RE: Nimmt man Kunstlichtfilm oder Konversionsfilter?

#1 von myname ( gelöscht ) , 13.01.2007 22:06

Kann ein Filter evtl. mehr Licht schlucken und es kommt weniger Licht durch das Objektiv?

Welche KB-Kunstlichtfilme sind gut?

Funktionieren diese Filme auch bei Neonlicht (ohne Blitz)?



Danke!!!


P.S. Das Baby meiner Schwester erschrickt sich extrem beim fotografieren mit Blitz.



myname

RE: Nimmt man Kunstlichtfilm oder Konversionsfilter?

#2 von Peter Z. , 13.01.2007 22:33

Hallo Steffen
Der Konversionsfilter schluckt sicher ca. 1 Blendenstufe Licht (weiss es nicht mit Sicherheit). Das Ergebnis ist ähnlich, wie mit Kunstlichfilm. Der Kunstlichtfilm, bzw. der Filter ist auf Glühbirnenlicht (rötlich) eingestellt, frag mich nicht nach der Farbtemperatur. Leuchtstoffröhrenlicht (Neonlicht) ist eher grünlich, da hilft der Kunstlichtfilm oder Filter gar nichts.
Gruss, Peter Z.



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RE: Nimmt man Kunstlichtfilm oder Konversionsfilter?

#3 von matthiaspaul , 13.01.2007 23:34

ZITAt (myname @ 2007-01-13, 22:06) Kann ein Filter evtl. mehr Licht schlucken und es kommt weniger Licht durch das Objektiv?[/quote]
Ja, ein Filter "funktioniert" genau dadurch, daß er Licht bestimmter Wellenlängen "schluckt". Deshalb mußt Du bei den meisten Filtern Korrekturfaktoren gegenüber der Belichtungsmessung ohne Filter berücksichtigen. Das Schöne bei der in die Kamera eingebauten TTL-Belichtungsmessung (through the lens - Messung durch das Objektiv) ist, daß die Kamera das (von wenigen Spezialfiltern abgesehen) selbst merkt und belichtungstechnisch durch längere Zeiten oder größere Blenden ausgleicht.
ZITATFunktionieren diese Filme auch bei Neonlicht (ohne Blitz)?[/quote]
Gibt (oder gab) es meines Wissens auch.

Du kannst aber z.B. auch einen Tageslichtfilm in Verbindung mit einem Korrekturfilter benutzen.

Heliopan und B+W bieten mit Sicherheit passende Filter an, Du mußt nur ungefähr die Farbtemperatur des Lichts kennen, das Deine Lampen produzieren. Beispiel:

http://www.heliopan.de/produkte/korrekturf..._neonlicht.html

Viele Grüße,

Matthias



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RE: Nimmt man Kunstlichtfilm oder Konversionsfilter?

#4 von 01af , 14.01.2007 10:12

Kunstlichtfilme gibt's nur als Diafilm. Farbnegativ-Kunstlichtfilme gibt's nicht. Ob man Kunstlichtfilm oder Konversionsfilter benutzt, ist praktisch egal. Das übliche Konversionsfilter KB12 (auch B12 oder 80B genannt) regelt Tageslichtfilm für den Einsatz mit Fotolampen von 3.400 K herunter. Bei normalem Haushalts-Glühlicht, welches 2.700 - 3.000 K besitzt, ergibt sich also immer noch ein gewisser Gelbstich, der aber wesentlich schwächer ausfällt als ohne Korrekturfilter. Will man diesen Stich vollständig korrigieren, so müßte man ein KB15 einsetzen, welches aber über zwei Blendenstufen Licht schluckt. Oder man nimmt Kunstlichtfilm Typ A (3.400 K) und dazu ein Konversionsfilter KB6. Oder Kunstlichtfilm Typ B (3.200 K) und ein Filter KB3.

Für Fluoreszenzlicht gibt's meines Wissens keine angepaßten Filme. Das wäre wegen der Vielfalt an unterschiedlichen Leuchtstoffröhren auch gar nicht sinnvoll. Immerhin gibt's Konversionsfilter für Fluoreszenzlicht; sie heißen FL-D und FL-W (für Tageslicht- bzw. Weißlicht-Röhren). Doch diese korrigieren den grünlichen oder grüngelben Farbstich solcher Röhren auch nur so ungefähr.

Wird Glühlicht und Fluoreszenzlicht gemischt, so ist praktisch keine exakte Filterung möglich ... oder höchstens mit sehr großem Aufwand (Gelatinefilter) und vielen Testreihen. Muß so eine Situation bewältigt werden, so mache man das besser digital.

Warum fotografierst du das Baby nicht bei Tageslicht?

-- Olaf



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RE: Nimmt man Kunstlichtfilm oder Konversionsfilter?

#5 von myname ( gelöscht ) , 14.01.2007 11:00

ZITAt (01af @ 2007-01-14, 10:12) Warum fotografierst du das Baby nicht bei Tageslicht?

-- Olaf[/quote]


Gibt auch mal bei Kunstlicht schöne Situationen.


