RE: Sensor mit 4:3: Wer hat den größten?

#1 von -MM- , 15.06.2008 17:28

Da ich inzwischen eigentlich nur noch mit meiner digitalen "kompaktknipse" Ricoh Gx100 fotografiere und nicht mehr mit meiner Dynax 60, habe ich mich nicht nur an das 4:3 Seitenverhältnis gewöhnt, sondern finde es sogar besser.

Jetzt wollte ich nur mal schnell nachfragen, bei welchem Hersteller man den größten 4:3 Sensor finden kann?
So wie ich das sehe lustigerweise ausgerechnet bei 4/3 systemen, namentlich dem olympus e-system und panasonic.
Mit 2/3" kenne ich noch die neue Fuji s100fd, die ist aber so teuer (und vermutlich auch groß, dass ich eine Oly e520 interessanter finde.
Habe ich was übersehen, kennt wer noch was anderes?

Nebenfrage:
Warum halten alle an 3:2 fest? Das ist doch eigentlich ein unflexibles relikt aus 35mm-filmzeiten, aber ich meine mich zu erinnern diese diskussion gabs hier im forum in grauer vorzeit (als ich noch täglich hier war) schon mal.


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RE: Sensor mit 4:3: Wer hat den größten?

#2 von 01af , 15.06.2008 20:22

QUOTE (-MM- @ 15. 6. 2008, 16.28 h) ... habe ich mich nicht nur an das 4:3 Seitenverhältnis gewöhnt, sondern finde es sogar besser.[/quote]
Was ich die ganze Zeit sage ...! Ich wünsche mir schon seit Jahren, daß die DSLR-Hersteller endlich dieses idiotische, vom Kleinbildformat geerbte 3:2-Seitenverhältnis aufgeben und zum angestammten 4:3-Verhältnis zurückkehren würden. Gerade bei Formaten kleiner als Kleinbild (z. B. "APS-C" wäre das ja überhaupt kein Problem und hätte auch noch einige technische Vorteile.


QUOTE (-MM- @ 15. 6. 2008, 16.28 h) Jetzt wollte ich nur mal schnell nachfragen, bei welchem Hersteller man den größten 4:3-Sensor finden kann?[/quote]
Hasselblad, Mamiya, Phase One, Leaf ...

-- Olaf


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RE: Sensor mit 4:3: Wer hat den größten?

#3 von -MM- , 15.06.2008 20:33

QUOTE (01af @ 2008-06-15, 19:22) Hasselblad, Mamiya, Phase One, Leaf ...[/quote]

LOL danke, an die hätte ich tatsächlich nicht gedacht.

Ich dachte eher an ein etwas niedrigers preissegment, das man sich als amateur mit normalem einkommen auch leisten kann *G* aber das habe ich tatsächlich nicht dazugeschrieben ;-)

@4:3: Ich habe mir auch lange eingebildet 3:2 sei "besser" weil ja näher am goldenen schnitt 1:~1,6.
Das ist natürlich bledsinn, weil man ja bei 4:3 jederzeit ein streiferl wegschneiden kann. Und damit hat man dann ja in der nachbearbeitung mehr spielraum...
aber egal, einstweilen bleibe ich sowieso bei der Gx100. Ein jammer das Minolta nie ein digitale TC-1 gemacht hat :-)


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RE: Sensor mit 4:3: Wer hat den größten?

#4 von Giovanni , 15.06.2008 20:47

QUOTE (-MM- @ 2008-06-15, 17:28) Jetzt wollte ich nur mal schnell nachfragen, bei welchem Hersteller man den größten 4:3 Sensor finden kann?
So wie ich das sehe lustigerweise ausgerechnet bei 4/3 systemen, namentlich dem olympus e-system und panasonic.[/quote]
Warum "lustigerweise ausgerechnet"? Es ist doch allgemein bekannt, dass das eins der grundlegenden Merkmale des 4/3-Systems ist... daher auch dessen Name.

