RE: Pentax Q

#1 von u. kulick , 29.07.2011 15:00

"Wozu die Pentax Q?" ist das geflügelte Wort des Jahres in der Fotobranche. Die Pentax Q ist eine spiegellose digitale Systemkamera mit ultrakleinem Kompaktkamera-Bildsensor.

IMHO ist Pentax garnicht der schlechteste Hersteller für so ein Projekt, hat Pentax doch schon früher das kleinste Wechselobjektivsystem für ein populäres Filmformat hergestellt, die

Pentax Auto 110 Spiegelreflexkamera.

Dennoch droht sich Pentax damit ins eigene Knie zu schießen, denn alsbald wird es Adapter geben für D-mount und VIELLEICHT CS-Mount. Wer will bekommt auf diese Weise zum ultrakleinen Sensor auch ultrabillige manuelle Objektive, die eigentlich für Schmalfilm (D-Mount) und Überwachungskameras (CS-mount) gemacht sind.

Auflagemaße: Pentax Q 9,2mm, D-mount 12,29mm, CS-mount 12.526mm, Pentax Auto 110 27mm

Um die Pentax-Fans zu beglücken hätte also ein Auflagemaß von 22mm gereicht für die neue Pentax Q, dann könnte man immer noch alte Pentax Miniaturobjektive adaptieren, und man würde sich nicht das Objektivgeschäft selber abgraben durch die hohe Adaptibilität manueller Linsen, der billigsten Objektive die es überhaupt neu zu kaufen gibt. Das sind nämlich die CS-mount-Objektive, die zudem auch speziell für kleine Sensoren gemacht sind. Da fragt man sich, warum die so billig sind?

Kein Wunder, die Überwachungskameras dazu werden nicht nur billig und massenhaft in China hergestellt, sondern sicherlich auch gleich vor Ort massenhaft zur Überwachung der Milliarden Chinesen eingesetzt. Überwachungskameras, da wo sie nützlich sind, z.B. in Parkhäusern, werden klein und unauffällig durch die Minioptiken und Miniaturtechnik dazu. Bei der Überwachung industrieller Prozesse leisten sie ihren nützlichsten Dienst. Auch Web-Cams sollten mit CS-mount ausgestattet sein, um den Kameras billigst vernünftige Objektive spendieren zu können. Überraschend vielseitig verwendbar also, für Gut oder Böse, die Ü-Eyes, d.h. diese Überwachungsaugen bzw. Minioptiken für Ü-Kameras.

Eine janusköpfige Technik also, die nun auch Pentax die Suppe zu versalzen droht. Immerhin, ein Adapter für CS-Mount lässt sich nicht ganz einfach herstellen, die Aussendurchmesser von CS-Gewinde und innendurchmesser des Pentax-Bajonett liegen eng beieinander, es könnte zu eng sein. Wenn es ganz knapp ginge, gibt es bereits Hersteller, die z.B. mit Edelstahl die tollsten Adapter zaubern können. Also werden zwar die manuellen Linsen billig für die Pentax Q, die Adapter vielleicht nicht, so sie das Bajonett überhaupt zulässt.

Wenn es gelänge, einen CS-mount-Adapter herzustellen, könnte das schon etwas aus der Mode gekommen "Ü-Ei"-Sammeln endlich ersetzt werden durch "Ü-Eye"-Sammeln


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RE: Pentax Q

#2 von Giovanni , 30.07.2011 16:26

QUOTE (u. kulick @ 2011-07-29, 14:00) "Wozu die Pentax Q?" ist das geflügelte Wort des Jahres in der Fotobranche. Die Pentax Q ist eine spiegellose digitale Systemkamera mit ultrakleinem Kompaktkamera-Bildsensor.
[...]
Eine janusköpfige Technik also, die nun auch Pentax die Suppe zu versalzen droht. Immerhin, ein Adapter für CS-Mount lässt sich nicht ganz einfach herstellen, die Aussendurchmesser von CS-Gewinde und innendurchmesser des Pentax-Bajonett liegen eng beieinander, es könnte zu eng sein. Wenn es ganz knapp ginge, gibt es bereits Hersteller, die z.B. mit Edelstahl die tollsten Adapter zaubern können. Also werden zwar die manuellen Linsen billig für die Pentax Q, die Adapter vielleicht nicht, so sie das Bajonett überhaupt zulässt.

