RE: S/W-Papierentwicklung

#1 von Ilesha ( gelöscht ) , 04.02.2007 18:30

Hallo,

ich bin leider ganz neu in der Materie und deshalb habe ich einige Fragen zur Papierentwicklung.
Habe mir vor kurzer Zeit einen Vergrößerer von Kaiser VC-35 und Papier gekauft.
Ich habe zumindest erstmal vor nur Bilder von Negativen zu entwickeln, also lasse ich die negativentwicklung hier ganz außer acht. Habe mich natürlich erkundigt was man noch so benötigt.
Habe Entwickler gekauft und Fixierer,Schalen. Eine Belichtungsschaltuhr und einen Vergrößerungsrahmen.

Jetzt bleiben noch einige Fragen:

Was bedeutet Barytpapier?Muss ich etwas besonderes bei diesem Papier beachten?
Soll ich das Stoppbad selber ansetzten mit Zitonensäure oder Haushaltsessig?
Was muss ich beim Trocknen beachten?Brauche ich Netzmittel?

Vielen Dank für eine Antwort
Anna


Ilesha

RE: S/W-Papierentwicklung

#2 von Mark , 04.02.2007 18:54

ZITAt (Ilesha @ 2007-02-04, 18:30) Hallo,[/quote]
Herzlich willkommen im Forum /wink.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="wink.gif" />.

Eine kleine Bemerkung zum Beginn, bevor ich auf deine Fragen eingehe. Wir legen hier im Forum Wert auf den regelgerechten Einsatz der deutschen Sprache. Heißt, wir sehen es gern wenn da wo große und kleine Buchstaben bzw Satzzeichen hingehören auch welche sind. Das macht das Verständins und damit auch die Beantwortung deiner Fragen doch leichter. Wir veranstalten keine Kontests und für Fehler hier und da, die jedem passieren, sind auch nicht das Thema, es geht um die grundsätzliche Idee.
Aber nun zu deinen Fragen :
ZITAt (Ilesha @ 2007-02-04, 18:30) Habe Entwickler gekauft und Fixierer,Schalen. Eine Belichtungsschaltuhr und einen Vergrößerungsrahmen.[/quote]
Ein Thermometer wäre noch eine Hilfe, ist aber nicht ganz sooo wichtig wie in der Negativentwicklung
ZITAt (Ilesha @ 2007-02-04, 18:30) Was bedeutet Barytpapier?[/quote]
Das ist die Bezeichnung für den Träger auf den die lichtempfindliche Emulsion gegoßen wurde. Grundsätzlich gibt es zwei Materialien, Baryt und PE (oder englisch RC).
Barytpapier besteht aus grundsätzlich aus einem Papierbogen auf den eine Bariumsulfat (eben Baryt) Sschicht gegossen wird, darauf kommt dann die lichtempfindliche Emulsion. Speziellere Papiere sind dann auch noch Gewebe oder andere Stabilisatoren eingebunden. Das spezielle Merkmal ist aber der Barytträger.
Bei PE-Papier oder RC-Papier, was dasselbe auf deutsch und englisch ist, ist dieser Träger durch einen Kunststoff ersetzt worden.
ZITAt (Ilesha @ 2007-02-04, 18:30) Muss ich etwas besonderes bei diesem Papier beachten?[/quote]
Baryt muss länger gewässert werden, deutlich länger gewässert werden. Bei RC Papier sagt man ~5-10min, bei Baryt ~25-30min, jeweils in fliessendem Wasser. Beim Wässern ist es sehr wichtig das alle nicht aktivierten Chemikalien ausgespült werden. Ansonsten ist grundsätzlich kaum noch ein Unterschied zwischen PE und Baryt.