Übrigens mag ich das klassische 3:2-Verhältnis gern - ausschließlich mit 4:3 fotografieren würde ich nicht wollen. Ein "Streiferl wegschneiden" kann auch umgekehrt, wenn man es mal braucht.

Wenn ich eine Kamera nur oder vor allem für Bildschirmausgabe anschaffen würde oder für den "Mischbetrieb" mit digitalen Kompaktkameras, würde ich vermutlich aber eine Four-Thirds in Erwägung ziehen.


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RE: Sensor mit 4:3: Wer hat den größten?

#5 von Nilsen , 15.06.2008 21:19

Hallo zusammen

Zum Thema Vor- und Nachteile von Bildformaten.

Das Thema hatten wir auch schon mal. Ist sehr viel geschmacksache. Zudem kommt es noch drauf an, was man macht.
Also ein breitformatiges Landschaftsbild ist def. besser mit 2/3. Ein hochformatiges Portrait meistens besser mit 4/3.
Jedoch kann man bei einem querformatigen Portrait die Person so schön dezentral positionieren, was toll aussieht.

Ich persönlich finde es in den meisten Fällen im 2/3 Format schöner. Jedoch gibt es gewisse Situationen da stört es mich gewaltig.


Dass 4/3 besser ist für die Ausgabe am TFT der hat momentan noch recht. Aber nicht mehr so lange.
Denn wer sich mit der TFT-Computer-Monitoren befasst, der weiss, dass in Zukunft alles auf Widescreen gehen wird. Bei den Notebooks ist dieser Schritt vielerorts schon vollzogen. Ist soweit ich weiss das Verhältniss 16:10
Bei den Fernsehgeräten ist es auch so... überall 16:9 Flachbild-TVs.
Und die Sony DSRLs haben ja einen pseudo-16:9-Modus.
Aus all diesen Gründen spricht eigentlich gar nicht mehr so viel für 4/3.

Auch bei den digitalen Knipsen wird es so sein, dass früher oder später 16:9 herrschen wird. die meisten bieten ja diesen Modus bereits an.


Aber mal schauen was die Zukunft bringt. Jedenfalls ist es ja eine einfache Sache schnell noch das richtige Format via EBV an das Motiv anzupassen.


Grüsse
Harry


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RE: Sensor mit 4:3: Wer hat den größten?

#6 von -MM- , 15.06.2008 21:20

Na das 4/3(Zoll) bezieht sich doch auf die sensorgröße (bzw bildkreis, oder was auch immer das im detail jetzt ist) und nicht direkt auf das seitenverhältnis (auch wenn das im standard mit 4:3 festgelegt wurde), aber egal.

Die sache mit dem wegschneiden ist schon etwas diffiziler, ich mache die meißten meiner 4:3 fotos zu 3:2 fotos, da es eben wegen dem goldenen verhältnis besser ausschaut.
Da habe ich aber beim 4:3 Format bei der nachbearbeitung mehr spielraum.
Kann natürlich sein, wenn man ein perfekter bildkompnist ist, dass nachträgliches beschneiden unnötig ist, aber mir ist halt aufgefallen, dass ich wenn ich bei 3:2 fotos mal was zuschneiden will, ich viel mehr "wegschmeißen" muss.
Ausserdem bleibt bei 1:1 fotos mehr von der Sensorauflösung übrig wenn ich von 4:3 ausgehe.

Weiters bin ich mal intuitiv der meinung, dass ein 4:3 rechteck in einen gegebenen kreis eingeschrieben, eine größere fläche hat als ein 3:2 oder 1:1 rechteck (die implikationen dieser feststellung darf sich jeder selber ausdenken). Über mathematische (gegen)beweise würde ich mich sehr freuen.
Bei der gelegenheit könnte man auch gleich folgende aufgabenstellung abhandeln: "Schreibe das größtmögliche Rechteck in einen gegebenen Kreis ein." Dessen Seitenverhältnis wäre dann wohl das technisch (! bestmögliche seitenverhältnis...

