RE: Fragen zu Minolta SR-T-Modellen wie der 303-Serie

#31 von Lesabendio , 14.02.2010 18:04

@Frank
@Matthias

Erstmal besten Dank für die ausführlichen Antworten. Ich habe den "Reparateur" natürlich auf die Batterie angesprochen. Nach seiner Ausführung sollte es jedoch keine großen Probleme geben. Schade für die Grundüberholung. Bevor ich es noch vergesse. Er hat eine gebrauchte Batterie eingesetzt. Laut seiner Aussagen würde diese noch ein paar Jahre halten. Ich mache mal die kommende Woche Probeaufnahmen mit einem 50/1.7 Rokkor Pf. Ob was brauchbares rauskommt. Ich notiere mir mal dabei die Einstellungen für die einzelnen Bilder, um zu sehen wie die Kamera bei entsprechender Belichtungsmessung reagiert. Die Werte mit den passenden Fotos würde ich dann mal gerne mit anhängen.


Mfg
Michael


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#32 von opelgt , 14.02.2010 18:38

Wenn Sie hier auf Links zu eBay klicken und einen Kauf tätigen, kann dies dazu führen, dass diese Website eine Provision erhält.

Mein Mittel gegen das "Batterieproblem" und fragwürdige Umbauten:


Werbung: http://cgi.ebay.de/search.dll?ViewItem&item=160402941665


Einen passenden O-Ring um die Batterie, Batteriefach auf, Batteriefach zu - und die SRT läuft für die nächsten 5 Jahre

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#33 von fwiesenberg , 14.02.2010 19:12

ZITAT(Lesabendio @ 2010-02-14, 18:04) Er hat eine gebrauchte Batterie eingesetzt. Laut seiner Aussagen würde diese noch ein paar Jahre halten.[/quote]

Daß eine gebrauchte Quecksilberzelle noch jahrelang hält habe ich nun schöfters feststellen dürfen. Aber daß eine halbleere (so interpretiere ich "gebraucht"...) Alkaline-Knopfzelle noch über Jahre ihren Dienst versieht, darauf würde ich keinesfalls wetten!

Sorry, aber ich hoffe, daß dein "Kamerafachmann" ansonsten gute Arbeit abliefert - was die Energieversorgung angeht lebt er zweifellos im Tal der Ahnungslosen...


Grüße aus dem Westen der Republik!
Frank.


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#34 von Minomanu , 15.02.2010 09:41

Hallo zusammen,

das Tal der Ahnungslosen scheint geräumig zu sein, siehe

http://www.ffs-service.de/reparaturservice/rollei35.html

Ein Hinweis meinerseits, dieses sei eine ungeeignete Batterie, wurde schlichtweg ignoriert.

Gruß
Herbert


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#35 von str808 ( gelöscht ) , 15.02.2010 11:05

Nach dem ich mich lange mit der Problematik beschäftigt habe, blieben zwei praktikable Lösungsansätze:

-Handbelichtungsmesser
-Eine orginalverpackte Quecksilberbatterie

Alles andere ist nur für Negativfilm eingeschränkt brauchbar, da man dort auch beim Vergrößern Belichtungsfehler im gewissen Maße ausgleichen kann.

Wenn ich mal wieder etwas Zeit habe, entwerfe ich aber trotzdem mal einen Komplettumbau für meine SR-T 303


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#36 von clintup , 15.02.2010 11:35

ZITAT(str808 @ 2010-02-15, 11:05) -Handbelichtungsmesser[/quote]

Ich schätze auch, daß das auf Dauer die beste Alternative ist.


Gruß, clintup


 
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#37 von fwiesenberg , 15.02.2010 16:10

ZITAT(str808 @ 2010-02-15, 11:05) Nach dem ich mich lange mit der Problematik beschäftigt habe, blieben zwei praktikable Lösungsansätze:

-Handbelichtungsmesser
-Eine orginalverpackte Quecksilberbatterie

Alles andere ist nur für Negativfilm eingeschränkt brauchbar, da man dort auch beim Vergrößern Belichtungsfehler im gewissen Maße ausgleichen kann.[/quote]

Si. Ich sage es zwar ungerne, aber immer wieder.


