RE: Identische Sensoren bei Sony A580 und Nikon D7000?

#1 von Ernst-Dieter aus Apelern , 16.10.2010 17:32

Sind die neuen 16 Megapixelsensoren in der Alpha 580(SLT55) wirklich identisch mit dem 16 Megapixelsensor in der Nikon D7000?
Zuerst hieß es ja, dann habe ich aber gelesen,daß der Nikon Sensor eine Eigenentwicklung ist. Er wird nur woanders gefertigt!
Stimmt dies?
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#2 von u. kulick , 16.10.2010 18:27

QUOTE (Ernst-Dieter aus Apelern @ 2010-10-16, 16:32) Sind die neuen 16 Megapixelsensoren in der Alpha 580(SLT55) wirklich identisch mit dem 16 Megapixelsensor in der Nikon D7000?[/quote]

Nicht unbedingt. Genau hinschauen: http://www.digitalkamera.de/Kamera/Sony/Al...am2=Nikon/D7000, 1. Chip- und Bildgrößen unterschiedlich, 2. Farbtiefe um 2 Bit pro Farbe tiefer bei Nikon, 2. photoscala und ander Quellen weisen darauf hin, dass Nikon betont herausstellt, dass ihr Chip ihrer Entwicklung und Produktion entspringt. Das Beispiel zeigt aber: Es lohnt sich für Sony oder andere, mit anderen Chip-Herstellern zu kooperieren.


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#3 von u. kulick , 16.10.2010 18:35

Auch die im Internet behauptete Gleichheit von Nikon D7000 zu Pentax-K5 Sensor scheint mir schlichtweg falsch zu sein

http://www.digitalkamera.de/Kamera/Pentax/...am2=Nikon/D7000 (wieder kommt es auf Feinheiten an, die aber ausschließen, dass die Chips identisch sind)


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#4 von Reisefoto , 16.10.2010 19:26

ZITAT(u. kulick @ 2010-10-16, 18:27) 1. Chip- und Bildgrößen unterschiedlich,
2. Farbtiefe um 2 Bit pro Farbe tiefer bei Nikon,[/quote]

1. Das kann auch daran liegen, was ausgelesen wird. Das Bildgrößenverhältnis ist an dieversen Stellen schon diskutiert worden (z.B. Dyxum) und ist kein Beweis für einen Unterschied.

2. Das ist im wesentlichen eine Frage der Kamerainternen Signalverarbeitung.

Eine Beweis, ob es der gleichre Sensor ist, werden wir wie auch schon bei bisherigen Modellen nicht erhalten. Ich nehme an, dass der Nikonsenor auf dem Sonysensor basiert, aber auch eigene Entwicklungen von Nikon enthält und bei Sony gefertigt wird.


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#5 von weberhj , 16.10.2010 21:31

ZITAT(u. kulick @ 2010-10-16, 17:35) Auch die im Internet behauptete Gleichheit von Nikon D7000 zu Pentax-K5 Sensor scheint mir schlichtweg falsch zu sein[/quote]
Das Thema hatten wir bereits des öfteren, zuletzt bei der NEX 5 und der Nikon D3100, als Hogan seine waghalsigen Berechnungen angestellt hat.
Vielleicht interressiert dich was ich damals zu dem Thema geschrieben hatte:

sensor NEX via D3100

Ich denke da hat sich jetzt auch beim 16MP nix geändert.

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#6 von u. kulick , 16.10.2010 22:59

QUOTE (Reisefoto @ 2010-10-16, 18:26) QUOTE (u. kulick @ 2010-10-16, 18:27) 1. Chip- und Bildgrößen unterschiedlich,
2. Farbtiefe um 2 Bit pro Farbe tiefer bei Nikon,[/quote]

1. Das kann auch daran liegen, was ausgelesen wird. Das Bildgrößenverhältnis ist an dieversen Stellen schon diskutiert worden (z.B. Dyxum) und ist kein Beweis für einen Unterschied.

