RE: Schwarzweißfotografie

#1 von tombe1971 , 23.08.2010 22:11

Hallo liebe Leuts...

Ich versuche mich mit einem Thema, dass schon mal irgendwie (auch hier...) abgehandelt wurde. Aber mir nur zum Teil weitergeholfen hat.

Ich würde gerne eure Meinung und euren Weg zu eurem perfekten s/w Bild wissen. Welches Ergebnis wollt Ihr mit einem s/w Bild erreichen?
Welchen Film verwendet Ihr? Bringt Ihr das gleiche Ergebnis auch digital hin? Eure Wege dazu?

Mein Ergebnis:
Ich bevorzuge harte Kontraste. Das heisst, schwarzer Himmel... (siehe auch Ansel Adams "Moonrise over Hernandez" oder "Yosemite Valle" Ich richte mich auch nach der Faustregel, 50% schwarz und weiss( ca. 25% Schwarzanteil, ca. 25% Weissanteil), und 50% verschiedene Grauanteile. Ich verwende fast ausschliesslich einen Cokin Rotfilter.
Mit den Filmen habe ich lange herumexperimentiert. Habe einiges ausprobiert.
-Ilford (HP5 und FP4) mit Rotfilter funktioniert irgendwie nicht so vom Ergebnis her, wie ich es gerne hätte.
-Kodak BW400CN schon gar nicht. Der Rotfilter hebt sich mit den "Filmfarben" gegenseitig auf. Ergebnis flaue Kontraste.
-Fujifilm Neopan 400 Professional funktioniert fast immer tadellos mit dem Rotfilter. Einzig neigt er ab und zu "pixeligem" Ergebnis. Bis jetzt aber verwende ich diesen Film am liebsten. Besonders weil ich mit diesem Film und einem Rotfilter harte Kontraste erreiche. Ist aber von der Tageszeit abhängig. Kann auch ab und zu daneben gehen.


Zu meiner Meinung:
Was ich immer wieder gelesen habe, dass man mit mit der digitalen Fotografie das gleiche Ergebnis gegenüber der analogen Fotografie noch nicht hinkriegt, oder nur mit sehr viel mehr Aufwand. Was ich mal mitbekommen habe, dass es in der digitalen Fotografie nur mit "maskieren" und nachbelichten resp. im RAW mit "entwickeln" funktioniert, um in etwa an das Ergebnis zu kommen, wie mit Rotfilter in der Analogen... Wie ist eure Meinung und eure Erfahrung dazu?
Lese auch öfters mal von "Profifotografen", dass sie immer noch sehr gerne analoge Kameras einsetzen bei s/w Fotografie. Sei es aus Überzeugung oder weil sie einfach nicht die Ergebnisse hinkriegen.
Und daran möchte ich mich zumindest mal fürs erste festhalten. Und das obwohl ich immer noch rein Analog unterwegs bin.

Meine Philosophie:
Ich will nicht "Stundenlang" am PC rumhocken, um an EINEM Bild rumzubasteln. Für mich stimmt das irgendwie nicht.
Wann immer die Farben nicht die Aussage eines Bildes unterstützen würde, will ich in s/w fotografieren. Von daher fotografiere ich in letzter Zeit fast ausschliesslich nur noch in s/w.

Wie ist eure Meinung? Eure Erfahrungen. Kann jemand hier mit Erfahrungen von der analogen und der digitalen Fotografie im s/w-Bereich aufwarten? Ergebnisse oder Einsichten dazu im Vergleich?

Freue mich auf viele und verschiedene Erfahrungen, Herangehensweisen und Philosophien!

Lg und händ sorg...

Tom


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RE: Schwarzweißfotografie

#2 von ingobohn , 24.08.2010 06:49

Hm, sei mir nicht böse, aber wenn ich Deinen Ausführungen folge, so geht es Dir doch eher darum, wie Du zu einem technisch perfekten S/W-Bild kommst, oder? Verstehe mich nicht falsch, das ist sicher auch wichtig, aber nur ein Aspekt - wie man gerade schön an einem Parallelbeitragim Forum sieht.


