RE: Minolta AF 2.0/100mm

#31 von matthiaspaul , 21.05.2008 14:10

ZITAt (01af @ 2008-05-21, 12:28) Möchtest du so eine Konstruktion bezahlen?[/quote]
Naja, floating focusing-Konstruktionen sind ja inzwischen auch zu akzeptablen Preisen realisierbar... So stellte ich mir das hier auch vor. Allgemeiner Fortschritt halt.
ZITATAußerdem würde das bedeuten, das Sucherbild unschärfer zu machen, was den Benutzer zum Neufokussieren veranlassen würde -- und synchron zur Springblende kann man die Blende bzw. die Linsen definitiv nicht hin- und herhüpfen lassen.[/quote]
Stimmt! Das ist ein Punkt, den ich eben nicht bedacht hatte und der die Sache tatsächlich sehr aufwendig machen würde, egal, ob man das mechanisch oder motorisch direkt an der Blendenposition ausregeln wollte.
ZITATIn AF-Kameras wäre wohl eine elektronische Kompensierung am einfachsten zu realisieren, so wie bei den Variofokus-Objektiven der einstigen AF-xi-Reihe. Nur scheint bis jetzt kein Hersteller das Problem für wichtig genug zu halten, um sich die Mühe einer Lösung zu machen ... was schade ist, denn gerade bei Minolta/Konica-Minolta/Sony liegt seit den AF-xi-Zeiten eine konkrete Realisierung in der Schublade, die man nur ein wenig modifizieren müßte. Vermutlich sind jedoch die Anforderungen an die Präzision so hoch, daß man beim Versuch einer Korrektur der Fokusverschiebung per AF riskieren würde, alles nur noch schlimmer zu machen. Und Tatsache ist auch, daß immer nur wenige Objektive jedes Herstellers betroffen sind.[/quote]
Da der Prädiktions-AF ja sowieso blind noch bis unmittelbar vor das Aufgehen des Verschlusses weiterarbeitet, müßte das in der Tat sehr einfach zu realisieren sein. Die Kamera müßte lediglich wissen, mit welchem Objektiv sie es zu tun hat (oder es gäbe einen entsprechenden Ausgleichsparameter im ROM) und welche Getriebeübersetzung der AF-Antrieb hat. In der gleichen Schublade liegt dann vermutlich auch der potentiell ähnlich mögliche automatische IR-Fokus-Ausgleich... ;-)

http://www.mi-fo.de/forum/index.php?s=&...st&p=113629

Viele Grüße,

Matthias


"All the important human advances that we know of since historical times began
have been due to individuals of whom the majority faced virulent public opposition."
--Bertrand Russell

http://www.mi-fo.de/forum/viewtopic.php?t=13448 (Minolta Forum Thread Index)


matthiaspaul  
matthiaspaul
Beiträge: 14.595
Registriert am: 08.06.2004


RE: Minolta AF 2.0/100mm

#32 von stevemark , 21.05.2008 19:41

ZITAt (thomasD @ 2008-05-20, 19:44) Hm, so einen großen Unterschied hätte ich nicht vermutet. Mein 85 ist abe 2,0, spätestens ab 2,8 knackscharf, zugegeben an der Dynax 7D und bei kleinerer Entfernung. Ist eben ein Portrait-Objektiv. Ein Vergleich bei einem Abstand von 2m würde mich interessieren. Wenn dabei das gleich rauskommt, könnte das 2,0/100 das 85er ersetzen, sollte ich mal auf Vollformat umsteigen (oder gleich das CZ 1,8/135?)

Ach ja, danke Steve![/quote]

Ja, es ist auffallend, wie stark man objektivseitige Unterschiede an der Alpha 700 bemerkt. Objektivtests an der Dynax 7D sind mir ziemlich schnell verleidet, weil man einfach kaum oder gar keine Unterschiede sah. Ganz anders bei der alpha 700 - die Kombination von 12MP-Sensor und schwachem AA-Filter sowie der neuen Firmware 3 lässt enorm detailreiche Fotos zu - wenn man entsprechende Sorgfalt walten lässt. Landschaftsaufnahmen mit dem 70-200mm SSM haben als jpeg jetzt oft gegen (oder über) 15MB - an der Dynax 7D kam man eigentlich nie über 4.5MB hinaus.

