Forum Übersicht - Analoge Fotografie » VFDKV

Hallo,

habt ihr schon mal von der Vereinigung für Digitalkameraverweigerer,
kurz VFDKV, gehört? Es macht Spaß die Seite zu durchstöbern:

VFDKV

Kurios sind auch die Themen der Galerie:

"1000 Schritte und 1 Klick"
Laufe 1000 Schritte von deiner Haustüre aus in eine x-beliebige Richtung.
Nach den 1000 Schritten bleibst du stehen und machst dort ein Bild.
Zur Bildgestaltung darfst du dich im Umkreis von 10 Schritten frei bewegen.


Und vielen Dank an Stefan Ko., der mich nach einer Motorradpanne nach Hause gefahren hat.
Hier seine Galerie, mit coolen 80er-Jahre-Fotos und köstlichen Kommentaren... /smile.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="smile.gif" /> :

Fotos von Stefan Ko.


Des Sandmanns Gehilfin

Zweimal am Tag

vorbeifahrendes Auto

Ich kenne das Forum schon eine Weile und kucke dort selten mal vorbei (ohne mich allerdings zu beteiligen). So sehr ich ja selbst auf analog stehe, so befremdlich finde ich es jedoch, daß man so pauschal digital verdammt. Es ist eine Binsenweisheit, aber immerhin eine Weisheit: ein Bild ist ein Bild - egal, ob analog oder digital aufgenommen.
Ist vielleicht ein völlig blöder und hinkender Vergleich, aber es erinnert mich irgendwie an die Amish People, die noch in Pferdekutschen rumfahren, weil sie Autos ablehnen. Wenn ein Auto praktischer ist, nehme ich ein Auto, wenn eine Kutsche praktischer ist, nehme ich eine Kutsche.
Die Kamera soll Mittel zum Zweck und ein Werkzeug sein und nicht ideologischer Mittelpunkt der Bildwerdung.



(Nichtsdestotrotz sind die dort präsentierten Bilder teilweise sehr gut - was aber nichts mit dem Aufnahmemedium zu tun hat.)

ZITAt (ingobohn @ 26.07.2006 - 7:46) Ich kenne das Forum schon eine Weile und kucke dort selten mal vorbei (ohne mich allerdings zu beteiligen). So sehr ich ja selbst auf analog stehe, so befremdlich finde ich es jedoch, daß man so pauschal digital verdammt.[/quote]
Meinen die das wirklich so ernst?

ZITATDie Kamera soll Mittel zum Zweck und ein Werkzeug sein und nicht ideologischer Mittelpunkt der Bildwerdung.[/quote]
Falls man es dort[tm] so ernst nimmt, wird's wohl eher um den ganzen Prozess der Bilderstellung gehen, als um die Kamera alleine.

Ansonsten: Volle Zustimmung - das Werkzeug sollte den Bedürfnissen angepasst sein.

Zumindest am Anfang waren Diskussionen und Beiträge doch sehr pauschal anti-digital. So mein Eindruck... Das hat mich von der an sich guten Idee - nämlich die Aufrechterhaltung der analogen Bildaufnahme - etwas abgeschreckt.
Vielleicht haben sich die Diskussionen (auch in anderen Foren über VFDKV) etwas beruhigt.

BTW: Ein interessantes Forum ist m.E. http://www.apug.org - falls das jemand noch nicht kannte.

ZITAt (ingobohn @ 26.07.2006 - 7:46) (Nichtsdestotrotz sind die dort präsentierten Bilder teilweise sehr gut - was aber nichts mit dem Aufnahmemedium zu tun hat.)[/quote]

Was "street-photography" ist wissen aber anscheinend nur die wenigsten /laugh.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="laugh.gif" />

