RE: 8/600mm Sigma-Spiegeltele zu Dynax 5D

#1 von Nilsen , 05.03.2006 13:39

Hallo zusammen

Habe bei meinem Fotohändler ein 8/600mm Sigma-Teleobjektiv mit AF-Anschluss gesehen.
Der preis ist mit 174 Fr. recht tief. (so wie ich es einschätze)
Ich denke, dass es schon recht alt ist. Wobei dies nichts zu sagen hat, da ich auch ein 83er 70-200m 4.0 habe und damit super zufrieden bin.

Ich benutze es mit der Dynax 5D

Bei grossen Brennweiten und dann noch via Spiegel umgelenkt habe ich so meine zweifel.
Wobei es würde mich schon reizen, noch eine solche Brennweite zu haben.

Ich würde es sicher nur aussen benutzen (wegen der Lichtstärke und nur mit Stativ. Wobei mich es wunder nimmt, was der Antishake hier bringen würde...

So jetzt zu meinen Fragen:
Bildet das teil das Objekt scharf ab?

Wie sieht es mit Verzerrungen, Verzeichnungen und sonstigen Bildfehlern aus?

Die Dynax 5D hat ja nur eine Kunststoff-AF-Fassung. Ist es nicht zu schwer? (wobei mein altes 70-200 auch 790gr ist und mir der Ring noch nicht gebrochen ist ;-)

Obwohl es eine AF-Fassung hat, ist dies ein Autofokus oder gibts sowas bei den Spiegeltele gar nicht?

Muss ich sonst noch was Spiegeltele-spezifisches wissen?


Vielen Dank für die Antworte.



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RE: 8/600mm Sigma-Spiegeltele zu Dynax 5D

#2 von 01af , 05.03.2006 14:26

ZITAt ("Nilsen @ 5. 3. 2006 - 13.39 h) Habe bei meinem Fotohändler ein 8/600 mm Sigma-Teleobjektiv mit AF-Anschluss gesehen. Der Preis ist mit 174 Fr. recht tief (so wie ich es einschätze).[/quote]
Der Preis ist relativ niedrig, ja ... doch günstig ist es dennoch nicht, denn das 600er Sigma-Spiegeltele taugt nicht viel. Wenn du dir absolut nichts besseres leisten kannst, dann magst du es nehmen, um einmal mit superlangen Brennweiten herumzuspielen. Doch auf die Dauer wirst du damit sicher nicht glücklich werden.


ZITAt ("Nilsen @ 5. 3. 2006 - 13.39 h) ... ich auch ein 83er 4/70-200 mm habe und damit superzufrieden bin.[/quote]
So ein Objektiv existiert überhaupt nicht ... jedenfalls nicht mit Minolta-A-Bajonett. Vermutlich meinst du das AF 1:4/70-210 mm von 1985.


ZITAt ("Nilsen @ 5. 3. 2006 - 13.39 h) ... eine solche Brennweite ... Wobei mich es wunder nimmt, was der Antishake hier bringen würde ...[/quote]
Sehr viel. Ich habe schon mit 400 mm und 1/15 s aus freier Hand einwandfrei scharfe Aufnahmen hinbekommen (allerdings unter besonders günstigen Voraussetzungen; das ist also so nicht generell möglich). Bei 500 mm aber sind 1/125 s aus freier Hand gar kein Problem. Bei 600 mm wird's ähnlich sein. Bei mittleren bis guten Lichtverhältnissen kann man mit Blende 8 und Anti-Shake ohne weiteres mit Einbeinstativ und oft auch aus freier Hand einwandfrei fotografieren. Bei schlechtem Licht wird's natürlich eng; dann wird trotz AS doch irgendwann das Stativ hervorgeholt werden müssen.


ZITAt ("Nilsen @ 5. 3. 2006 - 13.39 h) Bildet das Teil das Objekt scharf ab?[/quote]
Das Sigma 1:8/600 mm? Nein, eher nicht. Das ist relativ flau und unscharf. Es ist keineswegs völlig unbrauchbar -- aber gut ist es eben auch nicht. Ich würde es nicht haben wollen.