2. Das ist im wesentlichen eine Frage der Kamerainternen Signalverarbeitung.

Eine Beweis, ob es der gleichre Sensor ist, werden wir wie auch schon bei bisherigen Modellen nicht erhalten. Ich nehme an, dass der Nikonsenor auf dem Sonysensor basiert, aber auch eigene Entwicklungen von Nikon enthält und bei Sony gefertigt wird.
[/quote]

Sony wäre wirklich übertrieben dämlich, wenn sie so einen Sensor mit 14-Bit-AD-Wandlern bauten und nicht ausreizen würden, wenn sie das Spitzenmodell ihrer Consumer-Kameras (A580) damit austatten. Sony's Sensor hat demnach nur 12-Bit-AD-Wandler, das macht den Unterschied in der Farbtiefe aus. Sony's Wunderwaffe Exmor bringt vielleicht dennoch beachtliche Dynamik, aber siehe Wikipedia, 12 Bit ist Endstation, Exmor ist bei der A77 ausgereizt, Sony muss sich an mehr Bit wagen, wenn sie nicht bald die Sensoren von Nikon kaufen wollen.


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#7 von u. kulick , 17.10.2010 00:30

Habe gerade ein Nikon-Seite gefunden, in der erklärt wird, von der 14Bit-AD-Wandlung würden bei der D7000 nur 12 Bit genutzt. Das dürfte der Grund sein, weshalb Nikon nicht schon wegen überragender Farbtiefe die Konkurrenz abgehängt hat. Nikon holt die besten 12Bit aus der 14-Bit-A/D-Wandlung raus, hat dadurch doch die gleiche Farbtiefe von 12 Bit pro Farbe wie Sony. Aber die Farben müssten demnach rauschärmer ermittelt werden, denn die gerade rauschbedingt mess-ungenauesten Bits der A/D-Wandlung werden ja wohl nicht verwertet.

Dann ist der Farbtiefenvergleich auf http://www.digitalkamera.de leider fehlerhaft, ich hab das erst für bare Münze genommen, sorry. Die Farbtiefe ist bei D7000 und A580 gleich.

Aber Sony's Chips sind definitiv anders, EXMOR eben, sie auchhier, DieNikon-Sensorenwerden auf der Leiterbahnseite lichtbeschienen, die Sony-Exmors haben das störende Leiterbahngerümpel unter die Sensoren verlegt. Dadurch hat Sony einen Vorteil, der die 12-Bit Farbtiefe ähnlich brillant erscheinen lässt wie die Nikon-Pixel-farben durch 12 aus 14 Bit.

Es gibt bestimmte Standardgrößen von Sensoren, und Sensoren können ähnliche Pixelzahlen aufweisen. Die ganzen Gerüchte darum, Nikon würde nur angeben wie der Deubel und verwendet in Wirklichkeit bestimmte Sony-Sensoren, dafür reichen die Indizien nicht aus.


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#8 von weberhj , 17.10.2010 00:35

ZITAT(u. kulick @ 2010-10-16, 22:59) Sony wäre wirklich übertrieben dämlich, wenn sie so einen Sensor mit 14-Bit-AD-Wandlern bauten und nicht ausreizen würden, wenn sie das Spitzenmodell ihrer Consumer-Kameras (A580) damit austatten. Sony's Sensor hat demnach nur 12-Bit-AD-Wandler, das macht den Unterschied in der Farbtiefe aus. Sony's Wunderwaffe Exmor bringt vielleicht dennoch beachtliche Dynamik, aber siehe Wikipedia, 12 Bit ist Endstation, Exmor ist bei der A77 ausgereizt, Sony muss sich an mehr Bit wagen, wenn sie nicht bald die Sensoren von Nikon kaufen wollen.[/quote]
Schon der A700 Exmor konnte mit zusätzlicher externer Beschaltung mit 14 Bit ausgelesen werden.
Blos bringt das nichts, außer Vorteilen beim Marketing, weil der SNR das selbst bei niedrigen ISOs
gar nicht her gibt. Aber das Thema wurde in den einschlägigen Foren bis zum erbrechen...