Es immer und überall Menschen die, aus meiner Sicht, immer übertreiben.
Alles bewegt sich und manches bewegt sich sogar vorwärts.
Die Entwicklung der Fotografie hat nach den Glasscheiben, den Planfilm, dann den Rollfilm (6x9) und später den Kleinbildfilm gebracht. Die Kameras und auch die Laboreinrichtungen wurden immer kleiner und für uns Hobbyfotografen erschwinglich. Auch ich habe viele Stunden in der guten alten Dunkelkammer verbracht, oft im Clinch mit der Familie, die ja auch das Bad benutzen wollte. Dadurch habe ich viel gelernt, vor allem das Geduld und Sauberkeit schon bei der Aufnahme, die Zeit in der Dunkelkammer und beim Retuschieren verkürzen kann. Wenn ich heute nach einem Ausflug nach Hause komme und die Speicherkarte in den Rechner schiebe denke ich manchmal an früher und bin froh das vieles heute einfacher ist.
Man sollte das Alte ehren, aber nicht am Alten hängen.
Mein Fotolehrer, Jahrgang 1933, bearbeitet seit ca. 5 Jahren seine Dias am PC und hat auch seit einiger Zeit eine digitale Kamera. Seine Fotos sind trotz digital nicht schlechter geworden. Sein Leitspruch ist zeitlos:

"Die Kamera in der Hand des Fotografen ist ein Instrument das uns die Dinge sichtbar macht wie sie der Fotograf erlebt hat und welchen Wert er ihnen beimißt."

Also machen wir auf uns in die Natur.
Gruß caesar

Ich bin die N°109 in dem Verein. Einfach Jonas^^

Ich hab mich nicht da angemeldet, weil ich "anti-digital" bin, sondern weil ich dachte, da sind bestimmt viele Leute, die sehr gut mit analoger Fotografie auskennen, und dass man von diesen Leuten lernen könnte.
Ich empfinde die Stimmung nicht als "anti-digital" sondern, als "pro-analog". Viele dort haben auch Digitalkameras, aber ihr bevorzugtes Medium ist halt der Film.

@caesar:
Das klingt grade so, also ob analog zu fotografieren ein Rückschritt ist. /huh.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="huh.gif" />
Analoge Fotografie ist nicht von gestern, sie gibt es nur schon länger als die digitale.
Sie ist, wie ich finde, sehr lebendig!
Und was ist denn an digitaler Fotografie so viel einfacher?
Habe neulich mit jemandem geschwätzt, der berufsmäßig fotografiert. Seitdem er digital arbeitet geht wesentlich mehr Zeit verloren, als zuvor, weil praktisch jedes Foto eine Nachbearbeitung verlangt.
Wenn ich überlege, wie lange ich gebraucht hätte, wenn meine 600 Fotos aus dem letzen Urlaub nicht Dias sondern RAWs gewesen wären... /nea.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="nea.gif" />

Vergiss nicht - die analoge Fotografie hat auch heute noch einige Vorteile, die es nicht zu unterschätzen gilt, insofern kann ich verstehen, dass sehr viele dabei bleiben.
Für mich zählen halt diese Vorteile (die für mich z.Z. stärker ins Gewicht fallen als die vielen Nachteile).

Allerdings finde ich einige Jungs vom VFDKV etwas engstirnig und albern - wer entschuldigt sich denn bitte, wenn er zu Anschauungszwecken seine Dunkelkammer oder sonstiges Zeug digital fotografiert?
Die ganze Sache scheint mir oft ein wenig zu verkrampft und technikverliebt zu sein, das Foto steht nicht im Vordergrund, sondern die technische Herstellung.

Die Grundidee, nämlich die Förderung der analogen Fotografie, ist meiner Meinung jedoch völlig in Ordnung.

ZITATDie ganze Sache scheint mir oft ein wenig zu verkrampft und technikverliebt zu sein, das Foto steht nicht im Vordergrund, sondern die technische Herstellung.[/quote]

Und ich vermute stark das auch eines der Anliegen des Forums ist. Ich finde die Seite/das Forum recht angenehm. Ich finde die Nische ganz spannend, denn um eine Nische handelt es sich. Wie die entschuldigten digitalen Fotos ja beweisen, hat mit Sicherheit so gut wie jedes Mitglied dort eine digitale Kamera.
Aber wahrscheinlich geht es eher um eine Pflege von Werten oder Erinnerungen oder wie auch immer.

