RE: Technische Leiden diverser Art, Ratschläge gesucht

#1 von ET420 , 31.12.2009 03:57

Liebes Forum,

seit fast 20 Jahren photographiere ich nun auf den unterschiedlichsten Geräten von Minolta (mit einer Einschränkung - mein Horizont endet bei der i-Serie; was danach kam, hat mich nie groß interessiert). Zwischenzeitlich haben sich einige Gehäuse (siehe Profil) angesammelt.

Lange Zeit habe ich wenig bis nichts photographiert; mir kamen buchstäblich meine Motive abhanden - und fast hätt' ichs ganz gelassen und die Kameras verkauft. Seit knapp zwei Jahren wirds wieder etwas interessanter; ich kann halt doch nicht von der Knipserei lassen.

Aber nun zeigen die Geräte langsam ein paar Zipperlein, bzw. Probleme, die sie früher nicht hatten - es erscheint mir praktikabler, hier strukturiert darauf einzugehen, als in die einzelnen Unterforen je einen Beitrag zu pflanzen.
Sollte das nicht i. O. sein, so bitte ich vorab um Entschuldigung.

Vorab vielleicht noch soviel: Ich hänge sehr an den Geräten - aber es sind keine Vitrinenexemplare und wurden (bewusst und unbewusst) nicht geschont. Die Geräte selbst sind überaus robust und hochgradig zuverlässig. Das schätze ich sehr - aber sie sind nicht in Watte gepackt.

9000 AF:
Habe ich vor Jahren mal über ein berühmt-berüchtigtes Auktionshaus ersteigert - ein tolles Gerät.
Probleme:
- Die Plexiglasscheibe auf dem Display ist gesprungen (meine Schuld)
- Das Display blutet leicht aus (egal/nachrangig - so übernommen und stört mich nicht)
- Der Drehschalter für Average/Spot/H/S ist "verrutscht"; die weiße Markierung steht bei maximaler, gegen den Uhrzeigersinn erfolgten Einstellung unterhalb der Stellung S; bei maximaler, im Uhrzeigersinn erfolgten Einstellung steht die Markierung gegenüber der Stellung S. Die Rasterung ist fühlbar - aber so ist das ja nicht gedacht...

Maxxum 8000i:
Gleiche Quelle; da war ich seit weit über 15 Jahren scharf drauf! :-) Ebenfalls genial.
Problem:
- Ab und an wird nach dem 12. Bild zurückgespult. Ein direkter Grund ist nicht erkennbar - gleiche Filme; in 80 % der Fälle klappts - in 20 % der Fälle werden 36er-Filme zum 12. Bild gnadenlos zurückgespult. Ärgerlich - äußerst ärgerlich.

Dynax 7000i:
Gleiche Quelle - hatte ich vorher schon mal und wollte sie unbedingt wiederhaben. Das gute Stück hat wohl am meisten gelitten; am Griffstück ist ein Stück abgesplittert. Ebenfalls wahnsinnig robust - macht auch hervorragende Bilder.
Problem:
- Im Sucher wird kein Display angezeigt; ich glaube, mich finster erinnern zu können, daß es hier ein Schaden an der K-Flex (???) ist.
- Kann man das Griffstück wechseln/austauschen?

Bevor die (wahrscheinlich unvermeidliche) Frage kommt: Nein, ich betätige mich nicht als Kriegsberichterstatter. Und nein; ich nutze die Gehäuse auch nicht als Hammer, um damit Nägel in die Wände zu treiben (obwohl man das vermutlich könnte...). Das ist vielmehr meinem "Thema" zu verdanken, das mir (s. o.) ja mittlerweile abhanden kam - ich habe recht ausgiebig Eisenbahnphotographie betrieben; allerdings nicht unbedingt so, wie man das allgemein kennt (irgendwo an der Strecke stehen und *klick* oder Standmodelle), sondern erheblich "robuster".

Mir ist klar, daß ich - insbesondere im Falle der 7000i - sofort und für relativ wenig Geld Ersatz bekäme. Das will ich aber eigentlich nicht - und es geht auch in erster Linie nicht ums Geld. Das Kernproblem liegt m. E. darin, daß es sehr schwierig ist, überhaupt
a) an Ersatzteile zu kommen und
b) eine Werkstatt zu finden, die sich mit dem Zeug überhaupt noch auskennt (und das nicht nur behauptet)

Es steht zu hoffen, daß aufgrund des Zustandes der Geräte niemand einen Anfall bekommen hat... ardon:

Grüße aus München,

Klaus

P.S.: Meine neuen Motive sind erheblich materialschonender! ;-)


[EDIT: Titel überarbeitet durch Moderator.]


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RE: Technische Leiden diverser Art, Ratschläge gesucht

#2 von fwiesenberg , 31.12.2009 14:51

Willkommen im Minolta-Forum!

Daß sich bis jetzt niemand Deines Themas angenommen hat mag gut daran liegen, daß bisher (fast) niemand diese Dinge in Eigenregie repariert hat. Ebenso dürften Ersatzteile knapp sein.

Bei der 9000AF müßte das Drehschalter-Problem noch einigermaßen einfach zu lösen sein - vorausgesetzt man weíß, wie der befestigt ist. Der Tauch den Displays bz. der Scheibe ist schon schwieriger, da definitiv die Oberkappe entfernt werden muß. Und ich weiß nicht, ob noch Ersatzteile verfügbar sind.