Warum schaffen es die Fotoentwicklungslabore nicht, den Gelbstich bei Tageslichtfilmen bei Kunstlicht fotografiert, den Gelbstich auszugleichen?


Besten Dank!


P.S. WARUM GIBT ES IN DIESEM FORUM KEINEN PERMANENTEN LOGIN?



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RE: Nimmt man Kunstlichtfilm oder Konversionsfilter?

#6 von ingobohn , 14.01.2007 11:19

ZITAt (myname @ 2007-01-14, 11:00) P.S. WARUM GIBT ES IN DIESEM FORUM KEINEN PERMANENTEN LOGIN?[/quote]
Nicht schreien. Suchen.
http://www.mi-fo.de/forum/viewtopic.php?t=15611



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RE: Nimmt man Kunstlichtfilm oder Konversionsfilter?

#7 von japro , 14.01.2007 11:35

ZITAt (myname @ 2007-01-14, 11:00) Warum schaffen es die Fotoentwicklungslabore nicht, den Gelbstich bei Tageslichtfilmen bei Kunstlicht fotografiert, den Gelbstich auszugleichen?[/quote]
Wie 01af schon gesagt hat, gibt es Kunstlichtfilme nur als Dia, weil bei Negativfilm das Labor beim erstellen der Abzüge den Farbstich korrigieren sollte. Beim Dia braucht man den Kunstlichtfilm, weil man ihn ja eventuell projizieren will. Den Farbstich auf dem Diafilme könnte das Labor ja erst nach der Entwicklung feststellen und dann kann man am Film ja nichts mehr ändern.
Der Nutzen von Kunstlichdiafilm erschliesst sich mir sowieso nur teilweise. Der von Fuji hat z.B. 64ASA. Bei Glühbirnenlicht und 64 ASA brauche ich unter garantie ein Stativ und die Anwendung schränkt sich auf Innenaufnahmen von Räumen etc. ein, oder? Personen müsste man ja festnageln und für die Beleuchtung von Tabletop oder dergleichen wird man ja kaum ums verrecken auf Glühlampen angewiesen sein...



 
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RE: Nimmt man Kunstlichtfilm oder Konversionsfilter?

#8 von Dennis , 14.01.2007 12:32

ZITAt (01af @ 2007-01-14, 10:12) Kunstlichtfilme gibt's nur als Diafilm. Farbnegativ-Kunstlichtfilme gibt's nicht.[/quote]Als KB-Film nicht, aber interessanterweise als Film für Filmkameras (Motion picture).



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RE: Nimmt man Kunstlichtfilm oder Konversionsfilter?

#9 von J.L. , 14.01.2007 12:35

Wieso gibt's keine Farbnegativ-Kunstlichtfilme mehr? Bis vor kurzem gab's doch noch den KODAK Portra 100T.

Farbstiche, die bei der Aufnahme entstanden sind, lassen sich nicht vollständig im Labor korrigieren. Digital schon, aber duch Filterung bei einem Farbvergrößerer nicht. Die Korrektur ist nur für einen Farbton bei einer definierten Helligkeit möglich, und bedingt durch die "krummen" Dichte-über-Belichtungs-Kennlinien werden alle anderen Töne eine Farbverschiebung erhalten. Warum das so ist, st z.B. im Buch "Post Exposure" von Ctein ganz gut beschrieben.
Daher ist es sinnvoll, Farbstiche bereits bei der Aufnahme zu vermeiden, z.B. durch Verwendung der entsprechenden Konversionsfilter.

Gruß,
Jochen



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RE: Nimmt man Kunstlichtfilm oder Konversionsfilter?

#10 von Dennis , 14.01.2007 12:36

ZITAt (japro @ 2007-01-14, 11:35) Den Farbstich auf dem Diafilme könnte das Labor ja erst nach der Entwicklung feststellen und dann kann man am Film ja nichts mehr ändern.[/quote]
/blink.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="blink.gif" /> Bei Kunstlichtfilm kann man den Farbstich auch erst nach der Entwicklung feststellen, da wird auch nichts mehr am Film geändert, sondern nur die Filterung für die Abzüge entsprechend angepasst. Das gleiche geht bei Dia natürlich grundsätzlich auch.



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RE: Nimmt man Kunstlichtfilm oder Konversionsfilter?

#11 von japro , 14.01.2007 12:54

ZITAt (Dennis @ 2007-01-14, 12:36) ZITAt (japro @ 2007-01-14, 11:35) Den Farbstich auf dem Diafilme könnte das Labor ja erst nach der Entwicklung feststellen und dann kann man am Film ja nichts mehr ändern.[/quote]
/blink.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="blink.gif" /> Bei Kunstlichtfilm kann man den Farbstich auch erst nach der Entwicklung feststellen, da wird auch nichts mehr am Film geändert, sondern nur die Filterung für die Abzüge entsprechend angepasst. Das gleiche geht bei Dia natürlich grundsätzlich auch.
[/quote]
Genau deshalb habe ich vorher noch extra erwähnt, dass man einen Diafilm vermutlich auch projizieren will. Meine Erfahrung ist auch, dass das Labor bei einem Diafilm die Farben nicht anpasst, auch wenn auf dem Dia ein krasser Farbstich vorhanden ist.



