RE: Test SAL 18-70 / 70-200 SSM / MinAF 28-135

#1 von stevemark , 20.08.2008 03:08

Als ich vorgestern in der Dämmerung auf das "ideale" Licht für eine Aufnahme von Lugano wartete, vertrieb ich mit die Zeit damit, die billigste (SAL DT 18-70mm) gegen die teuerste Sony-Linse (SAL 2.8/70-200mm SSM) zu testen (na ja, wenn man vom 2.8/300mm SSM mal absieht). Es geistern ja allerhand Geschichten zum SAL DT 18-70mm herum, und hier ist also der Vergleich - der sich im wesentlichen mit den Aussagen bei photozone.de und anderen Testern deckt. Trotzdem interessant, die Testbilder der ungleichen Schwestern direkt nebeneinander zu sehen. Und weil ich gerade dran war, hab ich auch das Uralt-Profizoom Minolta AF 4-4.5/28-135mm im Test mitlaufen lassen (alle bei 70mm Brennweite). "Ausser Konkurrenz" sozusagen, weil es ja erst bei 80mm anfängt, war auch das Minolta APO TELE 2.8/80-200mm mit dabei.

Hier ist der Link:
Test SAL 18-70 / 70-200 SSM / MinAF 28-135

Weitere Tests finden sich hier:
Artaphot Objektivtests

Gruss

Stephan


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RE: Test SAL 18-70 / 70-200 SSM / MinAF 28-135

#2 von Giovanni , 20.08.2008 03:16

QUOTE (stevemark @ 2008-08-20, 2:08) Als ich vorgestern in der Dämmerung auf das "ideale" Licht für eine Aufnahme von Lugano wartete, vertrieb ich mit die Zeit damit, die billigste (SAL DT 18-70mm) gegen die teuerste Sony-Linse (SAL 2.8/70-200mm SSM) zu testen[/quote]
Sehr schön, Stephan, auch dein Blick auf Lugano :-)

Wie du im Text auch andeutest, ist 70 mm das schwache Ende des 18-70 - jedenfalls ist das bei allen dreien, die ich bisher hatte, so. Im unteren Brennweitenbereich braucht es sich nicht zu verstecken, wenn es ein gutes Exemplar ist. Vielleicht hätte KM/Sony lieber einen Anschlag bei 55 mm einbauen sollen ... aber 18-70 ist halt ein interessanterer Bereich.

n8
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RE: Test SAL 18-70 / 70-200 SSM / MinAF 28-135

#3 von 01af , 20.08.2008 12:40

QUOTE (stevemark @ 20. 8. 2008, 2.08 h) Als ich vorgestern in der Dämmerung auf das "ideale" Licht für eine Aufnahme von Lugano wartete, vertrieb ich mit die Zeit damit, die billigste (SAL DT 18-70 mm) gegen die teuerste Sony-Linse (SAL 2,8/70-200 mm SSM) zu testen ...[/quote]
Sehr interessant! Aber zu deinen Schlußfolgerungen kann ich mir einige Bemerkungen nicht verkneifen.

Im Text zu den Testaufnahmen schreibst du zum SAL DT 18-70: ... the borders are just a mess.

So isoliert herausvergrößert und direkt neben die Ergebnisse besserer Objektive gestellt, sieht es natürlich schrecklich aus. Dennoch halte ich "just a mess" für übertrieben. Wird das Bild in maßvoller Vergrößerung als ganzes betrachtet, reicht die gebotene Leistung vollauf aus. Es ist kein gutes Objektiv, aber so schlecht, wie es hier erscheint, ist es im normalen Leben auch wieder nicht. Wer sich ein besseres leisten kann, sollte es tun. Wer es hat und sich im Moment nicht einfach so ein besseres kaufen kann, sollte sich aber nicht erschrecken lassen. Ein Test wie dieser entspricht sehr hohen Anforderungen, die die allermeisten Fotografen in der Praxis so gar nicht stellen.


Weiter schreibst du: Clearly visible the strong de-centering of the lens (points are displayed as short lines).

Die als kurzen Linien abgebildeten Punkte müssen keineswegs auf mangelhafte Zentrierung deuten. Es handelt sich um Astigmatismus, welches einer der sphärischen Linsen inhärenten Kugelgestaltfehler ist. Also auch perfekt zentrierte Objektive sind gewöhnlich nicht völlig frei davon. Richtig ist allerdings, daß Dezentrierung ein Ursache (von vielen möglichen) sein kann, die diesen (und viele andere) Abbildungsfehler verstärken. Richtig ist auch, daß gerade bei Billigobjektiven schlechte Zentrierung häufig vorkommt. Falsch ist aber die Annahme, daß Astigmatismen auf Dezentrierung hindeuten müssen.


