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Hallo!

Ich stöbere seit Tagen durch die Welten des Forums, habe aber nur wenig bis kaum etwas (Verständliches) zu meinen Fragen gefunden. Ich würde mich also freuen, auch wenn die Fragen noch so doof sein sollten, wenn mir jemand hilft.

Ich erwarb gestern nun endlich meine erste analoge Spiegelreflex, die Minolta X-700. Batterien rein, Film rein, los ging's - bis dahin alles kein Problem. Es taten sich allerdings immer mehr Fragen auf:

- Ich weiß mittlerweile, WIE man Lichtdichtungen/Spiegeldämpfer wechselt. Aber woher weiß ich überhaupt (ohne den Film entwickeln zu lassen), OB Lichtdichtung bzw. Spiegeldämpfer hin sind?
- Kann ich das Objektiv wechseln, während ich einen Film befülle? Ich las zwar, dass das meist geht, aber ich will ungern erstmal ausprobieren und dann merken, dass kein Foto etwas geworden ist.
- Die X-700 hat ja eine Programmautomatik, mit der ich bis dato ausprobiert habe. Inwieweit kann man einschätzen, wie das letztendliche Resultat dann wirklich ist? Man sieht im Sucher mit dem Minolta 35-70mm 3.5 MD eben diesen kleinen Fokusring (?), alles drumrum scheint verschwommen. Ist das auf dem Foto dann auch so oder unterscheiden sich Vorher-Nachher schon ziemlich?
- Wenn auf dem Film ISO 200 draufsteht - darf es dann auch nur mit ISO200 belichtet werden? In der Voll-Programmautomatik kann man das ja eigentlich nicht steuern.
- Kleine Praxisfrage an die Österreicher: wo lasst ihr eure Filme entwickeln? Ich will sie erst einmal nur in Großlabore geben, bis ich mich damit eingefuchst habe. Wo ists am besten?
- Letzte Frage: ich las von Adapterringen. Das 35-70 hat einen Durchmesser von 55mm - ein anderes, welches sich noch auf dem Weg zu mir befindet, 49mm. Brauche ich da einen Adapterring oder ist das nicht notwendig?


Vielen, vielen Dank. Der Analog-Dschungel ist wirklich heftig für Anfänger.

ZITAt (januarkind3004 @ 2012-01-19, 10:27) Ich erwarb gestern nun endlich meine erste analoge Spiegelreflex, die Minolta X-700.[/quote]Schönes Werkzeug

ZITATEs taten sich allerdings immer mehr Fragen auf:[/quote]Na, dann wollen wir mal

ZITATAber woher weiß ich überhaupt (ohne den Film entwickeln zu lassen), OB Lichtdichtung bzw. Spiegeldämpfer hin sind?[/quote]Wenn Du mit dem Finger drauffasst und meinst, klebenzubleiben. Wenn sie nicht mehr elastisch sind.

ZITATKann ich das Objektiv wechseln, während ich einen Film befülle?[/quote]Ja, wenn Du den Film wechselst ist ja nur der Anfang im Licht, das macht nicht. Und wenn die Kamera mit Film geladen ist sorgt der Verschluß für eine lichtdichten Abschluß nach vorne.

ZITATDie X-700 hat ja eine Programmautomatik, mit der ich bis dato ausprobiert habe. Inwieweit kann man einschätzen, wie das letztendliche Resultat dann wirklich ist? Man sieht im Sucher mit dem Minolta 35-70mm 3.5 MD eben diesen kleinen Fokusring (?), alles drumrum scheint verschwommen. Ist das auf dem Foto dann auch so oder unterscheiden sich Vorher-Nachher schon ziemlich?[/quote]Die Programmautomatik sorg für eine korrekte belichtung. Wenn Du im Sucher alles verschwommen sieht, dann ist nicht richtig scharfgestellt. Dreh mal an einem der Ringe vorne am Objektiv, dort wo Du das Unendlich-Zeichen sehen kanst, irgendwann wirds dann im Sucher scharf.

