RE: Lichtmessung

#1 von Dennis , 21.06.2006 23:29

Mal eine Frage zur Lichtmessung, folgende Situation:

http://minolta.eazypix.de/forum/inc_light_metering.jpg' target='_blank

Es soll die korrekte Belichtung für die Wand W gemessen werden. Die wird zum einen direkt von der Sonne (S) beleuchtet, und zum anderen indirekt über den Reflektor R. In einer Diskussion haben sich jetzt drei Vorgehensweisen für die Lichtmessung ergeben:

a. In die (Haupt-)Lichtquelle messen.

b. Den Belichtungsmesser parallel zur Oberfläche ausrichten.

c. In Richtung Kamera messen.

Was ist richtig?



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RE: Lichtmessung

#2 von fwiesenberg , 22.06.2006 00:04

Ich wäre für c

Denn (momentan habe ich nur das englische Manual des Auto Meter IVF griffbereit):

ZITATTo take an incident-light reading ... position the meter near your subjekt, aim the receptor directly at your camera lens, and press the measuring button.[/quote]



 
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RE: Lichtmessung

#3 von tatatu , 22.06.2006 01:04

ZITAt (Dennis @ 21.06.2006 - 23:29) a. In die (Haupt-)Lichtquelle messen.

b. Den Belichtungsmesser parallel zur Oberfläche ausrichten.

c. In Richtung Kamera messen.

Was ist richtig?[/quote]

B ergibt m.e. den besten Mittelwert. Bin mir aber nicht ganz sicher. Hat auch mit dem Winkel des Bel.Messers zu tun, nicht alle messen nahezu 180°.
Ich selbst würde aber wohl erst A messen und dabei mit der Hand [oder Karton] die andere Lichquelle für den Bel.Messer abdecken und dann ebenso verfahren für C. Dann weiss ich zugleich, wieviel Blenden Unterschied das ergibt. Und dann kann ich auch ermitteln, um wie viel näher [oder ferner] ich den Reflektor positionieren muss, um das gewünschte Ergebnis zu bekommen. Ich mache das so auch mit Lampen; geht relativ präzise.
Beste Grüße.



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RE: Lichtmessung

#4 von Dennis , 22.06.2006 01:35

ZITAt (fwiesenberg @ 22.06.2006 - 0:04) Denn (momentan habe ich nur das englische Manual des Auto Mater III griffbereit):[/quote]Jaja, aber streng mal die eigenen grauen Zellen an: Was willst Du eigentlich messen, wie integriert die Kugelkalotte, wie bekommst Du alle relevanten Lichtquellen in den Messbereich?



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RE: Lichtmessung

#5 von tatatu , 22.06.2006 01:41

ZITAt (Dennis @ 22.06.2006 - 1:35) Jaja, aber streng mal die eigenen grauen Zellen an: Was willst Du eigentlich messen, wie integriert die Kugelkalotte, wie bekommst Du alle relevanten Lichtquellen in den Messbereich?[/quote]

Ach so, klar, die Frage bezieht sich darauf, welche EINE Messung richtig ist.
Ist es nicht B, weil ja C die Reflexion der Wand unberücksichtigt ließe, aber aufgrund des Winkels die Kameraachse mitgemessen wird?
Beste Grüße.



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RE: Lichtmessung

#6 von huibuh , 22.06.2006 01:53

Ich denke auch es kann doch nur B sein. Die anderen wenden sich doch immer von einer Quelle ab, selbst wenn Sie noch ein wenig Licht abbekommen, so stimmt doch das Verhältnis nicht mehr.
Viele Grüße
Sebastian



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RE: Lichtmessung

#7 von Raymond , 22.06.2006 02:16

Ich würde irgendwie auch für B plädieren. Schließlich wird die Wand von einer Gesamtmenge an Licht bestrahlt - und dieses gilt es zu messen, bei A fällt der Reflektor weg, bei C ist die Sonne nicht mit in der Rechnung.

In diesem konkreten Fall dürfte wahrscheinlich zwischen A und B kein so großer Unterschied sein, aber C dürfte die Wand bestimmt überbelichten, je nachdem wie gut der Reflektor wirklich reflektiert.

Mal angenommen der Reflektor wäre nicht da und die Sonne stünde noch steiler am Himmel, einfach ein paar Grad mehr, so das sicher kein Licht von der Sonne direkt mehr zur C-Messung kommen kann - dann würden wir nach der Anleitung die Frank rausgesucht hat, immernoch korrekt handeln, aber mit Sicherheit falsch messen, oder mach ich einen Denkfehler?