 
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RE: Nimmt man Kunstlichtfilm oder Konversionsfilter?

#12 von 01af , 14.01.2007 16:06

ZITAt ("japro @ 14. 1. 2007, 11.35 h) Der Nutzen von Kunstlichdiafilm erschließt sich mir sowieso nur teilweise. Der von Fuji hat z. B. 64 ASA. Bei Glühbirnenlicht und 64 ASA brauche ich unter Garantie ein Stativ ...[/quote]
Kunstlichtfilm ist ja auch nicht für freihändig dilettierende Amateurschnappschützen gedacht, die beim Schein einer Stehlampe Klein-Junior beim Krabbeln knipsen wollen. Sondern für anspruchsvolle Studio- und Innenaufnahmen, wo das Motiv mit viel Aufwand und mehreren Foto-Halogenlampen ausgeleuchtet wird und wo es unter anderem auf exakte Farbreproduktion ankommt. Da ist hochempfindliches Material nicht gefragt, weil das die gewünschte Bildqualität nicht herbringen würde.

Wenn ich recht erinnere, gibt (oder gab?) es aber von Kodak (und von 3M nicht auch?) einen Kunstlichtfilm mit immerhin ISO 160/23°. Zieht man den Verlängerungsfaktor eines Kunstlicht-Konversionsfilters ins Kalkül, so müßte ein mit solchem Filter eingesetzter Tageslichtfilm schon mindestens ISO 800/30° aufbringen, um das nennenswert zu übertreffen.

-- Olaf



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RE: Nimmt man Kunstlichtfilm oder Konversionsfilter?

#13 von matthiaspaul , 14.01.2007 20:17

ZITAt (myname @ 2007-01-14, 11:00) Warum schaffen es die Fotoentwicklungslabore nicht, den Gelbstich bei Tageslichtfilmen bei Kunstlicht fotografiert, den Gelbstich auszugleichen?[/quote]
Weil es einen gesunden Kompromiß in einem Interessenkonflikt auszugleichen gilt.

Ich z.B. würde mich dagegen verwehren, daß da irgendein Printer automatisch die Farben nach eigenem Ermessen verändert. Damit das nicht passiert, fotografiere ich z.B. Dias, keine Negative. Negative werden ja praktisch erst durch die Abzüge "nutzbar", insofern hast Du da immer jemand (ob Maschine oder Mensch) dazwischen, der interpretierend eingreift. Und bei jedem Labor (und fast jedem Batch vom gleichen Labor) sehen die Abzüge anders aus...

Woher soll der Printer auch wissen, wie das Original aussah? stell Dir einfach mal ein gelb-orangefarbene Wand, fotografiert bei Tageslicht, vor. Solange es nicht irgendwo auf dem Bild weiße Flächen gibt, könnte der Printer dies als eine weiße Wand, fotografiert bei Kunstlicht, interpretieren und versuchen, einen gar nicht vorhandenen Farbstich auszugleichen. Jetzt stell Dir eine weiße Wand in einem abgedunkelten Raum vor, die von Glühlampenlicht beleuchtet wird, in einer Ecke gibt es aber ein kleines Fenster, das den Blick auf eine nicht bildbestimmende weiße Wand freigibt, die vom Tageslicht beleuchtet wird. Da der Printer beim Abtasten des Bildes einen weißen Referenzpunkt findet, könnte er fälschlicherweise annehmen, die gesamte Aufnahme wäre bei Tageslicht entstanden und es handele sich um eine gelbliche Wand. In diesem Fall würde der vorhandene Farbstich in den bildbestimmenden Teilen nicht ausgeglichen werden.

Ein Anfänger freut sich darüber, wenn das Labor selbst aus den total über- oder unterbelichteten Aufnahmen noch etwas Annehmbares rausholt, der Amateur oder Profi bekommt darüber graue Haare (sofern er noch welche hat ;-), da er in der Regel nicht fehlbelichtet, sondern höchstens aus gutem Grund zu knapp oder zu reichlich belichtet (Low-Key- oder High-Key-Aufnahmen). Genauso sieht es mit Farbstichen aus; ein erfahrener Fotograf gleicht diese mit Filtern während der Aufnahme aus, statt sich darauf zu verlassen, daß die Abzüge schon irgendwie vom Labor korrigiert werden werden.

Viele Grüße,

Matthias



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RE: Nimmt man Kunstlichtfilm oder Konversionsfilter?

#14 von myname ( gelöscht ) , 19.01.2007 17:18

ZITAt (01af @ 2007-01-14, 10:12) Kunstlichtfilme gibt's nur als Diafilm. Farbnegativ-Kunstlichtfilme gibt's nicht.[/quote]


Schau mal den Fuji NPL 160 Professional (NPL) an.

http://www.fujifilm.de/prod_analog_filme_i...yle=$style

Ist ein Negativfilm.



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