RE: Minolta MD 135mm 1:2

#1 von stevemark , 25.06.2008 11:41

Zufälligerweise konnte ich gestern einige der interessantesten Objektive und Kameras zum SR-System sehr günstig erwerben - darunter das MD 135mm / 2.0. Die Daten lassen ein ideales Portraitobjektiv vermuten. Hier im Archiv habe ich nicht allzu viel systematische Information zu diesem Schmuckstück gefunden. Deshalb hier ein Thread, der diesem späten Profi-Objektiv des Minolta-SR-Systems gewidmet ist .

Was sind Eure Erfahrungen mit dem MD 135mm / 2.0? Schärfe / Auflösung, Detailkontrast, Bokeh, bevorzugter Einsatzzweck, allfällige Probleme, interessante Links, usw. usf ...

Interessant ist auch ein Vergleich mit dem Minolta / Sony 135mm STF, das bezüglich Gewicht und Grösse praktisch identisch mit dem alten MD 135mm 2.0 ist. Ein direkter Vergleich zeigt zudem, dass die geometrische Oeffnung des STF ebenfalls 2.0 (! (und nicht 2.8) ist.

Ich selbst werde mich dann äussern, wenn ich ein, zwei Filme mit den neuen Sachen gemacht habe - vielleicht steht mir auch jemand Modell, um die beiden Objektive direkt zu vergleichen zu können

Gruss, Stephan


Test bei "rokkorfiles": http://www.rokkorfiles.com/135mm.htm


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RE: Minolta MD 135mm 1:2

#2 von 01af , 25.06.2008 15:54

Die größte Schwäche des MD 1:2/135 mm ist seine relativ starke Vignettierung bei voller Öffnung. Wegen der auch bei voller Öffnung geradezu überirdisch starken Leistung des unscheinbaren MD Tele Rokkor 1:2,8/135 mm (Vierlinser) ziehe ich dieses dem großen und schweren MD 1:2/135 mm vor. Das 2/135 möchte ich immer gern ein wenig abblenden; das 2,8/135 verwende ich ohne die geringsten Hemmungen auch bei voller Öffnung. Daher bringt mir das 2/135 in der Praxis kaum etwas. Angenehm ist allerdings die kürzere Nahgrenze (2/135: 1,3 m; 2,8/135: 1,5 m).

QUOTE Ein direkter Vergleich zeigt zudem, dass die geometrische Oeffnung des STF ebenfalls 2.0 (! (und nicht 2.8) ist.[/quote]
Wohl kaum. Wie hast du das denn ermittelt? Ich nehme an, du verwechselst Durchmesser der Frontlinse (der beim STF tatsächlich ungewöhnlich groß ist) mit Durchmesser der Eintrittspupille (welcher für die geometrische Lichtstärke maßgeblich ist). Damit die Unschärfescheibchen auch am Bildrand rund bleiben und keinen bokehbeeinflussenden "Katzenaugen-Effekt" zeigen und somit das Apodisationsfilter seine volle Wirkung entfalten kann, wird beim STF auf Kosten von Größe, Gewicht und Preis jede künstliche Vignettierung streng vermieden. Daher die übergroße Frontlinse. Die geometrische Lichtstärke ist deshalb aber nicht größer als angegeben ... schon gar nicht um eine volle Stufe.

-- Olaf


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RE: Minolta MD 135mm 1:2

#3 von Mark , 25.06.2008 16:27

Meines ist ein reiner Vitrinengegenstand. der Zeit war ich stolz eines bekommen zu haben (zu einen nicht so ganz akzeptablen Preis) aber recht enttäuscht nach dem ersten Film. Ich hatte gehofft eine schöne Portraitlinse zu bekommen die zum einen lichtstark ist und zum anderen sich [rima zum freistellen eignet.
Die Lichtstärke passt schon, aber die Abbildungsqualität kommt eigentlich mit keinem 2.8/135 mit. Weder was Schärfe angeht, noch Vignettierung noch Verzeichnung.Dazu kommt noch das es vergleichsweise schwer ist, deutlich schwerer als ein f2.8.