Zum SAL 70-200 SSM bei f/5,6 schreibst du: Not much difference when stopping down - a little bit more detail, maybe.

Kein großer Unterschied? Von wegen! Die Menge an aufgelösten Details steigt zwar tatsächlich kaum an, aber der Mikrokontrast ist erheblich besser, und damit die visuelle Schärfe.


Zum AF 28-135 schreibst du: Detail resolution almost reaches the level of the 70-200 mm SSM, but the contrast is lower.

Na, ich weiß nicht. Ob der Kontrast niedriger ist, kann man anhand dieser Aufnahme doch gar nicht beurteilen. Und zwar deshalb, weil sich offensichtlich das Licht geändert hat. Offenbar hat sich ein Wölkchen vor die Sonne geschoben, oder sie ist hinter einem Berg verschwunden, so daß der geringere Kontrast der Aufnahme von der veränderten Beleuchtung herrührt und nicht von schwächerer Kontrastübertragung des Objektives (oder höchstens zum Teil -- aber zu welchem?).

Auf jeden Fall ist die Leistung des uralten Superzooms AF 28-135 gigantisch gut und absolut beeindruckend. Ein phantastisches Objektiv! Schade, daß es eine so lange Nahgrenze hat, was seine praktische Eignung als Universalobjektiv erheblich einschränkt ...

-- Olaf


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RE: Test SAL 18-70 / 70-200 SSM / MinAF 28-135

#4 von stevemark , 20.08.2008 14:06

ZITAt (01af @ 2008-08-20, 12:40) ZITAt (stevemark @ 20. 8. 2008, 2.08 h) Als ich vorgestern in der Dämmerung auf das "ideale" Licht für eine Aufnahme von Lugano wartete, vertrieb ich mit die Zeit damit, die billigste (SAL DT 18-70 mm) gegen die teuerste Sony-Linse (SAL 2,8/70-200 mm SSM) zu testen ...[/quote]
Sehr interessant! Aber zu deinen Schlußfolgerungen kann ich mir einige Bemerkungen nicht verkneifen.

[/quote]
Nur zu, dafür ist diese Site schliesslich da
ZITAt (01af @ 2008-08-20, 12:40) Im Text zu den Testaufnahmen schreibst du zum SAL DT 18-70: ... the borders are just a mess.

So isoliert herausvergrößert und direkt neben die Ergebnisse besserer Objektive gestellt, sieht es natürlich schrecklich aus. Dennoch halte ich "just a mess" für übertrieben. Wird das Bild in maßvoller Vergrößerung als ganzes betrachtet, reicht die gebotene Leistung vollauf aus. Es ist kein gutes Objektiv, aber so schlecht, wie es hier erscheint, ist es im normalen Leben auch wieder nicht. Wer sich ein besseres leisten kann, sollte es tun. Wer es hat und sich im Moment nicht einfach so ein besseres kaufen kann, sollte sich aber nicht erschrecken lassen. Ein Test wie dieser entspricht sehr hohen Anforderungen, die die allermeisten Fotografen in der Praxis so gar nicht stellen.[/quote]
OK, ich geb's zu - es ist schon etwas spitz formuliert. Es war nachts um zwei, als ich die Sache aufgesetzt habe, und eigentlich sollte man so etwas eher morgens machen. Dass es für rund 50$ / EUR Strassenpreis ein ganz passables Objektiv ist, wird sich im zweiten Teil (bei 35mm Brennweite, diesmal gegen das MinAF 2.0/35mm und MinAF 4-4.5/28-135mm) zeigen.

ZITAt (01af @ 2008-08-20, 12:40) Weiter schreibst du: Clearly visible the strong de-centering of the lens (points are displayed as short lines).