Der Blendenfehler beim 1.4/85mm dürfte dürfte durch eine nicht ganz 100%igen Justage meiner a700 verstärkt werden (die meisten der alten Festbrennweiten erreichen "unendlich" nicht ganz).


ZITAt (01af @ 2008-05-21, 9:05) ZITAt (stevemark @ 19. 5. 2008, 23.11 h) Detaillierte Vergleiche zwischen Minolat AF 2/100 mm und Minolta AF 1,4/85 mm finden sich hier: [...][/quote]
Auffällig beim 85er ist das Nachlassen der Schärfe beim Abblenden von f/2 auf f/2,8. Für so ein Phänomen gibt es zwei mögliche Gründe: 1) Beugung, und 2) Blendenfehler. Grund Nr. 1 -- der bedeuten würde, daß das Objektiv schon ab f/2 beugungsbegrenzt wäre -- kommt hier nicht in Frage, weil erstens die Leistung bei f/2 nicht hoch genug ist und zweitens die Leistung bei noch weiterer Abblendung wieder zunimmt. Bleibt Grund Nr. 2: Blendenfehler.

Damit wird der Effekt bezeichnet, daß der ideale Ort für die Blende im Objektiv abhängig ist von der Größe der Blende. Durch Abblendung verschiebt sich also die Blendenebene. Da aber die Blendenlamellen selbst am selben Ort bleiben, führt dies effektiv zu einer Fokusverschiebung und damit zu einer Reduzierung der Schärfe in der beabsichtigten Schärfeebene. Bei den meisten Objektiven ist diese Fokusverschiebung so winzig, daß sie niemals auffällt und von der zunehmenden Schärfentiefe mehr als ausgeglichen wird. Doch bei manchen hochlichtstarken Objektiven ist die Verschiebung so ausgeprägt, daß es bei Abblendung um ein bis zwei Stufen zu einem sichtbaren Schärfeabfall führt, der erst bei noch kleineren Blenden durch die größere Schärfentiefe wieder aufgefangen wird. Das Leica Noctilux-M 1/50 mm z. B. ist berüchtigt für diesen Effekt, und beim AF 1,4/85 mm tritt er offensichtlich auch auf.

Ein weiterer Punkt, der mir aufgefallen ist, betrifft den Text zum AF 2/100. Da heißt es im Kommentar zur Aufnahme bei voller Öffnung: "No CA's at all, and even the colour fringing (CF) is remarkably low for an f2.0 lens."

Doch Colour fringing (= Farbsäume) sind in diesem Falle chromatische Aberration, was man daran erkennt, daß sie bei Abblendung verschwinden. Es handelt sich um den Farblängsfehler, welcher im Gegensatz zum Farbquerfehler über das gesamte Bildfeld gleichmäßig auftritt und sich durch Abblendung reduzieren bzw. beseitigen läßt. Farbquerfehler hingegen werden von der Bildmitte zum Rande hin immer stärker und lassen sich durch Abblendung nicht beeinflussen. Farbsäume, die an den Rändern von Spitzlichtern auftreten und bei Abblendung (bei Konstanthaltung der Belichtung) nicht verschwinden, sind kein Objektivfehler, sondern ein Übersättigungseffekt am Bildsensor. Sie lassen sich durch Reduzierung der Belichtung vermindern.

Ach ja ... und der Apostroph bei "CA's" ist im Englischen ebenso fehl am Platz wie im Deutschen. Laß ihn weg.

-- Olaf
[/quote]

Merci für die Kommentare


http://www.artaphot.ch


 
stevemark
Beiträge: 3.408
Registriert am: 13.09.2004


   


| 2002- © so-fo.de | minolta-forum.de |
Xobor Einfach ein eigenes Forum erstellen
Datenschutz