RE: Belichtung bei Makrofotografie

#1 von susan ( gelöscht ) , 31.10.2003 23:02

hallo,

mich würde interessieren, wie die etwas erfahreneren makrofotografen in der praxis mit der belichtungsmessung verfahren.
die grundlagen zu spot-, integral- und matrixmessung - wie diese funktionieren - sind mir bekannt, vielmehr interessiert mich, wie man es schafft,
bei großen abbildungsmasstäben von 1:2 bis 1:1 unter praktischen begebenheiten wie
schärfeebene einstellen, stativ verschieben, bis der richtige bildausschnitt gefunden ist, evtl. sich bewegendes motiv, manuelles fokussieren, schärfe auf die richtigen bildteile einstellen und gefahr, diese wieder zu verlieren etc.,
noch die messmethode spotmessung einzusetzen. nachmeinen ersten erfahrungen mit dem 2,8 /100, scheint es mir, dass die typische vorgehensweise bei spotmessung - bildteil anmessen und anschließend den richtigen ausschnitt wählen, praktisch kaum noch möglich ist. vielmehr würde ich ausschließlich die matrixmessung einsetzen.

welche erfahrungen habt ihr mit dem einsatz der matrixmessung bei makromotiven? verwendet auch Ihr diese generell und seid mit den ergebnissen zufrieden oder lasst ihr Euch auf die sysyphus-arbeit mit der spotmessung ein?

meine zweite frage bezieht sich auf den blitzeinsatz (sigma 500 ef st, dynax 7(eingebauter blitz), 2,8/100makro), kein ringblitz vorhanden).
bekommt man es bei dieser blitzausstattung hin, die kleinen motive nicht zu überstrahlen und trotz blitz einen natürlichen ausdruck zu bewahren (naturmotive oder z.B. pflanzen im wohnraum)? mit welcher blitz-/kameraeinstellung sollte man es versuchen.
ich würde in der makrofotografie dazu tendieren, mich auf das natürliche licht zu verlassen und ggf. lange belichtungszeiten in kauf zu nehmen. auch würde ich die beleuchtung mit z.B. einer taschenlampe dem blitzeinsatz vorziehen, da man die beleuchtungssituation vor der aufnahme im sucher beurteilen kann.

wie seht Ihr das?

gruss
Susan



susan

RE: Belichtung bei Makrofotografie

#2 von fr_wi_nietzsche ( gelöscht ) , 01.11.2003 14:56

hi susan!

ich bin zwar kein erfahrener makrofotograf und kann dir auch nicht direkt weiterhelfen, aber ich musste spontan an einen artikel in naturfoto heft 7/2002, seite 12f) denken, der dich evtl interressieren könnte.

darin beschreibt der fotograf, wie er recht eindrucksvolle blitzmarkos von kleinen raubspinnen macht. ich selbst bin zwar froh, wenn ich keine spinne sehe - geschweige denn, wenn sie dann so nah sind /unsure.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="unsure.gif" />, aber die verwendete technik ist sehr interessant.

wenn du willst kann ich dir den artikel mal mailen.



fr_wi_nietzsche

RE: Belichtung bei Makrofotografie

#3 von Krawallo ( gelöscht ) , 01.11.2003 16:00

Hi..

ZITATwenn du willst kann ich dir den artikel mal mailen.[/quote]

Mir auch bitte... /biggrin.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="biggrin.gif" />

Gruß Ralf



Krawallo

RE: Belichtung bei Makrofotografie

#4 von Krawallo ( gelöscht ) , 02.11.2003 11:51

Hi Susan

Die Messmethode richtet sich in erster Linie am Autofokus aus. Die Matrixmessung funktioniert AF- gekoppelt, d.H. sobald du auf von AF auf MF umschaltest, misst die Kamera Mittenbetont integral, oder mit dem vorgewählten Sensor. Auch, wenn DMF an deiner 7 eingestellt ist, oder wenn die AF/MF Taste gedrückt wird. Die Kamera weis ja jetzt nicht, (mehr) auf welchen Punkt "du" die Schärfe gelegt hast.

Bei Statischen Objekten, kann man (frau) sich nahezu 100 Prozentig auf die Programmautomatik verlassen. Mit der Funktion Ps, hast du auch die nötige Kontrolle über die Zeit/Blenden Kombination.

