RE: Pflanzenfotografie im Treibhaus

#1 von christoph.ruest , 14.11.2004 19:29

Hallo zusammen,

bin noch relativ neu auf dem Gebiet der Hobbyfotografie und probiere deshalb auch noch sehr viel herum.
Ich mache auch gerne Macroaufnahmen von Pflanzen.
Besonders schöne Motive findet man im Gewächshaus des botanischen Gartens, wo Pflanzen aus den Tropen stehen und gedeihen.
Und da wäre auch gleich das Problem: In diesem Gewächshaus ist es ca. 35°C warm und es hat eine rel. Luftfeuchtigkeit von 80% - 90%.
Ich habe mich zwar extra danach erkundigt, ob meine Kamera (600si classic) das mitmacht, aber natürlich habe ich nicht an das Objektiv gedacht (Sigma 24mm Macro mit Close-up resp. Tamron 28-210mm).
Mein Problem ist nun, dass ich ca. alle 30 Sekunden das Objektiv vom Dampf befreien muss - ansonten habe ich nur "November" drauf (resp. Dampfbad).

Kennt ihr eine möglichkeit, das Objektiv einigermassen dampffrei zu halten?
Darf man da mit Anti-Beschlagspray dahintergehen (selbstverständlich nur auf der Objektseite und nicht auf der Kameraseite) ?

Danke

Christoph



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RE: Pflanzenfotografie im Treibhaus

#2 von Gelöschtes Mitglied , 14.11.2004 19:39

Zitat von christoph.ruest
Kennt ihr eine möglichkeit, das Objektiv einigermassen dampffrei zu halten?
Darf man da mit Anti-Beschlagspray dahintergehen (selbstverständlich nur auf der Objektseite und nicht auf der Kameraseite) ?


Hallo Christoph

Das Problem ist, die Kamera und das Objektiv ist kalt, dadurch kann sich die Linsen beschlagen. Es gibt nur eine Möglichkeit, die Kamera muss dieser Temperatur anklimatisieren. Das geht etwa eine 1/2 Stunden. Dieser halbe Stunde darf die Kamera nicht in der Tasche aufbewahrt werden, denn die Tasche ist ein Isolierbeutel.

Ich habe diese Erfahrungen schon selber gemacht. Sobald die Kamera anklimatisiert ist, hast du auch eine klare Sicht. :-)

Gruss
Peter




RE: Pflanzenfotografie im Treibhaus

#3 von sperlingskauz , 14.11.2004 20:03

pack die Cam in einen luftdichten Beutel. Der Vorteil besteht darin, das so nicht die Kamera beschlägt und diese Feuchtigkeit evtl. einen Schaden verursacht, sondern nur der Plastikbeutel beschlägt. Sobald sich die Temperatur der Kamera derer im Treibhaus angepaßt hat kannst Du den Body herausnehmen und bedenkenlos fotografieren.

MfG
Thomas



 
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RE: Pflanzenfotografie im Treibhaus

#4 von christoph.ruest , 14.11.2004 21:15

Dann müsste es theoretisch also auch möglich sein, die Kamera vorher anzuklimatisieren?
Also z.B. in einer Wärmebox transportieren, in der 35°C herrschen?
Es gibt ja da so Dinger, die wie eine umgekehrte Kühlbox funktionieren.
Die kann man am Zigarettenanzünder im Auto anstecken, eine Temperatur zwischen 20 und 40 Grad einstellen (Thermostat) und dann wird geheizt...

Oder ist das dann zu gefährlich wegen möglicher Überhitzung etc. ?

@sperlingskauz: Ich denke nicht, dass die Kamera einen Schaden nehmen sollte.
Ein Bekannter von mir hat dieselbe Kamera wie ich und er hat sie einfach immer und überall mit dabei. Dadurch passiert halt auch mal der eine oder andere Unfall.
Dazu gehört z.B. auch mal ein ziemlicher Wolkenbruch oder ein Sturz in einen Weiher (er ist beim Enten fotografieren ausgerutscht).
Die Kamera hat alles ohne irgendwelche Probleme überstanden.
Natürlich will ich solche Sachen nicht mit meiner Kamera ausprobieren, aber ich denke, ein Modell, dass sogar ein Bad im Ententeich überlebt, wird wohl auch etwas Feuchtigkeit im Treibhaus überstehen...