Ich persönlich nutze lieber Baryt, es ist in der Verarbeitung haptisch deutlich angenehmer und es wirkt später besser. Das ist aber ziemlich subjektiv, aktuelle Papiere zeigen kaum noch Unterschiede. Ältere Papiere aber schon, Baryt schwärzt stärker und ist heller in den ganz weißen Bereichen. Das ist aber lange nicht mehr so dramatisch wie vor 10 oder 15 Jahren.
ZITAt (Ilesha @ 2007-02-04, 18:30) Soll ich das Stoppbad selber ansetzten mit Zitonensäure oder Haushaltsessig?[/quote]
Ich persönlich nutze gar kein Stoppbad, ich verwende lediglich ein Wasserbad zum Stoppen der Entwicklung und keinen Entwickler in das Fxierbad zu verschleppen. Einzig bei sehr schnellen Entwicklern (nicht wirklich zu empfehelen) und Lithprints nutze ich eine leichte Lösung. Aber gerade am Anfang ist das nicht wirklich nötig. Du solltest lieber zusehen das du dein belichtungszeit so optimiert bekommst, das der Print vollständig ausentwickelt, also alles aktive Material verbraucht wird, dann ist eh kein Stoppbad notwendig.
ZITAt (Ilesha @ 2007-02-04, 18:30) Was muss ich beim Trocknen beachten?[/quote]
Vermeide Staub und bei Baryt sorge dafür das sich das Papier nicht wellt. Nassklebeband wirkt da Wunder
ZITAt (Ilesha @ 2007-02-04, 18:30) Brauche ich Netzmittel?[/quote]
Gegenfrage, wofür möchtest du es denn benutzen? Mir fällt da irgendwie nichts ein was ich benetzen möchte.

Mark


Der Optimist ist meist genauso im Irrtum wie der Pessimist, aber er ist glücklicher dabei.

Kurt Neff


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RE: S/W-Papierentwicklung

#3 von toomuchpix ( gelöscht ) , 04.02.2007 19:00

ZITAt (Ilesha @ 2007-02-04, 18:30) Hallo,

Jetzt bleiben noch einige Fragen:

Was bedeutet Barytpapier?Muss ich etwas besonderes bei diesem Papier beachten?[/quote]
das ist eigentlich ein material für fortgeschrittenere ...
es erfordert eine lange Wässerung in fließendem wasser (ca. 30 minuten)
und die Trocknung hat auch so ihre Tücken.

Dafür fühlt es sich dann auch an wie papier und nicht wie Kunststoff.

ZITATSoll ich das Stoppbad selber ansetzten mit Zitonensäure oder Haushaltsessig?[/quote]kannst du machen, kein Problem.
ZITATWas muss ich beim Trocknen beachten?Brauche ich Netzmittel?[/quote]

bei Barytpapier gibt es veschiedene methoden der trocknung:
Lufttrocknung würde ich ohne Netzmittel machen und
Trocknung mit einer barytpresse bei hochglanz ja und bei mattrocknung saugt das tuch das Wasser auf.

Bei RC-Papier kann man entweder mit einem Abstreifer oder mit Netzmittel arbeiten.


toomuchpix

RE: S/W-Papierentwicklung

#4 von Ilesha ( gelöscht ) , 05.02.2007 17:18

Hallo,

voererst danke für die ausführliche Hilfe.

Habe vor einigen Tagen eine Dunkelkammerlampe gekauft von Kaiser. In der Beschreibung stand leider nur, dass sie einen grüngelb Filter hat. Kann ich diese Lampe verwenden? Benötige ich noch einen Rot-Filter?

Bei dem Papier habe ich nochmal genau auf die Verpackung geschaut. Der Verkäufer hatte auf einige Schachteln selber "Barytpapier" geschrieben. Sonst konnte ich leider nirgendwo erkennen, dass es sich wirklich um Barytpapier handelt. Erkenne ich am Papier selber, welche Art es ist?

Danke für eine Antwort

Anna


Ilesha

RE: S/W-Papierentwicklung

#5 von toomuchpix ( gelöscht ) , 05.02.2007 17:42

ZITAt (Ilesha @ 2007-02-05, 17:18) Hallo,

voererst danke für die ausführliche Hilfe.

Habe vor einigen Tagen eine Dunkelkammerlampe gekauft von Kaiser. In der Beschreibung stand leider nur, dass sie einen grüngelb Filter hat. Kann ich diese Lampe verwenden? Benötige ich noch einen Rot-Filter?

Bei dem Papier habe ich nochmal genau auf die Verpackung geschaut. Der Verkäufer hatte auf einige Schachteln selber "Barytpapier" geschrieben. Sonst konnte ich leider nirgendwo erkennen, dass es sich wirklich um Barytpapier handelt. Erkenne ich am Papier selber, welche Art es ist?

