Zitat von robiwan
hast Du ggf. etwas gutes/schlechtes über das Sigma 20/1.8 gelesen?
Das Sigma 1,8/20 ist ein ausgezeichnetes Objektiv. Ich habe es in der Ausführung
"M-AF Sigma 1,8/20mm D EX DG Aspherical RF" und bin sehr zufrieden damit.
Wichtig ist nur, daß Du eines mit einer Seriennummer bekommst, die mit 2xxxx
anfängt. Die ROM-Chips, die in der 1xxxx-Serie verbaut wurden, funktionieren
nämlich mit diversen neueren Kameras wie der Dynax 60 und 7D nicht, lassen
sich allerdings bei Sigma upgraden (außerhalb der Garantiezeit kostenpflichtig).
(Ich habe mein Objektiv (aus der 1xxxx Serie) im letzten Jahr upgraden lassen,
damals war das noch kostenlos.)
Dank Entfernungsencoder (D-Funktion) ist das Objektiv auch für ADI-Blitzbetrieb
geeignet (habe ich selbst mangels passendem Gehäuse und Blitz noch nicht
ausprobiert).
Das Objektiv ist lichtstark (ach ne? ;-), nahezu verzeichnungsfrei, ziemlich scharf
(wenn auch nicht gerade /extrem/ scharf), sehr niedrige Naheinstellgrenze von
19,5cm. AF und manuelle Fokussierung sind top und dank Retrofokussierung
auch absolut spielfrei - im Gegensatz etwa zum 1,8/24mm EX und 1,8/28mm EX;
letztere klappern beim Schütteln erbärmlich vor sich hin, da der vordere Tubus
mit der Frontlinse dort ziemliches Spiel hat (keine IF oder RF). Der schöne breite
Entfernungseinstellring macht die manuelle Fokussierung zum Genuß, fast wie bei
einem MF-Objektiv. Auch mechanisch ist das Objektiv solide und wertig verarbeitet.
Es fallen mir nur wenige Punkte zum Mäkeln ein:
Die Farbabstimmung des Objektivs geht ganz leicht ins Grünliche. Nicht unbedingt
was für People-Fotografie. Bei Offenblende ist das Objektiv relativ flau und es
sind geringfügige Randabschattungen zu erkennen, aber nichts, was bei dieser
Brennweite und Öffnung nicht mehr oder weniger zwangsläufig so ist.
Die mattschwarze EX-Beschichtung ist nicht 100% abriebfest, bei meinem
Exemplar kommt inzwischen an manchen Stellen darunter das glatte (immer
noch schwarze) Gehäuse zum Vorschein. Die Schiebekupplung des
Entfernungsrings zur Auskupplung des Rings bei AF hätte man sicherlich
noch "intelligenter" lösen können, ist aber im Grunde nicht schlecht.
Wer also Wert auf die hohe Lichtstärke legt, ist mit dem Objektiv keinesfalls
schlecht beraten. Wer sowieso immer auf 2,8 oder mehr abblendet, wird
möglicherweise mit dem "konservativ" gerechneteren Original-Minolta AF
2,8/20mm glücklicher - da ich es aber selbst nicht habe, kann ich keinen
direkten Vergleich anstellen. In Testberichten hat das Minolta aber nicht
gerade als Überflieger abgeschnitten, wie man auch immer wieder in
Nutzerreporten hört. Insofern dürfte der (angenommene) Vorsprung des
Minoltas in der Praxis kaum ins Gewicht fallen.
Für mich werden die Minolta-Weitwinkel jedenfalls erst wieder interessant,
wenn sie ebenfalls mit (D)-Funktion daherkommen (d.h. zukunftstauglicher
für DSLRs wegen ADI) und vielleicht auch etwas lichtstärker (z.B. 1:2,0) werden...
Viele Grüße,
Matthias
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