Grüße aus dem Westen der Republik!
Frank.


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#38 von Lesabendio , 27.02.2010 09:43

Hallo,

so ich melde mich jetzt mal wieder in Sachen SR-T 303 zu Wort. Die Testbilder sind angekommen. Ich denke mal das mein Minolta Fachmann welcher den Belichtungsmesser auf die 1,5 Volt Batterie angelichen hat, nicht ganz unrecht hatte mit seiner Behauptung das es funktioniert. Jedenfalls für einen Farbnegativ Film ISO 200. Die Testbilder wurden mit einem MC Rokkor PF 1:1,7 f= 50mm geschossen. Teilweise bei Schnee. Ich habe mir nicht alle Werte notiert, sondern bin in den Einstellungen der Bedienungsanleitung gefolgt, und habe die Belichtung soweit nachgeführt bei Aufnahmen die teilweise auch Schatten beinhalten was das Objektiv in seiner begrenzten Leistung hergab.

Mein Augenmerk lag auf Tiefenschärfe und Bewegung. Als Reverenz habe ich zusätzlich guten einen Handbeli. von Gossen genommen, und fast exakt vom selben Standpunkt aus eine zweite Gegenprobe mit einer XD- 7 geschossen. Für normale Schnappschüsse mit einem ISO 200 liegt die Leistung der SR-T 303 mit der XD-7 gleichauf. Das ist mein Fazit.

Natürlich muss ich einiges noch genauer ausführen. Alle Kameras die ich mir zulege müssen absolut neuwertig sein. Ich habe schon stellenweise von 10 Kameras nur eine für mich behalten. Eine Kamera, an der schon von unkundiger Hand geschraubt wurde ist tabu. Nur so lassen sich für mich saubere Revisionen und Einstellungen nachvollziehen. Eine Kamera die ich verkaufe nehme ich auch ohne wenn und aber und ohne Abzug irgend eines Cent wieder zurück bei Beanstandung. In der Beziehung gibt es für mich keine Kompromisse. Aussen Hui innen Pfui ist nicht.

Zurück zur SR-T 303.
Ich habe hier um die Ecke ein Elektrogeschäft. Noch eines mit einem Meister der alten Schule. Er nimmt grundsätzlich alle Batterien die er Verkauft vorher aus der Verpackung und prüft diese. Auf meine verdutzte Frage nach dem Warum hat er es mir erklärt und vorgeführt. Von 10 Batterien bringen nur 5 ihre angegebene Leistung. Und das bei neuer Originalverpackter Ware. Elektrofachleute wissen das natürlich. Für eine Fernbedienung oder Taschenlampe reicht das. Ich war sprachlos. Nachher werde ich die 1,5 Volt in der 303 durchmessen lassen mit der ich die Bilder geschossen habe. Das Ergebniss stelle ich hier ein.

Natülich gehe ich auch noch auf einen 1,35 Volt Vergleich ein. Ich habe noch eine MC II bekommen. Original und ohne Revision. Mit allen Aufklebern noch. Für diese Kamera werde ich mir in der Bucht einen Satz 1,35 Volt Batterien steigern. Und mal sehen ob man eine Unterschied zur 1,5 Volt mit Abgleichung erkennen kann. Wie gesagt bei ganz normalen Schnappschüssen. Die Bilder vom 303 Test mit dem XD-7 Schnappschuss Vergleich möchte ich hier noch posten. Ich habe zwei sehr gute Scanner, um die Bilder verlustfrei einzustellen. Als Vergleich. Und nun noch ein kleines Wort an unsere Dia Freunde und Profis. Klar habt Ihr Recht. Sicher gibt es bei dieser Variante Abstriche zu machen. Klar lässt sich diese Variante ausreizen bis die 303 nicht mehr mithalten kann. Aber wir Arbeiten dann schon im Profibereich. Und dann sehe ich auf dem Laptop meiner Tochter Bilder die Sie mit ihrer EOS 450D und EOS 5D geschossen und als HDR oder Bokeh veröffentlich hat, und bin zufrieden das die Welt nicht immer gestochen scharf sein muss wenn ich meine Bilder sehe.
Sondern das die Welt des Experimentierens auch was für sich hat.


