RE: Fremd- oder Originalobjektiv? Am Beispiel 35-105mm

#1 von stevemark , 17.07.2015 22:35

Minolta hatte im SR-System zwei unterschiedliche MD 3.5-4.5/35-135mm im Programm (bei Dennis die Nummern 261 und 262):

261 (1982): 16-Linser in 13 Gliedern mit 90.5mm Länge und 480 g Gewicht
262 (1983): 14-Linser in 12 Gliedern mit 88mm Länge und 430g Gewicht.

Die beiden Objektive sind äusserlich sehr ähnlich; optisch sind es aber offensichtlich ganz verschiedene Konstruktionen. Dies geht nicht nur aus den sehr unterschiedlichen Linsen-Reflexionen hervor, sondern auch aus folgenden Beobachtungen:

261: Makro-Bereich durch Entriegeln eines dritten Ringes über den ganzen Brennweitenbereich zugänglich, dabei wird einfach die ganze Optik nach vorne ausgefahren (wie bei einer gewöhnlichen Festbrennweite). Maximaler Abbildungsmasstab von 1:4 bei 35mm Brennweite.

262: Makro-Bereich durch Entriegeln eines dritten Ringes nur bei 105mm Brennweite zugänglich. Dabei werden im Wesentlichen nur interne Elemente verschoben. Maximaler Abbildungsmasstab von 1:4 bei 105mm Brennweite.


Nun kam heute - für einen Franken - ein Tokina RMC 35-105mm 1:3.5-4.3 (! hinzu. Auch dieses Zoom ist ein 16-Linser in 13 Gliedern ... Trotz der offiziell leicht unterscheidlichen Eckdaten war sofort klar, dass das "erste" Minolta 35-105mm und das Tokina enge Verwandte sind: Ihre Länge und das Aussehen von Vorder- und Rücklinse stimmen überein. Vor allem aber sind die zahlreichen Reflexe auf den Linsen identisch in Form und Grösse (NICHT aber in Farbe, was auf eine unterschiedliche Vergütung hindeutet!!. Zudem stimmen die Bewegungen der Linsengruppen beim Zoomen und im Macro-Modus überein.

Inwiefern wir hier nun ...

* Eine Minolta-Rechnung haben, die zunächst bei Minolta ausschliesslich für Minolta gefertigt wurde, die aber nicht ganz befriedigte und die nachher an Tokina weitergereicht wurde oder
* Eine Tokina-Konstruktion haben, die bei Tokina (auch für Minolta) gefertigt wurde

ist mir (noch) nicht klar.

Die zweite, 14-linsige Variante des Minolta 35-105mm ist zweifellos eine ganz andere Konstruktion. Die Linsen-Reflexe sind in Form und Grösse komplett unterschiedlich, die Zoom- und Makro-Mechanik unterscheiden ebenfalls deutlich.

Wir haben hier also zweifelsfrei den Fall, dass Minolta und Tokina den gleichen Linsensatz in ihrem jeweiligen 35-105er gebraucht haben, aber mit unterschiedlicher Vergütung und - wie sich später zeigen wird - auch mit unterschiedlicher Fertigungsqualität, Qualitätskontrolle und Abbildungsleistung. Aber davon dann mehr morgen

Für heute - gute Nacht allerseits

Bild 1 Tokina RMC 35-105mm 1:3.5-4.3
Bild 2 Minolta MD 35-105mm 1:3.5-4.5 (16 Linser, 1982)
Bild 3 Minolta MD 35-105mm 1:3.5-4.5 (14 Linser, 1983)


http://www.artaphot.ch

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RE: Fremd- oder Originalobjektiv? Am Beispiel 35-105mm

#2 von Michaelhz ( gelöscht ) , 18.07.2015 17:33

ZITAT(stevemark @ 2015-07-17, 21:35) 261: Makro-Bereich durch Entriegeln eines dritten Ringes über den ganzen Brennweitenbereich zugänglich.[/quote]
Ja, das "alte" 35-105 hat hierdurch einen erheblichen Vorteil. Der realtive kurze reguläre Fokusbereich konnte so jederzeit erweitert werden. Als mein Objektiv durch einen Fallschaden unbrauchbar wurde, bin ich auf das 35-135 umgestiegen, das ebenfalls nur die Markoeinstellung bei höchster Brennweite bot. War froh, als ich ein altes 35-105 über ebay ersteigern konnte. Bin gespannt auf Deine Analyse der optischen Leistung.

Gruß
Michael


Michaelhz

   

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