Also ich bin für B,
ciao,
Ray



 
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RE: Lichtmessung

#8 von ingobohn , 22.06.2006 07:58

Spontan hätte ich mich auch für C entschieden, also Rochtung Kamera gemessen.
B scheint wohl einen besseren "Mittelwert" zu geben. Allerdings sind Sonne und Reflektor als Lichtquelle unterschiedlich stark. Der Beli mißt "mittenrein". Wie bildet der Beli über die Kalotte nun den "richtigen" Mittelwert aus Sonne und Reflektor? /unsure.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="unsure.gif" />
Soll nicht gerade die Lichtmessung garantieren, daß die exakte Lichtmenge, die das Motiv "aussendet" - unabhängig von den (oberflächlichen, farbigen) Reflexionseigenschaften des Objekts - gemessen wird? Und das würde eigentlich nur C richtig messen, oder?
(Hui - richtig kompliziert... aaaber auch interessant...)



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RE: Lichtmessung

#9 von optical , 22.06.2006 09:05

ZITAt (ingobohn @ 22.06.2006 - 7:58) Soll nicht gerade die Lichtmessung garantieren, daß die exakte Lichtmenge, die das Motiv "aussendet" - unabhängig von den (oberflächlichen, farbigen) Reflexionseigenschaften des Objekts - gemessen wird?[/quote]

Das wäre doch Objektmessung, oder?

Ich denke um eine korrekte Lichtmessung zu erhalten, müsste man sowohl A als auch A' (nicht auf Dennis' Bild - Kalotte geht Richtung Reflektor R) messen, da beide Lichtquellen unterschiedlich stark sind und aus verschiedenen Richtungen kommen und dann beide Messwerte mitteln.

Marc



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RE: Lichtmessung

#10 von optical , 22.06.2006 09:26

Nochmal drüber nachgedacht und -gelesen (Adrian Bircher, BELICHTUNGS MESSUNG Korrekt messen richtig belichten):
Möglichkeit C scheidet aus meiner Sicht aus, da die Lichtquellen nicht als diffus einzustufen sind.
Die Hauptlichtquelle ist S und nach obigem Buch sollte die Kalotte des Belichtungsmessers den Winkel zwischen Hauptlichtquelle und Kamera halbieren. Dies käme also B am nächsten.
Ich denke mit Lichtmessung B, einer Kameraseiten (Objekt-) Spotmessung auf W und Mittelwertbildung aus diesen Messwerten fährt man am besten.
Marc



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RE: Lichtmessung

#11 von ingobohn , 22.06.2006 11:46

ZITAt (optical @ 22.06.2006 - 9:05) Das wäre doch Objektmessung, oder?[/quote]
Da habe ich mich leider mißverständlich ausgedrückt.
1) Objektmessung ist die Art der Belichtungsmessung, bei der man z.B. mit dem kamerainternen Beli auf das Motiv "zielt". Gemessen wird letztendlich die Lichtmenge, die das Motiv - angestrahlt von welcher Lichtquelle auch immer - reflektiert. Aber die Reflexion ist nicht immer gleich, sondern von Oberflächenbeschaffenheit und Farbe abhängig. Daher gibt es ja noch die Lichtmessung.
2) Die Objektmessung mißt vom Motiv aus in Richtung Lichtquelle (n), wieviel Licht auf das Motiv trifft. Das würde man ja bei A, B oder C tun. Daher ist diese Messung unabhängig von den Reflexionseigenschaften des Motivs.
Sorry, das Verb "aussendet" war wohl mißverständlich bzw. kann fälschlicherweise als "reflektieren" mitgedeutet werden. Ich meinte aber 2).



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RE: Lichtmessung

#12 von OliverN , 22.06.2006 12:28

Würde ich aus so sehen, wie Ingo.

Man kann die Messung in zwei grundsätzliche Kategorien einteilen:
a) die vom Motiv ausgesendete bzw. reflektierte Lichtmenge,
--> gemessen über den Beli der Kamera als Spot, Integral usw., oder z.B. einem Spotmeter,
oder
B) die auf das Motiv einfallende Lichtmenge,
--> gemessen über einen Handbelichtungsmesser.

Da Dennis einen Handbelichtungsmesser skizziert hat, trifft fall B) zu.
Da dieser ca. 180° Meßfeld abdeckt, ist dieser parallel zur Objektoberfläche auszurichten,
also Messvariante B.