Die als kurzen Linien abgebildeten Punkte müssen keineswegs auf mangelhafte Zentrierung deuten. Es handelt sich um Astigmatismus, welches einer der sphärischen Linsen inhärenten Kugelgestaltfehler ist. Also auch perfekt zentrierte Objektive sind gewöhnlich nicht völlig frei davon. Richtig ist allerdings, daß Dezentrierung ein Ursache (von vielen möglichen) sein kann, die diesen (und viele andere) Abbildungsfehler verstärken. Richtig ist auch, daß gerade bei Billigobjektiven schlechte Zentrierung häufig vorkommt. Falsch ist aber die Annahme, daß Astigmatismen auf Dezentrierung hindeuten müssen.[/quote]
Ja, grundsätzlich sehe ich das auch so. Hier ist aber tatsächlich das Objektiv dezentriert, da die Fehler nicht symmetrisch zum Zentrum hin ausgerichtet sind. Da ich nicht das gesamte Originalbild zum Download ins Netz gestellt hatte, konntest Du das natürlich nicht überprüfen / wissen.

ZITAt (01af @ 2008-08-20, 12:40) Zum SAL 70-200 SSM bei f/5,6 schreibst du: Not much difference when stopping down - a little bit more detail, maybe.

Kein großer Unterschied? Von wegen! Die Menge an aufgelösten Details steigt zwar tatsächlich kaum an, aber der Mikrokontrast ist erheblich besser, und damit die visuelle Schärfe.[/quote]
Ich habe gerade nochmals die f2.8 und die f5.6 Aufnahmen im Photoshop übereinandergelegt. Mit einem Mausklick kann man dann sehr schnell zwischen den Ebenen wechseln. Der Unterschied zwischen den beiden Bilder ist selbst bei 200% Vergrösserung minim. Durch ein sehr gemässigtes Nachschärfen (40, Radius 0.5px) in Photoshop werden die Bilder ununterscheidbar.

ZITAt (01af @ 2008-08-20, 12:40) Zum AF 28-135 schreibst du: Detail resolution almost reaches the level of the 70-200 mm SSM, but the contrast is lower.

Na, ich weiß nicht. Ob der Kontrast niedriger ist, kann man anhand dieser Aufnahme doch gar nicht beurteilen. Und zwar deshalb, weil sich offensichtlich das Licht geändert hat. Offenbar hat sich ein Wölkchen vor die Sonne geschoben, oder sie ist hinter einem Berg verschwunden, so daß der geringere Kontrast der Aufnahme von der veränderten Beleuchtung herrührt und nicht von schwächerer Kontrastübertragung des Objektives (oder höchstens zum Teil -- aber zu welchem?).[/quote]
Die Beleuchtung sollte relativ konstant geblieben sein; geändert hat sich die Belichtung. Die Aufnahmen des 70-200 mm SSM und des 80-200mm APO sind allesamt leicht heller geworden als die des MinAF 28-135mm und des SAL 18-70mm.

ZITAt (01af @ 2008-08-20, 12:40) Auf jeden Fall ist die Leistung des uralten Superzooms AF 28-135 gigantisch gut und absolut beeindruckend. Ein phantastisches Objektiv! Schade, daß es eine so lange Nahgrenze hat, was seine praktische Eignung als Universalobjektiv erheblich einschränkt ...

-- Olaf[/quote]

Ja, irgendwie typisch Minolta, das mit der Naheinstellgrenze: Ein qualitativ ganz hervorragendes Produkt, aber irgendwie nicht wirklich bis zum Ende durchdacht. Wenn es damals "das" Profi-Reportageobjektiv hätte werden sollen, hätte es zumindest 1m, wenn nicht sogar 50 cm gebraucht, zumindest im Weitwinkel-Bereich. Analoge Ungereimtheiten gab es zuhauf: bei der Profikamera Minolta X-1/XM/XK die Unausgereiftheit der Bedienung, bei der Minolta 9000 das bruchanfällige Gehäuseoberteil aus billigem Plastik, bei der 9xi das fehlende Systemzubehör, bei der Dynax 9 die fehlende Digi-Variante (siehe Nikon D1, die ein Jahr nach der Dynax 9 erschien). Alle hatten das Zeug zum Profi-Werkzeug - fast. Und das reicht im Profi-Markt eben nicht ganz.

Irgendwie scheint es mir (ich kann mich aber auch täuschen), dass die alpha 700 mit weniger Hast und mehr Sorgfalt auf den Markt gebracht wurde. Und das kann den Innovationen, zu denen die ex-Minoltianer wohl immer noch fähig sind, nur gut tun.