Ich persönlich empfinde s auch eher als pro-analog anstatt anti-digital. Denn in meinen AUgen heißt es "digital zu verweigern" noch lange nicht es niedermachen oder es gar verabscheuen, sondern einfach nur das man nicht so richtig Bock drauf hat. Das finde ich gut, da mache ich mit, auch wenn ich eine digitale Kamera habe und sie gern benutze.

Mark

Es ist merkwürdig: Ich bin auch eindeutig "pro Analog". Als vor ein paar Jahren Digitalkameras aufkamen, war klar: die Qualitätsvorteile lagen so klar, daß die Wertung eindeutig war. Aber erstaunlich: so sehr die Digis qualitativ aufgeholt haben und in Teilen heute objektive Vorteile haben, so wenig habe ich mich der neuen Technik angenähert. Ich muß heute mir ehrlich eingestehen, meine Ablehnung digitaler Fotografie (Ablehnen natürlich nur für mich) hat wohl rein subjektive Gründe, ich habe einfach kein Feeling für Bits und Bytes. Ich habe einen Computer als Gerät für bestimmte Aufgaben, sogar eine Digital-Kompakte, aber mit Hobby hat das nichts zu tun.

ZITATwenn eine Kutsche praktischer ist, nehme ich eine Kutsche.[/quote]

@Ingo
Wann heiratest Du oder fällt Dir sonst noch was ein? /laugh.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="laugh.gif" />

@ Seppel
Entweder habe ich mich falsch ausgedrückt oder Du hast mich falsch verstanden. Keineswegs wollte ich die Grundidee –analoge Fotografie fördern- verdammen und ich finde auch nicht das die analoge Fotografie tot ist, denn auch ich fotografiere noch mit meinen analogen Geräten (Hasselblad 500 C/M, Minolta 800si, Praktica BX20).
Einfacher an der digaitalen Fotografie ist zum Beispiel die "Filmentwicklung", Speicherkarte rein und rüberziehen. Auch die Bearbeitung der Fotos ist einfacher, wenn ich nur an meine Dunkelkammer im Badezimmer denke. Was habe ich früher immer im dunklen abgewedelt, nachbelichtet usw.. Heute geht am PC vieles bequemer.

"Habe neulich mit jemandem geschwätzt, der berufsmäßig fotografiert. Seitdem er digital arbeitet geht wesentlich mehr Zeit verloren, als zuvor, weil praktisch jedes Foto eine Nachbearbeitung verlangt."

Auch bei der analogen Fotografie gibt es sehr wenige Bilder die "fertig" aus der Kamera bzw. Dunkelkammer kommen. Für Ausstellungen oder Repräsentationen muß man zu 99,9% nachbearbeiten.
Gruß caesar

ZITAt (Seppel @ 26.07.2006 - 14:38) Allerdings finde ich einige Jungs vom VFDKV etwas engstirnig und albern - wer entschuldigt sich denn bitte, wenn er zu Anschauungszwecken seine Dunkelkammer oder sonstiges Zeug digital fotografiert?
Die ganze Sache scheint mir oft ein wenig zu verkrampft und technikverliebt zu sein, das Foto steht nicht im Vordergrund, sondern die technische Herstellung.[/quote]

Ich glaube Sie würden über diese Einschätzung grinsen, denn ich habe das Gefühl, dass sie sich
selbst gar nicht so ernst nehmen und manches mit einem Augenzwinkern bemerken /smile.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="smile.gif" />

Zitat: "Dass wir die digitale Fotografie nicht anerkennen ist Unsinn, doch für uns ist sie ohne Belang, da unsere Leidenschaft der herkömmlichen analogen Fotografie auf Film gehört."