ZITAt ("Nilsen @ 5. 3. 2006 - 13.39 h) Obwohl es eine AF-Fassung hat, ist dies ein Autofokus?[/quote]
Nein, es muß manuell fokussiert werden. Noch ein Grund, das 600er Sigma (oder sonst irgend ein 500er oder 600er Spiegeltele eines Fremdherstellers) nicht zu kaufen.


ZITAt ("Nilsen @ 5. 3. 2006 - 13.39 h) ... oder gibt's sowas bei den Spiegeltele gar nicht?[/quote]
In der Regel nicht -- mit einer einzigen Ausnahme: das Minolta AF Reflex 1:8/500 mm ist das einzige Spiegeltele mit Autofokus ... nicht nur für Minolta-A-Bajonett, sondern überhaupt. Oder nein, halt: das Minolta Vectis Reflex 1:8/400 mm hat ebenfalls AF, ist aber für Minolta-V-Bajonett und paßt demzufolge nicht an die Dynax 5D. Das AF Reflex 8/500 wird auf dem Gebrauchtmarkt zu Preisen zwischen 300 und 400 Euro gehandelt. Und das ist es meines Erachtens auch wert. Es hat nicht nur Autofokus, sondern auch eine sehr ordentliche Abbildungsleistung (allerdings mit den üblichen spiegeltelespezifischen Besonderheiten).


ZITAt ("Nilsen @ 5. 3. 2006 - 13.39 h) Muss ich sonst noch was Spiegeltele-spezifisches wissen?[/quote]
Helle, unscharf abgebildete Lichtpunkte im Vorder- oder Hintergrund werden von Spiegelteles wegen der ringförmigen Eintrittspupille als Kringel (statt als unscharfe Scheibchen) abgebildet. Das kann lustig aussehen, bei manchen Bildern merkt man's kaum ... doch bei manchen Bildern kann das sehr störend wirken. Dann neigen Spiegelteles generell zu schwächeren Kontrasten und zu einer gewissen Vignettierung. Doch diese beiden Fehler lassen sich gerade bei Digitalbildern sehr gut nachträglich korrigieren. Die Vorteile sind: gute Schärfe, völliges Fehlen jeglicher chromatischer Aberration, große Telereichweite bei geringem Gewicht, Abmessungen und Preis.

-- Olaf



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RE: 8/600mm Sigma-Spiegeltele zu Dynax 5D

#3 von Sonnenkind ( gelöscht ) , 05.03.2006 14:42

ZITATDie Dynax 5D hat ja nur eine Kunststoff-AF-Fassung.[/quote]
Den Kunststoff sollte sich Komi patentieren lassen, den man von Metall nicht unterscheiden kann...
Vielleicht geht's dann wieder aufwärts... /ninja.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="ninja.gif" />



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RE: 8/600mm Sigma-Spiegeltele zu Dynax 5D

#4 von Nilsen , 05.03.2006 15:48

Vielen Dank für die super Antworten.
Werde es wahrscheinlich nicht kaufen.

Aber da es im Laden steht, werde ich es mal kurz antesten.
Das schadet ja nie.



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RE: 8/600mm Sigma-Spiegeltele zu Dynax 5D

#5 von matthiaspaul , 05.03.2006 20:26

ZITAT(Nilsen @ 5.03.2006 - 13:39) Habe bei meinem Fotohändler ein 8/600mm Sigma-Teleobjektiv mit AF-Anschluss gesehen.
Der preis ist mit 174 Fr. recht tief. (so wie ich es einschätze)[/quote]
Wenn das Objektiv noch gut in Schuß ist, ist das ein sehr guter Preis. Bei eBay geht es in letzter Zeit
(2005/2006) für 250 - 350 EUR weg, je nachdem, welche Variante in welchem Zustand es ist und ob
das Zubehör (Front- und Rückdeckel, Filterschublade mit UV-Filter, Box mit 4 Filtern, Gegenlichtblende,
Köcher, Anleitung) noch komplett ist. Die Filterschublade ist wichtig, denn da muß immer ein Filter drin
sein, weil der Teil der optischen Rechnung ist.
ZITATIch denke, dass es schon recht alt ist. Wobei dies nichts zu sagen hat, da ich auch ein 83er 70-200m 4.0 habe und damit super zufrieden bin.[/quote]Ein Sigma 8/600mm Mirror gab es meines Wissens schon bevor AF-Kameras überhaupt auf den Markt
kamen. Es war jedenfalls eines der ersten Objektive, die Sigma auch für Minolta-A produziert hat.
Da es zwar eine AF-Fassung (mit Elektronik), aber keinen AF hat, nannte Sigma das AP (Auto Program).