Gr Steve

BTW1: seit ein paar Tagen hat meine 700 die erste Macke. Das vordere Wählrad spinnt


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RE: Test SAL 18-70 / 70-200 SSM / MinAF 28-135

#5 von 01af , 20.08.2008 15:21

QUOTE (stevemark @ 20. 8. 2008, 13.06 h) QUOTE (01af @ 20. 8. 2008, 12.40 h) Zum SAL 70-200 SSM bei f/5,6 schreibst du: Not much difference when stopping down - a little bit more detail, maybe.

Kein großer Unterschied? Von wegen! Die Menge an aufgelösten Details steigt zwar tatsächlich kaum an, aber der Mikrokontrast ist erheblich besser, und damit die visuelle Schärfe.[/quote]
Ich habe gerade nochmals die f/2,8- und die f/5,6-Aufnahmen im Photoshop übereinandergelegt. Mit einem Mausklick kann man dann sehr schnell zwischen den Ebenen wechseln. Der Unterschied zwischen den beiden Bilder ist selbst bei 200 % Vergrößerung minimal.[/quote]
Im Ernst? Kann gar nicht sein ... jedenfalls wenn die auf deiner Website gezeigten Ausschnitte unbearbeitet sind. Dort ist der Unterschied im Mikrokontrast absolut augenfällig! Es ist doch nicht möglich, daß du das nicht siehst!? Am deutlichsten erscheint es im Buschwerk im Auschnitt vom Rande, aber auch der Mittenauschnitt wirkt klarer und kontrastreicher.


QUOTE (stevemark @ 20. 8. 2008, 13.06 h) Durch ein sehr gemäßigtes Nachschärfen (Betrag 40 %, Radius 0,5 px) in Photoshop werden die Bilder ununterscheidbar.[/quote]
Ja, logisch. Denn Nachschärfen durch Unscharf-Maskieren ist ja nichts anderes als ein nachträgliches Erhöhen des Mikrokontrastes. (Das geht zwar auf Kosten der Detailauflösung, doch bei maßvoller Anwendung ist der Gewinn an Mikrokontrast weitaus größer als der -- im günstigsten Fall rein akademische -- Verlust an Details, so daß ein künstlich geschärftes Bild in aller Regel besser aussieht als vor der Nachschärfung.)

Nichtsdestotrotz ist hier in den ungeschärften (?) Aufnahmen der Unterschied im objektivgenerierten (also sozusagen unverfälschten) Mikrokontrast ziemlich deutlich.


QUOTE (stevemark @ 20. 8. 2008, 13.06 h) QUOTE (01af @ 20. 8. 2008, 12.40 h) Zum AF 28-135 schreibst du: Detail resolution almost reaches the level of the 70-200 mm SSM, but the contrast is lower.

Na, ich weiß nicht. Ob der Kontrast niedriger ist, kann man anhand dieser Aufnahme doch gar nicht beurteilen. Und zwar deshalb, weil sich offensichtlich das Licht geändert hat. Offenbar hat sich ein Wölkchen vor die Sonne geschoben, oder sie ist hinter einem Berg verschwunden, so daß der geringere Kontrast der Aufnahme von der veränderten Beleuchtung herrührt ...[/quote]
Die Beleuchtung sollte relativ konstant geblieben sein; geändert hat sich die Belichtung.[/quote]
Die geänderte Belichtung ist auch störend beim Vergleich, doch ist sie hier nicht der entscheidende Punkt. Wie hattest du die Belichtung überhaupt geregelt? Per Belichtungsautomatik? Doch wie dem auch sei -- daß sich die Beleuchtung massiv verändert haben muß, sieht man an (1) dem geringeren Makrokontrast, (2) der verbesserten Schattenzeichnung und (3) der niedrigeren Farbtemperatur. Alle drei Punkte zusammen sind typisch für eine verdeckte bzw. untergegangene Sonne (und passend dazu verlängerter Belichtung): das Licht wird weicher und bläulicher. Was ja auch für die Minuten kurz vor (und ggf. nach) Sonnenuntergang keine Überraschung wäre ...

Und deshalb sind diese Testaufnahmen irreführend, wenn man die Kontrastübertragung der Objektive vergleichen will.

-- Olaf


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RE: Test SAL 18-70 / 70-200 SSM / MinAF 28-135

#6 von stevemark , 20.08.2008 18:28

ZITAt (01af @ 2008-08-20, 15:21) ...
Nichtsdestotrotz ist hier in den ungeschärften (?) Aufnahmen der Unterschied im objektivgenerierten (also sozusagen unverfälschten) Mikrokontrast ziemlich deutlich.
...[/quote]

Alle Objektivtests in der artaphot-Website sind mit jpegs direkt aus der a700 gemacht. Schärfung "0", aber natürlich schärft die a700 in dieser Einstellung! Das sieht man deutlich an den Säumen um die Spitzlichter. Aber nochmals: ich meinerseits habe zusätzliche keine wie auch immer geartete Schärfung angewendet.

