RE: Minolta Dynax 9-Review von Carl Garrard

#1 von matthiaspaul , 20.03.2011 22:33

Carl Garrard (Alphamountworld) hat ein Review der Minolta Dynax 9 online gestellt. Auch wenn der Bericht nicht wirklich in die Tiefe geht (und ein paar sachliche Fehler enthält), ist er einfach schön zu lesen:

http://photographic-central.blogspot.com/2...a-maxxum-9.html

Was die Fehler angeht, möchte ich hier kurz darauf eingehen:
ZITATNowadays film scanners are cheap, so you have two archival methods vs. only one on digital[/quote]
Zumindest die guten Filmscanner sind eher wieder deutlich teurer geworden.
ZITATExposure compensation is the right of the finder with a -3 to +3 scale in 1/3 increments (it shows 1/2 stop increments as well).[/quote]
Nun, vermutlich hat er die Kamera noch nicht wirklich lange, so daß er noch nicht herausgefunden hat, daß man die Kamera durch Hochziehen und Drehen des Knopfs auch auf 1/2 EV-Schrittweite umstellen kann. Den angesprochenen Regelumfang von +/-3,0 EV gibt es - zumindest über den Drehknopf - nur in 1/2 EV-Schrittweite. In 1/3 EV-Schrittweite kommt man nur auf +/-2,0 EV. Alternativ dazu kann man aber auch eines der Einstellräder auf Belichtungskorrektur umkonfigurieren und dann dort bis zu +/-3,0 EV auch in 1/3 EV-Schritten einstellen.
ZITATWhen you change your battery you'll need to reset your adjustments, however.[/quote]
Das stimmt so nicht, die Einstellungen der Custom-Funktionen bleiben auch über einen Batteriewechsel hinweg erhalten.
ZITATThe battery life equates to about 400-800 exposures (that's a lot of film) depending on how much on board flash you use, and the ambient temperature outside.[/quote]
Mit einem Kamerabatteriesatz bestehend aus zwei CR-123A-Zellen kann man laut Minolta-Teststandard (teilweise mit Autofokus und Blitz) typischerweise bis zu 30 Filme mit je 36 Bildern belichten, mit vier Mignon-Zellen im VC-9 kommt man auf bis zu 45 solcher Filme. Erwähnenswert ist in diesem Zusammenhang auch, daß der Griff VC-9 nicht nur eine Energiequelle aufnehmen kann, sondern bis zu zwei, und daß die kameraeigenen Batterien aufgrund der genialen "schornsteinlosen" Konstruktion des VC-9 dafür nicht entfernt werden müssen, so daß man maximal drei unabhängige Batteriesätze gleichzeitig bestückt haben und jederzeit zwischen diesen umschalten kann. Überhaupt die Tatsache, daß man auch Mignon-Zellen bestücken kann, ist in der heutige Zeit unbedingt erwähnenswert.

Ich selbst komme je nach Nutzungsprofil mit den kameraeigenen CR-123A-Batterien auf etwa 20 bis 35 36er-Filme bei Verwendung von Stangen-AF-Objektiven und nur sehr sporadischer Blitznutzung, mit SSM-Objektiven deutlich weniger, vielleicht noch 15 bis 20 Filme.
ZITATWhat the Minolta Maxxum 9 lacks in overall features it makes up in spades with how well it performs.[/quote]
Zwar läßt die Dynax 9 einige Funktionen gegenüber der Dynax 7 vermissen und sicherlich auch die eine oder andere Konfigurationsmöglichkeit gegenüber Kameras wie der F5 oder F6, aber ich finde nicht, daß die Ausstattung der Kamera in irgendeiner Weise spartanisch ist, wie Carl Garrards Bericht einem Glauben machen kann - im Gegenteil, die Kamera bietet eigentlich eine nahezu erschöpfende Funktionspalette, die sich oft detailliert nach den eigenen Wünschen konfigurieren läßt - es sind eher die Sucheranzeigen, die vergleichsweise spartanisch sind (aber alle wichtigen Informationen beinhalten). Viele Funktionen sind einfach nur nicht "aufdringlich" (im Sinne von: nachschlagbar) in irgendwelchen Menüs zu finden, sondern ergeben sich quasi nebenbei ganz einfach intuitiv aus der Bedienung der Kamera, so daß sie auf den ersten Blick vielleicht übersehen werden können. Als Beispiel mag die Umschaltung zwischen der 1/3- und 1/2-EV-Schrittweite oben dienen, aber es ließen sich unzählige andere Beispiele finden: Die ADJ-Taste hat z.B. in Abhängigkeit von der Stellung der Stellknöpfe und anderer Randbedingungen diverse Sonderfunktionen, die nur jeweils in ebendieser Situation sinnvoll einzustellen sind. So ergibt sich oft schon fast von selbst, daß man, wenn in einer bestimmten Aufnahmesituation der Wunsch aufkommt, einen Funktionsparameter zu verstellen, die ADJ-Taste gerade "zufällig" genau die gewünschte Belegung hat, egal, ob es um die Einstellung der Schrittweite und Sequenzlänge bei Belichtungsreihen geht (unabhängig voneinander einstellbar für Dauerlicht- und Blitzaufnahmen, je nachdem, ob man gerade eine Dauerlicht- oder Blitzlichtaufnahme macht), ob es um die Umschaltung des Selbstauslöservorlaufs mit Spiegelvorauslösung geht oder um die Geschwindigkeit, mit der der Filmtransport vonstatten gehen soll. Genauso intuitiv sind Funktionen wie die "ad-hoc"-Umschaltung der Rückspulgeschwindigkeit (genaues Wunschverhalten voreinstellbar über diverse Custom-Funktionen, Schnellumschaltung über einfachen Druck auf REWIND während der Rückspulung) oder die Unterbrechung der Rückspulung (durch Ausschalten der Kamera am Hauptschalter - keineswegs selbstverständlich, daß das so problemlos geht) untergebracht. Gerade diese intuitive Bedienung ist das, was den besonderen Reiz dieser Kamera ausmacht und was dieses hochflexibel konfigurierbare Werkzeug so völlig unbeschwert und damit scheinbar "simpel" bedienbar macht - bis auf ganz wenige Spezialfunktionen, die man sich einmal anlesen muß, weiß man eigentlich sofort, wie die Bedienung vonstatten geht.

Viele Grüße,

Matthias


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