ZITATWenn auf dem Film ISO 200 draufsteht - darf es dann auch nur mit ISO200 belichtet werden? In der Voll-Programmautomatik kann man das ja eigentlich nicht steuern.[/quote]Dies ist keine Digitalkamera, welche die Empfindlichkeit selbst verändern kann, Du musst die Einstellung genauso vornehmen.

ZITATLetzte Frage: ich las von Adapterringen. Das 35-70 hat einen Durchmesser von 55mm - ein anderes, welches sich noch auf dem Weg zu mir befindet, 49mm. Brauche ich da einen Adapterring oder ist das nicht notwendig?[/quote]Diese Adapterringe sind nur erforderlich, wenn Du vorne auf dem Objektiv einen Filter verwenden willst. So würde ein 55er Filter an ein 49er Objektiv passen.

Danke, danke, danke. Dann scheinen meine Lichtdichtungen auf jeden Fall nicht mehr so gut zu sein. Eine Frage hätte ich dazu aber noch:

ZITATWenn auf dem Film ISO 200 draufsteht - darf es dann auch nur mit ISO200 belichtet werden? In der Voll-Programmautomatik kann man das ja eigentlich nicht steuern. Dies ist keine Digitalkamera, welche die Empfindlichkeit selbst verändern kann, Du musst die Einstellung genauso vornehmen.[/quote]

Wenn ich den Modus auf P stelle, macht die Kamera ja alles - bis auf den Fokus - selbst. Also stellt sie ja auch die ISO-Zahl selbst ein?

QUOTE (januarkind3004 @ 2012-01-19, 10:58) Wenn ich den Modus auf P stelle, macht die Kamera ja alles - bis auf den Fokus - selbst. Also stellt sie ja auch die ISO-Zahl selbst ein?[/quote]
kurz: Nein!

Ciao oli

ZITAt (derScheuch @ 2012-01-19, 11:19) ZITAt (januarkind3004 @ 2012-01-19, 10:58) Wenn ich den Modus auf P stelle, macht die Kamera ja alles - bis auf den Fokus - selbst. Also stellt sie ja auch die ISO-Zahl selbst ein?[/quote]
kurz: Nein!

Ciao oli
[/quote]

Nun verstehe ich gar nichts mehr.
Wenn ich die ISO-Zahl einstellen müsste, könnte ich an der X-700 ja das Programm P gar nicht nutzen, weil ich das Rädchen ja sonst auf der ISO-Zahl haben müsste?

QUOTE (januarkind3004 @ 2012-01-19, 11:23) QUOTE (derScheuch @ 2012-01-19, 11:19) QUOTE (januarkind3004 @ 2012-01-19, 10:58) Wenn ich den Modus auf P stelle, macht die Kamera ja alles - bis auf den Fokus - selbst. Also stellt sie ja auch die ISO-Zahl selbst ein?[/quote]
kurz: Nein!

Ciao oli
[/quote]

Nun verstehe ich gar nichts mehr.
Wenn ich die ISO-Zahl einstellen müsste, könnte ich an der X-700 ja das Programm P gar nicht nutzen, weil ich das Rädchen ja sonst auf der ISO-Zahl haben müsste?
[/quote]
Das ISO Rädchen ist links. Das rechts ist die Anwahl der Verschlusszeit
http://www.cameramanuals.org/minolta_pdf/minolta_x-700.pdf

Ciao Oli

Herrje, nun stand ich aber wirklich auf der Leitung. Dort stelle ich also einfach das ein, was auf dem Film steht?

Vielen Dank.

Hallo

Wahr bei der Kamera keine Bedienungsanleitung dabei? Wen nicht kauf dir eine bei ebay, manchmal findet man auch noch eine bei einem Fotofachgeschäft.
Noch besser währe das Buch X700 von Gunter Lothert , das hat mir auch geholfen als ich meine X700 vor 25 Jahren kaufte, später folgten noch eine X300
als 2.Gehäuse und eine XD7.

mfg Thomas

Doch, ich besitze schon eine Bedienungsanleitung - ich fands nur viel spannender, erstmal nachzulesen, wie man den Film ordentlich einlegt etc. und habe mir die Kamera dann scheinbar selbst (falsch) erklärt. Aber ich werde mir die nun erstmal von vorn bis hinten komplett durchlesen.