Gruß
Michael


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#39 von str808 ( gelöscht ) , 27.02.2010 11:50

ZITAT(Lesabendio @ 2010-02-27, 9:43) Hallo,

so ich melde mich jetzt mal wieder in Sachen SR-T 303 zu Wort. Die Testbilder sind angekommen. Ich denke mal das mein Minolta Fachmann welcher den Belichtungsmesser auf die 1,5 Volt Batterie angelichen hat, nicht ganz unrecht hatte mit seiner Behauptung das es funktioniert. Jedenfalls für einen Farbnegativ Film ISO 200. Die Testbilder wurden mit einem MC Rokkor PF 1:1,7 f= 50mm geschossen. Teilweise bei Schnee. Ich habe mir nicht alle Werte notiert, sondern bin in den Einstellungen der Bedienungsanleitung gefolgt, und habe die Belichtung soweit nachgeführt bei Aufnahmen die teilweise auch Schatten beinhalten was das Objektiv in seiner begrenzten Leistung hergab.[/quote]

Das der Kamera mit frisch abgeglichenem Belichtungsmasser funktioniert steht ausser Frage. Aber spätestens in einem Jahr stimmen die Werte nicht mehr. Du verlässt dich auf die Lust und Laune deiner Batterie. Wie du selbst geschrieben hast, stimmt die Spannung ja noch nicht mal bei Orginalverpackten. Deshalb halte ich die Lösung für nicht empfehlenswert.


str808

RE: Fragen zu Minolta SR-T-Modellen wie der 303-Serie

#40 von Lesabendio , 28.02.2010 09:45

@str808

Hallo,

ja genau diese Problematik spukt mir ja auch immer durch den Kopf. Falls ich es noch nicht getan habe, werde ich es jetzt mal nachholen, und mich als Laie was Elektronik betrifft outen. Vieles hier im Forum hat mich schon weitergebracht. Manche Postings jedoch erscheinen mir nicht immer ganz schlüssig. Daher entwerfe ich mal ein Szenario welches mir im Kopf rumgeistert. Alle Denkfehler inclusive.

Ich nehme mal eine XD-7 mit 1,5 Volt Batterien. Wenn diese wie gesagt schon neu, bzw. aber auch nach längerer Zeit in Gebrauch nicht mehr die volle Spannung besitzen, wie verhält es sich dann mit der korrekten Belichtungsmessung. Oftmals liest man ja in Bedienungsanleitungen das man so lange Fotografieren kann, solange der Beli. noch etwas "Saft" hat. Stellt der Beli dann noch die richtigen Werte dar oder muss ich dann schon mit großen Belichtungsfehlern rechnen. Gut Profis werden die Batterien schon etwas eher nach einer gefühlten "Halbwertszeit" wechseln, um nicht den ein oder anderen guten Schnappschuß auf`s Spiel zu setzen. Oder sich mit einem Handbeli synchronisieren.

Ich möchte es halt mal genau wissen, um nicht das ein oder andere Bild jedesmal zu opfern.

Mfg
Michael


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#41 von fwiesenberg , 28.02.2010 11:11

ZITAT(Lesabendio @ 2010-02-28, 9:45) Ich nehme mal eine XD-7 mit 1,5 Volt Batterien. Wenn diese wie gesagt schon neu, bzw. aber auch nach längerer Zeit in Gebrauch nicht mehr die volle Spannung besitzen, wie verhält es sich dann mit der korrekten Belichtungsmessung. Oftmals liest man ja in Bedienungsanleitungen das man so lange Fotografieren kann, solange der Beli. noch etwas "Saft" hat. Stellt der Beli dann noch die richtigen Werte dar oder muss ich dann schon mit großen Belichtungsfehlern rechnen. Gut Profis werden die Batterien schon etwas eher nach einer gefühlten "Halbwertszeit" wechseln, um nicht den ein oder anderen guten Schnappschuß auf`s Spiel zu setzen. Oder sich mit einem Handbeli synchronisieren.[/quote]

