Forum Übersicht - Fotoreise - Was erwartet ihr?

Ich bin gerade von einer Fotorundreise aus Südamerika zurückgekommen. Diese Reise lief unter der Leitung von zwei Fotografen. Wie sich bei der Reise rausstellte, war es die erste Reise der fotografischen Reiseleitung in dieses Land. Durch den persönlichen Einsatz der lokalen Reiseführers (von einem größeren dt. Reisespezialist für diese Länder) konnte die Reise ich die Reise noch entsprechend positiv sehen. Durch diese Situation kam bei uns Teilnehmern die Diskussion bzgl. der Erwartung an eine solche Reise auf.

Ich führe hier die Erwartungen auf:

- Land erleben
- an spannenden fotografischen Stellen zur richtigen Zeit sein
- Bildgestaltung
- Tips zur Kamerabetätigung unter bestimmten Situationen
- Bildbesprechung
- Zeit an Orten haben zum Fotografieren und nicht alle Sehenswürdigkeiten abhacken
- Tips zur Bildbearbeitung
- Gestaltung der Reise, daß man zur blauen Stunde fotografiert

Für mich sind verschiedene Punkte hier Themen für Workshops oder Fotoreise an einem Ort und nicht einer Fotorundreise.

Mich würde interessieren, was Ihr erwartet, wenn Ihr teilnehmt an eine Fotoreise bzw. Fotorundreise. Außerdem würde ich es interessant finden, was Ihr für Informationen in der Vorbereitung einer solchen Reise erwartet.

Bin schon auf Eure Antworten gespannt.

Marc-Michael

Kurz nach dem einjährigen Jubiläum dieser Frage, die ich gerade zum ersten Mal gesehen habe, möchte ich meine Vorstellungen äußern. Ich greife dabei auf die von Dir genannten Punke zurück.


- Land erleben
- an spannenden fotografischen Stellen zur richtigen Zeit sein das bedeutet für mich auch die richtige Uhrzeit, z.B. Sonnenuntergang oder blaue Stunde
- Tips zur Kamerabetätigung unter bestimmten Situationen konkret am Aufnahmeort
- Bildbesprechung hier natürlich auch Hinweise zur Bildgestaltung und Kamerabetätigung
- Zeit an Orten haben zum Fotografieren (ganz wichtig, deswegen meide ich Gruppenreisen) und nicht alle Sehenswürdigkeiten abhacken, am Aufnahmeort dann auch Hinweise zur Bildgestaltung
- Bei Bedarf schon vorbereitende Informationen zu möglichen Aufnahmetechniken am nächsten Ziel

- Tips zur Bildbearbeitung allenfalls am Rande, wen z.B. der Abend zu lang ist. Die Nachbearbeitung kann zu Hause erfolgen, die Zeit sollte man unterwegs besser nutzen, um etwas vom Land mitzukriegen.


Mich würde auch sehr interessieren, was Ihr für Erfahrungen mit Fotoreisen gemacht habt (ich habe bisher noch en keiner teilgenommen), was war gut, was war nicht gut, was sollte unbedingt dabei sein.


Edit: Eine Fotoreise, bei der der fotografische Leiter noch nie vor Ort war, halte ich für wenig geeignet, denn dann kann der Fotograf nur allgemeine Fototips geben. Das mag für manche Teilnehmer reichen, aber wer schon etwas Erfahrung hat, kann darauf eher verzichten.

Eine Fotoreise sollte eine Fotoreise sein und keine Fotoreise.

Ich habe so eine Fotoreise noch nie gemacht, aber meine Vorstellungen/Erwartungen wären in etwa diese:Wissen, was es an interessanten Foto-Spots gibt, aber nicht bloß die üblichen, die auch in Reiseführern drin stehen, sondern auch mal "abseitige" Fotopunkte kennenlernen, besondere Fotopunkte, anspruchsvolle Fotopunkte etc.Zeitlich/räumlich sollte die Reise so geplant sein, daß man zur passenden zeit am passenden Ort ist, so daß z.B. die Lichtstimmung o.ä. paßt. Falls am Tag mehrere Fotopunkte angefahren werden, sollten die zeitlich so gelegt sein, daß es nicht zu "Reisestreß" oder gar Hektik dazwischen kommt und daß man für den nächsten Fotostopp eventuell nur noch 10 Minuten übrig hat.Am Abend davor würde ich erwarten, daß der Fotoreiseleiter uns kurz darauf einstimmen würde, was wir morgen sehen/fotografieren, wo die Herausforderungen liegen, auf was man ggf. achten sollte etc.des weiteren sollte man auch am Abend eine grobe Besprechung des vergangenen Tages machen, eventuell Bilder zeigen/diskutieren. Eventuell sollten hier auch Bildbearbeitungstipps (eher allgemeiner Art, nicht bloß PS-zentriert) gegeben werden.Die Infrastruktur (Hotels, Strom etc.) sollte so gewählt sein, daß ich z.B. auch die Möglichkeit habe, Akkus, Laptops, ... zu laden und meine Fotos zu sichern.Sollte der Anbieter eventuell von einem namhaften Kamerahersteller unterstützt werden, wäre es schön, wenn man vielleicht vorab spezielle Objektive ausleihen könnte.Weit vor der Reise sollten neben den üblichen Reiseinfos auch spezielle Fotoinfos kommen, z.B. "... an dem XYZ Wasserfall ist es immer sehr feucht, also eine Plastikhülle für die Kamera nicht vergessen, ... abends wird es auf XYZ immer sehr kühl, also bei der Blauen Stunde warm anziehen" etc.Der Reiseleiter sollte sich vor Ort natürlich auskennen und die Fotopunkte nicht planlos suchen müssen, weiters sollte er sich auch schon Gedanken über den "besten" Standort für den Fotopunkt gemacht haben und nicht bloß mit der Meute dort hin fahren und dann losknipsen.Im Nachklapp wäre ein Treffen aller Teilnehmer mit Bildershow (Dia, Beamer, Fotobuch) nicht schlecht, inkl. Diskussion/Kritik/was hat man gelernt?tbc...