Also steht es ind er Vitrine, amcht einen guten Eindruck und ich freue mich der Komplettierung meiner Sammlung wegen, aber zum Fotografierne nehme ich deutlich lieber das 2.8/135.

Mark

PS.: Enttäuschend eigentlich das es nicht so einen Abstand aufbauen kann wie das 2.8/200 gegenüber dem 4/200.


Der Optimist ist meist genauso im Irrtum wie der Pessimist, aber er ist glücklicher dabei.

Kurt Neff


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RE: Minolta MD 135mm 1:2

#4 von stevemark , 25.06.2008 17:15

ZITAt (01af @ 2008-06-25, 15:54) Die größte Schwäche des MD 1:2/135 mm ist seine relativ starke Vignettierung bei voller Öffnung. Wegen der auch bei voller Öffnung geradezu überirdisch starken Leistung des unscheinbaren MD Tele Rokkor 1:2,8/135 mm (Vierlinser) ziehe ich dieses dem großen und schweren MD 1:2/135 mm vor. Das 2/135 möchte ich immer gern ein wenig abblenden; das 2,8/135 verwende ich ohne die geringsten Hemmungen auch bei voller Öffnung. Daher bringt mir das 2/135 in der Praxis kaum etwas. Angenehm ist allerdings die kürzere Nahgrenze (2/135: 1,3 m; 2,8/135: 1,5 m).[/quote]
Interessant. Dann haben wir hier von den Abbildungseigenschaften ein ähnliches "Päärchen" wie im AF-Bereich beim 1.4/85mm und beim 2.0/100mm (das erstere offenblendig sehr weich, das zweite bereits ab f2 tadellos)?

ZITAt (01af @ 2008-06-25, 15:54) ZITATEin direkter Vergleich zeigt zudem, dass die geometrische Oeffnung des STF ebenfalls 2.0 (! (und nicht 2.8) ist.[/quote]
Wohl kaum. Wie hast du das denn ermittelt? Ich nehme an, du verwechselst Durchmesser der Frontlinse (der beim STF tatsächlich ungewöhnlich groß ist) mit Durchmesser der Eintrittspupille (welcher für die geometrische Lichtstärke maßgeblich ist). Damit die Unschärfescheibchen auch am Bildrand rund bleiben und keinen bokehbeeinflussenden "Katzenaugen-Effekt" zeigen und somit das Apodisationsfilter seine volle Wirkung entfalten kann, wird beim STF auf Kosten von Größe, Gewicht und Preis jede künstliche Vignettierung streng vermieden. Daher die übergroße Frontlinse. Die geometrische Lichtstärke ist deshalb aber nicht größer als angegeben ... schon gar nicht um eine volle Stufe.

-- Olaf
[/quote]

Hab mir natürlich die AUSTRITTS-Pupille angeschaut: Die ist beim MD 2/135mm sowie bei STF ziemlich genau gleich gross, während sie beim MC 2.8/135mm ganz klar kleiner ist. Von vorne gesehen (Eintrittspupille eben) sieht es genau umgekehrt aus: MD 2/135mm hat eine um eine Blende grössere Eintrittspupille, während dem STF und MC 2.8/135mm den gleichen Durchmesser haben !

Da komm ich nicht mit. Eigentlich hatte ich gedacht (ohne längeres Nachdenken, um ehrlich zu sein), dass das Verhältnis Eintrittspupille/Austrittspupille bei einer gegebenen Brennweite/Lichtstärke gleich sein sollte?!? Wo sind die Physiker... ?

Gr Stephan


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RE: Minolta MD 135mm 1:2

#5 von 01af , 25.06.2008 17:18

Ach, noch etwas: Bei aller Kritik an der Offenblende-Leistung des MD 1:2/135 mm sollte man nicht übersehen, daß diese Leistung immer noch um Welten besser ist als etwa die eines Sigma YS 1:1,8/135 mm oder eines Vivitar Serie 1 1:2,3/135 mm bei voller Öffnung. Speziell das Vivitar hat mich enttäuscht; es ist selbst noch bei f/5,6 ziemlich schwach ... was schade ist, denn mechanisch ist das frühe Serie-1-Objektiv ein Traum.