Wenn es gelänge, einen CS-mount-Adapter herzustellen, könnte das schon etwas aus der Mode gekommen "Ü-Ei"-Sammeln endlich ersetzt werden durch "Ü-Eye"-Sammeln [/quote]
Wer so ein Gerätchen kauft, benutzt normalerweise keinen manuellen Fokus. Bei der großen Schärfentiefe auch nicht wirklich interessant. Auch ein Kontrast-AF muss in so einer Kamera keine Kunststücke beherrschen wie z.B. in den MFT und Konsorten.

Außerdem ist es bei diesen winzigen Sensorformaten fraglich, ob ein Wechselobjektivsystem überhaupt nennenswerte Vorteile gegenüber fest eingebauten Objektiven hat. Allenfalls für Sonderanwendungen wie die Anbindung an Spektive oder Mikroskope könnte das interessant sein.

So gesehen steht "Q" für "Quatsch", obwohl ich viel von den Pentax DSLRs halte. Pentax hätte besser daran getan, sich dem MFT-System anzuschließen.


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RE: Pentax Q

#3 von u. kulick , 03.01.2012 08:51

Nun hat sie doch noch einen Sinn bekommen, die kleine System-Kamera: Nicht nur ist sie ideal zur Adaption von C-Mount-Objektiven, es gibt sogar D-MOUNT-Adapter dafür zu kaufen, ab ca. 8,50€. Damit werden knallbillige Überwachungskamera-Festbrennweiten verfügbar für die Pentax Q. Aber auch bisher wenig nachgefragte Kern-Paillard- und Elgeet-Objektive (meist von 8mm-Kameras) verfügbar für die Pentax Q.


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RE: Pentax Q

#4 von roseblood11 , 03.01.2012 14:22

Na und? Der obige Einwand bleibt doch: Mit dieser Kamera kann man nahezu gar nicht mit selektiver Schärfe arbeiten, da sowieso immer nahezu alles scharf abgebildet wird. Da braucht niemand MF-Objektive. Und da das Gerätchen sich somit sowieso nur für Knipser empfiehlt, wird es auch nahezu keinen Bedarf geben, andere Linsen wegen irgendeiner speziellen Abbildungscharakteristik zu adaptieren.
Diese Kamera ist in meinen Augen was für knipsende Rentner: Klein, handlich, recht wertig gemacht, aber kaum echte Gestaltungsmöglichkeiten und mäßige Bildqualität. Also gut, um kleine Abzüge von Alltagsschnappschüssen zu machen - wie jede Kompaktkamera. Aber eben mit etwas "Look and Feel" älterer Kameras, was die Traditionalisten mit dem nötigen Kleingeld ansprechen könnte.


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RE: Pentax Q

#5 von jolini , 03.01.2012 14:29

ZITAt (roseblood11 @ 2012-01-03, 14:22) Diese Kamera ist in meinen Augen was für knipsende Rentner: Klein, handlich, recht wertig gemacht, aber kaum echte Gestaltungsmöglichkeiten und mäßige Bildqualität.[/quote]
Mit den "knipsenden Rentnern" wäre ich sehr, sehr vorsichtig. Davon tummeln sich hier einige - das umfangreiche Minolta know-how hier kommt nicht von ungefähr.
mfg / jolini


"Toleranz ist der Verdacht, dass der andere Recht hat" [Kurt Tucholsky]


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RE: Pentax Q

#6 von u. kulick , 03.01.2012 17:17

Pentax hatte schon mal das kleinste SLR-System im Markt, für Pocketfilm. Die Rentner, die in jungen Jahren mal so eine Pentax hatten, sind möglicherweise auch heute noch eine kaufkräftige Zielgruppe.

