RE: Messwertspeicher bei der Minolta XE?

#1 von kieloben , 14.02.2013 22:27

Folgendes habe ich bei APHOG gelesen:

"Die XE hat als verstecktes Feature auch eine Messweertspeichertaste, die offiziell nicht erwähnt wird: Einfach den Auslöser etwas herunter drücken und gedrückt halten, dann Motivausschnitt wählen und abdrücken. Man muss, um diesen Druckpunkt zu finden, etwas üben, aber irgendwann sitzt das."

Kann das jemand bestätigen?


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RE: Messwertspeicher bei der Minolta XE?

#2 von mick , 15.02.2013 09:51

Ich habe gerne und viel mit der XE-1 fotografiert.
Ein solches Verhalten ist mir bisher nicht aufgefallen, werde das aber gerne heute Nachmittag mal überprüfen.

Ich kann mir jedoch kaum vorstellen, dass die Funktion "versteckt" verbaut wäre; beim Vorhandensein hätte man das doch sicherlich beworben.

Viele Grüße
Mick


 
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RE: Messwertspeicher bei der Minolta XE?

#3 von sven_hiller , 15.02.2013 12:10

Ich habe das heute morgen kurz vor dem Aufbruch mal versucht. Auf den ersten Blick Fehlanzeige.
Ein Blick in den Scheibel (Minolta Buch II) zeigt jedoch auf Seite 52 einen Absatz zum Thema "Druckpunkt nehmen". Es wird hier empfohlen, dies nicht zu tun, da eine Ausschnittkorrektur mit halb gedrücktem Auslöser zu einer Fehlbelichtung führen kann.
Auf jeden Fall scheint aber der Zeiger des Meßwerkes diesen Umstand nicht zu registrieren. Der bewegt sich unbeeindruckt von der Stellung des Auslösers immer fröhlich kongruent zum Lichteinfall.

Gruß Sven


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RE: Messwertspeicher bei der Minolta XE?

#4 von mick , 15.02.2013 21:14

Ich habe es inzwischen selbst probiert und kann die Aussagen von Sven Hiller nur bestätigen:
Es ist - zumindest am Zeiger - nicht festzustellen, dass ein Messwert bei irgendeiner bestimmten Drucktiefe gespeichert wird.

Möglicherweise werden tatsächlich bei "irgendeinem" Druckpunkt die Messergebnisse nicht mehr an die nachgelagerte Elektronik weiter gegeben.
Um das festzustellen, könnte ein Blick in die Schaltungsunterlagen helfen.

Auf jeden Fall wäre die Messwertspeicherung nicht reproduzierbar. Um ein verstecktes Feature scheint es sich also nicht zu handeln.

Viele Grüße
Mick


 
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RE: Messwertspeicher bei der Minolta XE?

#5 von kieloben , 15.02.2013 21:44

Dass die Nadel sich nicht mehr bewegt, hätte ich auch nicht erwartet.
Im XE Service Manual steht aus Seite 8 die Aufrisszeichnung "Release of Shutter".
Da gibt es eine SW 2 Switch Contact.
Wenn ich die Zeichnung rechts daneben richtig interpretiere wird nach 1,18 (mm?) die Off Position of the SW2 erreicht.
Weiter hinten steht bei SW2 Memory Switch und daneben: before release ON During Exposure OFF After Exposure ON
Dann noch ein bischen weiter steht: The memory switches (S2 and S2', when turned on, will charge the memory condenser (C1) with the output of the addition circuit. When the shutter is released...When S2' is turned off, C1 willl be separated from the addition circuit and memorize


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RE: Messwertspeicher bei der Minolta XE?

#6 von opelgt , 15.02.2013 23:00

Wenn ich das Service-Manual richtig interpretiere, müsste das folgendermaßen ablaufen:

Der Kondensator (memory condenser C1) wird entsprechend der Meßdaten über die geschlossenen Schalter
(memory switches S2 und S´2) aufgeladen.
Damit der Wert nicht durch den aufschwingenden Spiegel oder die Blende des Objektivs beinflusst werden kann, wird der Schalter S´2
0,3mm vor der Auslöseposition geöffnet. Nun kann der Ladezustand des Kondensators C1 sich nicht mehr verändern --> der
Wert wird gespeichert (ohne das dies einen Einfluss auf die Verschlußzeitenanzeige nimmt).

Auch wenn es offensichtlich nicht als "echte" Meßwertspeicherung konstruiert wurde, scheint es nicht unmöglich einen Wert zu speichern.
Ob das verlässlich oder praktikabel ist, kann ich mir aber nicht vorstellen.

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RE: Messwertspeicher bei der Minolta XE?