Wenn Sie hier auf Links zu eBay klicken und einen Kauf tätigen, kann dies dazu führen, dass diese Website eine Provision erhält.

Es gibt auch viele Einführungen in die analoge Fotografie online. Oder in der Stadtbibliothek mal stöbern. Im Modus "P" steuert die X-700 nur Verschlusszeit und Blende, von vollautomatischen Modi bei digitalen Kameras ist das ein Stück entfernt (iA=Eselmodus...). Ich würde empfehlen, erstmal A zu nutzen, das ist am lehrreichsten.

Sehr gute Lichtdichtungen gibt es bei "interslice" auf ebay. Sehr gute Anleitungen und gleiche Qualität wie bei Kameradoktor (den gleich noch einer empfiehlt...), aber günstiger.

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ZITAt (roseblood11 @ 2012-01-19, 18:13) Sehr gute Lichtdichtungen gibt es bei "interslice" auf ebay. Sehr gute Anleitungen und gleiche Qualität wie bei Kameradoktor (den gleich noch einer empfiehlt...), aber günstiger.[/quote]


Werd mal aufpassen, was sich da so auftut - momentan hat "interslice" gar keine Auktionen auf ebay. Zur Not muss dann eben doch der Kameradoktor her

Kleine Frage noch, so aus der Erfahrung:

Ich kenne das zumindest aus der Digitalfotografie, dass man schon oft noch einmal nachguckt, welche Einstellungen man bei dem oder jenem Bild gewählt hat (Verschlusszeit etc.) - ist ja bei den digitalen Fotos kein Problem. Wie löst ihr das im analogen Bereich? Schreibt ihr mit? Oder ist das niemandem wichtig?

Danke euch allen!

ZITAt (januarkind3004 @ 2012-01-19, 18:53) Wie löst ihr das im analogen Bereich? Schreibt ihr mit? Oder ist das niemandem wichtig?[/quote]
Ich habe mal eine Zeitlang mitprotokolliert, ich hatte damals sogar extra die entsprechende Chipkarte zur 7000i.
Ich war aber mehr mit dem Erstellen der Protokolle beschäftigt als dass ich aus den Auswertungen irgendwelche Schlüsse gezogen habe.
Wenn Du wirklich einmal etwas ausprobieren willst besorg Dir einen preiswerten Diafilm und mach Belichtungsreihen (Blende oder Zeit bei mehreren gleichen Aufnahmen variieren).
1. Bild mit der richtigen Belichtung, 2.Bild eine Stufe überbelichtet, 3.Bild zwei Stufen überlichtet und dann das 4. und 5.Bild entsprechend unterbelichtet.
Oder Du probierst einmal aus, einzelne Details gezielt auszumessen und dann exakt darauf zu belichten.

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ZITAt (roseblood11 @ 2012-01-19, 18:13) Sehr gute Lichtdichtungen gibt es bei "interslice" auf ebay. Sehr gute Anleitungen und gleiche Qualität wie bei Kameradoktor (den gleich noch einer empfiehlt...), aber günstiger.[/quote]

Also ich kaufe die immer beim Kameradoktor Alleine die Mailkorrespondenz und die aufgemalte Anleitung ist das Geld wert. Echte Handarbeit

Hallo Januarkind3004,

also ich nutze das Minolta MF-Systen nun ca. 25 Jahre und habe bisher noch keine Progammautomatik benötigt.

Ich arbeite fast ausschließlich mit Zeitautomatik, d.h. Du stellt die Blende ein und siehst dann im Sucher die zu dieser Blende automatisch bestimmte Verschlusszeit. Bei der X700 sind beide Werte im Sucher zu sehen, das ist sehr von Vorteil. Beim Verstellen der Blende, siehst Du sofort wie sich die Verschlusszeit automatisch anpasst.

Mit fortschreitenden Praxis bekommt man ein Gefühl für die angestrebten Blende/Zeit Kombinationen. Es gilt immer wieder:

Kleine Blendenzahl/kurze Verschlusszeit => kleine Schärfentiefe und Bewegungseinfrierung oder große Blendenzahl/lange Verschlusszeit => große Schärfentiefe, längere Zeiten und damit Gefahr von Bewegungsunschärfen.