Letzteres könnte auch das Hauptproblem bei der 8000i und 7000i sein...
Bisher habe ich weder 9000AF, noch 7000i oder 8000i geöffnet, also kann ich Dir auch nicht sagen, wieviel Arbeit der Komponententausch ist. Die komplett fehlende Displaxyanzeige der 7000i könnte im besten Fall eine gebrochene oder lose Flexleitung sein. Und bei der 8000i würde ich auf einen defekten Filmzugsensor tippen, der eigentlich für das Auslösen der Rückspulung am Filmende zuständig ist und hier etwas übereifrig agiert.


Grüße aus dem Westen der Republik!
Frank.


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RE: Technische Leiden diverser Art, Ratschläge gesucht

#3 von stevemark , 31.12.2009 15:36

ZITAT(ET420 @ 2009-12-31, 3:57) Liebes Forum,

seit fast 20 Jahren photographiere ich nun auf den unterschiedlichsten Geräten von Minolta[/quote]
Ich auch - genauer seit 1987. Also über 20 Jahre.

ZITAT(ET420 @ 2009-12-31, 3:57) (mit einer Einschränkung - mein Horizont endet bei der i-Serie;[/quote]
Meiner nicht

ZITAT(ET420 @ 2009-12-31, 3:57) Lange Zeit habe ich wenig bis nichts photographiert; mir kamen buchstäblich meine Motive abhanden[/quote]
Oh - das kommt vor im Alter

ZITAT(ET420 @ 2009-12-31, 3:57) ... Ich hänge sehr an den Geräten[/quote]
Ich nur beschränkt ...


ZITAT(ET420 @ 2009-12-31, 3:57) ...
Maxxum 8000i:
...
Problem:
- Ab und an wird nach dem 12. Bild zurückgespult. Ein direkter Grund ist nicht erkennbar - gleiche Filme; in 80 % der Fälle klappts - in 20 % der Fälle werden 36er-Filme zum 12. Bild gnadenlos zurückgespult. Ärgerlich - äußerst ärgerlich.[/quote]
Dürfte an einem Kontaktproblem beim Abtasten der Filmpartonen liegen. Siehe hier bei Wikipedia. Offensichtlich tut der Kontakt beim Feld 8 nur mehr begrenzt ...

ZITAT(ET420 @ 2009-12-31, 3:57) Dynax 7000i:
...
Problem:
- Im Sucher wird kein Display angezeigt; ich glaube, mich finster erinnern zu können, daß es hier ein Schaden an der K-Flex (???) ist.
- Kann man das Griffstück wechseln/austauschen?[/quote]
Natürlich kann man das irgendwie. Einfach eine gut erhaltene 7000i im Net kaufen (<5 EUR), dann zu einem guten Fotomechaniker gehen und alles auswechseln lassen (vermutlich > 100 EUR).


ZITAT(ET420 @ 2009-12-31, 3:57) ...
Mir ist klar, daß ich - insbesondere im Falle der 7000i - sofort und für relativ wenig Geld Ersatz bekäme. Das will ich aber eigentlich nicht ...[/quote]
Klar, ist Deine freie Wahl. Lösungsvorschlag siehe oben.

Gr Steve


http://www.artaphot.ch


 
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RE: Technische Leiden diverser Art, Ratschläge gesucht

#4 von ET420 , 31.12.2009 18:57

ZITAT(fwiesenberg @ 2009-12-31, 14:51) Willkommen im Minolta-Forum!

Daß sich bis jetzt niemand Deines Themas angenommen hat mag gut daran liegen, daß bisher (fast) niemand diese Dinge in Eigenregie repariert hat. Ebenso dürften Ersatzteile knapp sein.[/quote]

Danke für die Antworten - das hat bedauerlicherweise meine Vermutung in bezug auf die Ersatzteillage bestätigt; zumindest was die offizielle Seite angeht.

Ich bin allerdings nicht größenwahnsinnig - selbst würde ich das nie zerlegen oder Versuche unternehmen, die beschriebenen Fehler instandzusetzen. Ansonsten wird da sehr schnell ein formschöner Briefbeschwerer draus...

Eine Werkstatt in München - geführt von einem Herren um die 70, der eine ähnliche Meinung zum Thema Digital hat wie ich und seit über 40 Jahren Kameras repariert. Der sollte das zumindest handwerklich zweifelsohne hinbekommen.
Soweit ich das beurteilen kann, verfügt der Mann auch über ein stattliches Lager an Teilen.

Immerhin kann man dank eurer Antworten jetzt die Fehlerquelle etwas genauer einkreisen. Ggf. hätte es ja auch sein können, daß es sich dabei (vereinzelt) um klassische, bekannte Fehlfunktionen handelt, die man mit wenigen Handgriffen hätte beheben können.

Stevemark hat zudem geschrieben:
"Einfach eine gut erhaltene 7000i im Net kaufen (<5 EUR)" - ähm; Tippfehler? Ich vermute, Du meinst 50 Euro? Der Preisverfall ist bei den Geräten zwar bisweilen erschreckend (denke ich an das Geld, was ich für meine erste 7000i - wohlgemerkt gebraucht! - gelegt habe...), aber für fünf Schmötten habe ich noch keine gefunden...

Nebenbei bemerkt stellt sich mir da noch eine - vermutlich eher philosophische - Frage.
Das waren (abgesehen von einigen Sondermodellen und limitierten Serien) grundsätzlich ja Massenprodukte und das Zeug hat sich nicht schlecht verkauft. In der Tat ist das Angebot im Netz an gebrauchten Geräten zumindest ordentlich. Neuteile werden keine mehr produziert - und es gibt zumindest von offizieller Seite keine Neuteile mehr auf Lager (im Old-/Youngtimerbereich nennt sich das jetzt neudeutsch new old stock).