#7 von matthiaspaul , 16.02.2013 00:49

ZITAT(opelgt @ 2013-02-15, 23:00) Auch wenn es offensichtlich nicht als "echte" Meßwertspeicherung konstruiert wurde, scheint es nicht unmöglich einen Wert zu speichern.
Ob das verlässlich oder praktikabel ist, kann ich mir aber nicht vorstellen. [/quote]
Hm, das Prinzip der Meßwertspeicherung wird hier jedenfalls realisiert.

Ich sehe allerdings trotzdem ein potentielles Problem:

Die Kamera arbeitet noch mit einem Analogrechner und die Eingangsgröße für die Berechnung der Verschlußzeit wird über die Ladung (und damit die Spannung) eines Kondensators bestimmt. Ein Kondensator ist aber nie ideal, sondern hat einen inneren Leckstrom, kann also nur eine begrenzte Zeit seine Ladung halten. Außerdem wird der Kondensator auch durch den daran angeschlossenen "Analogrechner" leicht belastet und damit entladen. Je nach Qualität und Auslegung der Schaltung kann der Kondensator also mehr oder weniger lange seine Ladung halten. Der Meßwertspeicher funktioniert also nur einen Moment lang, aber u.U. sind ein paar Sekunden drin.

Würde man den Schaltplan der XE kennen, könnte man u.U. mehr dazu sagen.

Viele Grüße,

Matthias


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RE: Messwertspeicher bei der Minolta XE?

#8 von opelgt , 16.02.2013 00:57

ZITAT(matthiaspaul @ 2013-02-16, 0:49) Würde man den Schaltplan der XE kennen, könnte man u.U. mehr dazu sagen.[/quote]

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RE: Messwertspeicher bei der Minolta XE?

#9 von Ando , 16.02.2013 09:40

Interessant, jedenfalls muesste man gleich feststellen koennen, ob die Kamera Messwerte speichert auch wenn das im Sucher nicht angezeigt wird (durch Fixieren der Messnadel auf den gemessenen Wert): In Modus A Blende so einstellen, dass Verschlusszeit 1/4 sec oder laenger, Ausloeser auf vermuteter "Speicherposition" gedrueckt halten, Kamera auf deutlich hellere Motivstelle (zB Himmel) richten und ausloesen. Wenn der Verschluss jetzt mit hoerbar langsamer Verschlusszeit ausloest, dann hat das mit der Messwertspeicherung geklappt.

Bei der "Zeitgenossin" Nikon EL2 gibt es einen Messwertspeicherknopf, wobei die Speicherung eines Messwerts in Modus A im Sucher uebrigens nicht angezeigt wird (ebenso Messwertnadel wie bei der XE-1).


 
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RE: Messwertspeicher bei der Minolta XE?

#10 von Minomanu , 16.02.2013 09:58

Hmm, ich würde folgendes testen (unabhängig von Nadelanzeige):

In dunklem Raum ein Motiv anmessen, welches eine Verschlusszeit von deutlich über 1/30s ergibt, dann diesen Messwert "speichern" und ins Helle gehen und auslösen.

Am Verschlussgeräusch (lange Zeiten) lässt sich dann erkennen, ob die Messwertspeicherung funktioniert hat.

Gruß
Herbert

Edit: Oops, da war jemand schneller :-)


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RE: Messwertspeicher bei der Minolta XE?

#11 von mick , 16.02.2013 10:48

Ah - siehe da. Das, was opelgt anhand des Servicemanuals beschreibt, ist das, wie ich es mir prinzipiell vorgestellt habe.

Die Pufferung dient hier offensichtlich nicht als "echter" Messwertspeicher, sondern nur dazu, den zuletzt gemessenen Wert für den Vorgang des Duchdrückens des Auslösers zu fixieren. Hält man den Auslöser mehr oder weniger zufällig auf der richtigen Position fest, dann passiert genau das, was Matthias beschrieben hat.

Klar - es wäre durchaus interessant, auf die beschriebene Art und Weise mal damit herumzuspielen, um die Effekte nachzuvollziehen.

Viele Grüße
Mick


 
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RE: Messwertspeicher bei der Minolta XE?

#12 von opelgt , 16.02.2013 10:49

Man könnte auf den Battery Check verzichten und den Schalter des Batterieprüfhebels in Reihe zu dem Kondensator C1 schalten...

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RE: Messwertspeicher bei der Minolta XE?

#13 von kieloben , 16.02.2013 11:36

Ich glaube, da benötigt man einige Versuche um das hinzubekommen.
Habe folgendes Versucht:
Hand vor das Objektiv, Auslöser drücken, Objektiv ins "Helle" nach draussen richten, auslösen.
Bei den 4 Versuchen habe ich glaube ich nicht die richtige Position erwischt, aber 4 mal fälschlicherweise ausgelöst. Gut, dass kein Film drin war.

Dafür habe ich mal wieder festgestellt: Auslöser und Filmtransport der XE-1 sind einfach traumhaft!


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