Bei bewegten Objekten wird es schwieriger. Ich verwende dann im AF- Betrieb grundsätzlich den Fokus- Limiter. Je nach Abbildungsmaßstab 1:4- unendlich, oder 1:1-1:3,5, um unnötiges gezappele des AF zu minimieren. Je nach Lichtverhältnis, wird die langsame AF- Geschwindigkeit eingestellt, das erhöht die Trefferquote ungemein.
Es stellt sich aber die Frage, inwieweit der AF, bei z.B. Tieraufnahmen im Nah- und Makrobereich sinnvoll ist. Bei solchen Fotos, ist das Wichtigste ein scharf abgebildetes Auge. Betrachte ich die Anordnung der AF –Sensoren im Sucher, so decken diese ca. 1/9 der Sucherfläche ab. In Höhe und breite also je ein drittel in der Mitte.. Das Auge liegt aber fast immer außerhalb der Sensoren. Von Portraits einmal abgesehen. Die Matrixmessung würde, hier nichts bringen, da das Auge, um bei dem Beispiel zu bleiben, nicht gemessen wird. Hier kann man nur warten, bis die Kamera Schärfe und Belichtung irgendwo gespeichert hat, den Ausschnitt, sowie die Schärfenebene auf das Auge verlagern... und Feuer. Bei Blütenaufnahmen verhält es sich ähnlich, durch die geringe Schärfentiefe muss die Schärfenebene exakt bestimmt werden. Und oft liegt sie nicht da, wo der AF sie hin projiziert.

Da mein "Makrobereich" im Aquarium liegt, wo fast alle Aufnahmen geblitzt werden, gibt nur die Möglichkeiten A mit AF und 4 Segment TTL AF- gekoppelt, oder A ohne AF und mit dem vierten, großen, TTL Messfeld. Über die Custom 20 kann noch mittenbetont Integralmessung, oder Spotmessung vorgewählt werden. Die Funktion M funktioniert natürlich auch, kann ggf. sinnvoll eingesetzt werden, um beim Blitzen das vorhandene Raumlicht mit einzubeziehen. ADI funktioniert lt. Anleitung bei Entfernungen kleiner 50 cm nicht mehr. (Das macht das 100ér D Makro ziemlich nutzlos /sad.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="sad.gif" /> ) Meine Erfahrung ist aber ein wenig anders, bei rund 70 cm stelle ich keine Unterschiede zur "normalen" TTL blitzerei mehr fest. Weiße Blüten sind mit ADI dann genau so überblitzt, wie normal geblitzte.

Mein (persönliches) Fazit, bei Statischen Objekten Matrixmessung, bewegte Motive mittenbetont Integral, oder Sensor vorwählen. Beim Blitzen alles der Kamera überlassen und nach den gesammelten Erfahrungen je nach Motivkontrast und Objektfarbe in die Belichtung eingreifen. Bei weißen Blüten z.B. bis –1,5 bei gelben bis –1.

Gruß Ralf



Krawallo

RE: Belichtung bei Makrofotografie

#5 von kallewiersch ( gelöscht ) , 02.11.2003 12:46

Hallo,

wenn ich Macroaufnahmen mit 1:2 oder frößer mache, stelle ich grundsetzlich manuell scharf. Irgendwie hat mich der Af dabei noch nie zufriedengestellt, was aber unter umständen auch mit meinem billigen Cosina Macro zusammenhängen kann. Jedenfalls zappelt er immer hin und her ohne eine Schärfe zu finden, auch dann nicht wenn ich ein bestimmtes AF-Feld vorgebe.

Bei der Belichtung habe ich immer in A die Schärfentiefe angepasst und den Rest der Kamera überlassen. Wie das mit dem Blitzen ist weiß ich nicht so genau. Das hab ich erst ein Mal probiert. Dabei habe ich mit meiner 800si eine Blitzbelichtungsreihe gemacht, war mit den Ergebnissen aber überhaupt icht zufrieden. Ich hatte überall Schatten wo ich sie nicht wollte und gebrauchen konnte. Seitdem nehme ich lieber längere Belichtungszeizen in Kauf, aber da ich bei Marcoaufnahmen sowieso immer mit Stativ arbeite ist mir das egal.

Gruß Jens



kallewiersch

RE: Belichtung bei Makrofotografie

#6 von Andrew R. ( gelöscht ) , 02.11.2003 19:52

"Mit zunehmenden Abbildungsmaßstab nimmt die den Film erreichende Helligkeit ab" (aus der Bedienungsanleitung zu 100/2.8 (D)), ich gehe davon aus, daß diese Gesetzmäßigkeit auch für andere Macro-Objektive gilt.