ZITAt (01af @ 2008-08-20, 15:21) Die geänderte Belichtung ist auch störend beim Vergleich, doch ist sie hier nicht der entscheidende Punkt. Wie hattest du die Belichtung überhaupt geregelt? Per Belichtungsautomatik? Doch wie dem auch sei -- daß sich die Beleuchtung massiv verändert haben muß, sieht man an (1) dem geringeren Makrokontrast, (2) der verbesserten Schattenzeichnung und (3) der niedrigeren Farbtemperatur. Alle drei Punkte zusammen sind typisch für eine verdeckte bzw. untergegangene Sonne (und passend dazu verlängerter Belichtung): das Licht wird weicher und bläulicher. Was ja auch für die Minuten kurz vor (und ggf. nach) Sonnenuntergang keine Überraschung wäre ...[/quote]

Alle Bilder entstanden LANGE nach Sonnenuntergang. Der ganze Himmel war weitgehend wolkenfrei, und die von Dir postulierte "verdeckte oder untergegangene Sonne" hat während der Aufnahmen leider nicht stattgefunden. Leider interpretierst Du - aus welchen Gründen auch immer - irgendwelche Sachen in Bilder hinein, ohne auch nur die geringste Ahnung zu haben, wie die tatsächlichen Aufnahme-Verhältnisse waren . Hier also die Details ...

Alle Aufnahmen dieses Tests entstanden innerhalb von weniger als sechs Mituten (EXIF), d. h. rund 60s Aufnahmezeit pro Objektiv und 30s Zeit zum Objektivwechsel.

Die allererste Aufname der Serie wurde gemäss EXIF um 20:40 gemacht. Die Sonne wäre an jenem 17. August hier in Lugano gemäss offiziellen detschen Tabellen (flacher Horizont ) um 20:28 untergegangen. Wieso "wäre"? Weil in Wirklichkeit natürlich der fast 2000m hohe Monte Lema davorsteht. Die Sonne ist etwa eine halbe Stunde VOR der ersten Aufnahme endgültig irgendwo im Aostatal versunken. Vielleicht auch etwas weiter weg, in der Nähe von Genf.

Mit anderen Worten:
(1) der geringere Makrokontrast
(2) die geänderte Schattenzeichnung
(3) die leicht veränderte Farbbalance

dürften weitgehend durch die unterschiedlichen Objektive verursacht sein.

ZITAt (01af @ 2008-08-20, 15:21) Und deshalb sind diese Testaufnahmen irreführend, wenn man die Kontrastübertragung der Objektive vergleichen will.

-- Olaf[/quote]

No comment


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RE: Test SAL 18-70 / 70-200 SSM / MinAF 28-135

#7 von 01af , 20.08.2008 19:45

QUOTE (stevemark @ 20. 8. 2008, 17.28 h) Alle Objektivtests in der artaphot-Website sind mit jpegs direkt aus der A700 gemacht. Schärfung "0", aber natürlich schärft die A700 in dieser Einstellung! Das sieht man deutlich an den Säumen um die Spitzlichter. Aber nochmals: ich meinerseits habe zusätzliche keine wie auch immer geartete Schärfung angewendet.[/quote]
Aha. Das entscheidende in diesem Zusammenhang ist natürlich, daß die Schärfung für alle Bilder gleich ist. Dann bleibe ich dabei, daß deine Aufnahmen mit dem SAL 70-200 SSM bei f/5,6 einen deutlich besseren Mikrokontrast zeigen als bei f/2,8, und daß daher dein Urteil, es gäbe bei Abblendung kaum eine Verbesserung, nicht zutrifft. Ich stimme allerdings zu, daß die Leistung bei f/2,8 bereits sehr, sehr gut ist. Trotzdem ist's bei f/5,6 noch etwas besser. Ich vermute sogar, der Unterschied wäre noch größer, wenn du die kamerainterne Schärfung ganz abgeschaltet hättest.


