RE: Frage zu Blendenschritten und MF-Objektiven

#1 von Seifenh?ndler , 29.12.2006 12:19

Hallo!

Hier eine belichtungsmessertechnische Frage:
(Bezieht sich auf X-500, XD-7 und alle Objektive mit "geraden" Anfangsöffnungen)

1.) Ich setze meine X-500 mit MC W.Rokkor-HH 1:1,8 f=35mm auf ein Stativ und bekomme bei Blende 4 eine 60stel. sec.

2.) Ich blende um einen Wert auf 2,8 auf und bekomme eine 125stel. sec. So weit, so gut.

3.) Blende ich jetzt nochmals auf Offenblende 1,8 auf, bekomme ich nur einen Wert zwischen einer 125stel. sec. und einer 250stel. sec. Rechnerisch müsste es doch eine 250stel. sec. sein, da 1,8 doch mehr als eine Blendestufe von Blende 2,8 entfernt ist, oder?

4.) Gleiches gilt für die Objektive: 28mm/2,8 ; 85mm/2 ; 135mm/2,8.

Ist etwas an den Kameras/Objektiven defekt? Kann es an den Batterien liegen? Oder sind nur gerundete Blendenwerte auf die Skalen aufgedruckt, deswegen auch die kleinen "Haken" über der vollen Blendenöffnung?

mfG
Jonas



 
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RE: Frage zu Blendenschritten und MF-Objektiven

#2 von tatatu , 29.12.2006 12:56

ZITAt (Seifenhändler @ 2006-12-29, 12:19) Hier eine belichtungsmessertechnische Frage:
(Bezieht sich auf X-500, XD-7 und alle Objektive mit "geraden" Anfangsöffnungen)
1.) Ich setze meine X-500 mit MC W.Rokkor-HH 1:1,8 f=35mm auf ein Stativ und bekomme bei Blende 4 eine 60stel. sec.
2.) Ich blende um einen Wert auf 2,8 auf und bekomme eine 125stel. sec. So weit, so gut.
3.) Blende ich jetzt nochmals auf Offenblende 1,8 auf, bekomme ich nur einen Wert zwischen einer 125stel. sec. und einer 250stel. sec. Rechnerisch müsste es doch eine 250stel. sec. sein, da 1,8 doch mehr als eine Blendestufe von Blende 2,8 entfernt ist, oder?
4.) Gleiches gilt für die Objektive: 28mm/2,8 ; 85mm/2 ; 135mm/2,8.
Ist etwas an den Kameras/Objektiven defekt? Kann es an den Batterien liegen? Oder sind nur gerundete Blendenwerte auf die Skalen aufgedruckt, deswegen auch die kleinen "Haken" über der vollen Blendenöffnung?[/quote]
Einen Defekt vermute ich da überhaupt nicht. Ich kann nicht erklären, woran es liegt, aber das ist 'normal'. Wenn man Blendenreihen macht [ausgehend von einer gemessenen Belichtung bei z.B. f5,6 im manuellen Betrieb] kann man schön sehen, dass die Bilder bei Offenblende meist eine Spur dunkler sind als der umgerechnete Wert. Nicht nur subjektiv dunkler, weil evtl. Vignettierung eine Rolle spielt, sondern auch in der Bildmitte. Meine Vermutung ist, dass der gemessene Lichtwert zwar grundsätzlich stimmt, aber der Kontrast bei Offenblende nicht mehr so satt durchkommt... und das Bild dadurch eben ein wenig dunkler wird. Dürfte sich aber maximal im Bereich von 1/3 oder 1/2 Blenden abspielen.
So gesehen scheint es mir geradezu 'sinnvoll', dass Deine Kamera diesen Lichtverlust in der Messung auch berücksichtigt - bei 1/250'' [bzw. zusätzliche +1/3EV] wäre das Ergebnis nämlich vermutlich zu dunkel.
Beste Grüße.



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RE: Frage zu Blendenschritten und MF-Objektiven

#3 von bianchifan ( gelöscht ) , 29.12.2006 13:27

Da ist alles i.O
1. sind die aufgedruckten Blendenwerte nur gerundet, die tatsächliche Blende kann bis zu 30% abweichen, bei schlechten Objektiven sogar zu mehr als 50 % (aber nicht bei Minolta). Gerade Offenblenden sind aber oftmals "geschönt" zumal da aufgrund zahlreicher physikalischer Effekte nicht alles eingehende Licht tatsächlich auch ankommt.
2. Zeigte die XD7 bei mir zumindest nicht nur Zwischenwerte an (fließender Übergang bei den LEDs), sie belichtete auch Zwischenwerte, jedenfalls in einem der Automatikmodi.Wenn also 1/60 angezeigt wurde, konnte die tatsächliche Zeit durchaus 1/50 betragen, nur war diese dann nicht mehr als solche ablesbar, da die 1/30 dann bereits nicht mehr leuchtete, oder zu schwach.