Das geht schnell in Fleisch und Blut über. Dann benötigt man die nachträglichen Daten gar nicht mehr, bzw. sieht es den Fotos (in bestimmten Grenzen) an, wie sie belichtet wurden.

Arbeitet man in Programmautomatik, wird man von dieser Praxis entwöhnt. Ich sage immer: Nur so viel Automatik, wie für den Einsatzfall erforderlich, ist sinnvoll. Die Programmautomatik ist aus meiner Sicht eher überflüssig.


Hier noch ein ganz grundlegender optischer Zusammenhang, der gern in Vergessenheit gerät:

Die Schärfentiefe ist bei gleicher Blendenzahl nicht von der Brennweite, sondern praktisch nur vom Abbildungsmaßstab abhängig.

Weitwinkel haben bei gleichem Abbildungsmaßstab und gleicher Blendeneinstellung praktisch dieselbe Schärfentiefe wie Teleobjektive.

Das siehst Du, wenn Du auf die Entferungsskala eines Weitwinkel schaust. Dort dehnen sich die Markierungen in Richtung der kurzen Entferungen (größerer Abbildungsmaßstab) sehr stark auf. In Richtung Unendlich rücken sie sehr stark zusammen.

In direktem Zusammenhang hierzu steht auch die Verwacklungsgefahr. Auch die ist nicht von der Brennweite, sondern vom Abbildungsmaßstab abhängig. Nimm mal ein 35mm Weitwinkel am Balgengerät im Makrobereich. => großer Abblildungsmaßstab (wie beim Tele) => große Verwacklungsgefahr, daher Stativ notwendig.

Gruß
Herbert

Der Satz muss noch weitergehen:

ZITAt (Minomanu @ 2012-01-20, 9:46) Weitwinkel haben bei gleichem Abbildungsmaßstab und gleicher Blendeneinstellung praktisch dieselbe Schärfentiefe wie Teleobjektive[/quote]

, aber das Model guckt blöde, wenn die Linse an die Nase drückt.

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Nicht nur zum lernen würde ich übrigens zwei andere Kameras der X-700 vorziehen:

- Die X-500, die ist sehr ähnlich, es fehlt nur der P-Modus. Dafür hat sie im M-Modus eine echte Nachführmessung, d.h., man kann die Blende, die tatsächlich eingestellte Verschlusszeit und die von der Kamera gemessene Verschlusszeit sehen. So ist es einfacher, bewusst von der gemessenen Zeit abzuweichen, da man auf einen Blick sieht, wie groß die Abweichung ist (ein Wert blinkt, einr leuchtet permanent). Außerdem kann die X-700 nur bei 1/60 Sek blitzen, die X-500 auch bei längeren Zeiten.
-Die XD-7. Die ist insgesamt viel wertiger. Sie hat keinen echten P-Modus, sondern auf den ersten Blick "nur" M, A und S. Im M-Modus hat man Nachführmessung, aber nicht so intuitiv gelöst, wie in der X-500. In beiden halbautomatischen Modi gibt es eine sehr schlaue Override-Funktion: Reicht zB im Modus S (Blendenautomatik, dh. Zeit wird eingestellt, Blende automatisch bestimmt) bei der eingestellten Verschlusszeit der Blendebereich nicht aus, weil es selbst für zB Blende 16 zu hell ist, geht die Kamera auf Blende 16 und wählt dann eine kürzere als die eingestellte Zeit. Also quasi auch eine Vollautomatik, aber berechenbarer und durch Vorwahl eines Wertes gezielter steuerbar, als ein üblicher P-Modus. Es ist noch etwas trickreicher, denn man kann bei diesem Beispiel nicht nur die Zeit vorwählen, sondern auch den genutzten Blendenbereich begrenzen, indem man zB Blende 8 einstellt, dann wird schon bei erreichen dieser Grenze die Verschlusszeit verändert.

Falls mal ein zweites Gehäuse gesucht wird, würde ich deswegen als Ergänzung die XD-7 empfehlen.