RE: Fotoausstellung City Line über Ludwigshafen

#1 von p?lzer bu , 13.06.2007 17:10

Ein befreundeter Photograph hat demnächst eine Ausstellung im Rahmen des Kultursommers 2007 in Ludwigshafen über Ludwigshafen. Bei der Entstehung einiger der Bilder war ich "live" mit dabei und denke, dass ein paar sehr ansehnliche Photos zusammen gekommen sind /smile.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="smile.gif" />


ZITATVon der Homepage des Machers (Hier geht's direkt zu einigen der Bilder)

City Line

Kann man in einer Stadt eine einheitliche Linie entdecken? Sind Reduktion und Einengung in dem Lebensbereich Stadt überhaupt zulässig? Diese Frage wurde schon oft gestellt, manch einer hat sie sicherlich auch fotografisch bearbeitet. Doch hat diese Fragestellung nichts an ihrer aktuellen Bedeutung verloren.

Ludwigshafen am Rhein ist eine dieser Städte, der eine Linie zugeschrieben wurde. Geprägt und entwickelt durch die BASF wird diese Stadt oft auf ihren industriellen Charakter reduziert, gekoppelt mit einer allgegenwärtigen Tristesse. Der einst modernste Bahnhof Deutschlands strahlt nur noch traurige Betonwelten aus, die massenhaften Arbeitersiedlungen präsentieren zu oft den Verfall. Doch neben dieser Linie, dieser flüchtigen Wahrnehmung eines Durchreisenden existiert, wie in einer parallelen Welt, eine zweite Existenz.

Linien und Fluchten zeugen von gesuchter Modernität. Der Rhein "lockt" mit seiner eigenen, manchmal an große Hafenstädte erinnernde, Uferpromenade. Und mit dem hohen Migrantenanteil der Stadt sind nicht nur "Probleme" erwachsen, sondern es wurde der Stadt auch neues Leben geschenkt. All diese diffizilen Unterschiede, die Umbrüche zwischen der modernen und der vergangenen Geschichte, sind im Kleinen ein Spiegel der Gesamtwandlungen in Deutschland. Kaum eine Stadt präsentiert diese Brüche und den Fluss der Zeit so gut, wie es Ludwigshafen tut. Ungewollt vielleicht, dennoch sichtbar.

Im ersten Moment mag es nun einem Betrachter so erscheinen, das Farbe solch ein Bild passend einfängt. Doch gerade mit dem Mittel der Reduktion, mit der Konzentration auf das klassische Schwarz-Weiß Medium, wird eine unverfälschte, manchmal rau wirkende, Realität eingefangen, die haptisch erfahrbar wirkt. Diese Authenzität, welche mit dem analogen Verfahren der Fotografie weiter gesteigert wird, ist notwendig, um sich dieser Stadt behutsam zu nähern. Farben würden zu oft ablenken von dem, was hinter den Fassaden steckt. Selbst auf die Gefahr hin, dass eine Reduktion auf Schwarz-Weiß die oben beschriebene Tristesse verstärkt, muss dieser Versuch, diese Vorgehensweise gewagt werden.

Der Betrachter erhält somit die Möglichkeit, eine manchmal beinahe transzendent anmutende, Reise zu beginnen, an deren Ende die Erkenntnis stehen kann, dass eine "City Line", eine konzeptuelle Vereinheitlichung, nicht möglich erscheint. Gerade in den Zeiten der Globalisierung, in der Unterschiede vermeintlich "begradigt" werden, erscheint diese Erfahrung der regionalen Diversität wie ein Zeichen, dass eine monotone Einheit im menschlichen Leben niemals Platz finden wird.

Ludwigshafen ist in der Summe mehr, als die einzelnen Schlagwörter der Industrie und der Name BASF suggerieren mögen. Ludwigshafen ist wie ein Blick durch ein Kaleidoskop, bunt und vielfältig, gerade auch in Schwarz – Weiß![/quote]

Wer interesse hat die Ausstellung wird am 10. August 2007 in der Stadtteilbibliothek Edigheim in der Bürgermeister-Fries-Straße 14 in Ludwigshafen um 18 Uhr eröffnet. Die Ausstellung kann Mittwochs und Freitags (zu den Öffnungszeiten der Bibliothek) besucht werden.


gruß
m.euch


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