RE: Frühe Farbfotografie

#1 von Professore , 21.04.2011 19:04

Durch eine alte Ausgabe von Geo-Epoche über Russland bin ich auf die Bilder von Sergei Michailowitsch Prokudin-Gorski gestoßen.
Der Spiegel hat das Thema vor kurzem aufgegriffen.

Hier kommt man direkt zu den Bildern im Archiv der Library of Congress.

Da ich über die Forensuche nichts gefunden hab (ich wundere mich), poste ichs mal.

Gruß

Jochen


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RE: Frühe Farbfotografie

#2 von u. kulick , 21.04.2011 22:13

Hier noch mehr, über des Künstlers bekanntestes Bild, das einzige Farbbild von Tolstoi, wofür der ziemlich lange still sitzen musste http://www.utoronto.ca/tolstoy/colorportrait.htm

und nochmal eine Auswahl der Bilder als Dokumentation einer Ausstellung "Das russische Imperium" http://www.loc.gov/exhibits/empire/

und ganz ähnlich nur plakativer http://www.boston.com/bigpicture/2010/08/r...entury_ago.html

Der Fotograf des Zaren benutze verschiedene Dreifarbenkameras, die Adolf Miethe, der Fotograf des deutschen Kaisers entwickelt hatte. Für das Tolstoi-Bild wurde wohl eine Kamera benutzt, die drei Farben nacheinander belichtete. die andere Kamera war möglicherweise die Bermpohl-Naturfarbenkamera mit "tranluzenten Spiegeln", die als Farbteiler das Licht von nur einer Belichtung auf drei Negative verteilte. Der Fotograf hätte es auch einfacher haben können, da zeitgleich das Lumiere Farbfilmsystem herausgebracht wurde, das nicht mit Farbschichten wie moderner Film, sondern mit einer wilden Farbpartikelmischung irgendwie schon funktioniert hat. Gibt es eigentlich heute noch solchen Lumière-Film zu kaufen?

Die Dreifarbenfortografie geht laut den angelinkten Quellen auf einen Herrn Maxwell und das Jahr 1861 zurück. Jetzt haben wir also ein richtiges Jubiläum zum Feiern gefunden: 150 Jahre Farbfotografie


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RE: Frühe Farbfotografie

#3 von u. kulick , 21.04.2011 22:48

Der vielseitige Physiker Maxwell wurde bereits 1860 gelobt für seine Forschungen zur Zusammensetzung der Farben. Demnach könnte seine erste Farbfotografie von einer bunten Schärpe auch mehr oder weniger nur ein Experiment im Rahmen dieser Forschungen gewesen sein. Demnach war Louis Ducos du Hauron vielleicht der eigentliche Erfinder der Farbfotografie, auf jeden Fall von der Farbfotografie, die nicht als physikalisches Experiment sondern als fotografische Spezialität gemeint war. Auch von Hauron, der sich ab 1862 mit Farbfotografie befasste, gibt es eine Dreifarbenkamera, im Musee Niépce in Chalon-sur-Saône zu besichtigen. Die Kamera war nicht größer als ein gewöhnliches Buch, und belichtete gleichzeitig drei Negative, je eins mit rot, grün oder blau gefiltertem Licht, das über transluzente Spiegel auf die drei Negative verteilt wurde.

1861? 1862? Don't Worry, be happy: 2 Jahre lang Jubiläum feiern


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