Nachtrag zum thema Ausgabegerät: Ich bin der meinung, man sollte ein Bild nicht nach dem Ausgabegerät zuschneiden/komponieren! Im idealfall sollte man ein entsprechendes Ausgabemedium wählen! Ich finde eben, dass das 4:3 seitenverhältnis die meißten Situationen abdeckt, dafür aber auch mehr nachbearbeitung erfordert. Dazu kommt, dass man besonders am anfang die Bildkomposition noch nicht immer gleich hinbekommt und durch das zuschneiden am PC viel lernen kann. Da ist wie gesagt 4:3 viel flexibler.

Nachtrag zu 16:9: ich hoffe sehr, das wir davon verschont bleiben. Die Breite muss erst mal mit was Interessantem gefüllt werden, und das Format ist hochgestellt besonders am lcd-tv ein graus. Das wäre noch unflexibler als 4:3!

Nachtrag "das hatten wir schonmal": Habe soeben den schwesterthread gefunden: Kompakt-Digitale mit Bild-Seitenverhältnis 2:3? (und auch gelesen *g* das ist ja wirklich genau die gleiche diskussion, wenn auch nicht die die ich im kopf habe. Ich glaube es gibt hier im forum noch mindestens eine weitere *g*)


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RE: Sensor mit 4:3: Wer hat den größten?

#7 von Giovanni , 15.06.2008 22:04

QUOTE (-MM- @ 2008-06-15, 21:20) Na das 4/3(Zoll) bezieht sich doch auf die sensorgröße (bzw bildkreis, oder was auch immer das im detail jetzt ist) und nicht direkt auf das seitenverhältnis (auch wenn das im standard mit 4:3 festgelegt wurde), aber egal.[/quote]
Oh, ja, ganz dickes sorry ... mein Fehler.

Für die Anwender ist es aber tatsächlich egal

Stimmt, für Hochformat-Portraits ist 4:3 in der Regel besser.


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RE: Sensor mit 4:3: Wer hat den größten?

#8 von mts , 15.06.2008 23:13

ZITAt (-MM- @ 2008-06-15, 21:20) Na das 4/3(Zoll) bezieht sich doch auf die sensorgröße (bzw bildkreis, oder was auch immer das im detail jetzt ist) und nicht direkt auf das seitenverhältnis (auch wenn das im standard mit 4:3 festgelegt wurde), aber egal.[/quote]Das Seitenverhältnis wird meines Wissens nicht durch den Four-Thirds-Standard spezifiziert.
Festgelegt ist lediglich eine Diagonale des Sensors von 21,63 Millimetern, daher wie geschrieben die Namensgebung Four-Thirds.


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RE: Sensor mit 4:3: Wer hat den größten?

#9 von 01af , 16.06.2008 00:49

QUOTE (-MM- @ 15. 6. 2008, 20.33 h) Ich habe mir auch lange eingebildet, 3:2 sei "besser", weil ja näher am Goldenen Schnitt ~1:1,6. Das ist natürlich Blödsinn ...[/quote]
Das ist es in der Tat. Ich habe noch nie verstanden, was der Goldene Schnitt (welcher Strecken harmonisch teilt) mit dem Seitenverhältnis von Rechtecken zu tun haben soll. Aber in Diskussionen wie dieser plärrt immer irgend ein Narr "Goldener Schnitt!", und sofort plärren's alle nach, ohne daß einer versteht, was der Goldene Schnitt eigentlich ist. Dabei ist ein Seitenverhältnis von 1,618:1 sogar noch unharmonischer als 3:2.

Und das Seitenverhältnis von modernen TV-Bildschirmen oder Monitoren spielt hier auch keine Rolle. Ein Foto ist ja kein Kinofilm.

-- Olaf


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RE: Sensor mit 4:3: Wer hat den größten?

#10 von derrektor , 16.06.2008 01:09

Vier Drittel eines Zolls (gemäß Konvention 1 inch = exakt 25,4mm) können unmöglich nur
21,63 Millimeter sein.

Müßten es nicht eher 33,86mm sein?


To function in society, one must learn to obey authority.


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RE: Sensor mit 4:3: Wer hat den größten?