Ein Erklärungsversuch:

Das ist nicht nötig, da die Minolta Spiegelreflexkameras ab der XE (bzw. XM) über eine eingebaute Spannungsregelung verfügen. Ab dem Zeitpunkt ist gewährleistet, daß der Belichtungsmesser mit genügend und vor allem konstenter Spannung versorgt wird, also zuverlässig arbeitet. Da der Belichtungsmesser bei diesen Kameras eine geringere Stromaufnahme als der Verschluß hat, ist auch bis zum Ende der Batterie eine zuverlässige Belichtungsmessung gewährleistet. Unter einem gewissen Spannungswert funktioniert die Kamera dann einfach nicht.

Bei der SR-T und ihren Vorgängern hat man sich hingegen noch auf die über ihre (lange! Lebensdauer sehr konstante Spannung der Quecksilberzelle verlassen. Eine kamerainterne Spannungsregelung war bei einer so konstanten Spannungsquelle eigentlich unnötig und deswegen gar nicht vorhanden. (Die damaligen Konstrukteure konnten ja nicht wissen, daß wir 40 Jahre später mangels Quecksilberbatterien deswegen mit den Zähnen knirschen... )

Erst mit dem Übergang zu (damals vor allem billigeren! Silberoxid- und Alkaline-Knopfzellen wurde eine kamerainterse Spannungsregelung nötig.

Dazu kam noch, daß man bei dem Zeigerinstrument der SR-T ja ablesen und manuell die Zeit bzw. Blende einstellen muß. Eine direkte Koppelung von Belichtungsmesser und Verschlußsteuerung fehlt also. Potentielle Fehlbelichtungen kann man also nicht zwingend der Kamera, sondern auch bzw. vor allem dem Bediener in die Schule schieben. Eine Koppelung von Belichtungsmessung und Verschlußsteuerung macht m.E. auch eine möglichst präzise Belichtungsmessung erforderlich - und auch dafür dürfte die Gewährleistung einer konstanten Spannung Voraussetzung sein.


Grüße aus dem Westen der Republik!
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#42 von str808 ( gelöscht ) , 28.02.2010 11:37

Der Unterschied zwischen den unterschiedlichen Knopfzellen liegt nicht nur in der Spannung, die sie abgeben sondern auch im chemischen/physikalischem Aufbau in der Batterie. Deshalb verhalten sie sich unterschiedlich. Eine Quecksilberzelle gibt 1.35V über einen recht langen Zeitraum relativ konstant ab. Eine Alkalibatterie dagegen verhält sich anders: Bei ihr sinkt die Spannung kontinuierlich ab. Wenn dein Händler also vor dem Verkauf testet, ob die Batterie noch auf 1.5V kommt, tut er das, weil es in der Natur dieser Batterien liegt, Spannung zu verlieren.
Aus Sicht der Elektronik ergeben sich daraus verschiedene Anforderungen an die Kamera: Bei einer Kamera für Quecksilberbatterien kommt man mit minimalem Aufwand aus. Bei einer Kamera für Alkali- oder Silberoxidzellen muss man die Schaltung an das Verhalten der Batterie anpassen: Man stabilisiert die Spannung! Dadurch kann man auch hier dem Belichtungsmesser über einen langen Zeitraum vertrauen. Sinkt die Spannung dann irgendwann unter einen bestimmten Wert, versagt die Elektronik und man muss die Batterie wechseln. Bei den letzten manuellen Modellen war die Schaltung schon so weit fortgeschritten, dass ein blinken in der Anzeige vor dem nahen Ende der Batterie gewarnt hat. Trotzdem hat die Belichtung noch korrekt funktioniert.