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RE: Schwarzweißfotografie

#3 von Surkan , 24.08.2010 11:08

mh - ich kann deine Einstellung schon irgendwie nach vollziehen, aber mir ist das viel zu viel Baukastendenken (sorry ist noch böse gemeint)

aber die herangehensweise wie hier:
ZITAT(tombe1971 @ 2010-08-23, 22:11) ...50% schwarz und weiss( ca. 25% Schwarzanteil, ca. 25% Weissanteil), und 50% verschiedene Grauanteile[/quote]
ist MIR zu eng.

Du hast es aber vom Prinzip her schon richtig gesagt. Es geht dir um die Frage nach:
ZITAT(tombe1971 @ 2010-08-23, 22:11) ...euren Weg zu eurem perfekten s/w Bild[/quote]
und
ZITAT(tombe1971 @ 2010-08-23, 22:11) Welches Ergebnis wollt Ihr mit einem s/w Bild erreichen?[/quote]

Also hier ist MEINE Antwort:
Tja - das ist so nicht so einfach zu sagen. Das hängt stark vom Motiv ab. UND davon was man ausdrücken will. Nicht immer ist es angebracht/gewollt, dass man in den Schatten Zeichnung hat. Ich hab Bilder da gibt es komplett schwarze Ecken. Bei einigen Nebelbildern hab ich nicht einen REINweisen oder REINschwarzen Pixel im Bild.
Die Vielschichtigkeit von sw-Fotografie ist enorm. Ich will nur mal die Stichworte LowKey und HighKey einwerfen...
Wie du siehst, gibt es so viele Facetten, dass man sich dumm und dusslig quatschen könnte.

Für mich ist ein "perfektes" SW-Bild jenes, wo die technischen Aspekte (schärfe/unschärfe, kontrast, helligkeit, tiefenschärfe, gefiltert/ungefiltert, brennweite etc.) mit dem Motiv zusammen eine BILD ergeben.

Mit SW hat man andere (ich will nicht sagen mehr oder weniger) Möglichkeiten ein BILD zu gestallten. Durch das Fehlen von Farbe, reduziert man auf der einen Seite zwar die Informationen, aber auf der anderen Seite kann man so unterschiede kaschieren um z.B. Gleichheit zwischen den Dingen zu schaffen. Wenn man nun wieder mit Vorder- und Hintergrund sowie mit der Tiefenschärfe arbeitet, kann man das BILD wieder verändern.

Was den technischen Teil dabei betrifft, darüber kann man sich streiten. Ich nutze viele verschiedene Filme (der Häufigkeit nach): Agfa, Neopan, Lucky, Ilford, Efke, Kodak. Auch gelb, rot, grün und pol Filter nutze ich.
Allerdings bin ich überzeugter Analogfreund. D.h. zu Digital kann ich nur das sagen, was ich über andere Beiträge mit bekommen habe.

Ohne jetzt hier wieder eine Analog vs Digital Diskussion vom Zaun zu brechen, will ich nur mal kurz ein Paar Punkte anführen, die sich meiner Meinung nach auf das BILD auswirken:
Einige SW-Fotografen lieben das Korn. Soweit ich es bisher mitbekommene habe, gibt es zwar Wege es auch Digital zu erzeugen, aber nicht mit einem zufriedenstellenden Ergebnis.
Ob SW-Analog dem SW-Digital überlegen ist oder nicht, kann und will ich nicht beurteilen. Die meisten "großen" SW-(Analog)Fotografen nutzen allerdings kein KB sondern Mittelformat (und Aufwärts).

Was deine Philosophie betrifft (""Stundenlang" am PC rumhocken, um an EINEM Bild rumzubasteln" kann ich dir nur zustimmen. Allerdings verbringst du bei großen Handabzügen ebensoviel Zeit in der Dunkelkammer

Wie schon in vielen Diskussionen angeführt, ist die Kamera (Analog oder Digital) nur das Werkzeug - genauso wie Schraubenzieher und Akkuschrauber...
Die Bilder musst du selber machen. Orientieren kann man sich an anderen. Aber DEINEN Stil, musst du selber finden.

Grüße Surkan


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