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#9 von matthiaspaul , 17.10.2010 00:51

ZITAT(u. kulick @ 2010-10-17, 0:30) Aber Sony's Chips sind definitiv anders, EXMOR eben, sie auchhier, DieNikon-Sensorenwerden auf der Leiterbahnseite lichtbeschienen, die Sony-Exmors haben das störende Leiterbahngerümpel unter die Sensoren verlegt. Dadurch hat Sony einen Vorteil, der die 12-Bit Farbtiefe ähnlich brillant erscheinen lässt wie die Nikon-Pixel-farben durch 12 aus 14 Bit.[/quote]
Das ist nicht der Fall, da verwechselst Du rückbeleuchtete "EXMOR R"-Sensoren mit den normalen "EXMOR"-Sensoren, wie sie in unseren DSLRs zum Einsatz kommen. "EXMOR R" ist für die winzigen Sensoren gut, wie sie in Cyber-shots zum Einsatz kommen, für APS-C und größer würde das praktisch nichts bringen, dafür aber andere Nachteile haben.

Viele Grüße,

Matthias


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have been due to individuals of whom the majority faced virulent public opposition."
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#10 von u. kulick , 17.10.2010 01:22

QUOTE (matthiaspaul @ 2010-10-16, 23:51) Das ist nicht der Fall, da verwechselst Du rückbeleuchtete "EXMOR R"-Sensoren mit den normalen "EXMOR"-Sensoren, wie sie in unseren DSLRs zum Einsatz kommen. "EXMOR R" ist für die winzigen Sensoren gut, wie sie in Cyber-shots zum Einsatz kommen, für APS-C und größer würde das praktisch nichts bringen, dafür aber andere Nachteile haben.[/quote]

Also gut EXMOR (ohne R)ist aber irgendwie eine besondere Technology von Sony die auch zu höherer Dynamik führt mittels größeren Fotodioden und einer dünneren Schaltungs-und-Leiterbahnenschicht und noch ein paar Schaltkreis-Designtricks, und bei EXMOR R (nur Kompaktkameras) wurden die Leiterbahnen unter die lichtempfindlichen Dioden gezaubert. Beides wurde groß als dynamikerweiterndes Exmor vermarktet, da kann man auch schon mal die feine Unterscheidung mit dem R übersehen. Schade eigentlich, dass das bei den DSLR-Chips nicht mit R geklappt hat. Ist da vielleicht doch noch Entwicklungspotential? Im Gegensatz zu den Nikon-Sensoren mit einer Sammellinse und einem Filter zu jedem Pixel hat Sony Exmor (ohne R) zwei Sammellinsen und dazwischen den Filter, also regelrecht ein komplettes Objektiv pro Pixel. Also hat man sich bei EXMOR auch alle Mühe gegeben, wie bei Exmor R mehr Licht an jedes einzelne Sensordiodenpixelchen gelangen zu lassen. Hieraus ist erkennbar, dass Sony Massnahmen getroffen hat, zu ähnlich guten Bildergebnissen zu kommen wie Nikon mit seinen 12 beste aus 14 A/D-Bits. Würden jetzt beide Hersteller ihre Technologien zusammentun - wow, dann vergesst Canon


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#11 von thomasD , 17.10.2010 01:29

ZITAT(u. kulick @ 2010-10-16, 22:59) Sony wäre wirklich übertrieben dämlich, wenn sie so einen Sensor mit 14-Bit-AD-Wandlern bauten und nicht ausreizen würden, wenn sie das Spitzenmodell ihrer Consumer-Kameras (A580) damit austatten. Sony's Sensor hat demnach nur 12-Bit-AD-Wandler, das macht den Unterschied in der Farbtiefe aus. Sony's Wunderwaffe Exmor bringt vielleicht dennoch beachtliche Dynamik, aber siehe Wikipedia, 12 Bit ist Endstation, Exmor ist bei der A77 ausgereizt, Sony muss sich an mehr Bit wagen, wenn sie nicht bald die Sensoren von Nikon kaufen wollen.[/quote]
Die Bits haben nicht mit dem Dynamikumfang oder der Farbtiefe zu tun, sondern nur mit der Stufung/Dynamikauflösung. Ich kann ein 3 m hohe Treppe mit zwölf oder mit 14 Stufen bauen - die Höhe der Treppe (Dynamikumfang) bleibt gleich. Bisher reichten 12 bit aus, da eine noch höhere Auflösung im Rauschen untergeht. 14 bit bringen nichts.


