RE: Minolta MC-Rokkor 24 mm 1:2,8

#1 von Mentat , 27.04.2015 13:26

Hallo Minoltianer,

bei der umzugsbedingten Sammlungsverkleinerung ist mit beim Halten in beiden Händen ein deutlicher Gewichtsunterschied zwischen folgenden Objektiven aufgefallen:
- Minolta MC-W.Rokkor-SI 1:2,8 24mm (#2020227)
- Minolta MC-W.Rokkor 1:2,8 24mm (#2150293).

Sehr wahrscheinlich handelt es sich um die Exemplare 26 und 27 laut Dennis' Liste.

Aus folgendem Thread bin ich leider nicht schlau geworden (Ansätze aber keine Erklärung):
http://www.mi-fo.de/forum/viewtopic.php?t=33100

Wie ist es möglich, dass bei augenscheinlicher Baugleichheit unter Beibehaltung der Materialien sich ein Gewichtsunterschied von 120g einstellt?
Verdunstung? Glas mit schweren Isotopen?

Scherz beiseite, leider bin ich bislang noch nicht dahinter gekommen und um Hilfe dankbar.

Grüße!
Jan


Grüße!

Jan

Angefügte Bilder:
Aufgrund eingeschränkter Benutzerrechte werden nur die Namen der Dateianhänge angezeigt Jetzt anmelden!
 f40t72045p344814n1.jpg 

Mentat  
Mentat
Beiträge: 106
Registriert am: 05.01.2013


RE: Minolta MC-Rokkor 24 mm 1:2,8

#2 von ChristophPeterS , 27.04.2015 17:47

Die beiden Objektive haben zwar mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit die selbe optische Konstruktion -
aber die Mechanik ist doch deutlich unterschiedlich - wenn ich in meine Glaskugel schaue, sehe ich, dass das
schwerere SI-Objektiv einen Abblendhebel hat, und das andere nicht. Oder?

VG
Peter

PS:
ja, der Gewichtsunterschied ist schon bemerkenswert. Soweit ich weiss, hat sich aber noch niemand die
Mühe gemacht, einzelne Linsen (gruppen) zu wiegen. Das wäre zwar interessant, aber extra dafür eine
risikoreiche Demontage...


ChristophPeterS  
ChristophPeterS
Beiträge: 410
Registriert am: 22.01.2007


RE: Minolta MC-Rokkor 24 mm 1:2,8

#3 von Mentat , 28.04.2015 08:59

Danke, Peter, für Deinen schnellen Beitrag.

ZITAT(ChristophPeterS @ 2015-04-27, 17:47) ... dass das schwerere SI-Objektiv einen Abblendhebel hat, und das andere nicht. Oder?[/quote]

Die kleine (wenn auch sicherlich nicht 120g schwere) MC-Abblendmechanik wäre eine teilweise Erklärung,
Wenn mein Kollimator nicht defekt wäre, würde ich das Risiko der Demontage eingehen. Zumal ich mir nur schwer vorstellen kann, dass es in den 60ern solch gravierende Unterschiede in der Dichte von optischem Glas gegeben haben sollte.
Es bleibt spannend!


Grüße!
Jan

EDIT: Aussage geändert - Abblendhebel am betreffenden Original beim sichten der Sammlung doch gefunden. Entschuldigung und Asche auf mein Haupt...


Grüße!

Jan


Mentat  
Mentat
Beiträge: 106
Registriert am: 05.01.2013


RE: Minolta MC-Rokkor 24 mm 1:2,8

#4 von ChristophPeterS , 28.04.2015 09:36

Oh, dann muss Dennis ja noch einen Eintrag in seine Liste einfügen...


ChristophPeterS  
ChristophPeterS
Beiträge: 410
Registriert am: 22.01.2007


RE: Minolta MC-Rokkor 24 mm 1:2,8

#5 von Mentat , 28.04.2015 19:54

Nein, muss Dennis zum Glück nicht. Ich habe das gute Stück heute erneut aus der Sammlung gekramt und natürlich den Hebel gefunden!
Entschuldigung Peter! Wenn ich mich zu solchen Aussagen hinreißen lasse, bin ich mir sonst sehr sicher. Hier hat wohl meine Ginkgo-Tablette nicht gewirkt

Aussage wurde um Verwirrungen zu vermeiden oben abgeändert.

Etwas anderes ist mir jedoch beim in-der-Hand halten aufgefallen: das MC-Rokkor-SI ist m.M.n. deutlich "kopflastiger".