#11 von -MM- , 16.06.2008 07:59

QUOTE (Lex_Kandersfeld @ 2008-06-16, 0:09) Müßten es nicht eher 33,86mm sein?[/quote]

Das liegt an deiser art die sensordiagonale zu spezifizieren, der ist immer etwas kleiner als der angegebene Bildkreisdurchmesser. Frag mich nicht warum, das kommt von irgend so einem alten TV-standard. Auf dpreview gibts da glaube ich eine ausfürlichere erklärung. Aber da deise abstrakten zahlen ohnehin nur dem vergleich deinen, und sich jeder daran hält, finde ich die Zollbrüche zur größenangabe ganz ok.

Noch ein Wikipedia link: http://de.wikipedia.org/wiki/Goldener_Schnitt Den artikel finde ich recht informativ, da werden auch gängige seitenverhältnisse verglichen.
Ich bin schon ein fan vom goldenen Rechteck und von goldenen Verhältnissen, aber deswegen will ich noch lange kein goldenes rechteck als sensor *g*

Oh und eins noch: Bei 4:3 hat man auch mehr spielraum wenn man das bild dreeh muss, zb um den horizont gerade zu bringen. Aber wie weiter oben gesagt, wenn man das vorher schon alles hinbekommt ist ein 3:2 sensor natürlich besser.


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RE: Sensor mit 4:3: Wer hat den größten?

#12 von ingobohn , 16.06.2008 08:06

ZITAt (01af @ 2008-06-15, 20:22) Ich wünsche mir schon seit Jahren, daß die DSLR-Hersteller endlich dieses idiotische, vom Kleinbildformat geerbte 3:2-Seitenverhältnis aufgeben und zum angestammten 4:3-Verhältnis zurückkehren würden.[/quote]
Nur weil man das eine Format dem anderen vorzieht, ist es noch lange nicht "angestammt".
Die Formatdiskussion ist schon so alt, daß man zum Schneiden des Bartes eine Heckenschere braucht.


"Das mit dem Leben habe ich nicht so drauf. Ich sehe lieber anderen dabei zu." (Frank Goosen, So viel Zeit)


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RE: Sensor mit 4:3: Wer hat den größten?

#13 von marvinet , 16.06.2008 10:15

ZITAt (Lex_Kandersfeld @ 2008-06-16, 1:09) Vier Drittel eines Zolls (gemäß Konvention 1 inch = exakt 25,4mm) können unmöglich nur
21,63 Millimeter sein. Müßten es nicht eher 33,86mm sein?[/quote]
Ein Zoll bei Kamerasensoren ist nicht wirklich so groß wie ein Inch, das hat historische Gründe. Nachzulesen bei Wikipedia: Vidicon

Grüße,
Kristof


life is like photography... we use the negatives to develop.


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RE: Sensor mit 4:3: Wer hat den größten?

#14 von Michael H , 16.06.2008 11:33

ZITAt (marvinet @ 2008-06-16, 9:15) Ein Zoll bei Kamerasensoren ist nicht wirklich so groß wie ein Inch, das hat historische Gründe.[/quote]
Natuerlich ist ein Zoll immer so gross wie ein Zoll, es wird nur etwas anderes gemessen als nur der Sensor selbst.


Das Universum dehnt sich aus, aber ich finde trotzdem keinen Parkplatz. Irgendwas ist da faul!
---
Alle Minolta/Sony-AF-Objektive: http://www.mhohner.de/sony-minolta/lenses.php
Alle Minolta/Sony-AF-Kameras: http://www.mhohner.de/sony-minolta/bodies.php
Alle Minolta/Sony-AF-Blitze: http://www.mhohner.de/sony-minolta/flashes.php
Alles Minolta/Sony Zubehör: http://www.mhohner.de/sony-minolta/camera_acc.php
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RE: Sensor mit 4:3: Wer hat den größten?