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#12 von thomasD , 17.10.2010 01:34

ZITAT(u. kulick @ 2010-10-17, 1:22) Schade eigentlich, dass das bei den DSLR-Chips nicht mit R geklappt hat. Ist da vielleicht doch noch Entwicklungspotential? I[/quote]
Die rückseitig beleuchteten Exmor R bringen bei DSLR aufgrund der Pixelgröße auf dem Sensor praktisch (noch) nichts. Die Kosten wären allerdings höher.


Gruß, Thomas

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#13 von u. kulick , 17.10.2010 03:01

QUOTE (thomasD @ 2010-10-17, 0:29) Die Bits haben nicht mit dem Dynamikumfang oder der Farbtiefe zu tun, sondern nur mit der Stufung/Dynamikauflösung. Ich kann ein 3 m hohe Treppe mit zwölf oder mit 14 Stufen bauen - die Höhe der Treppe (Dynamikumfang) bleibt gleich. Bisher reichten 12 bit aus, da eine noch höhere Auflösung im Rauschen untergeht. 14 bit bringen nichts.[/quote]

Das weiß Nikon offensichtlich und nutzt nur die 12 rauschärmsten Bits aus den 14-Bit-A/D-Wandlern. Ich sag doch: Die haben auch ihre Tricks, rauschärmere Signale aus dem CMOS-Chip rauszuholen. Wir haben pro Farbe und Pixel 12 verwertete Bit bei Nikon, http://www.digitalkamera.de stellt das dann als 42 Bit Farbtiefe dar, für jede Farbe rot blau grün wird aber nur 12 Bit-Helligkeits-Stufung ermittelt, da kann die Farbtiefe auch nur 36 Bit sein wie http://www.digitalkamera.de das auch für die Sony angibt.

Es gibt Leute, die glauben, die 14 Bit bringen doch was. siehe http://www.earthboundlight.com/phototips/n...sus-12-bit.html

QUOTE (thomasD @ 2010-10-17, 0:29) Die Bits haben nicht mit dem Dynamikumfang oder der Farbtiefe zu tun, sondern nur mit der Stufung/Dynamikauflösung. Ich kann ein 3 m hohe Treppe mit zwölf oder mit 14 Stufen bauen - die Höhe der Treppe (Dynamikumfang) bleibt gleich. Bisher reichten 12 bit aus, da eine noch höhere Auflösung im Rauschen untergeht. 14 bit bringen nichts.[/quote]

Das ist wohl zumindest nicht ganz richtig: Habe ich einen 12-Bit-Wandler oder einen 14-Bit-Wandler, erwarte ich von dem 14-Bit-Wandler ja die feinere Stufung. Die unteren Bits enthalten aber im Wesentlichen das Rauschen. Um aus dem 12-Bit-Wandler 12 Bit herauszuholen, muss ich das unterste Bit mitnehmen. Das verrauschteste also. Wenn ich von 14 Bit die 2 untersten praktisch nur Rauschen darstellenden Bit weglasse, habe ich einfach fast kein Rauschen mehr im digitalen 12-Bit-Signal. Durch Weglassen dieser 2 Bit geht nur unmerklich Dynamik verloren. Die kann ich nach der A/D-Wandlung nämlich nur noch aus den 12-Bit herausholen. Sony versucht alles, um schon an der Photodiode ein sauberes analoges Signal zu bekommen, einfach durch mehr Licht. Nikon haut die unsauberen Bits raus. Beide liefern mit ihren Methoden ja doch wohl eine ansehnliche Bildqualität. Das zählt, nicht die Bits