Grüße!

Jan


Grüße!

Jan


Mentat  
Mentat
Beiträge: 106
Registriert am: 05.01.2013


RE: Minolta MC-Rokkor 24 mm 1:2,8

#6 von stevemark , 29.04.2015 20:34

ZITAT(JanW @ 2015-04-27, 13:26) Hallo Minoltianer,

bei der umzugsbedingten Sammlungsverkleinerung ist mit beim Halten in beiden Händen ein deutlicher Gewichtsunterschied zwischen folgenden Objektiven aufgefallen:
- Minolta MC-W.Rokkor-SI 1:2,8 24mm (#2020227)
- Minolta MC-W.Rokkor 1:2,8 24mm (#2150293).
...
Wie ist es möglich, dass bei augenscheinlicher Baugleichheit unter Beibehaltung der Materialien sich ein Gewichtsunterschied von 120g einstellt?
Verdunstung? Glas mit schweren Isotopen?
...[/quote]

Viele (alle??) MC-Objektive sind mit Schneckengängen aus "Alu auf Messing" ausgestattet. Diese ideale Metall-Kombination ermöglicht jenes "seidenweiche" Fokussieren, von dem auch Leitz damals in den Prospekten schwärmte. Später wurde diese ideale Kombination meist durch "Alu auf Alu" ersetzt. Ich nehme nun stark an, dass der Wechsel "Alu/ Messing" => "Alu/Alu" beim 2.8/24mm ausnahmsweise schon innerhalb der MC-X-Serie erfolgte. Damit liesse sich der Gewichtsunterschied zwanglos erklären, hat Messing doch eine Dichte von ca. 8.5 g/cm3, während Alu mit 2.7 g/cm3 ganz wesentlich leichter ist.

Gr Steve


http://www.artaphot.ch


 
stevemark
Beiträge: 3.408
Registriert am: 13.09.2004


RE: Minolta MC-Rokkor 24 mm 1:2,8

#7 von Mentat , 03.05.2015 19:48

ZITAT(stevemark @ 2015-04-29, 20:34) Viele (alle??) MC-Objektive sind mit Schneckengängen aus "Alu auf Messing" ausgestattet. Diese ideale Metall-Kombination ermöglicht jenes "seidenweiche" Fokussieren, (...)

Gr Steve[/quote]

Genau das war der Anhaltspunkt, der mich stutzen lies. Beide Objektive haben eine sehr angenehme Fokussierung, die im Fluss butterweich läuft und sich beim langsam Drehen "festsaugt". Der angenehme Effekt ist schwer zu beschreiben und zeichnet, wie Du es schon gesagt hast, alle meine MC-X Objektive in der Sammlung aus.
Da es mir keine Ruhe lies, und die neuen Wiha-Schraubendreher eine Aufgabe brauchten, habe ich die beiden 24er von hinten geöffnet.
Und siehe da: Deine Vermutung von Wechsel der verwendeten Materialien scheint sich augenscheinlich zu bestätigen (Rokkor-SI mit Messingschimmer des inneren Tubus, das Rokkor ohne SI mit metallisch silbernem innerem Tubus)!
Die gute Fokussierbarkeit des leichteren 24ers ist vermutlich auf die gute Schmierung zurückzuführen (deutlicher Austritt des Fettes an den Gewindeauflagen).
Bei der Demontage fiel zusätzlich auf, dass sich die Fassung der hinteren Linsengruppe etwas unterscheidet.

Grüße Jan

Edit: Orthografie


Grüße!

Jan

Angefügte Bilder:
Aufgrund eingeschränkter Benutzerrechte werden nur die Namen der Dateianhänge angezeigt Jetzt anmelden!
 f40t72045p345738n1.jpg   f40t72045p345738n2.jpg   f40t72045p345738n3.jpg 