QUOTE (stevemark @ 20. 8. 2008, 17.28 h) Alle Bilder entstanden LANGE nach Sonnenuntergang. Der ganze Himmel war weitgehend wolkenfrei, und die von Dir postulierte "verdeckte oder untergegangene Sonne" hat während der Aufnahmen leider nicht stattgefunden. Leider interpretierst Du -- aus welchen Gründen auch immer -- irgendwelche Sachen in Bilder hinein, ohne auch nur die geringste Ahnung zu haben, wie die tatsächlichen Aufnahme-Verhältnisse waren ...[/quote]
Natürlich habe ich keine Ahnung, denn ich war ja nicht dabei. Umso wichtiger, daß du es uns erzählst. Und was meine Gründe angeht -- ich gehe solchen Dingen nun einmal gern auf den Grund, folge nicht einfach deinen Urteilen, wenn ich sie für falsch halte, und mache mir lieber selber ein paar Gedanken über die möglichen Ursachen für die gezeigten Unterschiede. Falls du glaubst, ich mache das, um dich zu ärgern, dann irrst du dich (selbst wenn du dich jetzt ärgern solltest ... das wäre dann nur ein an sich unerwünschter, wenn auch in Kauf genommener Nebeneffekt).

Also gut, dann ist die Sonne eben nicht während der Aufnahmen untergegangen, sondern schon vorher. Stattdessen hat sich ganz offensichtlich ein rascher Wechsel des abendlichen Himmelslichtes hinter deinem Rücken abgespielt -- wie man sehr deutlich an den westlichen Hauswänden sehen kann. Ich hielt das warme Licht an den Westseiten der Häuser bei einigen der Aufnahmen für direktes Licht von der untergehenden Sonne -- doch wenn die Sonne längst weg war, dann kann es ja nur das westliche Himmelslicht gewesen sein. Und das wandelt sich zum Zeitpunkt des Sonnenunterganges und kurz danach bekanntlich in Minutenschnelle. Wie jeder weiß, der schon einmal einem Sonnenuntergang beigewohnt hat.

In solchem sich rasch änderndem Licht Testaufnahmen anzufertigen ist ziemlich sinnlos.

[EDIT: Noch zwei Fragen bitte. (1) Wie hattest du die Belichtung gesteuert? (2) In welche Himmelsrichtung schauen wir hier eigentlich? (Ich schätze: Süden oder Südwesten.)]


QUOTE (stevemark @ 20. 8. 2008, 17.28 h) Mit anderen Worten:
(1) der geringere Makrokontrast
(2) die geänderte Schattenzeichnung
(3) die leicht veränderte Farbbalance
dürften weitgehend durch die unterschiedlichen Objektive verursacht sein.[/quote]
Nein, dazu sind die Unterschiede meines Erachtens viel zu groß, vor allem in der Farbwiedergabe. Das sind nicht die Objektive, das ist das Licht.

Um das aber eindeutig zu klären, würdest du wohl noch einmal bei konstanteren Lichtverhältnissen Vergleichsbilder aufnehmen müssen. Ich wette, dann werden die Unterschiede zwischen den Objektiven hinsichtlich Kontrast- und Farbwiedergabe erheblich geringer erscheinen.

-- Olaf


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RE: Test SAL 18-70 / 70-200 SSM / MinAF 28-135

#8 von tatatu , 20.08.2008 21:43

ZITAt (01af @ 2008-08-20, 19:45) Dann bleibe ich dabei, daß deine Aufnahmen mit dem SAL 70-200 SSM bei f/5,6 einen deutlich besseren Mikrokontrast zeigen als bei f/2,8, und daß daher dein Urteil, es gäbe bei Abblendung kaum eine Verbesserung, nicht zutrifft. Ich stimme allerdings zu, daß die Leistung bei f/2,8 bereits sehr, sehr gut ist. Trotzdem ist's bei f/5,6 noch etwas besser. Ich vermute sogar, der Unterschied wäre noch größer, wenn du die kamerainterne Schärfung ganz abgeschaltet hättest.[/quote] Das würde meiner Erfahrung mit dem Objektiv entsprechen. Es wurde hier zwar mehrfach gesagt, das 2.8/70-200G sei ab Offenblende bereits in Höchstform. Das wurde aber v.a. im Zusammenhang mit Nutzung von Film und/oder Dynax 5D/Dynax 7D gesagt. An der A100 habe ich eine Steigerung bis f5.6 (RAW basiert) feststellen können - obwohl Offenblende bereits sehr gut war.