Gemäß der Tabelle erreicht der Unterschied bei 1:1 - 2 Stufen, bei 1:2.04 - 1.25. Wenn Dein Cosina-Objektiv die Lichtstärke 3.5 hat, ist es bei 1:1 mehr als, bei 1: 2 fast 5.6, was, soweit es mir bekannt ist, die Grenze der sicheren Autofokus-Funktionierung ist (sie kann jedoch bei verschiedenen Kameras auch unterschiedlich sein).



Andrew R.

RE: Belichtung bei Makrofotografie

#7 von manfredm , 03.11.2003 09:36

- Ich glaube ich habe noch nie ein Makro mit AF gemacht
- ca. 95% aller Aufnahmen mache ich in "A"-mode
- Die Belichtungsmessung mache ich wie bei anderen Fotos auch, aber es stimmt, Spotmessung ist bei Makros eher hinderlich. Die Belichtungsverlängerung bei Makros gleicht die TTL Messung automatisch aus. Ansonsten muß man bei hellen oder dunklen Motiven in der gleichen Weise +/- korrigieren, wie sonst auch.
- Das gleiche gilt für die Blitzbelichtung, Belichtungssteuerung wie normal. Manchmal wird das Objekt "überblitzt", wenn das Hauptmotiv im Vordergrund eine relativ kleine Fläche im Bild einnimmt, da bei Makros der Hintergrund oft relativ zum Hauptmotiv weit weg ist. In der Regel ist die Blitz-Belichtung beim Aufhellblitzen (Drücken der AEL-Taste) ausgewogener, oder, wenn die Kamera das zuläßt, reduziert man die separate Blitzbelichtung.
Manfred



 
manfredm
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Registriert am: 13.11.2002


RE: Belichtung bei Makrofotografie

#8 von photoschobi ( gelöscht ) , 05.11.2003 14:54

Hallo /smile.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="smile.gif" /> !
Also ich mache selbst viel Makrobilder (800si+Sigma 105 EX 1:1 plus zwei blitzgeräte TTL) mit Blitz. Was mir wichtig erscheint ist, dass der Blitz nicht direkt von der Kamera kommt. Es kostet zwar mehr, aber mit Blitzkabel erziehle ich mitlerweile sehr gute Ergebnisse. Es bleiben alle Einstellungen erhalten (TTL usw...).
Bereits ein Blitz mit Kabel erziehlt schöne Bilder. Mit einem Dreifachstecker kann man dann schattenlos ausleuchten...
Gruß
Andi Schober
http://www.hoehlenfoto.de



photoschobi

RE: Belichtung bei Makrofotografie

#9 von susan ( gelöscht ) , 07.11.2003 18:45

@ralf
ich glaube, auch bei manuellem fokussieren ist die matrixmessung verwendbar, bei dmf geht's in jedem fall, auch bei speicherung mit ael und anschließender umschaltung auf mf.

gruss
susan



susan

RE: Belichtung bei Makrofotografie

#10 von Krawallo ( gelöscht ) , 08.11.2003 06:39

Hi Susan...

Hmmmm ... Denksport am Morgen, vergehen Kummer und Sorgen /biggrin.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="biggrin.gif" /> Ich bin doch noch garnicht richtig wach. /blink.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="blink.gif" />

Wenn ich den DMF Taster auf der Rückseite (am rechten Daumen) als erstes betätige, misst die Kamera mit dem mittleren Kreuzsensor, oder mit dem vorgewählten. Dann würde die Matrixmessung nix bringen, weil ja nur ein AF Messfeld in betrieb ist.
Wenn die Kamera in der CU-Einstellung auf DMF gestellt ist, bleibt die Matrix dann aktiv ... ? Werde ich heute noch ausprobieren... und das Handbuch suchen. /laugh.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="laugh.gif" />
Bei gedrückter AEL Taste, bleiben natürlich die Messwerte ggf. auch die Werte der Matrix gespeichert. Das heist aber, das du den Ausschnitt nach dem speichern veränderst. Das Ergebnis der Mehrfeldmessung kann doch dann unter umständen verfälscht werden.

Es bleibt schwierig, bis später.



Krawallo

RE: Belichtung bei Makrofotografie

#11 von susan ( gelöscht ) , 08.11.2003 10:56

morgen Ralf,


ja hätte ich gewusst, dass du den text so früh am morgen liest... /laugh.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="laugh.gif" />

DMF: nix daumen, sondern rechter zeigefinger. custom22 auf 2 sowie autofukus auf A, was du meintest, ist der AF/MF umschalter auf der rückseite, stimmts?

matrix geht eigentlich immer, wenn man es braucht und abschalten kann man es auch, wenn man spotmessung braucht.

Susan



susan

   


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