Andererseits sind die damaligen Kamerabelichtungsmesser zum Knipsen ausreichend gewesen, für ernsthafte und anspruchsvolle Fotos gab es von Minalta hervorragende externe Belichtungsmesser, auch wenn ich mit Gossen vorlieb genommen habe.



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RE: Frage zu Blendenschritten und MF-Objektiven

#4 von Seifenh?ndler , 29.12.2006 17:36

Hm, danke für eure Antworten!

Ich finde, dann hätten die Minoltaner damals nicht geschönt Werte draufdrucken sollen. Weckt falsche Begehrlichkeiten bei mir...

mfG
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RE: Frage zu Blendenschritten und MF-Objektiven

#5 von matthiaspaul , 29.12.2006 18:45



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RE: Frage zu Blendenschritten und MF-Objektiven

#6 von Seifenh?ndler , 30.12.2006 18:10

Ich habe diese Frage parallel im APHOG-Forum gestellt, und dabei ist herausgekommen, da es warscheinlich an der Blendenübertragung liegt.

(Die X-500 beherscht doch die Abblendmessung oder?)

Weil, wenn man die Abblendtaste während des Messvorgangs gedrückt hält, passt die oben beschriebenen Blendenreihe.

Da wird wohl mal ein CLA für die X-500 fällig /ninja.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="ninja.gif" /> /wacko.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="wacko.gif" />

Dankeschön für eure Antworten!

mfG
Jonas



 
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RE: Frage zu Blendenschritten und MF-Objektiven

#7 von 01af , 31.12.2006 19:25

Dieser scheinbare Fehler bei der größten Blende vieler Objektive, die laut Belichtungsmesseranzeige im Vergleich zu den anderen Blendenstufen quasi ca. eine halbe Blendenstufe "weniger wert" zu sein scheint, ist eine einzigartige Eigenschaft des Minolta-SR-Systems. Sie kompensiert automatisch den sog. R-Blenden-Fehler, den fast alle Objektive in unterschiedlichem Maße besitzen und der ohne Korrektur dazu führen würde, daß bei voller Öffnung die Aufnahmen ein wenig unterbelichtet werden. Mehrere Faktoren verursachen den R-Blenden-Fehler; der wichtigste ist wohl die künstliche Vignettierung. Sie führen dazu, daß es eine Diskrepanz gibt zwischen der geometrischen Öffnung (die bei Minolta-Objektiven selbstverständlich korrekt angegeben ist) und ihrem belichtungstechnischen Wert. Diese "wirksame Blende" nennt man R-Blende -- daher auch der Name R-Blenden-Fehler, welcher die Differenz zwischen geometrischer ("F-" und effektiver ("R-"Blende bezeichnet. Das Konzept ist vergleichbar mit dem der bekannteren T-Blende, welche Transmissionsverluste berücksichtigt, ist aber nicht dasselbe.

Ich persönlich bedaure es sehr, daß beim Minolta-A-Bajonett diese automatische R-Blenden-Fehlerkorrektur wieder abgeschafft worden ist. Offenbar ward es Minoltas Kundendienst müde, wieder und immer wieder Fragen wie die von Jonas zu beantworten, und sah ein, daß die Kundschaft lieber "korrekte" Belichtungsmesseranzeigen wünscht als korrekt belichtete Bilder. /sad.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="sad.gif" />

-- Olaf



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RE: Frage zu Blendenschritten und MF-Objektiven

#8 von stevemark , 26.04.2008 13:01

ZITAt (01af @ 2006-12-31, 19:25) Dieser scheinbare Fehler bei der größten Blende vieler Objektive, die laut Belichtungsmesseranzeige im Vergleich zu den anderen Blendenstufen quasi ca. eine halbe Blendenstufe "weniger wert" zu sein scheint, ist eine einzigartige Eigenschaft des Minolta-SR-Systems. Sie kompensiert automatisch den sog. R-Blenden-Fehler, den fast alle Objektive in unterschiedlichem Maße besitzen und der ohne Korrektur dazu führen würde, daß bei voller Öffnung die Aufnahmen ein wenig unterbelichtet werden. Mehrere Faktoren verursachen den R-Blenden-Fehler; der wichtigste ist wohl die künstliche Vignettierung. Sie führen dazu, daß es eine Diskrepanz gibt zwischen der geometrischen Öffnung (die bei Minolta-Objektiven selbstverständlich korrekt angegeben ist) und ihrem belichtungstechnischen Wert. Diese "wirksame Blende" nennt man R-Blende -- daher auch der Name R-Blenden-Fehler, welcher die Differenz zwischen geometrischer ("F-" und effektiver ("R-"Blende bezeichnet. Das Konzept ist vergleichbar mit dem der bekannteren T-Blende, welche Transmissionsverluste berücksichtigt, ist aber nicht dasselbe.