Die Frage ist, wie lange dieser Zustand anhält - bekannermaßen geht das Interesse an sog. Analogphotographie (sehr zu meinem Ärger) deutlich zurück. Dennoch bin ich der festen Ansicht (siehe Polaroid), daß ein gewisser Liebhaberkreis zurückbleiben wird - und seine Kameras in Funktion halten möchte. Warum kam eigentlich noch niemand darauf, jetzt in der preislichen Talsohle, für relativ wenig Geld ein gerüttet Maß an Schlachtgehäusen aufzukaufen und dem besagten Liebhaberkreis somit die Möglichkeit eröffnet, ihre Schätzchen instand zu halten oder zu richten.

So bin ich ja auf den o. g. Reparturbetrieb gekommen - nach mehrfachen, erfolglosen (aber nicht günstigen) Versuchen, eine Pentax ME Super wieder in dauerhaft funktionstüchtigen Zustand zu versetzen, hätte der Eigner der Kamera fast aufgegeben. Klassischer Fall von Liebhaberstück: Geerbt, persönliche Erinnerung, schallala...ums Geld geht's bei solchen "Patienten" eher selten.

Nochmals vielen Dank für die Hilfe und ein erfolgreiches Jahr 2010!

Klaus


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RE: Technische Leiden diverser Art, Ratschläge gesucht

#5 von matthiaspaul , 31.12.2009 19:25

ZITAT(ET420 @ 2009-12-31, 3:57) 9000 AF:
[...]
- Der Drehschalter für Average/Spot/H/S ist "verrutscht"; die weiße Markierung steht bei maximaler, gegen den Uhrzeigersinn erfolgten Einstellung unterhalb der Stellung S; bei maximaler, im Uhrzeigersinn erfolgten Einstellung steht die Markierung gegenüber der Stellung S.[/quote]
Also von selbst kann sich dieser Drehschalter nicht verdrehen. Hier muß also jemand die Kamera mal auseinandergenommen und beim Wiederzusammenbau nicht auf die korrekte Position geachtet haben. Wäre nicht das erste Mal... ;-)
ZITATMaxxum 8000i:
[...]
- Ab und an wird nach dem 12. Bild zurückgespult. Ein direkter Grund ist nicht erkennbar - gleiche Filme; in 80 % der Fälle klappts - in 20 % der Fälle werden 36er-Filme zum 12. Bild gnadenlos zurückgespult. Ärgerlich - äußerst ärgerlich.[/quote]
Neben der von Stephan geäußerten Vermutung mit den DX-Kontakten, die ich durchaus für möglich halte, wäre es auch möglich, daß der Filmanzugsensor, über den die Kamera das Filmende bei nicht DX-codierten Filmen erkennt, defekt ist. Auch das wäre ein relativ häufiger vorkommender Fehler, den ich so allerdings eher in Zusammenhang mit neueren Modellen erwähnt gefunden habe.

ZITAT(ET420 @ 2009-12-31, 18:57) Stevemark hat zudem geschrieben:
"Einfach eine gut erhaltene 7000i im Net kaufen (<5 EUR)" - ähm; Tippfehler? Ich vermute, Du meinst 50 Euro? Der Preisverfall ist bei den Geräten zwar bisweilen erschreckend (denke ich an das Geld, was ich für meine erste 7000i - wohlgemerkt gebraucht! - gelegt habe...), aber für fünf Schmötten habe ich noch keine gefunden...[/quote]
5 bis 10 Euro halte ich durchaus für realistisch. Die Dynax 7000i ist keines der Modelle, die irgendein Alleinstellungsmerkmal besitzt und insofern gibt es eigentlich keine Nachfrage nach diesem Modell. Die Dynax 8000i war immerhin das größte Modell der i-Baureihe, da sind dann auch schon mal 20 Euro für aufgerufen, aber selbst dafür wären 50 Euro deutlich zu viel. Und die Minolta 9000 AF war sowieso eine Klasse für sich, die ist auch heute noch mehr wert, sofern sie denn tatsächlich 100% funktionstüchtig ist (was leider nur für wenige Gehäuse gilt).

Viele Grüße,

Matthias


"All the important human advances that we know of since historical times began
have been due to individuals of whom the majority faced virulent public opposition."
--Bertrand Russell

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RE: Technische Leiden diverser Art, Ratschläge gesucht

#6 von ET420 , 01.01.2010 06:00

ZITAT(matthiaspaul @ 2009-12-31, 19:25) ZITAT(ET420 @ 2009-12-31, 18:57) Stevemark hat zudem geschrieben:
"Einfach eine gut erhaltene 7000i im Net kaufen (<5 EUR)" - ähm; Tippfehler? Ich vermute, Du meinst 50 Euro? Der Preisverfall ist bei den Geräten zwar bisweilen erschreckend (denke ich an das Geld, was ich für meine erste 7000i - wohlgemerkt gebraucht! - gelegt habe...), aber für fünf Schmötten habe ich noch keine gefunden...[/quote]
5 bis 10 Euro halte ich durchaus für realistisch. Die Dynax 7000i ist keines der Modelle, die irgendein Alleinstellungsmerkmal besitzt und insofern gibt es eigentlich keine Nachfrage nach diesem Modell. Die Dynax 8000i war immerhin das größte Modell der i-Baureihe, da sind dann auch schon mal 20 Euro für aufgerufen, aber selbst dafür wären 50 Euro deutlich zu viel. Und die Minolta 9000 AF war sowieso eine Klasse für sich, die ist auch heute noch mehr wert, sofern sie denn tatsächlich 100% funktionstüchtig ist (was leider nur für wenige Gehäuse gilt).