Danke für eine Antwort

Anna[/quote]

der gelbgrüne Filter geht nur für festgraduiertes Papier.
sobald in der papierbezeichnung irgendwas wie Multi- oder Vario- vorkommt, handelt es sich um Gradationswandelpapier, dafür wird ein Rotfilter nötig sein. In der jeweiligenpackung sollte ein Beipackzettel mit den erforderlichen Infos liegen. einfach mal bei völliger Dunkelheit den Zettel aus der Schachtel suchen ...

schreib doch einfach mal die Typenbezeichnungen auf und poste sie, dann können wir mehr sagen.


toomuchpix

RE: S/W-Papierentwicklung

#6 von Ilesha ( gelöscht ) , 05.02.2007 20:03

Hallo

Habe folgende Papiertypen:
Agfa-Gevaert Brovira
Ilford photographic paper Ilfospeed 2,1M Glossy
Ilford photographic paper Ilfospeed 3,44M Pearl

Da in keinem dieser Papiertypen Multi- oder Vario steckt benötige ich keinen Rotfilter oder doch?


Ilesha

RE: S/W-Papierentwicklung

#7 von J.L. , 05.02.2007 21:55

Hallo Anna,

schau auch mal bei Phototec ins Forum. http://www.schwarzweiss-magazin.de Da wird Dir auch geholfen.

Ich würde Dir für den Anfang "pflegeleichte" Materialien empfehlen. Dazu gehört bestimmt nich Barytpapier. PE/RC-Papier mit neutralem Bildton glänzend. Z.B. Ilford Multigrade MG IV. Vielleicht kriegst Du beim örtlichen Fotohändler noch Agfa MCP 310. Für den Anfang würde ich auch kein Papier dubioser Herkunft empfehlen, also wo Du nicht weißt, wie alt es ist und wie es gelagert worden ist.

Als Stopbad reicht auch ein Wasserbad, wenn Du es öfter auswechselst.
Netzmittel ist überflüssig, verwendet man eher bei der Filmentwicklung, um Trockenflecken zu vermeiden.
Die Duka-Lampe sollte rot oder orange sein für Multigrade Papier.

Gruß,
Jochen


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RE: S/W-Papierentwicklung

#8 von J.L. , 05.02.2007 22:02

ZITAt (Ilesha @ 2007-02-05, 20:03) Habe folgende Papiertypen:
Agfa-Gevaert Brovira
Ilford photographic paper Ilfospeed 2,1M Glossy
Ilford photographic paper Ilfospeed 3,44M Pearl

Da in keinem dieser Papiertypen Multi- oder Vario steckt benötige ich keinen Rotfilter oder doch?[/quote]

Hallo,

hier kannst Du die Lampe mit Gelbfilter verwenden. Es sind Papiere fester Gradation.
Für den Anfang zum Testen ganz gut.
Teste als erstes mal, ob das Papier unbelichtet, aber entwickelt und fixiert noch weiß bleibt, und belichtet und entwickelt richtig schwarz wird.

Wenn Dein Vergrößerer einen Farbmischkopf hat - Ich würde Dir trotzdem empfehlen, neues Papier zu besorgen mit variabler Gradation.

Gruß,
Jochen


J.L.  
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RE: S/W-Papierentwicklung

#9 von PeterS ( gelöscht ) , 05.02.2007 23:58

Hallo,

mir scheint dir geht's wie mir vor mittlerweile 3 Jahren. Ich hatte null Ahnung von der Materie als ich mit dem Pantschen begann.
Mein Tipp wäre: suche dir jemanden der dir die Grundbegriffe beibringt das spart dir jede Menge an Zeit, Geld, und vor allem Frust. Es gibt so viele
Faktoren welche sich auf dein Bild negativ auswirken können an welche du nichtmal im Traum denken würdest. Sehr viele Tipps und Erfahrungen welche du
in den diversen einschlägigen Foren bekommen wirst sind vielleicht nur Aberglaube. Wenn du einmal höflich in einem der bekannten Foren frägst findet sich
sicher jemand der dir mit Freude die ersten Schritte zeigt.
Ansonsten gibt es sicher noch einiges an empfehlenstwerter Literatur. Für den Anfang sicher eins der besten findest du hier: http://www.phototec.de/catalog/index.php.