Aber trotzdem vielen dank für eure Tips - werde es das nächste Mal wenn ich auf Blumenjagd bin ausprobieren /wink.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="wink.gif" />



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RE: Pflanzenfotografie im Treibhaus

#5 von akknoepfel , 15.11.2004 19:10

Wie leicht können sich Objektive oder Kamera in solcher Umgebung eigentlich Pilze einfangen. Zumindest kann man im Netz ja einige Artikel zu Objektiven mit Pilzbefall finden. Die Linsen werden dabei mit einem recht dünnen Belag überzogen und werden je nach Befall zum Teil recht deutlich in ihrer Optik eingeschränkt. Da Pilze nun einmal feuchtes Klima lieben und dort steht, dass sich das angesprochene Problem durch Trockenheit minimieren lässt, habe ich zumindest ein wenig Sorgen...

siehe auch
http://www.faq.coolpix-forum.de/faq/pdf/73.pdf
http://www.chem.helsinki.fi/~toomas/photo/fungus/

Gruß,
Andreas



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RE: Pflanzenfotografie im Treibhaus

#6 von christoph.ruest , 15.11.2004 19:56

Zitat von akknoepfel
Wie leicht können sich Objektive oder Kamera in solcher Umgebung eigentlich Pilze einfangen.


Ich denke, diese Gefahr ist sehr gering.

Zufälligerweise /biggrin.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="biggrin.gif" /> kenne ich mich "ein Wenig" mit Biologie aus.
Wie du selbst gesagt hast, lieben (und brauchen) Pilze eine feuchte Umgebung.
Was macht man, wenn man einen verpilzten Gegenstand "entpilzen" will?
--> entweder man haut mit der chemischen Keule mächtig eins drüber oder man legt das Ding einfach trocken.
In trockener Umgebung stirbt der Pilz schon sehr bald ab (es muss nicht einmal besonders trocken sein -- 20% RF oder weniger sollten ausreichen).
Also: wenn du wirklich Angst hast, du könntest einen Pilz einfangen, leg dein Objektiv, wenn du nach Hause kommst, einfach eine Weile an einen sehr trockenen Ort.

Im Winter ist z.B. der Heizkörper ideal (natürlich nicht direkt auf das heisse Metallteil, aber in die Nähe). In der Nähe des Heizkörpers kann es in der Heizperiode schon mal bis 10% RF oder noch weniger gehen (Schleimhäute lassen grüssen).

Sonst gibt es auch spezielle Trockenboxen (ca. Schuhkarton grosse Plastikboxen mit el. Entfeuchter eingebaut) - damit kommst du auch auf ein paar wenige %RF.

Aber wie schon gesagt: normalerweise müsste der Pilz sogar bei Raumfeuchtigkeit absterben.

Ausserdem haben es Pilze gerne kuschelig warm.
Eine kleine Schockthearpie im Tiefkühler bei -20°C dürfte da schon einiges bewirken.

Das einzig wirklich Falsche, was du tun kannst, ist, im Gewächshaus deine mit Plastik beschichtete Fototasche zu öffnen, das Objektiv hineinlegen, schliessen und so belassen - du wirst darin über Wochen noch 70% RF haben...



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RE: Pflanzenfotografie im Treibhaus

#7 von Stefan E. Breit ( gelöscht ) , 13.01.2005 23:00

Hallo zusammen,

ich war schon einige Zeit nicht mehr hier, aber da waren halt auch ein paar private Dinge in 2004, die mich anderweitig forderten, so dass die Fotografie auf eine etwas hintere Priorität rutschte ...

So, aber jetzt zum Thema Gewächshaus: ein Fön, so man Strom hat hilft hier ganz gewaltig die Kamera und das Objektiv a) zu trocknen, B) auf Betriebstemperatur zu bringen und c) "abzutauen".

LG

Stefan



Stefan E. Breit

RE: Pflanzenfotografie im Treibhaus

#8 von Lopi , 13.01.2005 23:14

Hatte ich vor ein paar Monaten am Eingang eines Gewächshauses gesehen (ich glaube, es war in der Wilhelma in Stuttgart): ein festmontierter "Fön" in der Wand speziell für Fotoapparate. Zwei Minuten vorheizen, und dann hinein in den Dschungel /cool.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="cool.gif" />



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RE: Pflanzenfotografie im Treibhaus

#9 von ingobohn , 13.01.2005 23:19

Den Fön gibt es vor dem Eingang des Schmetterlingshauses in Mannheim auch. Als ich letztes mal dort war, war er allerdings defekt bzw. blies nur müde vor sich hin. /sad.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="sad.gif" />



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RE: Pflanzenfotografie im Treibhaus

#10 von schmidi , 14.01.2005 14:07

Auf der Insel Mainau ist der Fön in dem Schmetterlingshaus. Super was? /biggrin.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="biggrin.gif" />

Habe die Dynax 7D in einen Beutel getan und habe halt gewartet bis es ging.
Noch ein Tipp, nicht zu viel anziehen, habe geschwitzt als ob ich eine Bergtour gemacht habe.
Die Kamera hat es überstanden. Nur als ich aus dem Schmetterlingshaus kam und die Bilder betrachten woltte hatte sie einen kleinen hänger. Habe den Akku heraus genommen und wieder eingelegt, dann ging allles wieder.

Gruss Bruno



 
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