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RE: Test SAL 18-70 / 70-200 SSM / MinAF 28-135

#9 von weberhj , 20.08.2008 21:43

Hallo Steve,

erst mal vielen Dank für deine Mühe... denn, wie ich zu gut aus eigener Erfahrung weiss, ist das alles doch ziemlich zeitaufwändig...

Im großen und ganzen kann ich dein Fazit aus meiner eigenen Praxis recht gut nachvollziehen, jedoch

ZITAt (01af @ 2008-08-20, 18:45) Nein, dazu sind die Unterschiede meines Erachtens viel zu groß, vor allem in der Farbwiedergabe. Das sind nicht die Objektive, das ist das Licht.[/quote]
teile auch ich hier Olafs Meinung. Die Unterschiede der Objektive gehen zwar in diese Richtung (das AF 28-135 bildet etwas
kontrastärmer ab) sind jedoch, jedenfalls bei meinen Exemplaren, bei weitem nicht so ausgeprägt.

Eine gewisse Möglichkeit besteht zusätzlich darin, dass der Weissabgleich der Kamera (bei JPG) noch eine Rolle spielt.

Die Kamera interne Schärfung, die sich je nach Kontrast auch noch unterschiedlich auswirkt, tut ein übriges.

Ich bin bei meinen Testaufnahmen deshalb komplett auf RAW umgestiegen, belichtet wird auch immer im Mode M und
konvertiert wird grundsätzlich ohne jede Nachschärfung mit gleicher Einstellung für die Farbtemperatur.

Trotzdem hat man bei Freiluftaufnahmen immer noch die wechselnden natürlichen Lichtverhältnisse als störenden
Parameter mit im Boot.

Aber dein Fazit, dass das 28-135 schon ein richtig gutes Objektiv ist und dem Kit bei 70mm deutlich überlegen
ist, bleibt davon natürlich unberührt.

Ach ja ich hatte gestern auch mal wieder das gute alte 28-135 dabei und dieses
Bild
ist dabei rausgekommen. Ich mag das Objektiv einfach.

Hans


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RE: Test SAL 18-70 / 70-200 SSM / MinAF 28-135

#10 von harubang , 20.08.2008 22:28

ZITATAch ja ich hatte gestern auch mal wieder das gute alte 28-135 dabei und dieses
Bild
ist dabei rausgekommen. Ich mag das Objektiv einfach.[/quote]



Hallo Hans,

Solidago virgaurea ist wunderbar gelbblühend, aber erscheint auf deinem Bild ziemlich grün! (Spätes Exemplar/Schattenstandort/mangelhafte Farbwiedergabe?

Gruß
Rolf Becker

P.S. Erklär mir doch bitte mal, wie ich ein Bild hier ins Forum kriege! Ich hab euch nämlich auch was zu zeigen, bekomme aber einfach kein Bild unter meinen Beitrag!


[EDIT: Zitat repariert durch Moderator.]


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RE: Test SAL 18-70 / 70-200 SSM / MinAF 28-135

#11 von weberhj , 20.08.2008 22:37

ZITAt (harubang @ 2008-08-20, 21:28) Solidago virgaurea ist wunderbar gelbblühend, aber erscheint auf deinem Bild ziemlich grün! (Spätes Exemplar/Schattenstandort/mangelhafte Farbwiedergabe?[/quote]
Ja, aber IMHO blüht sie ja auf dem Bild noch nicht...

Zu den Bildern:
Ich lade die Bilddatei immer auf meinen eigenen Server und füge hier nur einen Link ein.

Es besteht aber auch die Möglichkeit Bilder hier in die Gallerie zu laden.

BG Hans


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RE: Test SAL 18-70 / 70-200 SSM / MinAF 28-135

#12 von matthiaspaul , 21.08.2008 00:59

ZITAt (harubang @ 2008-08-20, 22:28) P.S. Erklär mir doch bitte mal, wie ich ein Bild hier ins Forum kriege! Ich hab euch nämlich auch was zu zeigen, bekomme aber einfach kein Bild unter meinen Beitrag![/quote]
Im Beitragseditor siehst Du direkt unter dem Eingabeformular einen Block "Anhänge". Dort gibst Du den Pfad und Dateinamen der gewünschten Datei an (oder wählst Durchsuchen" und drückst "Hochladen". Dann dauert es ein paar Sekunden während das Bild hochgeladen wird. Wenn Du dann den Beitrag speicherst, ist er am Ende des Beitrags angehängt.

