RE: .... zum drüber nachdenken

#1 von Mark , 23.05.2005 14:05

hier ein kleiner Beitrag von image-scene...

www.image-scene.de

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RE: .... zum drüber nachdenken

#2 von AlexDragon ( Gast ) , 23.05.2005 15:07

@Mark,

sehr interessanter Bericht und auch erschreckend /ohmy.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="ohmy.gif" />

LG

Alex /smile.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="smile.gif" />

P.S. Besonders bezeichnend finde ich den Kommentar zu Leica!



AlexDragon

RE: .... zum drüber nachdenken

#3 von RainerT , 23.05.2005 15:52

Oder zu KoMi!



 
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RE: .... zum drüber nachdenken

#4 von Mark , 23.05.2005 15:58

eigentlich kommt kaum jemand da richtig gut weg, vielleicht eine sehr düstere Interpretation, aber doch leider sehr wahr.

Mark



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RE: .... zum drüber nachdenken

#5 von tschicken , 23.05.2005 17:12

Zitat von Mark
eigentlich kommt kaum jemand da richtig gut weg


Tja, aber wo kommen die steigenden Umsatzzahlen im Gesamtmarkt dann her?
Was auffällt ist, dass unter den (wenigen im Bericht erwähnten) Gewinnern des Digital-Booms viele Konzerne sind, die eigentlich eher auf Unterhaltungselektronik spezialisiert sind (grosse Ausnahme Canon). Oder täusch ich mich?

Paule.



 
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RE: .... zum drüber nachdenken

#6 von Sonnenkind ( gelöscht ) , 23.05.2005 18:30

Steigende Marktanteile und höhere Umsatzzahlen sagen über den Gewinn gar nix aus!
Der Preiskampf ist ruinös! Bestes Beispiel: WalMart Deutschland, die schreiben eine rote Zahl nach der anderen...
KoMi befindet sich bei den Rating-Agenturen mit einem Non-Investmentgrade in bester Gesellschaft (General Motors, Ford,...)



Sonnenkind

RE: .... zum drüber nachdenken

#7 von Michael H , 23.05.2005 18:57

Zitat von tschicken
Was auffällt ist, dass unter den (wenigen im Bericht erwähnten) Gewinnern des Digital-Booms viele Konzerne sind, die eigentlich eher auf Unterhaltungselektronik spezialisiert sind (grosse Ausnahme Canon).


Kein Kunststück. Wer vor dem Digitalboom praktisch gar keine Kameras angeboten hat, kann mit dem Boom natürlich mit hübschen Steigerungsraten aufwarten. Das sagt aber im Grunde wenig aus. Ich kann heute 1 Kamera mit Verlust verkaufen, und morgen 2. Das ist eine Steigerung von 100%. Klingt doch gut, oder?



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#8 von ggeib , 23.05.2005 19:23

Das Ganze ist eigentlich nicht überraschend. Wenn man sich Entwicklungszyklen der digitalen Kameras anschaut wird es einem doch schwindelig.
Jedes neue Modell kostet erst einmal richtig viel Geld, egal ob nur der Chip oder auch die Optik und Gehäuse betroffen sind. Das Geld muss dann innerhalb eines oder einem halben Jahr wieder reinkommen.
Das Wertschöpfende an einer Digicam ist doch die Elektronik. Diese wird bei den meisten Herstellern zugekauft – dabei denke ich nicht nur an die Sensoren. Wenn ein Konzern wie Panasonic im Moment recht gut dasteht, ist das hauptsächlich darauf zurückzuführen, dass die ihre Elektronik selbst bauen und auch noch an andere verkaufen.

Ein traditioneller Kamerahersteller hat es demnach schwer auf einen grünen Zweig zu kommen. Minolta hat den digitalen Trend früh erkannt und mit der RD175 und 3000 frühzeitig 2 Modelle entwickelt. Diese boten aber für sehr viel Geld nicht die Leistung die sie für Kunden interessant macht. Ich kenne keine Zahlen, aber da sind bestimmt zig Millionen verpufft.
Anderen Herstellern geht's bestimmt ähnlich. Ein oder zwei Kameras die nicht vom Markt angenommen werden und die Entwicklungskosten sind futsch. Ein Ausgleich mit analogen Kameras kann auch nicht erzielt werden, da dieser Markt völlig zusammengebrochen ist.

Wie kann es gehen? Hat ein Hersteller heute eine Kamera mit guter technischer Basis muss diese gepflegt und aktualisiert werden und nicht jedes Jahr versuchen die Fotografie neu zu erfinden. Gewinne können nur über bestimmte Stückzahlen in einem großen Zeitrahmen erzielt werden, nicht kurzfristig. Produktion möglichst im eigenen Haus halten und auf beste Qualität achten, dann kann es auf Dauer gut gehen (kann funktionieren, muss nicht).