Viele Grüße,

Matthias
[/quote]

Grüß Gott Matthias,

danke für Deine Antwort!

Ich hatte zwar nicht vor, meine Alterssicherung auf alten Minolta-Gehäusen aufzubauen - aber die Beträge scheinen mir (das ist mein ganz persönliches Empfinden) zu niedrig gegriffen. Würdest Du eine Dynax 7000i o. ä. - voll funktionstüchtig - zu dem Betrag verkaufen? Ohne jemandem zu nahe treten zu wollen - aber das wäre für mich kein Angebot, sondern vielmehr eine Beleidigung.

Klar; ein Alleinstellungsmerkmal hat die 7000i nicht - aber es ist ja nun auch nicht gerade der letzte Schrott von Rudis Resterampe. Legt man selbst die von mir angesetzten 50 Euro zu Grunde, kann der Kasten noch erheblich mehr als diverse Digiknipsen aus der Abt. Klick-und-Doof (oder umgekehrt), die zu einem vielfachen dieses Tarifes über den Ladentisch gehen.

Vielleicht bin ich nicht desillusioniert genug - vielleicht ist zuviel Liebhaberei im Spiel - aber wenn ich wie heute eine Dynax 8000i für 50 Euro im Schaufenster sehe, dann halte ich das (technische Verfügbarkeit vorausgesetzt) für ein Bomben-Schnäppchen. Das sind doch keine schlechten Kameras?!

Was die 9000 AF angeht:
"Von selbst" hat sich der Schalter sicher nicht verdreht - die Existenz von Kobolden kann ich also nicht bestätigen. Das Gerät ist wirklich eine Klasse für sich - und selbst wenn die irgendwo für zwo Euro verschleudert würde, bin ich immer noch stolz auf meinen Besitz. Das Ding ist ein Meilenstein und damit habe ich ach erst kürzlich einem spätgeborenen Knipskasper gezeigt, WO der Hammer hängt.
Ich weiß nicht, wie Du oder andere ihre Kameras bewerten; aber für mich war und ist es wichtig, wo mich diese Geräte "begleitet" haben - selbst unter widrigsten Umständen. Da hängt schon ein bißchen Herzblut dran...

Ein erfolgreiches 2010 wünscht:
Klaus


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RE: Technische Leiden diverser Art, Ratschläge gesucht

#7 von matthiaspaul , 01.01.2010 11:54

ZITAT(ET420 @ 2010-01-01, 6:00) Ich hatte zwar nicht vor, meine Alterssicherung auf alten Minolta-Gehäusen aufzubauen - aber die Beträge scheinen mir (das ist mein ganz persönliches Empfinden) zu niedrig gegriffen. Würdest Du eine Dynax 7000i o. ä. - voll funktionstüchtig - zu dem Betrag verkaufen?[/quote]
Ich weiß, daß sich das vielleicht kraß für jemand anhört, der gerade mit diesem Modell Emotionen verbindet, aber ich gehe ernsthaft davon aus, daß ich auch nicht mehr dafür bekommen würde, ohne möglicherweise die Unwissenheit meines Gegenübers auszunutzen. Deshalb würde ich, hätte ich ein solches Gehäuse abzugeben, es wohl auch gar nicht erst verkaufen wollen und vielleicht eher jemand schenken, bei dem ich Bedarf sehe - z.B. einem Kind, das sich für Fotografie interessiert.
Gerade neulich habe ich einen Satz 7000i und 8000i Gehäuse für die Erstattung des Portos übernommen, die Kameras hatten allerdings diverse Defekte (ausgefallene Displays, genau wie bei Deinem Exemplar) und dienen nun als "Referenzexemplare" (damit ich z.B. irgendwelche Details am "lebenden" Objekt nachschauen kann, um jemand hier im Forum bei irgendwelchen Fragen zu diesem Modell weiterhelfen zu können) oder zum Basteln.
ZITATVielleicht bin ich nicht desillusioniert genug - vielleicht ist zuviel Liebhaberei im Spiel - aber wenn ich wie heute eine Dynax 8000i für 50 Euro im Schaufenster sehe, dann halte ich das (technische Verfügbarkeit vorausgesetzt) für ein Bomben-Schnäppchen.[/quote]
Wirklich? Ich fände ein solches Angebot absolut uninteressant. Bei einem Angebot im Laden kommt allerdings hinzu, daß ein Händler ja auch noch Gewährleistung für den Artikel übernehmen muß.
ZITATDas sind doch keine schlechten Kameras?![/quote]
Aus meiner Sicht fehlen der i-Serie einige wichtige Merkmale, auf die ich unter keinen Umständen an einer Spiegelreflexkamera verzichten würde, z.B. die Abblendtaste. Aber auch die Bedienung über nur eine Schaltwippe könnte mich nicht zufriedenstellen, entweder zwei Wippen oder zwei Drehencoder sind das Minimum. Und aus heutiger Sicht gehören für mich auch noch andere Funktionen wie ein eingebautes Blitzgerät zu einer vernünftigen Ausstattung (nur bei der 9000AF, die ich nach wie vor einsetze, akzeptiere ich das, bei der DSLR-A900 ist das Fehlen des eingebauten Blitzes hingegen für mich ein permanentes Ärgernis).