Hohe Dynamik ist, wenn ich bei richtiger Belichtung hinterher ein Bild mit allen Hell-Dunkel-Stufen der fotografierten Szene habe, und mit mehr Bit an unverrauschter Helligkeitsstufungs-Digital-Information pro Pixel bekomme ich mehr davon im Bild umgesetzt. Weisse Blütenblatt-Ränder oder weisse Sonnenscheiben im Abendrot, wir haben uns schon an typische Digitalbildmängel gewöhnt. Das Ideal, nach dem zu streben ist, Dynamik so, wie es das Auge sieht.


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#14 von thomasD , 17.10.2010 09:32

ZITAT(u. kulick @ 2010-10-17, 3:01) Das ist wohl zumindest nicht ganz richtig: Habe ich einen 12-Bit-Wandler oder einen 14-Bit-Wandler, erwarte ich von dem 14-Bit-Wandler ja die feinere Stufung. Die unteren Bits enthalten aber im Wesentlichen das Rauschen. Um aus dem 12-Bit-Wandler 12 Bit herauszuholen, muss ich das unterste Bit mitnehmen. Das verrauschteste also. Wenn ich von 14 Bit die 2 untersten praktisch nur Rauschen darstellenden Bit weglasse, habe ich einfach fast kein Rauschen mehr im digitalen 12-Bit-Signal. Durch Weglassen dieser 2 Bit geht nur unmerklich Dynamik verloren. Die kann ich nach der A/D-Wandlung nämlich nur noch aus den 12-Bit herausholen. Sony versucht alles, um schon an der Photodiode ein sauberes analoges Signal zu bekommen, einfach durch mehr Licht. Nikon haut die unsauberen Bits raus. Beide liefern mit ihren Methoden ja doch wohl eine ansehnliche Bildqualität. Das zählt, nicht die Bits [/quote]
Hm, was das Rauschen anbetrifft hast du theoretisch Recht haben. Nur entsteht das Rauschen zum weitaus größten Teil ja schon auf der analogen Seite, zumindest bei (leicht) höheren ISO-Zahlen. Da würde eine feinere Abstufung im unteren Bereich dann nichts bringen. Dafür spricht ja, dass Sony durch Verbesserungen auf der analogen Seite mit den Mikrolinsen das Rauschen reduzieren kann, und dafür spricht auch, dass das Rauschen mit höherer ISO-Zahl zunimmt - dies ist ja meines Wissens eine analoge Signalverstärkung. Außerdem ist das Rauschen auch in Bildbereichen zu sehen, die nicht so dunkel sind wie der vier Stufen unterbelichtete Teststreifen in dem von dir verlinkten Test.
Geht man auf die native Empfindlichkeit des Sensors - das scheint bei dem Test zu sein - sieht die Sache offensichtlich wieder etwas anders aus. Das anaolge Rauschen scheint dann (bei der D300) so gering zu sei, dass man mit 14 bit in den Schattenbereichen tatsächlich mehr rausholen kann - wenn man die Bereich so stark aufhellt.
Es bringt also doch ein wenig in diesem speziellen Fall. Wäre aber technisch doch kein Wunderwerk für Sony. Möglicherweise gibt es da Vereinbarungen zwischen Sony und Nikon.
Man müsste diesen Test aber mit der A900 vergleichend machen. Wer weiß was in der D300 passiert, wenn man von 14 bit auf 12 bit umschaltet.