Für mich persönlich zählt die Möglichkeit analog sowie digital fotografieren zu können. Beides hat seine
Vorzüge und auch Nachteile. Die analoge Fotografie empfinde ich intensiver. Während man mit seiner
XE-7 bedächtig das Motiv einkreist und bewusst mit drei Dias weiterzieht, knallt der DSLR Fotograf gerne mal 30-40 Fotos durch. Die kann man ja in Photoshop entsprechend beschneiden, schärfen, sättigen und sonstwie bearbeiten. Kost ja nichts... Ich möchte mich da selbst nicht ausnehmen /smile.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="smile.gif" /> Aber das Erlebnis eines persönlichen Diaabends ist schon etwas sehr schönes und digital nicht zu ersetzen. Von der Haptik und Verarbeitung der "Hardware" ganz zu schweigen...
Schön das man beide Optionen zur Verfügung hat.

Was olpegt schreibt, wollte auch ich schreiben, nur daß ich keine Dias am Start habe: Ich nutze auch Digital und Analog.

An Digital schätze ich:
Schöne Farben, ggf. mit Beinflussungsmöglichkeit; viele Kamera-interne Einstellungsmöglichkeiten (im Vergleich zu meiner (sehr) analogen Kamera); flexiblere Verwendung der Bilder (zB Print auf Leinwand); flexiblere Gestaltung, zB wenn & weil ich quadratische Bilder mag; die Bilder sind schärfer als bei meiner (sehr) analogen Kamera [was auch an mir liegen mag...] - und ich bin einfach kostengünstiger unterwegs: Während früher von 36 Bildern vielleicht 10 richtig schön waren, hat man die anderen verwackelt oder jemand ist ins Bild gelaufen oder sie sind unscharf oder es ist sonstwas damit - sie waren jedenfalls kaum zu gebrauchen. Und der größte Vorteil; Der Lerneffekt ist am größten, denn ich sehe sofort, ob ich Mist gebaut habe, ob das Bild verwackelt ist, was ich verbessern kann, ob noch eine Kante vom Mülleimer im Bild ist, etc.

An Analog mag ich:
Die SW-Aufnahmen, und nur dafür nutze ich analog noch, sind besser als eine digital nachbearbeitetes Farb-Foto (jedenfalls auf der Grundlage meiner EBV-Kenntnisse); bei SW-Fotos ist es mE nicht so dramatisch, wenn sie nicht gestochen scharf sind (Ausnahme evtl. Portraits); es ist einfach ein anderes Gefühl (OLDSCHOOL) als digital zu fotografieren - und ich bin einfach auch gern in der DuKa, weil es was doch etwas Beonderes ist, das Bild (ggf. sogar komplett, also auch den Film) selbst zu entwickeln und zu sehen, wie das Foto entsteht. Das gehört doch irgendwie auch zum Hobby "Fotografie" dazu, daß man sich mal "mit den Wurzeln" vertraut macht.

Also mach eich einfach beides - je nach dem, worauf ich gerade Lust habe.
Beides hat Vor- und Nachteile, an digital nervt mich zB am ehesten der geringe (re) Kontrastumfang. Aber das wird sich schon auch noch ändern. Mit Analog kann ich halt künstlerisch momentan auch noch einiges mehr machen, zB ein SW-Bild auf Aquarellapier belichten, nachdem ich das Aquarellpapier vorher mit Fotoemulsion bearbeitet habe. Mit digitalen Bildern geht das nicht, die Speicherkarte kann ich jedenfalls nur schlecht in den Vergrößerer schieben...

Beste Grüße.

PS: Schöne Diskussion übrigens. Das Forum werd ich mir auch mal ansehen.

Vielleicht sollte man mal über den Begriff: "Die ewig Gestrigen" nachdenken /wink.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="wink.gif" />

LG

Alex /rofl.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="rofl.gif" />

P.S. Es ist eine alte Binsenweisheit, dass Niemand und zwar absolut Niemand, den Fortschritt aufhalten kann /wink.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="wink.gif" />
Dazu passt dann auch sicher der Spruch, den man so häufig hört: Früher war alles besser? /sad.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="sad.gif" />