Gruß
Gunther



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RE: .... zum drüber nachdenken

#9 von das Auge , 23.05.2005 19:35

interessant und einleuchtend. Leider. Das problem ist, und nicht erst seit gestern, dass auf der ganzen welt kaum noch unternehmer dort sind, wo sie gebraucht werden, also visionäre. Überall nur manager und wo führt das hin? Ganz einfach, wie ich letztens in meiner nächtlichen arbeit aus interessanten gesprächen mit wichtigen leuten herausnehmen konnte: bald wird sich der kapitalismus, in der uns bekannten form, selbst erledigen.
Ich fand es nicht gerade ermutigend die leute zu sehen, wie sie sprachen. Asien öffnet wird aggressiver und wir, ob Europäer oder Amerikaner, werden dem tribut zollen müssen, weil wir nicht in der lage sind zu verzichten. Die enttäuschung wird in 4 jahren noch grösser sein, denn ohne grundsätzliche veränderungen in unserem denken, wird es keine Deutsche politik es je schaffen, dass es besser wird. Es gibt keine konzepte, auf jemandem rumzuhacken ist einfach, aber klare konzepte sind nun mal auch hier nicht vorhanden.
Ich kann hier so locker schreiben und "meckern", weil ich keine verantwortung zu tragen habe. Es gibt niemanden, der es besser machen kann, weil jeder, gleich auf welchem erdteil, nur seinen eigenen vorteil sieht.
Dass es hier ( fotografie) nicht anders ist, ist wohl klar. Alles ist nur noch schnelles geschäft, auf die dauer nicht rentabel. Entweder gibt es ein starkes finanzielles polster, oder man fusioniert, doch damit ist kein ende in sicht. Bald wird es nur noch monopolisten geben, die alles bestimmen werden, falls es schon heute nicht der fall ist.
Ich fahre gerne einen VW der 11 jahre alt ist, fotografiere mit einer 14 jahre alten Minolta und und und...
ich bin kein vorzeige-kapitalist.
/shok.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="shok.gif" />

vg

thomas



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RE: .... zum drüber nachdenken

#10 von kurt-oder-horst , 23.05.2005 20:52

@Auge:
ZITATEs gibt niemanden, der es besser machen kann, weil jeder, gleich auf welchem erdteil, nur seinen eigenen vorteil sieht.[/quote]
100% Zustimmung. Es fehlen die Werte. Qualität. Beständigkeit. Ich gratuliere zu deinem Dasein als "nicht-vorzeige-Kapitalist", zeigt es doch eine gewisse Unabhängigkeit von dieser Schnelllebigkeit, die ich bei mir - ich gebe es zu - nicht immer erkennen kann. Andererseits ermöglicht es erst unser System, mit D7&Co. um den Hals herumzulaufen, und zwar nur so zum Spaß, d.h. ohne sich damit seine Semmeln verdienen zu müssen. Wo es vielleicht auch eine Praktika, Seagull oder Kiev täte...



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RE: .... zum drüber nachdenken

#11 von IEHH ( gelöscht ) , 23.05.2005 21:13

Man kennt es bereits aus anderen Segmenten:
Nicht die Großen fressen die Kleinen, sondern die Schnellen fressen die Langsamen.

Viele Firmen haben den Fehler gemacht, daß sie immer neue Kameras entwickelt haben. Die Erfolgreichen haben das Rezept aus dem Automobilbau - möglichst viele Gleichteile - in die Welt der DigiCams übertragen. Es wurden keine Kameras entwickelt, sondern Baugruppen und Objektive, die verschieden kombiniert werden konnten. Dadurch wurden viele Baugruppen nach und nach optimiert und viele Produktionen sehr viel günstiger als bei den Konkurrenten. Ein Beispiel mögen die Canon S- und G-Kameras sein, die viele elektronische Gemeinsamkeiten haben und ganz verschiedene Zielgruppen haben.

Ich kann nur sagen Ilford, Kodak und Co. haben selbst Schuld. Der Trick ist doch, das schnelle Geschäft so zu gestalten, das es trotzdem rentabel ist.

Grüße
Ingo



IEHH

RE: .... zum drüber nachdenken

#12 von Peter Pauthner , 23.05.2005 23:17

Hallo zusammen,

aus meiner Sicht ist der Artikel sehr reißerisch aufgemacht und teilweise ziemlich unseriös. Zum Beispiel die Aussagen zu Kodak:

"Der ehemalige Weltmarkt-Führer in Sachen Fotografie Eastman Kodak kündigt seit Jahren Tausende von Mitarbeitern, verstrickt sich in einem gigantischen Restrukturierungstaumel mit dem aktuellem Höhepunkt des plötzlichen Abgangs von Konzernchef CEO Daniel Carp."