Mentat  
Mentat
Beiträge: 106
Registriert am: 05.01.2013


RE: Minolta MC-Rokkor 24 mm 1:2,8

#8 von stevemark , 04.05.2015 14:54

Besten Dank für die Infos und die photographische Dokumentation

Gr Steve


http://www.artaphot.ch


 
stevemark
Beiträge: 3.408
Registriert am: 13.09.2004


RE: Minolta MC-Rokkor 24 mm 1:2,8

#9 von APO-Teufel ( gelöscht ) , 06.05.2015 13:27

ZITAT(JanW @ 2015-05-03, 18:48) ZITAT(stevemark @ 2015-04-29, 20:34) Viele (alle??) MC-Objektive sind mit Schneckengängen aus "Alu auf Messing" ausgestattet. Diese ideale Metall-Kombination ermöglicht jenes "seidenweiche" Fokussieren, (...)[/quote]
[...] Beide Objektive haben eine sehr angenehme Fokussierung [...] Die gute Fokussierbarkeit des leichteren 24ers ist vermutlich auf die gute Schmierung zurückzuführen (deutlicher Austritt des Fettes an den Gewindeauflagen).[/quote]
Das liegt auf der Hand, denn die angenehme Fokussierung liegt nicht nur an der "guten" Schmierung (richtig bemessene Menge Fett bestimmter Eigenschaften), sondern auch an der ausgefeilten Geometrie von Außen- und Innenmantel des Schneckengangs (Spiel, Steigung, Tiefe, Schräge). Das Material dagegen, welches nicht in Kontakt zueinander kommt bzw. kommen darf, spielt dagegen überhaupt keine Rolle.

Dieses angeblich "Seidenweiche Alu auf Messing" ist nichts als ein Märchen, widerlegt von entsprechend geformten und geschmierten Kunststoffgetrieben, beispielsweise in mechanisch komplexen Zoomkonstruktionen.


APO-Teufel

RE: Minolta MC-Rokkor 24 mm 1:2,8

#10 von roseblood11 , 06.05.2015 13:34

das klingt logisch. gibt es im Netz dazu was fundiertes zu lesen?


roseblood11  
roseblood11
Beiträge: 1.766
Registriert am: 15.08.2010


RE: Minolta MC-Rokkor 24 mm 1:2,8

#11 von H. Kohm ( gelöscht ) , 06.05.2015 17:04

Fundiert im Bezug auf was? Materialkunde? Na aber sicher doch, Gleitreibungszahl ist der Begriff der dich weiterbringt


H. Kohm

RE: Minolta MC-Rokkor 24 mm 1:2,8

#12 von Mentat , 06.05.2015 19:41

ZITAT(APO-Teufel @ 2015-05-06, 12:27) Dieses angeblich "Seidenweiche Alu auf Messing" ist nichts als ein Märchen, widerlegt von entsprechend geformten und geschmierten Kunststoffgetrieben, beispielsweise in mechanisch komplexen Zoomkonstruktionen.[/quote]

Nun habe ich mich in meiner Sammlung auf die MC-X Varianten und die MD III Varianten festgelegt und stelle in der Praxis fest, dass es sehr wohl deutliche Unterschiede im Handling gibt, wobei ich mich nicht auf einen Grund hinsichtlich des Materials festlegen möchte.
Ich möchte nur festhalten, dass sich der überwiegende Teil der MC-X Minoltas sehr angenehm fokussieren lässt, was sich bei den MD III Versionen reziprok verhält.

Grüße!

Jan


Grüße!

Jan


Mentat  
Mentat
Beiträge: 106
Registriert am: 05.01.2013


RE: Minolta MC-Rokkor 24 mm 1:2,8

#13 von APO-Teufel ( gelöscht ) , 06.05.2015 22:36

ZITAT(JanW @ 2015-05-06, 18:41) Nun habe ich mich in meiner Sammlung auf die MC-X Varianten und die MD III Varianten festgelegt und stelle in der Praxis fest, dass es sehr wohl deutliche Unterschiede im Handling gibt, wobei ich mich nicht auf einen Grund hinsichtlich des Materials festlegen möchte.
Ich möchte nur festhalten, dass sich der überwiegende Teil der MC-X Minoltas sehr angenehm fokussieren lässt, was sich bei den MD III Versionen reziprok verhält.[/quote]
Diese Beobachtung bezüglich MC-X kann man gerne stehen lassen, wobei das ausnahmslos auch für MC-II ("Berg&Tal" Objektive zutrifft - zumindest mechanisch glänzen die MC-II Typen ausnahmslos mit Messing, Alu, Stahl und Glas, bei MC-X Typen hielten bereits Kunststoffe Einzug, auch wenn man es von Außen - abgesehen vom Griff-"Gummi" - nicht sehen kann (teilweise hinterer, innerer Lichtschacht und Linseneinfassungen aus Kunststoff, teilweise äußerlich der Gravurring, Außen- und Innemantel der Fokusschnecke aus Aluminium usw.). Wie geschmeidig sich ein präzise gefertigtes Aluminium-Fokusgetriebe in Verbindung mit einer Neufettung mit niedrigviskoser Lithiumseife anfühlt, spürt man beispielsweise bei 5,6/100-200 Zooms in MD/MC-II/MC-X Ausführung, dito aber auch beim MD-III 2/50 oder dem vorzüglichen MD-III 3,5/135, bei denen fast alle Innereien wie Linseneinfassungen und Getriebe aus Kunststoff bestehen.
Dass einige (nicht alle) späteren MD-Objektive mit Kunststoffgetrieben sich weniger schön drehen lassen, erkläre ich mir an der zunehmend weniger präzisen, auf Kosteneinsparung getrimmten und langsam auslaufenden MF-Produktion ab Anfang der 80er Jahre, bei anderen Herstellern konnte man Ähnliches beobachten (diesbezüglich noch gravierender als Minolta: etliche Canon nFD Objektive, frühe Beispiele für ungünstig konstruierte und gefertigte Ausführungen Messing-Messing/Messing-Aluminium gibt es ebenfalls zur Genüge).