Wesentlicher ist das mit der D-Mount-Adaptibiilität. Dadurch haben die Pentax-Q-Besitzer die höchstauflösende Kamera für diese Objektive. Auch die Überwachungskamerahersteller können die Pentax-Q jetzt also zum Test von D-mount-Objektiven gebrauchen. Und extreme Freunde von MF-Objektivadaptionen werden die größte Freude dran haben. Je nachdem, was für eine Bildqualität dabei rauskommt, könnte das auch eine Art digitale "Edellomografie" werden mit Pentax Q plus D-mount-Linsen.


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RE: Pentax Q

#7 von roseblood11 , 03.01.2012 18:00

ZITAt (jolini @ 2012-01-03, 14:29) ZITAt (roseblood11 @ 2012-01-03, 14:22) Diese Kamera ist in meinen Augen was für knipsende Rentner: Klein, handlich, recht wertig gemacht, aber kaum echte Gestaltungsmöglichkeiten und mäßige Bildqualität.[/quote]
Mit den "knipsenden Rentnern" wäre ich sehr, sehr vorsichtig. Davon tummeln sich hier einige - das umfangreiche Minolta know-how hier kommt nicht von ungefähr.
mfg / jolini
[/quote]

Die Betonung lag auf "Knipser", nicht auf "Rentner"... Wegen des Minolta-Know-Hows der meist etwas älteren Mitglieder bin ich hier Mitglied, aber solche Leute, die sich wirklich auskennen, dürften nur in seltenen Fällen Gründe finden, sich eine Pentax Q zu kaufen.


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RE: Pentax Q

#8 von anna_log , 03.01.2012 21:41

Es scheint in der Mode zu sein, kleine Gehäuse auf den Markt zu werfen, an die dann relativ grosse und schwere Objektive geschraubt werden können. Der Sinn erklärt sich mir nicht, von der Handhabung ganz zu schweigen. Die Pentax schießt da den Vogel ab. Selten sowas Überflüssiges gesehen.


Gruß
Matthias

Wir können klagen ohne zu leiden.


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RE: Pentax Q

#9 von u. kulick , 03.01.2012 22:23

Eben hab ich doch D-Mount und CS-mount durcheinander geworfen: Die Überwachungskamera-Linsen haben ein ähnliches Auflagemaß, aber ein größeres Gewinde, den CS-mount. Dadurch sind nur die 8mm Kino-Objektive mit D-mount, mit dem Adapter an der Pentax Q verwendbar. Einen CS-mount-Adapter hab ich nicht gefunden für die Pentax Q.


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RE: Pentax Q

#10 von roseblood11 , 04.01.2012 04:03

Bloß waren die für das Normal-8 Format gedacht, das etwas kleiner war, als das Sensorformat der Q. Da dürfte es also zumindest bei Weitwinkelobjektiven Probleme mit Vignettierung geben.


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RE: Pentax Q

#11 von u. kulick , 27.11.2013 20:30

Ein Grund für die Pentax Q?

MS-Optical-R&D Sonnetar 1.1/25 , ein Gedicht?

siehe http://www.flickr.com/groups/2008901@N20/


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RE: Pentax Q

#12 von Panflam , 27.11.2013 21:08

Mittlerweile gibt es die Q7 mit dem etwas größeren 1/1,7" Sensor, sie soll immer noch die kleinste Digicam mit Wechselobjektiven sein. Über die BQ hört man allerdings wenig.

Gruß Jörg


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RE: Pentax Q

#13 von roseblood11 , 27.11.2013 22:10

ZITAT(u. kulick @ 2013-11-27, 20:30) Ein Grund für die Pentax Q?

MS-Optical-R&D Sonnetar 1.1/25 , ein Gedicht?

siehe http://www.flickr.com/groups/2008901@N20/[/quote]

Der Bildwinkel eines 135ers, aber das Freistellpotential einer Spionagekamera im hohlen Zahn. Wer gibt für so einen Nonsense Geld aus?
Was kostet das Ding eigentlich?


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