RE: Knappe Belichtung im Gegenlicht bei Minolta XD+XG?

#1 von hlenz , 30.09.2010 02:41

Hallo,

ich frage mal im Einsteigerforum, die meisten hier werden meine Frage wohl wissend belächeln. :

Ich habe meine ersten belichteten Filme aus den hauptsächlich aus (Sammler-)Interesse gekauften XD-7 und XG-1n zurückerhalten und mir ist aufgefallen, dass die Kameras deutlich zu dunkel belichten, sobald Gegenlicht oder auch nur ein größerer Himmelsanteil im Motiv enthalten ist.
Ist das normal für diese Art der Belichtungsmesser?
Habe vorher nie mit SR-Kameras fotografiert, die AF-Gehäuse zeigten diese Eigenheit nie.


Gruß

Harald


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RE: Knappe Belichtung im Gegenlicht bei Minolta XD+XG?

#2 von roseblood11 , 30.09.2010 10:34

Hallo,

nicht ohne Grund heißt es "mittenbetonte Integralmessung". Wenn der Himmelsanteil sehr groß ist, empfiehlt es sich, erstmal genauer den bildwichtigen Teil anzumessen, oder halt Ersatzmessung auf Boden etc. In Standardsituationen reicht es, wenn man die Kamera zum Messen etwas nach unten schwenkt, um den Anteil des Himmels zu verkleinern.
Ganz so intelligent, wie ein modernes Mehrfeldsystem ist das halt nicht, aber andererseits auch sehr gut vorhersagbar, wenn man erstmal etwas Erfahrung damit hat. Wenn ich mal mit moderneren Kameras arbeite, stelle ich jedenfalls zuerst die Messmethode um (meist dann gleich auf Spotmessung), weil ich wissen, will, was die Kamera tut.

mfg, Immo


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RE: Knappe Belichtung im Gegenlicht bei Minolta XD+XG?

#3 von monilta , 30.09.2010 11:17

Hallo,

eine andere Möglichkeit, um solche Bildergebnisse zu vermeiden, wäre die Benutzung des manuellen Overrides. Hierbei kann man die Belichtung um bis zu +2,0 Belichtungsstufen verlängern. Eine Testreihe ist anzuraten, um für sich selbst optimale Bildergebnisse zu ermitteln.

Es grüßt
Michael


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RE: Knappe Belichtung im Gegenlicht bei Minolta XD+XG?

#4 von hlenz , 30.09.2010 11:26

Hallo,

danke für Eure Antworten.
Diese Vorgehensweisen habe ich mir auch schon überlegt, wobei mir für den Override einfach noch die Erfahrung fehlt.
Hintergrund meiner Frage ist eher, ob dieses Verhalten der Belichtungsmessung normal ist oder ob die Belichtungsmesser vielleicht altersbedingt "fehlsichtig" geworden sind.
Die "mittenbetonte Integralmessung" modernerer Gehäuse soll ja ungefähr den älteren Belichtungsmessern entsprechen (mir ist bekannt, dass es auch zwischen XD und XG schon Unterschiede gibt), dennoch ist mir in diesem Modus nie eine derartige Empfindlichkeit aufgefallen.

Schon interessant, wie leicht es heutige Gehäuse ungeübten Fotografen wie mir machen und wie viel Erfahrung die Spiegelreflexfotografie noch in den 70ern trotz moderner Technik erfordert hat.


Gruß

Harald


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RE: Knappe Belichtung im Gegenlicht bei Minolta XD+XG?

#5 von monilta , 01.10.2010 11:28

ZITAT(hlenz @ 2010-09-30, 11:26) Hintergrund meiner Frage ist eher, ob dieses Verhalten der Belichtungsmessung normal ist oder ob die Belichtungsmesser vielleicht altersbedingt "fehlsichtig" geworden sind.[/quote]

Hallo,
das Verhalten der Belichtungsmessung darf als normal angesehen werden. Es handelt sich bei den Kameras um die sogenannte mittenbetonte Integralmessung. Das heißt, der Schwerpunkt der Belichtungsmessung wird auf die Mitte gewichtet. Aber auch unter Miteinbeziehung der anderen Randzonen (oben, unten, links, rechts). Exakte Messaufteilung der Zonen in Prozent ist mir jetzt nicht so bekannt.

Dieses Verfahren soll für eine ausgewogene Gesamtbelichtung sorgen. Das stimmt auch für die meisten Motive, aber wie immer gibt es auch dort einen Haken. Der Belichtungsmesser der beiden Kameras ist auf ein mittleres Grau von 18% eingeeicht. Wenn im Bildaufbau der Anteil an hellem Licht überwiegt ( Himmel, Gegenlicht, Spitzlichter), dann "regelt" die Belichtungsautomatik runter auf das besagte mittlere Grau von 18%. Folge: Himmel richtig belichtet, Landschaft zu dunkel oder "abgesoffen". Andersherum vielleicht bei dunklen Motiven. Auch hier regelt die Belichtungsmessung auf den eingeeichten Grauwert. Evtl. Folge: dunkle Partien werden zu hell wiedergegeben, wirken unnatürlich.

Da hilft dann teilweise wirklich nur eine Ersatzmessung auf einen nicht ganz so hellen Punkt oder der Einsatz des manuellen Override. Die Ersatzmessung auf einen dunkleren Punkt kann aber wiederum bei Landschaftsaufnahmen zur Folge haben, dass der Himmel zu hell (ausgefressen) dargestellt wird. Manchmal kommt man um eine Belichtungreihe nicht herum. Helfen könnte vielleicht auch ein Graufilter oder Grauverlauffilter.

So haben die alten Schätzchen eben manchmal ihre Tücken. Das sollte Dich aber nicht daran hindern, mit ihnen zu fotografieren, denn es macht wirklich Spaß.

Es grüßt
Michael


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RE: Knappe Belichtung im Gegenlicht bei Minolta XD+XG?

#6 von Minomanu , 01.10.2010 11:48

Ich fotografiere sehr gern mit den alten Schätzchen, von SRT's über XG's, einschl. XD's.

Mir ist nicht bekannt, dass diese Modelle zu Unterbelichtungen aufgrund von Alterungserscheinungen neigen. Ganz im Gegenteil, eine mit der Zeit träge gewordene Mechanik z.B. einer SRT sorgt eher für Überbelichtungen.

Bei Negativfilm reicht mir in Gegenlichtsituationen meist ein Override von +1.

Diafilm wird da unverzeihlicher sein.

Gruß
Herbert


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RE: Knappe Belichtung im Gegenlicht bei Minolta XD+XG?

#7 von hlenz , 01.10.2010 12:41

Alles klar - vielen Dank!

Spaß macht's!
Ist vor allem bewussteres Fotografieren. Analog sowieso schon, dann die großen, hellen Sucher und schließlich noch die manuellen Anpassungen/Einstellungen, die nötig sind.


Gruß

Harald


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