APO-Teufel

RE: Minolta MC-Rokkor 24 mm 1:2,8

#14 von Phillip , 06.05.2015 23:06

So ganz kann ich deine Erfahrungen nicht teilen.
Meine drei MD 2/50er kommen vom Fokusgefühl sicher nicht an MCs ran und bei den Canons haben alle meine nFD Objektive (2.8/35, 1.8/50, 1.4/50, 2.8/135 und 4/300 L) einen sehr leichtgängigen Fokusring und ich würde das Fokusgefühl über den MDs einordnen.

Grüße,
Phillip


fotos auf flickr | mein blog


 
Phillip
Beiträge: 1.003
Registriert am: 17.01.2006


RE: Minolta MC-Rokkor 24 mm 1:2,8

#15 von APO-Teufel ( gelöscht ) , 06.05.2015 23:17

ZITAT(Phillip @ 2015-05-06, 22:06) So ganz kann ich deine Erfahrungen nicht teilen.
Meine drei MD 2/50er kommen vom Fokusgefühl sicher nicht an MCs ran [...][/quote]
Das glaube ich Dir gerne, bei meinen (bereits benutzten) Exemplaren war das anfänglich auch so.
Falls Du aber komplett liest: ich habe nicht ausnahmslos generalisierend, sondern von teilweise und etwas in Verbindung mit einer Neufettung mit Lithiumseife geschrieben ... (auch Minolta hat an hochwertigen, nicht aus den Getriebegängen driftenden und/oder nicht verharzenden Fetten gespart, zudem wurden die MD-I-III mindestens in 7 mechanisch und natürlich auch optisch verschiedenen Variationen gefertigt)

PS, von unterschiedlich gebauten MD-III 2/50 habe ich ein paar Fotos übrig,
die 2 von mindestens 4 bekannten, mechanisch unterschiedliche Ausführungen zeigen:
[attachment=15053:2x_50_2...__1200__.jpg]

Während das Exemplar rechts über einen Kunststoff-Kunststoff-Schneckengang verfügt (leider kein Bild vorhanden),
besteht das Getriebe beim anderen (lt. Seriennummer älteren) aus Aluminium-Kunststoff (äußerer-innerer Mantel):
[attachment=15054:50_2.0_M...__1200__.jpg]

Beide waren innerlich verdreckt und schwergängig, nach dem Reinigen und Schmieren mit nun wirklich hochwertigem Fett ist das "Fokussiergefühl" adäquat, sprich dauerhaft leichtgängig und gleichmäßig ... (nach dem passenden Schmiermittel und dessen Viskosität muss man jedoch suchen, denn die Getriebegänge haben unterschiedliche geometrische Formen, Spiel und Fassungsvermögen)

Angefügte Bilder:
Aufgrund eingeschränkter Benutzerrechte werden nur die Namen der Dateianhänge angezeigt Jetzt anmelden!
 f40t72045p346298n1.jpg   f40t72045p346298n2.jpg 

APO-Teufel

   

Drei 25mm-Optionen für Olympus OM-D im Vergleich
Ein kleiner 135m Vergleichstest

  • Ähnliche Themen
    Antworten
    Zugriffe
    Letzter Beitrag
| 2002- © so-fo.de | minolta-forum.de |
Xobor Einfach ein eigenes Forum erstellen
Datenschutz