Für mich war damals das Erscheinen der i-, xi- und si-Serien ein Grund, mich lange Zeit nicht mehr mit Minolta zu beschäftigen. Diese Gehäuse konnte ich, selbst Nutzer der 9000AF, nicht ernstnehmen. Ich sah (und sehe auch heute noch) diese Serien als Weg in die komplett falsche Richtung an. Erst mit der Dynax 9 und Dynax 7 hat sich Minolta meiner Ansicht nach wieder auf vernünftigen Kamerabau zurückbesonnen - aber das war wohl leider schon viel zu spät...
ZITATWas die 9000 AF angeht:
[...]
Das Gerät ist wirklich eine Klasse für sich - und selbst wenn die irgendwo für zwo Euro verschleudert würde, bin ich immer noch stolz auf meinen Besitz. Das Ding ist ein Meilenstein[/quote]
In jedem Fall. Ich halte die 9000AF auch nach wie vor hoch - mehr noch, sie besitzt eine ganze Reihe wirklich singulärer Eigenschaften, die ihren Einsatz bis heute erfordern und die ich liebend gerne auch an modernen Gehäusen sehen würde.

Das Problem bei der 9000AF ist leider nur, daß die meisten sich im Umlauf befindlichen Exemplare eben nicht mehr 100% funktionstüchtig sind (ich spreche gar nicht mal vom ausblutenden Display) und daß sich die beiden schwerwiegensten Probleme (sporadisch aussetzende Blendensteuerung und Verschlußablauf) leider von Laien schwer nachvollziehen lassen und von Skrupellosen, die ihren Schrott abstoßen wollen, soweit kaschieren lassen, so daß man u.U. erst nach ein paar Wochen den Fehler bemerkt.
ZITATIch weiß nicht, wie Du oder andere ihre Kameras bewerten; aber für mich war und ist es wichtig, wo mich diese Geräte "begleitet" haben - selbst unter widrigsten Umständen. Da hängt schon ein bißchen Herzblut dran...[/quote]
Mit der i-, xi- und si-Serie verbinde ich, wie gesagt, keine Emotionen, aber generell kann ich das natürlich absolut verstehen, geht es mir mit anderen Gehäusen doch genauso. Meine alten Kameras würde ich auch nicht entsorgen. Allerdings würde ich sie wohl auch nicht reparieren lassen, solange identische Exemplare in neuwertigem Zustand für deutlich weniger Geld auf dem Gebrauchtmarkt zu beschaffen sind, als eine Reparatur kosten würde.

ZITATEin erfolgreiches 2010 wünscht:
Klaus[/quote]
Das wünsche ich Dir und allen anderen Mitgliedern und Lesern auch!

Viele Grüße,

Matthias


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RE: Technische Leiden diverser Art, Ratschläge gesucht

#8 von aidualk , 01.01.2010 12:28

@ Klaus,

Hallo,

mit der 7000i bin ich seinerzeit in die AF-Fotografie eingestiegen. Für mich war sie damals das ein und alles.
Heute kann man hin und wieder eine praktisch geschenkt bekommen, als "Rückdeckel" für ein Objektiv, das versteigert wird. So traurig es auch schein, dies ist der Lauf der Zeit. Nachdem ich damals die 700si gekauft hatte, wollte ich die 7000i nicht mehr nehmen, so gravierende empfand ich den Fortschritt in der Bedienung und im AF damals schon...

viele Grüße

aidualk


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RE: Technische Leiden diverser Art, Ratschläge gesucht

#9 von matthiaspaul , 01.01.2010 13:07

ZITAT(ET420 @ 2010-01-01, 6:00) Was die 9000 AF angeht:
"Von selbst" hat sich der Schalter sicher nicht verdreht - die Existenz von Kobolden kann ich also nicht bestätigen.[/quote]
Da Du schriebst, daß Du das Gehäuse in der Bucht gekauft hast, es ist doch hoffentlich nicht dieses hier, oder?

http://www.mi-fo.de/forum/index.php?showto...ost&p=89702

Viele Grüße,

Matthias


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RE: Technische Leiden diverser Art, Ratschläge gesucht

#10 von marvinet , 01.01.2010 15:34

ZITAT(ET420 @ 2010-01-01, 6:00) Ich hatte zwar nicht vor, meine Alterssicherung auf alten Minolta-Gehäusen aufzubauen - aber die Beträge scheinen mir (das ist mein ganz persönliches Empfinden) zu niedrig gegriffen. Würdest Du eine Dynax 7000i o. ä. - voll funktionstüchtig - zu dem Betrag verkaufen?[/quote]
Die letzten drei 7000i (funktionsfähig, nur Body) gingen bei ebay übrigens für 9, 7 und 18 EUR weg.

Viele Grüße,
Kristof


life is like photography... we use the negatives to develop.