Auch ich habe bisher keine Fotoreise gemacht, würde aber für mich folgendes als sinnvoll erachten:
Eine Fototreise würde ich dorthin machen, wo ich schon mal gewesen bin. Ich habe bei meinen Urlauben oft festgestellt, dass ich manche Orte nur mit der Kamera gesehen habe, ich war quasi "Sklave meiner Technik". Die Entspannung und das Aufnehmen der anderen Kultur bleibt m.E. sonst auf der Strecke.
Wenn man Kultur und Land schon etwas kennt, kann man gelassener an die fotografischen herausforderungen rangehen und sich auf diese Sachen konzentrieren.
Was die allg. Erwartungen an eine Fotoreise betrifft, kann ich mich Ingo nur anschließen. Ich bin der Meinung, lieber weniger Orte richtig sehen als viele nur im Stress abhaken. Es gibt Regionen, wo das Licht am Tag nur morgens und abends zu zufrieden stellenden Ergbnissen führt, da bleibt genug Zeit zum zwischendurch Auswerten und diskutieren.

Gruß Christian

Auch ich habe noch keine Fotoreise gemacht, kann mich aber den Erwartungen hier anschließen.
Wenn man so etwas macht sollte es einem schon fotografisch weiterbringen.

Allerdings reise ich nicht so gerne mit größeren Gruppen und mag dieses 'Rudel schießen' überhaupt nicht
Lieber mit ein, zwei Leuten, dann ist man flexibler und die Kosten kann man teilen.
Man kann sich ja gut vorbereiten was die Reiseziele betrifft bzw wie Christian sagte Gegenden besuchen die man schon kennt.
Was das Fotografieren betrifft kann man sich daheim einiges aneignen und dann vor Ort umsetzen.

Meine letzte Tour (durch England) war in dieser Hinsicht super:
Zwei fortgeschrittene Hobbyfotografen gemeinsam auf Tour - man konnte sehr viel von einander lernen.
Es war nie langweilig und hat den eigenen (fotografischen) Horizont ungemein erweitert.

Gut, es müssen die richtigen Leute zusammen treffen, aber die kennt man hier ja schon vorher

An Fotoreisen habe ich in Form von (auch mehrtägigen) Exkursionen von Fotoclubs gemacht und war als Neuling zunächst auch recht zufrieden damit.
Man ist unter sich, hat weitgehend die gleichen Interessen und muss keine Rücksicht nehmen auf eine ungeduldige Begleitung.

Jahre später im Nachhinein betrachtet gefällt mir meine fotografische Ausbeute aber weniger, sodass ich vieles schon entsorgt habe, dienen diese Fahrten doch eher dem Abarbeiten eines wenig flexiblen Reiseprogramms, wo der Schwerpunkt auf das pünktliche abhaken der anvisierten Motive geht und keine Rücksicht auf 'das' richtige Licht oder etw. Varianten zu anderen Tageszeiten oder Standorten genommen wird.

Dazu kommen diverse fehlende Möglichkeiten zu konstruktiven Bildbesprechungen, überteuerte Hotelunterkünfte und mangelnde Toleranz der Organisatoren, die sich ihr langjähriges 'Lebenswerk' um jeden Preis erhalten möchten und mehr oder weniger immer nur das gleiche anbieten.

Wenn diese Reisen dann noch zum technischen Schaulaufen bzw. präsentieren der eigenen Ausrüstung genutzt werden, die Ergebnisse nebensächlich und Mitreisende wenig Kritikfähig sind, komme ich mir da irgendwie fehl am Platz vor, sodass ich schon lange diese Angebote nicht mehr nutze.

Aber vielleicht kommt die Lust an direkte Vergleiche mit anderen wieder zurück, was sehr reizvoll sein kann,

l.G.

QUOTE (Boerdirom @ 2012-04-26, 19:29) Wenn diese Reisen dann noch zum technischen Schaulaufen bzw. präsentieren der eigenen Ausrüstung genutzt werden, die Ergebnisse nebensächlich und Mitreisende wenig Kritikfähig sind, komme ich mir da irgendwie fehl am Platz vor, sodass ich schon lange diese Angebote nicht mehr nutze[/quote]
Sorry fürs OT, aber da musste ich grad hieran denken:
http://www.whattheduck.net/strip/184-sunday

OT aus