ZITAT(u. kulick @ 2010-10-17, 3:01) Hohe Dynamik ist, wenn ich bei richtiger Belichtung hinterher ein Bild mit allen Hell-Dunkel-Stufen der fotografierten Szene habe, und mit mehr Bit an unverrauschter Helligkeitsstufungs-Digital-Information pro Pixel bekomme ich mehr davon im Bild umgesetzt. Weisse Blütenblatt-Ränder oder weisse Sonnenscheiben im Abendrot, wir haben uns schon an typische Digitalbildmängel gewöhnt. Das Ideal, nach dem zu streben ist, Dynamik so, wie es das Auge sieht.[/quote]
Aller akadamischen Betrachtungsweise zum Trotz: Die A900 hat laut dpreview gegenüber der D700, D2 und auch EOS 5D und 1Ds Mk 3 die beste Dynamik:
http://www.dpreview.com/reviews/sonydslra900/page24.asp
Hier werden nicht einzelne Pixel in der Abstufung verglichen, sondern ganze Flächen. So ist auch die Dynamik richtiger beschrieben, und da wird das Rauschen in den Dunkelbereichen gemittelt.


Gruß, Thomas

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#15 von weberhj , 17.10.2010 14:38

Hallo,

es ist nicht leicht zu Antworten, aber ich will mal einen Anfang wagen.
ZITAT(u. kulick @ 2010-10-17, 3:01) Das weiß Nikon offensichtlich und nutzt nur die 12 rauschärmsten Bits aus den 14-Bit-A/D-Wandlern. Ich sag doch: Die haben auch ihre Tricks, rauschärmere Signale aus dem CMOS-Chip rauszuholen. Wir haben pro Farbe und Pixel 12 verwertete Bit bei Nikon, http://www.digitalkamera.de stellt das dann als 42 Bit Farbtiefe dar, für jede Farbe rot blau grün wird aber nur 12 Bit-Helligkeits-Stufung ermittelt, da kann die Farbtiefe auch nur 36 Bit sein wie http://www.digitalkamera.de das auch für die Sony angibt.

Es gibt Leute, die glauben, die 14 Bit bringen doch was. siehe http://www.earthboundlight.com/phototips/n...sus-12-bit.html[/quote]
Die angeblich "rauschärmeren" Nikon Bilder sind defakto nicht existent. Nikon bearbeitet das Datenmaterial lediglich vor dem abspeichern als RAW-Datei intensiver als Sony. Die Testaufnahmen sind zwar nicht gerade ideal (etwas anderer Abbildungsmassstab, das A900 Bild ist vor allem etwas verkantet und somit rechts an der Skala deutlich außerhalb der Fokusebene usw.), aber wenn du dir die Mühe machen willst und z.B. die ISO 6400 High ISO NR OFF RAW Dateien von imaging-resource.com der A900 (AA900hSLI6400_NR_OFF.ARW) und der D3x (D3XhSLI6400_NR_OFF.NEF) herunterlädst und mal durch einen der Adobe RAW Konverter LR3 oder ACR6.2 jagst wirst du feststellen, dass das A900 Bild mühelos auf das D3x Bild gebracht werden kann. Man muss nur die Regler für ColorNR, LuminanzNR, Details usw. bei der A900 etwas anders (meist stärker) aufdrehen, als bei der D3x, und da siehst du wie viel die Nikon bereits in der Kamera vor schreiben des RAW an den Daten rechnet, denn du kannst aus dem A900 ARW ein hinsichtlich des Detail/Rauschverhältnisses absolut identisches Bild zum D3x NEF erzeugen.

Die Nikon rechnet das IMHO in der Kamera übrigens sehr gut, was man, wenn man nicht mit diesen hochwertigen RAW-Konvertern arbeitet natürlich durchaus als Vorteil für die Nikon werten kann.

Das zeigt aber auch, dass der ganze im Internet millionenfach gehypte "Nikon Signalverarbeitungsvorsprung" nicht auf hardwaretechnischer Überlegenheit beim auslesen des Sensors, sondern lediglich aus ein paar zeilen EBV-Code vor dem abspeichern des RAWs beruht. Um aus der A900 die gleiche Qualität zu holen musst du also auf die externe Software setzen, was gar kein so großer Nachteil ist, denn die ist ja für ein qualitativ hochwertiges Endprodukt sowieso unabdingbar.

