenz zweier nicht genau übereinstimmender Töne zweier Musikinstrumente als (eventuell unangenehme) Schwebung bis hin zu unerträglichen Misstönen...

Glühlicht überwindet durch die Wärmeträgheit dieses Ein-/Ausschalten. Dadurch ist der Effekt bei Glühlicht weniger deutlich.

Wenn Sie das Flackern stört, bleiben halt nur sehr starke Glühlampen, deren Glühfäden in den Nulldurchgängen der Netzspannung nicht so schnell abkühlen.



 
WinSoft
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RE: A1 und Leuchtstofflampen

#3 von gerrica ( gelöscht ) , 19.01.2005 18:57

Hallo Zardoz,
WinSoft hat völlig recht. Das ist eine Interferenz zwischen Displayfrequenz und Leuchtszoffröher. Abhilfe schafft ein elektronisches Vorschaltgerät, das mit hohen Frequenzen arbeitet, dann tritt dieser Effekt nicht auf, der übrigens nur am Display stört. Bei der Aufnahme ist das kein Problem.

Gruß Gerald



gerrica

RE: A1 und Leuchtstofflampen

#4 von Zardoz ( gelöscht ) , 19.01.2005 20:57

Mit diesen Ursachen habe ich nun überhaupt nicht gerechnet. Da lässt man Kameras durchs Sonnensystem in mehr oder weniger unbekannte Mondgefilde fliegen, landet da und bekommt von dort flimmerfreie Bilder, nur hier auf Erde bekommt man das flimmern nicht in den Griff /angry.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="angry.gif" />
Meine 4 Jahre alte Olympus Camedia hatt diesen Effekt allerdings nicht, die alte XD7 erst recht nicht /wink.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="wink.gif" />
Ich habe mich nun aber auch etwas schlauer gemacht; in dem Raum in dem das Flimmern extrem stark auftritt, ist eine Doppelleiste anbebracht, also 2 Röhren, das verstärkt den Effekt natürlich. In dem anderen Raum, in dem fast nichts flimmerte, sind mehrere Leisten angebracht und über unterschiedliche Phasen geschaltet, das verringert natürlich den Einfluß. Neuere Leuchtstoffleisten mit 2 Röhren haben entweder schon elektronische Vorschaltgeräte (das werde ich bei nächster Gelegenheit mal testen), oder die Röhren werden duch einen Kondensator phasenverschoben und flackern so gesehen als "Ganzes" auch nicht mehr.

Dank an WinSoft für den schnellen Hinweis, war schon kurz davor, mein IR-Sperrfilter (habe ja doch so etwas) aus der Astro-Webcam auszubauen und an die A1 zu stricken.



Zardoz

RE: A1 und Leuchtstofflampen

#5 von gerrica ( gelöscht ) , 20.01.2005 11:10

Hallo Zardoz,

ein Infrarotfilter bringt nichts, die Leuchtstoffröhren haben kaum Infrarotstrahlung, ausserdem würde das auch flackern. Ebenso spielen die Kondensatoren keine Rolle, sie kompensieren nur den Blindstrom der Drossel.

Gerald



gerrica

RE: A1 und Leuchtstofflampen

#6 von Astronuss ( gelöscht ) , 20.01.2005 13:42

ZITATBei Leuchtstofflampenbeleuchtung fängt das Display (EVF und LCD) rythmisch an zu pumpen, wird also dunkler, heller, dunkler. Frequenz so etwa 3-4x in der Sekunde.[/quote]

Einfach Interferenz /biggrin.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="biggrin.gif" /> Das Plasma in den Röhren zündet bei jeder Halbwelle der Netzspannung. Also 100 mal in der Sekunde. Dies bewirkt auch bei kurzen Belichtungszeiten unter 1/100s zufällige Belichtungswerte auch beim Knipsen. Auch ein Weißabgleich ist Problematisch, da es so viele Sorten mit unterschiedlichen Gasfüllungen gibt.

Lösung Einfach: Lange Belichtungszeiten und am besten ein Vielfaches von 1/100s und manueller Weißabgleich.

Lösung Professionell:
Benutzung von schnellen Vorschaltgeräten für die Röhren. Diese arbeiten meist mit 10kHz. Kurze Belichtungszeiten bis 1/2000s sollten kein Problem sein. Außerdem Benutzung von photo geeignetten Tageslichtröhren.

Da wir aber nicht immer unsere Umgebung so gestalten können, wie wir wollen, wird die einfache Lösung herhalten müssen. Das Flackern des Monitors kannst Du hier ignorieren.

Gruß, Astronuss



Astronuss

   


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