Aber an die Leistung eines MD Tele Rokkor 1:2,8/135 mm kommen sie alle nicht heran, auch das MD 2/135 nicht.

-- Olaf


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RE: Minolta MD 135mm 1:2

#6 von 01af , 25.06.2008 18:21

QUOTE (stevemark @ 25. 6. 2008, 16.15 h) QUOTE (01af @ 25. 6. 2008, 15.54 h) Das 2/135 möchte ich immer gern ein wenig abblenden; das 2,8/135 verwende ich ohne die geringsten Hemmungen auch bei voller Öffnung. Daher bringt mir das 2/135 in der Praxis kaum etwas.[/quote]Dann haben wir hier von den Abbildungseigenschaften ein ähnliches "Pärchen" wie im AF-Bereich beim AF 1,4/85 mm und beim AF 2/100 mm (das erstere offenblendig sehr weich, das zweite bereits ab f/2 tadellos)?[/quote]
Ähm ... ja, ich denke, so kann man das sehen.


QUOTE (stevemark @ 25. 6. 2008, 16.15 h) QUOTE (01af @ 25. 6. 2008, 15.54 h) QUOTE Ein direkter Vergleich zeigt zudem, dass die geometrische Oeffnung des STF ebenfalls 2.0 (! (und nicht 2.8) ist.[/quote]Wohl kaum. Wie hast du das denn ermittelt? Ich nehme an, du verwechselst Durchmesser der Frontlinse (der beim STF tatsächlich ungewöhnlich groß ist) mit Durchmesser der Eintrittspupille (welcher für die geometrische Lichtstärke maßgeblich ist).[/quote]Hab mir natürlich die AUSTRITTS-Pupille angeschaut: Die ist beim MD 2/135mm sowie bei STF ziemlich genau gleich groß ...[/quote]
Die Austrittspupille ist aber für die Lichtstärke weitgehend irrelevant. Bei gleicher Brennweite und gleicher Bauart ist sie zwar gewöhnlich umso größer, je lichtstärker das Objektiv ist, doch wird sie nicht von der Lichtstärke allein definiert. Entscheidend ist der Abstand der Austrittspupille von der Bildebene. Ist dieser z. B. doppelt so groß wie die Brennweite, so ist auch die Austrittspupille doppelt so groß wie die Eintrittspupille. Ist der Austrittspupillenabstand halb so groß wie die Brennweite, so ist ihr Durchmesser halb so groß wie der der Eintrittspupille. Wer sich diese Zusammenhänge ganz genau reinpfeifen will, dem seien die Optik-Seiten von Paul van Walree empfohlen, insbesondere diese (beachte besonders Fig. 1).


QUOTE (stevemark @ 25. 6. 2008, 16.15 h) Von vorne gesehen (Eintrittspupille eben) sieht es genau umgekehrt aus: MD 2/135mm hat eine um eine Blende größere Eintrittspupille, während STF und MC 2,8/135mm den gleichen Durchmesser haben![/quote]
Na also. Damit ist die geometrische Lichtstärke die gleiche wie beim MC 2,8/135 -- also 1:2,8.


QUOTE (stevemark @ 25. 6. 2008, 16.15 h) Da komm ich nicht mit. Eigentlich hatte ich gedacht (ohne längeres Nachdenken, um ehrlich zu sein), daß das Verhältnis Eintrittspupille/Austrittspupille bei einer gegebenen Brennweite/Lichtstärke gleich sein sollte?!?[/quote]
Nein, der Pupillenmaßstab (= Austritts- zu Eintrittspupillendurchmesser) muß keineswegs immer gleich sein, sondern hängt, wie gesagt, von der Bauart des Objektives ab. Bei mehr oder weniger symmetrischen Objektiven liegt er stets in der Nähe von eins (also Austrittspupille etwa gleich groß wie Eintrittspupille), bei Retrofokus-Objektiven ist er stets größer als eins (also Austrittspupille größer als Eintrittspupille), und bei (echten) Teleobjektiven ist er stets kleiner als eins (also Austrittspupille kleiner als Eintrittspupille). Für die Lichtstärke aber ist allein die Eintrittspupille maßgeblich.