Ich persönlich bedaure es sehr, daß beim Minolta-A-Bajonett diese automatische R-Blenden-Fehlerkorrektur wieder abgeschafft worden ist. Offenbar ward es Minoltas Kundendienst müde, wieder und immer wieder Fragen wie die von Jonas zu beantworten, und sah ein, daß die Kundschaft lieber "korrekte" Belichtungsmesseranzeigen wünscht als korrekt belichtete Bilder.

-- Olaf[/quote]

Liebe O1af,

Ich denke, Du kennst mich langsam ein wenig - das heisst, ich neige dazu, unbewiesene Aussagen zu überprüfen. Ich habe also mein MinAF 1.4/50mm an die alpha 700 angesetzt, die Kombi aufs Stativ gestellt (damit nicht einwechselnder Bildausschnitt die Belichtungsmessung beeinflusst), und dann mittels Blendenvorwahl eine Blendenreihe aufgenommen (f1.4, f2, f2.8, f4, ...).

Ergebnis:
1) bei f1.4 ist die Bildmitte deutlich heller als bei f2
2) bei f1.4 sind die Bildecken deutlich dunkler als bei f2

Mit anderen Worten: Die Kamera berücksichtigt in guter alter Minolta-Tradition den R-Blenden-Fehler.

Gruss
Stephan


http://www.artaphot.ch


 
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RE: Frage zu Blendenschritten und MF-Objektiven

#9 von 01af , 27.04.2008 18:55

QUOTE (stevemark @ 26. 4. 2008, 13.01 h) QUOTE (01af @ 31. 12. 2006, 19.25 h) Dieser scheinbare Fehler [...] ist eine einzigartige Eigenschaft des Minolta-SR-Systems. Sie kompensiert automatisch den sog. R-Blenden-Fehler [...].

Ich persönlich bedaure es sehr, daß beim Minolta-A-Bajonett diese automatische R-Blenden-Fehlerkorrektur wieder abgeschafft worden ist.[/quote]
Ich denke, Du kennst mich langsam ein wenig -- das heisst, ich neige dazu, unbewiesene Aussagen zu überprüfen.[/quote]
Unbewiesen ist sie aber nur aus deiner Sicht.


QUOTE (stevemark @ 26. 4. 2008, 13.01 h) Ich habe also mein Minolta AF 1.4/50 mm an die Alpha 700 angesetzt [...].

Ergebnis:
1) bei f/1.4 ist die Bildmitte deutlich heller als bei f/2
2) bei f/1.4 sind die Bildecken deutlich dunkler als bei f/2

Mit anderen Worten: Die Kamera berücksichtigt in guter alter Minolta-Tradition den R-Blenden-Fehler.[/quote]
Ich sprach von Minolta- bzw. Konica-Minolta-Kameras, und du testest eine Sony. Wenn du keinen Fehler und keine Ungenauigkeit begangen hast, so heißt das wohl, daß Sony-Kameras -- oder zumindest die A700 -- in diesem Punkte tatsächlich und zu meiner großen Überraschung zur bewährten Minolta-Tradition zurückgekehrt ist. Bravo!, kann ich da nur sagen -- das hätte ich Sony gar nicht zugetraut. Wird der R-Blendenfehler-Ausgleich denn auch in der Belichtungsmesseranzeige im Sucher angezeigt, d. h. siehst du die Nicht-Reziprozität der Belichtungszeit bei voller Öffnung? Wenn ja, dann müßten die einschlägigen Foren bezüglich der A700 über kurz oder lang mit Fragen wie der von Jonas eingedeckt werden ...

Nichtsdestotrotz bleibt's dabei, daß die Dynax 7D den R-Blenden-Fehler leider gar nicht berücksichtigt, weder in der Sucheranzeige noch bei der tatsächlichen Belichtung ... was ich sehr lästig finde.

-- Olaf


Politische Korrektheit und Vernunft sind nicht miteinander vereinbar, Am-Stock-Gehen ist eine Sportart, und Minolta baut keine Kameras mehr.


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