Wenn man will kann man übrigens auch der SR-T ein Spannungsstabilisierung verpassen. Die einzig vernünftige Variante ist mit einem Low-Drop Spannungsregler. Du findest hier im Forum den Schaltplan. Für Nichtelektroniker ist es allerdings nicht ganz einfach, diesen umzusetzen und einzubauen.


str808

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#43 von matthiaspaul , 28.02.2010 12:00

ZITAT(Lesabendio @ 2010-02-28, 9:45) Ich nehme mal eine XD-7 mit 1,5 Volt Batterien. Wenn diese wie gesagt schon neu, bzw. aber auch nach längerer Zeit in Gebrauch nicht mehr die volle Spannung besitzen, wie verhält es sich dann mit der korrekten Belichtungsmessung. Oftmals liest man ja in Bedienungsanleitungen das man so lange Fotografieren kann, solange der Beli. noch etwas "Saft" hat.[/quote]
Das ist auch richtig so. Die Kameras der XD-Serie lassen sich davon genausowenig stören wie Kameras der XE-, XG- und X-Serien.

Die XD-Serie ist aber wesentlich neuer als die SR-T-Serie, und sie wurde von vorneherein für einen anderen Batterietyp, eben 1,55V-Silberoxid- oder 1,5V-Alkaline-Knopfzellen ausgelegt. Bei solchen Batterien sinkt die Spannung im Laufe der Entladung ab (bei Alkaline-Zellen wesentlich mehr als bei Silberoxid-Zellen). Die Elektronik ist einerseits darauf abgestimmt, mit der höheren Spannung klarzukommen und andererseits auch, sich nicht "verwirren" zu lassen, wenn die Spannung sinkt.

Dazu kann man entweder neben dem Signal vom Lichtfühler die Batteriespannung als zweite Meßgröße in die "Verarbeitung" des Belichtungsmessers eingehen lassen und so den zusätzlichen Fehler, der bei der Lichtmessung durch die sich ändernde Versorgungsspannung entsteht, automatisch kompensieren, so daß das angezeigte Ergebnis wieder stimmt. Dafür gibt es verschiedene Ansätze von einer elektromechanischen Kompensation zu einer passiven Brückenschaltung bis hin zu Schaltungen mit aktiven Differenzverstärkern, oder gar numerisch mit Hilfe eines Microcontrollers.

Eine ganz andere Möglichkeit besteht darin, einfach dafür zu sorgen, daß sich die Versorgungsspannung, die den Belichtungsmesser erreicht, nicht ändert. Das erreicht man mit Hilfe einer Spannungsstabilisierungsschaltung. Früher - und bei kleinen Strömen, geringem Spannungsabfall oder besonderen Stabilitätsanforderungen auch heute noch - macht man das mit Linearreglern, die früher diskret aus mehreren Transistoren aufgebaut wurden, heute nimmt man dafür meist fertige ICs. Um den großen Strombedarf heutiger Kameras zu stillen, kommen seit (inklusive) der Minolta 9000 AF verschiedene Formen von Schaltreglern zum Einsatz, damit kann man die Spannung nicht nur runterstellen, sondern auch hochstellen, wenn das notwendig sein sollte.

Ob nun in der XD-7 ein Linearregler für eine intern stabile Spannung sorgt oder die schwankende Batteriespannung im Rahmen des Belichtungsmessers selbst kompensiert wird, kann ich aus dem Stegreif nicht sagen, in jedem Fall hat die Spannung der Batterie dort keinen Einfluß auf das Ergebnis des Belichtungsmessers.

Bei der SR-T-Serie verhält sich das aber vollkommen anders. Die darin enthaltene Elektronik ist so minimal, daß man schon wieder bewundern muß, mit welch einfachen Mitteln man auch schon in der Frühzeit der Elektronik zu brauchbaren Ergebnissen kam. In diesem Artikel findest Du den kompletten "Schaltplan", der im Grunde aus nichts mehr besteht als einer Reihenschaltung eines oder zweier CdS-Widerstände (die ihren Widerstandswert unter Licht ändern) sowie der Spule des Zeigermeßwerks, daneben noch ein Widerstand zur Kalibrierung:

http://www.mi-fo.de/forum/index.php?showto...st&p=241985

Bei dieser Schaltung geht jede Schwankung der Eingangsspannung genauso ins angezeigte Ergebnis ein, wie eine Änderung der Stärke des einfallenden Lichts. Deshalb ist es für diese Schaltung zwingend notwendig, daß die äußere Spannung absolut konstant bleibt. Das war aber mit damaligen Quecksilberbatterien, für die die Kamera ausgelegt wurde, überhaupt kein Problem, insofern wäre es völliger Overkill gewesen (und hätte die Kosten erheblich in die Höhe getrieben), wenn die Minolta-Techniker der Kamera eine Stabilisierungsschaltung spendiert hätten.

Da man den grundsätzlichen Aufbau des Belichtungsmessers der vorhandenen Kameras heute konstruktiv nicht mehr verändern kann, zielen die Lösungsversuche daraufhin ab, einerseits der Kamera eine Spannung von 1,35V (wie bei damaligen Quecksilberbatterien) zur Verfügung zu stellen, und andererseits dafür zu sorgen, daß diese Spannung hochstabil bleibt. Die Lösung mit der Schottkydiode in Reihe verringert einfach nur die Spannung um einen - bei fälschlicherweise als konstant angenommenem Strom - konstanten Wert. Schwankt die Eingangsspannung, schwankt auch die Ausgangsspannung. Und ändert sich der Stromfluß durch die Schaltung stark, wie das bei den SR-Ts in Abhängigheit vom Lichteinfall der Fall ist, so ändert sich die abfallende Spannung ebenfalls noch.
Stattdessen könnte man auch einfach den Belichtungsmesser am vorhandenen Trimmer in der Kamera von 1,35V auf 1,5V umstellen (das ist vermutlich auch, was bei Deiner Kamera gemacht wurde).
Daß trotzdem noch oft auf die Schaltung mit der Schottkydiode hingewiesen wird, liegt vermutlich daran, daß die Einfachheit der vermeindtlichen Lösung einen gewissen Charme hat, und daß im Internet leider auch viel Falsches und Halbgares weitergetragen wird. Darüberhinaus gibt es auch Kameras, in denen diese Schottkydiode wunderbar funktioniert, aber die besitzen dann eben eine andere Innenschaltung und damit eine andere Lastcharakteristik.

Viele Grüße,

Matthias

EDIT: Upps, da waren andere schneller...


"All the important human advances that we know of since historical times began
have been due to individuals of whom the majority faced virulent public opposition."
--Bertrand Russell

http://www.mi-fo.de/forum/viewtopic.php?t=13448 (Minolta Forum Thread Index)

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#44 von Lesabendio , 28.02.2010 16:45

@fwiesenberg
@str808
@matthiaspaul

Hallo,

erst mal recht herzlichen Dank für die sehr gute und verständliche Aufklärung. Jetzt herrscht Licht im Dunkel. Nun kann ich mir erst richtig ein Bild machen was die Problematik der SR-T Batterie Geschichte ausmacht. Hätte ich gewusst das ab und zu noch 1,35 Volt Batterien in der "Bucht" auftauchen, dann wäre die Sache einfacher gewesen. Aber so habe ich jetzt wenigstens mal was gelernt.

Also kann ich mir solche Batterien besorgen und mit passendem O-Ring versehen dann einbauen. Ich denke dann müsste ich nur die SR-T wieder auf die 1,35 Volt Spannung abgleichen lassen. Das wurde ja vorher geändert. Und bei der MC II müsste es ja auch gehen?



Mfg
Michael

PS: Und nochmals Danke an alle, die sich in Ihren Ausführungen soviel Mühe gegeben haben.


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RE: Fragen zu Minolta SR-T-Modellen wie der 303-Serie

#45 von clintup , 28.02.2010 17:57

ZITAT(Lesabendio @ 2010-02-28, 16:45) Hätte ich gewusst das ab und zu noch 1,35 Volt Batterien in der "Bucht" auftauchen, dann wäre die Sache einfacher gewesen.[/quote]

Tun sie das; und ist das legal (zB. Zoll)?


Gruß, clintup


 
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