-- Olaf


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RE: Minolta MD 135mm 1:2

#7 von Michaelhz ( gelöscht ) , 26.06.2008 08:45

QUOTE (01af @ 2008-06-25, 17:18) ...

Aber an die Leistung eines MD Tele Rokkor 1:2,8/135 mm kommen sie alle nicht heran, auch das MD 2/135 nicht.[/quote]

... gibt es denn einen Unterschied zwischen dem genannten Objektiv und der letzten Ausführung des MD 2,8/135?

-Michael


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RE: Minolta MD 135mm 1:2

#8 von 01af , 26.06.2008 12:27

QUOTE (Michaelhz @ 26. 6. 2008, 8.45 h) ... gibt es denn einen Unterschied zwischen dem genannten Objektiv und der letzten Ausführung des MD 2,8/135?[/quote]
Gibt es. Das genannte, von dem ich so begeistert bin, ist die vierlinsige Optik, welche in der späten MC- sowie in den frühen und mittleren MD-Ausführungen zum Einsatz kam. Das späte MD Rokkor und das MD hingegen besitzen fünf Linsen, und sie sind etwas kleiner und deutlich leichter. Dem Vernehmen nach soll der Fünflinser praktisch ebenso gut sein wie der Vierlinser. Selber getestet habe ich das jedoch nicht.

-- Olaf


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RE: Minolta MD 135mm 1:2

#9 von stevemark , 26.07.2008 11:49

Inzwischen habe ich an einer XDs und erste s/w-Testfilme mit den folgenden Objektiven (jeweils Offenblende und ein bis zwei stufen abgeblendet) gemacht:

MD 85mm/1.7
MD 100mm/2.5
MD 135mm/2.0
MC 135mm/2.8 (d. h. der Sechlinser)
MC 200mm/3.5

Mit Ausnahme des 200mm, das nicht ganz so scharf wie andern zeichnet, sind die genannten Objektive auch bei Offenblende ueberraschend scharf. Beim 85er ist bei Offenblende allenfalls ein etwas verringerter Kontrast spuerbar, das 135mm/2.0 zeigt auf den ersten Blick keinen Unterschied zum 135mm/2.8. Alles in allem eine positive Uebrraschung, hatte ich doch nach den ersten Kommentaren hier befuerchtet, das 135mm/2.0 wuerde sich nicht wirklich fuer (Portrait-) Aufnahmen bei f2.0 eignen. Dem ist definitiv nicht so!

PS. entschuldigt bitte die vielen "oe", "ue" und "ae" - bin gerade im Himalaya unterwegs, und die Tastaturen haben keine Umalute ...


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RE: Minolta MD 135mm 1:2

#10 von stevemark , 28.01.2009 23:56

Einfach weil's so schön aussieht (und auch sehr ausgewogen in der Hand liegt) hier ein Bild des 2/135mm an meiner "neuen" motorisierten X-700. An der XD-s ist das lichtstarke 135er doch etwas kopflastig - obwohl mir die XD-s eigentlich lieber ist als die X-700...

Vielleicht - mit Betonung auf "vielleicht" - machen wir gegen Ende Jahr im Fotospiegel einen Vergleich der lichtstarken 135er, einschliesslich des 2/135mm. Mal sehen; interessant wäre es schon: Detailauflösung, Kontrast, Bokeh, Vignettierung ... und, nicht zuletzt, Handhabung und Haptik. Zumindest das Zeiss 1.8/135mm und das 135mm STF müssten in dem Bericht dann auch drin sein. Und vielleicht auch - als Vergleich - das 28-135mm @ 135mm.

Gruss Stephan


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