Viele Grüße,

Matthias


"All the important human advances that we know of since historical times began
have been due to individuals of whom the majority faced virulent public opposition."
--Bertrand Russell

http://www.mi-fo.de/forum/viewtopic.php?t=13448 (Minolta Forum Thread Index)


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RE: Test SAL 18-70 / 70-200 SSM / MinAF 28-135

#13 von matthiaspaul , 21.08.2008 01:06

ZITAt (Hans-J. @ 2008-08-20, 22:37) Ich lade die Bilddatei immer auf meinen eigenen Server und füge hier nur einen Link ein.

Es besteht aber auch die Möglichkeit Bilder hier in die Gallerie zu laden.[/quote]
Wenn es um Dinge geht, die längerfristig interessant sind, bevorzugen wir den Upload hier im Forum, um den Informationsgehalt des Beitrags unabhängig von Dateien auf fremden Servern auch weit in die Zukunft hinein gewährleisten zu können. Abgesehen davon werden Versuche, externe Bilder direkt in Beiträge einzubetten (also nicht nur anzuhängen) aus Sicherheitsgründen von der Software in passive Links umgewandelt. Es ist bei uns also nicht - wie in vielen anderen Foren - möglich, Bilder mittels [IMG]-BBCode einzubinden. Sowas geht bei uns nur mit dem etwas komplizierteren [PIC]-BBCode, wobei die Bilder dafür in der Galerie liegen müssen. Es wird in Zukunft allerdings noch ein paar andere Möglichkeiten geben, die wir im Hintergrund vorbereiten.

Viele Grüße,

Matthias


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RE: Test SAL 18-70 / 70-200 SSM / MinAF 28-135

#14 von harubang , 21.08.2008 18:32

ZITAt (matthiaspaul @ 2008-08-21, 0:59) ZITAt (harubang @ 2008-08-20, 22:28) P.S. Erklär mir doch bitte mal, wie ich ein Bild hier ins Forum kriege! Ich hab euch nämlich auch was zu zeigen, bekomme aber einfach kein Bild unter meinen Beitrag![/quote]
Im Beitragseditor siehst Du direkt unter dem Eingabeformular einen Block "Anhänge". Dort gibst Du den Pfad und Dateinamen der gewünschten Datei an (oder wählst Durchsuchen" und drückst "Hochladen". Dann dauert es ein paar Sekunden während das Bild hochgeladen wird. Wenn Du dann den Beitrag speicherst, ist er am Ende des Beitrags angehängt.

Viele Grüße,

Matthias
[/quote]


Vielen Dank, Matthias - das probiere ich!

Beste Grüße
Rolf Becker


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RE: Test SAL 18-70 / 70-200 SSM / MinAF 28-135

#15 von stevemark , 27.08.2008 22:57

ZITAt (Hans-J. @ 2008-08-20, 20:43) ...

Ich bin bei meinen Testaufnahmen deshalb komplett auf RAW umgestiegen, belichtet wird auch immer im Mode M und
konvertiert wird grundsätzlich ohne jede Nachschärfung mit gleicher Einstellung für die Farbtemperatur.[/quote]

Könnte Sinn machen - obwohl ich bis jetzt eher davon ausgegangen bin, dass halt das Gesamtsystem "Objektiv plus alpha 700" getestet wird, ganz bewusst im jpeg-Modus mit "normalen" Einstellungen, was Schärfung, Kontrast usw. betrifft. Ich nehme an, dass die meisten Interessierten, die sich die Tests anschauen, so fotografieren. Vielleicht täusche ich mich da aber.


ZITAt (Hans-J. @ 2008-08-20, 20:43) Trotzdem hat man bei Freiluftaufnahmen immer noch die wechselnden natürlichen Lichtverhältnisse als störenden
Parameter mit im Boot.[/quote]
Klar, die Lichtverhältnisse bei Freiluftaufnahmen wechseln. Ich weiss das schon, wollte aber nur unmissverständlich klarmachen, dass die von Olaf postulierten Vorgänge (Sonnenuntergang usw.) während diesen Aufnahmen NICHT stattgefunden haben

Testchartaufnahmen gibts es anderswo zur Genüge. Ich probiere, einigermassen vergleichbare "reale" Aufnahmen einzustellen, und ich nehme an, dass das von Mal zu Mal etwas besser gelingen könnte. Von Mal zu Mal entdeckt man aber auch, wie viele Faktoren die Detailauflösung und den Kontrast eines Fotos beeinflussen...

Gr Steve


http://www.artaphot.ch


 
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