#15 von 01af , 16.06.2008 12:20

QUOTE (Lex_Kandersfeld @ 16. 6. 2008, 0.09 h) Vier Drittel eines Zolls (gemäß Konvention 1 inch = exakt 25,4 mm) können unmöglich nur 21,63 Millimeter sein. Müßten es nicht eher 33,86 mm sein?[/quote]
Es sind vier Drittel eines Video-Zolls, welches gemäß Konvention ziemlich genau 16 mm entspricht. Überhaupt beziehen sich alle Größenangaben bei analogen Bildröhren und digitalen Halbleiter-Bildwandlern auf dieses Video-Zoll zu 16 mm. Die Diagonale eines 1/2,5"-Sensors zum Beispiel ist also 16/2,5 mm = 6,4 mm lang (plus/minus ein paar Zehntel Millimeter).


QUOTE (-MM- @ 16. 6. 2008, 6.59 h) Aber wie weiter oben gesagt, wenn man das vorher schon alles hinbekommt, ist ein 3:2-Sensor natürlich besser.[/quote]
Wieso "natürlich"? "Natürlich" ist er eher schlechter ... aus mehreren Gründen.

Bevor du antwortest, repariere bitte deine Umschalt-Taste -- und benutze sie auch!


QUOTE (ingobohn @ 16. 6. 2008, 7.06 h) QUOTE (01af @ 15. 6. 2008, 20.22 h) ... und zum angestammten 4:3-Verhältnis zurückkehren würden.[/quote]Nur weil man das eine Format dem anderen vorzieht, ist es noch lange nicht "angestammt".[/quote]
Aber selbstverständlich ist es das. Schließlich ist es ein 4:3-Format, für das der 35-mm-Film ursprünglich erfunden wurde (und auch heute noch vorwiegend eingesetzt wird) -- nämlich 18 × 24 mm. Vor der Einführung des Kleinbild-Fotoformates hatten alle Kameras, die keine runden oder quadratischen Bilder machten, ein Rechteckformat im Seitenverhältnis in der Nähe von 4:3 oder 5:4. Und auch heute noch haben -- von ein paar dedizierten Panorama-Kameras abgesehen -- praktisch alle Fotokameras Formate zwischen 1:1 und 4:3 ... nur Kleinbild (und das vom Kleinbild abgeleitete APS-C) fällt mit seinem schmalen Handtuch-Format aus der Reihe. Schön finden das in der Regel nur Amateure, die noch nie etwas anderes als Kleinbild (oder APS-C) kennengelernt haben ... oder jene, die mit 4:3 nur Billigknipsen assoziieren.

Halt -- ein weiteres 3:2-Format gibt's doch noch: 6 × 9 cm Mittelformat nämlich. Aber erstens ist das unter allen Mittelformaten das am seltensten eingesetzte (warum wohl?). Und zweitens ist das aus dem gleichen Grunde so lang und schmal wie das Kleinbildformat: um bei gegebener Filmbreite das (zu) kleine Negativformat wenigstens noch ein bißchen aufzublasen. Denn das 6-mal-9-Format ist zu einer Zeit entstanden, als Rollfilm dieselbe Rolle spielte wie später der Kleinbildfilm -- als Spar-Film für Amateure nämlich, welcher jedoch für hohe Bildqualität viel zu winzig sei. Um die vorletzte Jahrhundertwende nämlich hat jeder ernsthafte Fotograf mit anständigen Platten hantiert (mit Formaten zwischen 6:5 und 4:3) und den mickrigen Rollfilm für billige Box-Kameras belächelt ... so wie es 30, 40 Jahre später dem 35-mm-Kleinbildfilm widerfuhr. Nur deshalb hatte man damals die Seitenverhältnisse der kleinen Fotoformate bis an die Schmerzgrenze langgezogen.

Und heute müssen wir immer noch darunter leiden, obwohl dazu die technische Notwendigkeit schon lange nicht mehr besteht. Im Mittelformat ist man beizeiten zu 4,5 × 6 cm, 6 × 6 cm und 6 × 7 cm (was tatsächlich ca. 56 × 72 mm groß ist, also zwischen 4:3 und 5:4 liegt) zurückgekehrt. Einen ähnlichen Fortschritt wünsche ich mir auch im Kleinbildbereich.

-- Olaf


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