Hast du mal die grundlegenden Dinge verinnerlicht kannst du sicher viele Nützliche Informationen auch aus den Foren ziehen. Am Anfang ist es aber eher schwierig die vielen
Informationen auf die Reihe zu bekommen.

Die wichtigsten Informationen findest du hier: http://www.schwarzweiss-magazin.de/ "erste Schritte, Wollensteins Kolumne.

l.G. Peter


PeterS

RE: S/W-Papierentwicklung

#10 von Mark , 06.02.2007 00:32

ZITAt (Guthorst @ 2007-02-05, 22:02) Wenn Dein Vergrößerer einen Farbmischkopf hat - Ich würde Dir trotzdem empfehlen, neues Papier zu besorgen mit variabler Gradation.[/quote]

Warum? Wenn die Negative "gut" entwickelt liegen sie irgendwo um die 3 herum. Mit dem Papier solltest du gut zu Rande kommen. Gerade am Anfang kann zu viel gern zu viel sein.
Multigrade Papier ist nicht gerade günstig und zum üben und ausprobieren ist das Papier was du hast schon völlig in Ordnung.

Mark


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Kurt Neff


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RE: S/W-Papierentwicklung

#11 von Ilesha ( gelöscht ) , 08.02.2007 17:13

Hallo

Danke für die Hilfe.
Habe mir noch ein paar Bücher zum Thema Schwarz-Weiß-Entwicklung ausgeliehen.
Dann werde ich es einfach mal ausprobieren.

Anna


Ilesha

RE: S/W-Papierentwicklung

#12 von Ilesha ( gelöscht ) , 07.03.2007 15:14

Hallo,

habe mittlerweile meine ersten Fotos entwickelt. Für den Anfang gar nicht mal schlecht. Das Papier war allerdings nicht mehr alles zu gebrauchen, aber für den Anfang reichte es. Habe den Entwickler und Fixierer aufgehoben und wollte jetzt mal fragen, wie lange man diesen noch verwenden kann.

Vielen Dank für Antwort
Anna


Ilesha

RE: S/W-Papierentwicklung

#13 von Tetrapak ( gelöscht ) , 07.03.2007 15:27

Wenn man die Chemikalien luftdicht, kühl und dunkel aufbewahrt, sollten sie schon etwa 2-3 Monate halten. Allerdings ist es besser, sie schnell zu verbrauchen, denn die Qualität kann durchaus sinken.


Tetrapak

RE: S/W-Papierentwicklung

#14 von ingobohn , 07.03.2007 15:39

Beim Entwickler siehst Du ja recht schnell an den Ergebnissen bzw. der Bildspurzeit [1], ob er noch okay ist. Beim Fixierer würde ich nicht geizen, ein schlecht fixiertes Bild ist ärgerlich, ein schlecht fixiertes Negativ sogar unwiederbringlich hinüber. Da Fixierer sowieso nicht teuer ist, würde ich lieber frischen ansetzen.

[1]Die Zeit vom Eintauchen des Papiers in die Entwicklerschale bis zum Sichtbarwerden der ersten Bildspuren. I.a. sagt man, daß ein Papierentwickler dann verbraucht ist, wenn sich die Bildspurzeit auf etwa den doppelten Wert der frischen Lösung verlängert hat.


"Das mit dem Leben habe ich nicht so drauf. Ich sehe lieber anderen dabei zu." (Frank Goosen, So viel Zeit)


ingobohn  
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RE: S/W-Papierentwicklung

#15 von japro , 19.03.2007 21:15

Hi, ich hänge hier auch noch eine Frage zu Barytpapier an.
Ich benutz das Fotolabor der UNI und dort steht so eine Ilfolab Papierentwicklungsmaschine mit der ich gut zurechtkomme. Die zieht das Papier da ziemlich schnell durch und es purzelt nach kurzer Zeit getrocknet aus der Maschine. Daher frage ich mich, ob man da auch mal eben Baryt reinstecken kann? Müsste man vielleicht etwas an der Maschine verstellen? (habe ich noch nie gemacht, für PE passt es ja bestens).
Es ist glaube ich ein Ilfolab 2150 mit Rollei Chemie, falls das eine Rolle spielt.


Better implies different.
irc.euirc.net #minolta


 
japro
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