Jetzt nochmal zum Thema 12 und 14 Bit.
Bald ist wieder die Vierschanzentournee, ja das Skispringen meine ich. Stell dir vor du sitzt als Weitenrichter an der Seite des Aufsprunghügels. Die Skispringer springen einer nach dem anderen den Hügel herunter. Deine Aufgabe ist es die Sprungweite anhand der in den Hügel gezogenen Linien
zu ermitteln. Stellen wir uns vor, da wären Linien im Anstand von 0,5m gezogen. Deine Aufgebe wäre es nun die Sprungweite für jede Startnummer durch Beobachtung mit deinem Auge aus 30m Entfernung zu bestimmen. Du übermittelst also Wertepaare wie folgt:

Startnummer; Weite
94; 117m 51cm
95; 121m 3cm
usw.

Beim nächsten Springen erscheint ein in grauem Sakko gekleideter Herr, und gibt allen Weitenrichtern, also auch dir, die Anweisung die Weite künftig auf eine Genauigkeit von 1/100 mm anzugeben, weil sich das viel besser vermarkten lässt.

Also schreibst du ab jetzt Wertepaare wie folgt auf:
Startnummer; Weite
104; 117m 50cm 1mm 3 hundertstel Millimeter
105; 121m 3cm 4mm 1 hundertstel Millimeter
106; 121m 3cm 4mm 2 hundertstel Millimeter
usw.

und wunderst dich natürlich was das soll. Dein Auge ist bei der Geschwindigkeit und der Entfernung nich annähernd in der Lage sinnvolle Werte für die 1/100 anzugeben, ja selbst die Angabe von mm Werten scheinen dir, nicht grundlos, unsinnig. Bei Startnummer 105 könnte ja schon eine Schneeflocke gelegen haben, die bei 104 etwas weiter rechts im Aufsprung nicht die Weite begrenzt hat usw. usw.

Fazit es macht für eine gegebene physikalische Größe gar keinen Sinn digitale Werte in einer Genauigkeit anzugeben, die der Beobachter/Messdatenerfassung
gar nicht in der Lage ist sinnvoll zu liefern. Oder hättest du ein gutes Gefühl wenn Springer 106 das springen gewinnt wegen dem von dir bewerteten 1/100 mm Vorsprung? Genauso hättest du würfeln können wer Sieger wird.

So ähnlich ist es bei unseren derzeitigen Sensoren, die Bits 13 und 14 bringen praktisch nichts, man könnte sie genausogut auswürfeln. Es bringt einem Bild nichts, dass das was auf einem Bild schwarz ist, theoretisch um 4 Blenden aufgehellt noch marginal mehr Details auflösen würde, und das auch nur, wenn bei heutigem technologischen Stand niedrigste ISO und kühle Sensortemperatur zusammentreffen.

Selbst ein mit 12 Bit ausgelesener Bayer Sensor liefert ja zumindest theoretisch, abhängig vom Demosaikverfahren bereits eine sensationell gute Abstufung.

Dazu folgendes Denkmodell für ein simplifiziertes 12 Bit Bayer Demosaik:
Angefangen bei Schwarz:
R G B
0 0 0
0 1 0
1 1 0
1 1 1
1 2 1

könntest du bis hinauf zu Weiß

4095 4095 4095

entsprechend 2 hoch 36 = 68719476736 verschiedene Farb- und Helligkeitswerte für ein interpoliertes Pixel unterscheiden.

D.h. lediglich für die reinen Grundfarben (was rein theoretischer Natur, in der Praxis aber völlig unmöglich wie z.B. 0 0 4095 ist) würde sich die Abstufung für das interpolierte Pixel auf 12 Bit erniedrigen.

Ich jedenfalls, hab das Thema 12 via 14 Bit für mich, allerdings nach eingehenden Versuchen mit einer Canon ad akta gelegt. Ich konnte bei praktischen Aufnahmen, und noch so intensivem Pixelpeeping nie einen Unterschied ausmachen.

BG Hans


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