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RE: Technische Leiden diverser Art, Ratschläge gesucht

#11 von matthiaspaul , 01.01.2010 16:43

ZITAT(stevemark @ 2009-12-31, 15:36) ZITAT(ET420 @ 2009-12-31, 3:57) ...
Maxxum 8000i:
...
Problem:
- Ab und an wird nach dem 12. Bild zurückgespult. Ein direkter Grund ist nicht erkennbar - gleiche Filme; in 80 % der Fälle klappts - in 20 % der Fälle werden 36er-Filme zum 12. Bild gnadenlos zurückgespult. Ärgerlich - äußerst ärgerlich.[/quote]
Dürfte an einem Kontaktproblem beim Abtasten der Filmpartonen liegen. Siehe hier bei Wikipedia. Offensichtlich tut der Kontakt beim Feld 8 nur mehr begrenzt ...
[/quote]
Inzwischen habe ich nochmal darüber nachgedacht und muß das etwas relativieren:

http://www.mi-fo.de/forum/index.php?showto...st&p=120737

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DX/CAS-Code auf Patrone&#58;
 
&nbsp;&nbsp;+-----------+
+-|A|B|C|D|E|F|
||-+-+-+-+-+-+|
+-|G|H|I|J|K|L|
&nbsp;&nbsp;+-----------+
 
Codes&#58;
 
1 = leitend / silber &#40;conductive / silver&#41;
0 = nicht-leitend / schwarz &#40;non-conductive / black&#41;
X = egal / hier nicht anwendbar - f&#252;r andere Zwecke benutzt &#40;don&#39;t care / does not apply here - used for other purposes&#41;
 
&#91;&#46;&#46;&#46;&#93;
 
Anzahl der Bilder
-----------------
 
G|H|I|J|K|L
-+-+-+-+-+-
1|1|0|0|X|X = 12 Bilder
1|0|1|0|X|X = 20 Bilder
1|1|1|0|X|X = 24 Bilder
1|0|0|1|X|X = 36 Bilder
1|1|0|1|X|X = 48 Bilder
1|0|1|1|X|X = 60 Bilder
1|1|1|1|X|X = 72 Bilder
X|0|0|0|X|X = Nicht-Standard&#58; f&#252;r alle anderen Filml&#228;ngen
 


Die Minolta Dynax 8000i besitzt Doppelkontakte, um die Felder "A", "B", "C", "D", "E" und "F" sowie die Felder "H", "I" und "L" abzutasten (ein einfacher Kontakt für das Feld "K" existiert auch noch, der aber nur in Kombination mit dem Kontakt für Feld "L" ausgewertet werden kann - siehe angehängte Skizze, ich habe das aber auch mit einer "echten" 8000i verglichen). Kontakte für die Felder "G" und "J" gibt es nicht. Insofern reduziert sich die Liste der von der Kamera unterstützten Filmlängen auf:
ZITATA|H|I
-+-+-
1|1|0 = 12 Bilder
1|0|1 = 20 Bilder
1|1|1 = 24 Bilder
1|0|0 = 36 Bilder
0|X|X = Transport bis Filmende[/quote]
Ob die Dynax 8000i die Doppelkontakte einfach nur rein elektromechanisch zur besseren Kontaktierung nutzt, oder ob sie diese nutzt, um sich darüber eine "zweite Meinung" einzuholen, habe ich nicht ausprobiert. Zumindest die Tatsache, daß für das Feld "L" nur eine Kontaktfeder vorgesehen ist, wohingegen alle anderen mit zwei Kontaktfedern abgetastet werden, deutet darauf hin, daß die Kamera sich für die Auswertung des DX-Codes nicht auf die elektrische Verbindung (über den Patronenaufkleber) mit dem Feld "A" (oder "G" verläßt, sondern jedes Feld einzeln auswertet. (Klar dagegen sprechen würde es, wenn die beiden Kontaktfedern eines Paars jeweils elektrisch miteinander verbunden wäre, aber ich habe das bisher nicht mit einem Durchgangsprüfer untersucht.)

Nehmen wir mal an, die Felder werden einzeln ausgewertet:

Die beiden Codes mit einer Hammingdistanz von 1 bezogen auf einen richtig DX-dekodierten 36er Film sind die für 12 und 20 Bilder, allerdings nur unter der Annahme, daß irgendwo ein Kurzschluß entstanden ist. Würde hingegen bei einem 36er Film einer der Kontakte "H" oder "I" mit offenem Kontakt ausfallen, würde der Film immer noch als 36er Film dekodiert (oder einfach bis zum realen Filmende transportiert) werden.

Anders sähe es aus, wenn bei einem eingelegten 24er Film einer der Kontakte "H" oder "I" ausgefallen wäre. Dann würde die Kamera den Film als 12er oder 20er Film erkennen und demensprechend vorzeitig zurückspulen. Aber Klaus schrieb ja, daß er 36er Filme einsetzt.

Und was würde passieren, wenn der Kontakt "A" doch ausgewertet wird und gestört ist? Bei einem offenen Kontakt sollte die Kamera eigentlich bis zum detektierten Filmende transportieren (also keine allzu offensichtliche Änderung gegenüber einem Film mit 36 Aufnahmen). Wäre es denkbar, daß hier don't care-Bedingungen zur Optimierung der Logik genutzt wurden? Wenn "A" als 0 erkannt wurde, dann sollte eigentlich auch "H" und "I" immer 0 sein, da der Film dann ja normalerweise nicht DX-codiert ist. Wie aber würde die Kamera reagieren, wenn "A" 0 ergibt, "H" oder "I" aber nicht? Bei einer optimalen Implementierung sollte nichts passieren, die Kamera sollte einfach bis zum Filmende belichten. Aber zumindest theoretisch ist in diesem Fall mit Fehlinterpretationen zu rechnen.