Was bitte schön sollte ein Unternehmen machen, das in der Vergangenheit einen Großteil bei Umsatz und Gewinn der Analogtechnik (hauptsächlich Filme) zu verdanken hatte? Sich (unter enormen Zeitdruck) restrukturieren oder weiter machen wie bisher? Ist dem Autor entgangen, dass sich Kodak erfolgreich wandelt und inzwischen die Nr. 1 in den USA und die Nr. 3 weltweit im Digitalkameramarkt geworden ist?

"Eastman Kodak wird beim Ranking der Banken international bereits als Problemfall und nicht mehr besonders kreditwürdig mit Junk-Rank-Status BBB- geführt."

Das Credit Ranking ist zwar korrekt, aber der Autor hätte auch die Begründung für dieses abgesenkte Ranking nennen sollen. Hier die entsprechende Aussage der Ratingagentur Fitch: "Kodak is making continued progress in its digital strategy," said Nick Nilarp, analyst at Fitch. But Fitch sees a decline in Kodak's traditional business in 2005 and believes the company won't make its operating targets." Das schlechte Credit Ranking liegt also am schlechten Geschäft in den traditionellen Bereichen, nicht an der Digitalstrategie.

"Dort wurde und wird nur noch im Vierteljahres-Rhythmus (bis zum nächsten Börsenquartalsbericht) gedacht und geplant; da schließt man hektisch und unüberlegt eigene Abteilungen und Marktsegmente (Finishing), oder kauft unüberlegt und teuer angebliche Zukunftsbereiche (Digitaldruck) hinzu - ohne deren problematische Integration ins eigene Unternehmen zu beachten."

Kodak hat eine klare, auf mehrere Jahre angelegte Strategie, die den Wechsel zu einem "Digitalunternehmen" beinhaltet. Das Problem sind eher kurzfristig denkende Aktionäre. Das hat auch dem bisherigen Chef, Dan Carp, den Kopf gekostet.

"Warum klaffen im Portfolio eines Weltgiganten wie Kodak seit Jahren riesige Lücken, wie beispielsweise der Goldesel Inkjet-Tinten & Drucker?"

Kodak gehört bei den kleinen Fotodruckern (10 x 15 cm) zu den führenden Herstellern der Welt und wächst hier mit über 40% pro Jahr. Mit den erforderlichen Medien (Farbkassetten und Fotopapier) wird ordentlich Geld verdient.

Gruß

Peter



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RE: .... zum drüber nachdenken

#13 von eugene g. ( gelöscht ) , 23.05.2005 23:21

Vor einiger Zeit hatte ich eine link platziert, in dem der turnaround von Kodak sehr positiv und plausibel geschildert wurde. Wenn ich mich nicht irre, war der link auch auf dieser Seite zu finden, die hier verlinkt wurde. Schon komisch, wie schnell sich die Tatsachen ändern. Eine windige Presse dort.

E.G.



eugene g.

RE: .... zum drüber nachdenken

#14 von stevemark , 24.05.2005 00:43

ZITATIlford hat sich Ende Februar neu erfunden und produziert in England wieder fröhlich vor sich hin. Man hat sich allerdings auf den s/w-Markt konzentriert und kümmert sich nur noch um das traditionelle Programm (Filme, Papier, Chemie).[/quote]

Was will man mehr? Ich zahle gern etwas mehr fürs Papier /wink.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="wink.gif" />... je teurer die Sachen sind, desto sorgfältiger arbeite ich im allgemeinen. Das war im wesentlichen der Grund, weshalb ich von der leichten, kleinen und günstigen 9xi auf den "Hammer" D9 umgestiegen bin. Und die besten s/w Bilder hab ich mit einer uralt-Sinar gemacht. Ausbeute 20% exzellente Pix. Beim Kleinbild sinds wohl unter 1%. Und bei der Dynax 7D noch weniger /huh.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="huh.gif" /> /ohmy.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="ohmy.gif" />

Also kein Grund zur Aufregung. Auch Oelfarbe gibt's immer noch zu kaufen, trotz bald 200 Jahren Fotografie (jaja, 1843, ich weiss schon ... sind aber dennoch fast 200 Jahre *grins*)



 
stevemark
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RE: .... zum drüber nachdenken

#15 von das Auge , 24.05.2005 01:24

QUOTE
Ilford hat sich Ende Februar neu erfunden und produziert in England wieder fröhlich vor sich hin. Man hat sich allerdings auf den s/w-Markt konzentriert und kümmert sich nur noch um das traditionelle Programm (Filme, Papier, Chemie).

na gottseidank /smile.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="smile.gif" />



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