Gruß OliverN



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RE: Lichtmessung

#13 von 01af , 22.06.2006 12:49

Spontan würde ich für B plädieren -- aber nicht, weil die Meßrichtung senkrecht zur Wand verläuft, sondern weil so die Gesamtbeleuchtung am besten über alle Lichtquellen integriert wird. Also weil dann Sonne und Reflektor gleichermaßen berücksichtigt werden.

Wäre das Motiv dreidimensional mit ausgeprägter Tiefenstaffelung (statt einer flachen Wand), so würde ich Meßrichtung C wählen.

In der Praxis aber erweist sich die Lichtmessung per Kugelkalotte immer wieder als erstaunlich unempfindlich gegen die genaue Meßrichtung. Ich vermute, die Unterschiede der gemessenen Werte zwischen A, B und C dürften nur wenige zehntel Blenden ausmachen. Das heißt, letztendlich ist es wohl wurscht ...

-- Olaf

P.S. Bitte schafft endlich diese verdammten Smileys B) und 8) ab!



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RE: Lichtmessung

#14 von Dennis , 22.06.2006 13:57

So, Danke mal für alle Antworten! Ich sehe das so:

Mit der Lichtmessung (incident light) soll das Licht gemessen werden, das das Objekt beleuchtet, um so eine korrekte Belichtung zu ermitteln, die unabhängig von den Objekteigenschaften wie Farbe und Reflexionsvermögen ist. Da Licht in diesem Anwendungsfall geradlinig verläuft, kommen somit alle Lichtquellen in Betracht, die in einem halbkugelförmigen Raum liegen, der mit der flachen Seite auf der Oberfläche des Objektes liegt. Somit plädiere ich auch für b, denn nur so werden alle Lichtquellen von der Kugelkalotte erfasst, die zur Beleuchtung beitragen.

Wenn man sich jetzt vorstellt, dass eine Person mit dem Rücken an der Wand dort steht, wird es ein wenig schwieriger, weil man sich festlegen muss, welchen Teil man korrekt belichten möchte:

1. Die linke Gesichtshälfte, die zur Sonne gewand ist, oder
2. die rechte Gesichtshälfte, die vom Reflektor aufgehellt wird.

In Fall 1. müsste man also in Stellung a) messen, in Fall 2. in Stellung c), da die Oberflächen der Gesichtshälften dann ja ungefähr entsprechend verlaufen.

Die Messart c) stellt IMHO eher einen Spezialfall dar, nämlich den, dass die Seite des Objektes, die korrekt belichtet werden soll dirket in Richtung Kamera zeigt. Speziallfall heißt nicht, dass das nicht sehr häufig vorkommen kann.

Methode a) ist IMHO grundsätzlich recht sinnlos, weil es nur recht willkürlich eine Beleuchtungshemispäre herauspickt. Sinnvoller ist es, am Objekt mehrere Partien auszumessen (Belichtungsmesser immer flach auf der Oberfläche), um so den Kontrastumfang zu ermitteln.

In der freien Natur gebe ich 01af grundsätzlich Recht, die Unterschiede werden marginal sein, solange der Belichtungsmesser senkrecht gehalten wird, und der Himmel oben bleibt /smile.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="smile.gif" /> Die großflächige Beleuchtung vertuscht sozusagen die Fehler der Messung. Aber im Studio mit mehreren Lampen/Blitzen kann es da natürlich sehr große Unterschiede geben



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RE: Lichtmessung

#15 von Dennis , 22.06.2006 14:17

ZITAt (01af @ 22.06.2006 - 12:49) Spontan würde ich für B plädieren -- aber nicht, weil die Meßrichtung senkrecht zur Wand verläuft, sondern weil so die Gesamtbeleuchtung am besten über alle Lichtquellen integriert wird.[/quote]Das eine bedingt aber da andere: Nur weil die Messrichtung senkrecht zur Oberfläche verläuft, kann die Kugelkalotte die Hemisphäre erfassen, in der alle Lichtquellen liegen müssen, um das Objekt zu beleuchten. Man geht ja hier idealerweise von einem Körper aus, der perfekt "matt" ist, der also einfallendes Licht unabhängig vom Einfallswinkel in alle Richtungen streut (Lambertsche Fläche). Lichtquellen, die außerhalb dieser Hemisphäre liegen, können ja nichts zur Beleuchtung beitragen, höchesten über einen Reflektor, aber der muss dann ja auch wieder innerhalb der Hemisphäre liegen. Ergo: Um alle relevanten Lichtquellen zu integrieren, muss die Messrichtung senkrecht zur Oberfläche liegen (dem Oberflächennormalenvektor entsprechen).



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