Forum Übersicht - Verschiedenes » Digitales Rauschen - Ursachen und Abhilfe

Hallo!

Irgendwo wurde einmal gefragt, was man gegen Rauschen in digitalisierten Bildern machen könne. Ich trage einmal zusammen, was mir dazu einfällt.

Was ist "Rauschen" eigentlich? Ganz einfach. Einzelne Pixel, also Bildpunkte, in eigentlich überwiegend gleichförmig gefärbten Flächen haben andere Farbwerte als die Nachbarpixel.
Das Rauschen kommt in das Bild, wenn der Scanner beim Scanvorgang nicht alle Bildinformationen jedes einzelnen Pixels erfassen kann. Es gehen also für einzelne Pixel die Farbinformationen verloren. Darum fällt das Rauschen auch in dunklen Flächen besonders auf, denn meist äußert es sich in Form hellerer Bildpunkte. Bei Digicams ist es ähnlich: je nach Qualität kann der Chip nicht alle Farbinformationen jedes einzelnen Pixels erfassen.

Was kann man dagegen tun?
Die Qualität des Scan bzgl. des Rauschverhaltens hängt zu großen Teilen von den in der Software implementierten Algorythmen ab. Als erstes sollte man also beim Kauf eines Scanners Testergebnisse studieren, denn das Rauschverhalten wird meist mit beurteilt.
Gleiches gilt bei Digicams. Schritt 1 sollte sein, sich möglichst umfassend über die Qualitäten der angepeilten Cam zu informieren.

Als zweites bieten viele Scanner die Möglichkeit des Mehrfach-Scans. Gibt es diese Option am Scanner, sollte man sie auch tunlichst nutzen, besonders wenn die Scanvorlage eben solche dunklen Flächen beinhaltet.

Bei Digital-Kameras sollte man darauf achten, dass die Iso-Zahl möglichst niedrig gewählt wird. Je höher die Zahl, um so höher die Wahrscheinlichkeit von Bild-Rauschen. Die Iso-Zahl kann und sollte über das Kamera-Menü voreingestellt und nur bei Bedarf verändert werden. Die Automatik setzt sie nämlich je nach Lichtverhältnissen höher, um auf möglichst kurze Belichtungszeiten zu kommen.

Tja, nun hat man vielleicht einen Scanner, der trotz allem verrauschte Bilder liefert. Dann hilft nur noch die elektronische Bildbearbeitung. Hier kann ich nur für Adobe Photoshop einen Weg aufzeigen, Rauschen zu minimieren.

Rauschunterdrückung mit Adobe Photoshop (Elements)
Wie schon oben beschrieben, zeigt sich Rauschen meist am stärksten in dunklen Flachen. Bei der Rauschentfernung macht sich bezahlt, das Photoshop einen Palette bietet, in der die 3 Farbkänäle Rot-Grün-Blau separat bearbeitet werden können.
Man öffne also über das Menü "Fenster->Kanäle" die entsprechende Palette. Dort klickt man jeweils auf das Auge neben dem Rot- und dem Grün-Kanal, so dass nur noch neben dem Blau-Kanal ein Auge steht, er somit als einziger aktiv ist.
Die Option der Kanäle bietet Photoshop Elements meines Wissens nicht. Man kann nachfolgende Schritte aber natürlich auch auf das unseparierte Bild anwenden.

Ein einfacher und wirksamer Weg, das Rauschen zu minimieren, ist, den Filter "Filter->Störungsfilter->Störungen entfernen" 1-maximal 2 x über das Bild laufen zu lassen. Doch vorsicht, man bekommt dadurch auch eine leichte Unschärfe ins Bild, denn der Algorythmus macht, einfach ausgedrückt, nichts anderes als benachbarte Pixel mit hohen Farbkontrasten zu suchen und diese Farbwerte anzugleichen, zu interpolieren.
Will man vermeiden, dass das ganze Bild von dem Filter "entrauscht" wird, dann kann man die dunklen Flachen natürlich vor dem Einsatz des Filters mit dem Lasso-Werkzeug (oder sonst einem geeigneten Werkzeug) mit einer weichen Kante von 10-15 Pixel auswählen.

Ich habe zur Veranschaulichung der Effekte drei Bilder in die Galerie gestellt:
Rauschen ohne Filter
Rauschen, Filter Störungen entfernen 2x über alles
Rauschen, Filter Störungen entfernen 2x über Selektion im oberen Bereich

So, ich hoffe, damit dem einen oder anderen ein wenig helfen zu können.

Über Ergänzungen, insbesondere zu den Möglichkeiten, die andere Software-Produkte bieten, würden sich bestimmt viele freuen, die nicht die Chance haben, mit dem teuren Photoshop zu arbeiten.

Gruß, Manfred

Hi,

hey, für mich als nur Analogfotograf ist das ja auch mal interessant /rolleyes.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="rolleyes.gif" />

Für mich war Rauschunterdrückung bislang immer nur:

- DOLBY /clapping.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="clapping.gif" />
- oder weniger Trinken /drinks.gif" style="vertical-align:middle" emoid="rinks:" border="0" alt="drinks.gif" />
- oder wenn's zu spät dazu ist: Acetylsalicylsäure oder auch ASS (Grüße auch an Stefan E.) /ninja.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="ninja.gif" />

(Oops, ich hoffe, Ihr könnt etwas Spass verstehen, auch wenn das mal kein sehr konstruktiver Beitrag war) /blum.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="blum.gif" />

Wobei ich "Euch" Digitalfotografen nicht veräppeln will. Ich hatte selbst mal ganz kurz eine Dimage 5. Mann, die ist ja "schwerer" zu bedienen als meine DYNAX 7 (und die hat schon ein happiges Handbuch).

So long
Jürgen

/biggrin.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="biggrin.gif" /> /biggrin.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="biggrin.gif" /> /biggrin.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="biggrin.gif" />

Hallo, Jürgen!

Ja, so kann man Rauschen auch unterdrücken.

Ich denke, dass Thema ist für jeden interessant, der seine Foddos irgendwie online zur Schau stellen möchte und sie darum wie auch immer digitalisieren muss.

Und da sich nicht jeder Adobe Photoshop leisten kann und auch nicht muss, gibt es dedizierte Tools, die genau für dieses Thema geschaffen wurden. Eines davon ist

Neat Image

Es ist ein Filterprogramm, dass speziell für die Reduktion von Rauschen in digitalen Bildern entwickelt wurde. Ich habs gerade einmal ausprobiert, die Ergebnisse sind echt gut, und dass, obwohl ich kaum an den möglichen Parametern gedreht habe. Nachteil: es wird immer das ganze Bild bearbeitet und man bekommt leicht einen Weichzeichner-Effekt.
Die Installation unter WinDoof lief problemlos, die Handhabung ist intuitiv.

Erfreulicherweise gibt es für diverse Digitalkameras Profile, die man laden kann, um die für diese Kamera optimalen Einstellungen zu erhalten. Bei den Scannern gibt leider nur einen, aber mit ein bisschen herum probieren wird man sicherlich einiges erreichen.
Das Tool gibt es als Freeware mit eingeschränkter Funktionalität und ab $29,90 aufwärts als Vollversion. Ich hab die Einschränkungen allerdings nicht erkennen können.

ZITATDas Tool gibt es als Freeware mit eingeschränkter Funktionalität und ab $29,90 aufwärts als Vollversion. Ich hab die Einschränkungen allerdings nicht erkennen können.  [/quote]

Man kann keine TIF-Dateien damit bearbeiten und die bearbeiteten JPEG-Dateien sind - leider - recht stark komprimiert.