Und was passiert, wenn die Kamera die Leitfähigkeit der Felder nicht nur über die jeweiligen Doppelkontakte detektiert, sondern den Zustand der Felder auch über ihre Verbindung in Bezug auf das gemeinsame Feld "A" (oder in bestimmten Fällen sogar über Verbindungen untereinander, wie etwa beim 24er Film zwischen den Feldern "H" und "I" ermittelt? Hier kann es dazu kommen, daß beide Methoden widersprüchliche Ergebnisse liefern. Die Kamera könnte in so einem Falle das jeweils wahrscheinlichere Ergebnis übernehmen, den DX-Code komplett ignorieren oder den Film sicherheitshalber zurückspulen. Dies sollte dann jedoch eigentlich nicht auf den Zählerstand 12 beschränkt bleiben.

Insofern halte ich eine Form eines Wackelkontakts (Kontaktproblem an der Feder, kalte Lötstelle) für weniger wahrscheinlich als einen (sporadischen) Kurzschluß (z.B. durch Kabelbruch oder einen defekten Schaltkreis) oder eben einen defekten Filmzug-/transportsensor. Ein Rückspulen immer nach exakt 12 Aufnahmen spricht hingegen gegen einen defekten Filmsensor und deutet mehr auf einen Logikfehler hin. Aber das sind natürlich rein theoretische Überlegungen auf einer doch recht vagen Ausgangsbasis...

Viele Grüße,

Matthias


"All the important human advances that we know of since historical times began
have been due to individuals of whom the majority faced virulent public opposition."
--Bertrand Russell

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RE: Technische Leiden diverser Art, Ratschläge gesucht

#12 von ET420 , 01.01.2010 17:34

ZITAT(matthiaspaul @ 2010-01-01, 16:43) Ob die Dynax 8000i die Doppelkontakte einfach nur rein elektromechanisch zur besseren Kontaktierung nutzt, oder ob sie diese nutzt, um sich darüber eine "zweite Meinung" einzuholen, habe ich nicht ausprobiert. Zumindest die Tatsache, daß für das Feld "L" nur eine Kontaktfeder vorgesehen ist, wohingegen alle anderen mit zwei Kontaktfedern abgetastet werden, deutet darauf hin, daß die Kamera sich für die Auswertung des DX-Codes nicht auf die elektrische Verbindung (über den Patronenaufkleber) mit dem Feld "A" (oder "G" verläßt, sondern jedes Feld einzeln auswertet. (Klar dagegen sprechen würde es, wenn die beiden Kontaktfedern eines Paars jeweils elektrisch miteinander verbunden sind, aber ich habe das bisher nicht mit einem Durchgangsprüfer untersucht.)

Nehmen wir mal an, die Felder werden einzeln ausgewertet:

Die beiden Codes mit einer Hammingdistanz von 1 bezogen auf einen richtig DX-dekodierten 36er Film sind die für 12 und 20 Bilder, allerdings nur unter der Annahme, daß irgendwo ein Kurzschluß entstanden ist. Würde hingegen bei einem 36er Film einer der Kontakte "H" oder "I" mit offenen Kontakt ausfallen, würde der Film immer noch als 36er Film dekodiert (oder einfach bis zum realen Filmende transportiert) werden.

Anders sähe es aus, wenn bei einem eingelegten 24er Film einer der Kontakte "H" oder "I" ausgefallen wäre. Dann würde die Kamera den Film als 12er oder 20er Film erkennen und demensprechend vorzeitig zurückspulen. Aber Klaus schrieb ja, daß er 36er Filme einsetzt.

Und was würde passieren, wenn der Kontakt "A" doch ausgewertet wird und gestört ist? Bei einem offenen Kontakt sollte die Kamera eigentlich bis zum detektierten Filmende transportieren (also keine allzu offensichtliche Änderung gegenüber einem Film mit 36 Aufnahmen). Wäre es denkbar, daß hier don't care-Bedingungen zur Optimierung der Logik genutzt wurden? Wenn "A" als 0 erkannt wurde, dann sollte eigentlich auch "H" und "I" immer 0 sein, da der Film dann ja normalerweise nicht DX-codiert ist. Wie aber würde die Kamera reagieren, wenn "A" 0 ergibt, "H" oder "I" aber nicht? Bei einer optimalen Implementierung sollte nichts passieren, die Kamera sollte einfach bis zum Filmende belichten. Aber zumindest theoretisch ist in diesem Fall mit Fehlinterpretationen zu rechnen.

Und was passiert, wenn die Kamera die Leitfähigkeit der Felder nicht nur über die jeweiligen Doppelkontakte detektiert, sondern den Zustand der Felder auch über ihre Verbindung in Bezug auf das gemeinsame Feld "A" (oder in bestimmten Fällen sogar über Verbindungen untereinander, wie etwa beim 24er Film zwischen den Feldern "H" und "I" ermittelt? Hier kann es dazu kommen, daß beide Methoden widersprüchliche Ergebnisse liefern. Die Kamera könnte in so einem Falle das jeweils wahrscheinlichere Ergebnis übernehmen oder den DX-Code ignorieren oder den Film sicherheitshalber zurückspulen. Dies sollte dann jedoch nicht auf den Zählerstand 12 beschränkt bleiben.

Insofern halte ich eine Form eines Wackelkontakts (Kontaktproblem an der Feder, kalte Lötstelle) für weniger wahrscheinlich als einen (sporadischen) Kurzschluß (z.B. durch Kabelbruch oder defekten Schaltkreis) oder einen defekten Filmanzugssensor. Aber das sind natürlich rein theoretische Überlegungen auf einer doch recht vagen Ausgangsbasis...

Viele Grüße,

Matthias[/quote]

Hallo Matthias,

vielen Dank für die exzellente Ausarbeitung - so exakt habe ich mich damit noch nie beschäftigt!

Gestern abend hatte ich die 8000i zu unseren Silvesterfeierlichkeiten dabei - drei 36er-Filme durchgezogen - ohne Probleme. Auch das Fabrikat war identisch. Ursprünglich hatte ich daran gedacht, diesen Fehler den DX-Aufklebern auf den Filmdosen zuzuschieben. Von außen waren und sind keine Parameter erkennbar, an der sich das Zurückspulen festmacht.

Zudem fehlt mir irgendwo noch eine entscheidende Synapse:
Ein 36-Bilder-Film hat ja nicht immer und zwingend nur 36 Bilder, sondern vielmehr mindestens 36 Bilder. Da früher bekanntermaßen alles besser war , gab es auch Filme die (seinerzeit in meinen analogen Gehäusen) durchaus auch 38 oder gar 40 Bilder hatten.
Welchen tieferen Sinn hat also eigentlich die Angabe der Bilder - es ist doch erheblich sinnstiftender, daß so lange transportiert und belichtet wird, bis der Film eben am Ende ist?!
Ich bin mir auch sehr sicher, daß ich mit den 36er-Filmen auch schon 37 und 38 Bilder geschossen habe - so auch gestern nacht.

Der Witz an der Sache ist: Eine fehlerhafte ISO-Erkennung lässt sich von Hand ändern; eine fehlerhafte Bilderanzahl nicht - serienmäßig wird das ja nicht einmal angezeigt.

Je mehr ich darüber lese und darüber nachdenke, desto verwirrender wirds!

Grüße aus München,

Klaus

EDIT:
Die 9000 AF habe ich aus der Bucht - das ist auch schon länger her. Ich könnte mich an einen Preis von 90 Euro erinnern und das der Verkäufer aus Stuttgart war (m. W. sogar ein Händler - aber sicher bin ich mir nicht). Die SN: 22009912


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RE: Technische Leiden diverser Art, Ratschläge gesucht

#13 von fwiesenberg , 02.01.2010 09:43

ZITAT(marvinet @ 2010-01-01, 15:34) ZITAT(ET420 @ 2010-01-01, 6:00) Ich hatte zwar nicht vor, meine Alterssicherung auf alten Minolta-Gehäusen aufzubauen - aber die Beträge scheinen mir (das ist mein ganz persönliches Empfinden) zu niedrig gegriffen. Würdest Du eine Dynax 7000i o. ä. - voll funktionstüchtig - zu dem Betrag verkaufen?[/quote]
Die letzten drei 7000i (funktionsfähig, nur Body) gingen bei ebay übrigens für 9, 7 und 18 EUR weg.
[/quote]

Ich habe mich im letzten Jahr von drei oder vier überflüssigen 7000i via eBay getrennt - jeweils für das Mindestgebot von 9,99 Euro. Alle natürlich voll funktionsfähig. Selbst die beiden quasi neuwertigen Kameras blieben beim Mindestgebot. Mich schmerzt es sehr, solche Kameras zu diesen Preisen abzugeben, da deren funktionaler Wert m.E. in absolut keinem Verhältnis zum offensichtlichen Marktwert steht, aber ich kann nicht alles behalten! Und zwei neuwertige 7000i müssen mir reichen.


Grüße aus dem Westen der Republik!
Frank.


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... zur Interpunktion:
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RE: Technische Leiden diverser Art, Ratschläge gesucht

#14 von matthiaspaul , 02.01.2010 10:38

ZITAT(ET420 @ 2010-01-01, 17:34) Die 9000 AF habe ich aus der Bucht - das ist auch schon länger her. Ich könnte mich an einen Preis von 90 Euro erinnern und das der Verkäufer aus Stuttgart war (m. W. sogar ein Händler - aber sicher bin ich mir nicht). Die SN: 22009912[/quote]
Dann bin ich ja beruhigt (andere Seriennummer), daß es nicht die defekte 9000AF war, die der eBay-Händler "sogus" mir mal verkaufen wollte und die ebenfalls einen verdreht aufgesetzten Knopf aufwies.

Anhand der Seriennummer kann ich Dir übrigens mitteilen, daß Deine 9000AF zu den relativ seltenen Exemplaren gehört, die über ein verbreitertes Langloch an der linken Seite (von hinten gesehen) verfügt und somit ohne Umbau die Montage des Langfilmmagazins EB-90 ermöglicht. (Das geht bei den früheren 9000AF zwar auch, allerdings bekommt man eine Befestigungsschnalle nicht ohne mechanische Bearbeitung derselben fest, und selbst dann sitzt die Rückwand nicht so sicher, wie bei den Exemplaren mit breiterem Langloch.)

Viele Grüße,

Matthias


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RE: Technische Leiden diverser Art, Ratschläge gesucht

#15 von clintup , 02.01.2010 12:10

ZITAT(matthiaspaul @ 2010-01-02, 10:38) Anhand der Seriennummer kann ich Dir übrigens mitteilen, daß Deine 9000AF zu den relativ seltenen Exemplaren gehört, die über ein verbreitertes Langloch an der linken Seite (von hinten gesehen) verfügt und somit ohne Umbau die Montage des Langfilmmagazins EB-90 ermöglicht.[/quote]

Hast Du diese Seriennummern schon irgendwo aufgelistet?
Gibt es diese Magazine denn noch? Ich habe noch nie eines angeboten gesehen, auch nicht gebraucht und/oder privat.


Gruß, clintup


 
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