http://www.mi-fo.de/forum/index.ph...ost&p=87613

Das Objektiv ist erst 2004 bei Sigma ausgelaufen und kostete zuletzt um die 600 Euro neu.

Über die Jahre gab es, wie bei Sigma üblich, eine große Zahl Varianten, was die Farbe, das Gehäuse-
finish, die Riffelung des Fokusrings und die Beschriftung angeht. Die ganz alte Version war olivgrün,
heutige Varianten sind anthrazit/schwarz. Beide Varianten sind komplett aus Metall gefertigt und
wertig verarbeitet.

Es gab (mindestens) zwei optische Varianten: ab 1986 und ab 1993.

Du solltest das Exemplar unbedingt an einer Dynax 7 (analog) ausprobieren. Ältere Varianten des
Objektivs von vor ca. 2000 haben nämlich einen ROM, der nicht kompatibel mit dieser Kamera ist.
Das kann (oder konnte) man bei Sigma upgraden lassen. Schau mal auf der Sigma-Homepage
nach (oder besser: frage bei Sigma nach - die Angaben auf der Homepage sind oft nicht aktuell)
ob sie noch Chip-Upgrades für das M-AP 8/600mm haben. Falls ja, würde ich die 25 EUR, die das
Upgrade kostet, mit einplanen.
ZITATWobei es würde mich schon reizen, noch eine solche Brennweite zu haben.[/quote]
Wenn Du nicht vorhast, den gleichen Brennweitenbereich mit einem dioptrischen Objektiv (d.h. mit Linsen)
zu erschließen und den Einsatz von Telekonvertern scheust, dann ist so ein katadioptrisches Objektiv
(d.h. mit Spiegeln und Linsen) schon eine lohnende Anschaffung. In jedem Fall die mit Abstand günstigste
Variante, die sich bietet, und das einmal ganz abgesehen von dem konkreten Angebot, das Du hast.
ZITATBildet das teil das Objekt scharf ab?
[...]Wie sieht es mit Verzerrungen, Verzeichnungen und sonstigen Bildfehlern aus?[/quote]
Die Schärfe ist - im Vergleich zu sehr guten dioptrischen Objektiven - nicht gerade atemberaubend,
aber das ist bei allen Spiegel(linsen)objektiven so, auch bei denen von Minolta.

Die erste optische Variante kommt auf Zerstreuungskreise von 0,020 bis 0,025mm, das ist knapp
an der theoretisch für Kleinbild angenommenen Wahrnehmungsgrenze von 0,03mm. Mit anderen
Worten: Nicht wirklich berauschend. Diese Variante hat dafür aber sehr hohe Brillanzwerte (85-95%)
laut Test in fotoMagazin 8/1986. Dieser Variante wird "praktisch keine Vignettierung" bescheinigt -
das ist für ein Spiegeltele bemerkenswert. Verzeichnung geht gegen Null - das ist normal.

Die zweite Variante kommt (angeblich - laut Test in fotoMagazin 7/1993) auf Schärfewerte von 0,005 -
0,01mm, die Brillanz fällt dafür auf 75 - 85% ab. Bewertet wurde das Objetiv mit 8,8 für die Optik und
8,4 für die Mechanik. Das ist nicht gerade Weltspitze, aber bei Spiegel(linsen)objektiven ist nicht
viel mehr drin. Vignettierung und Verzeichnung wie oben.

EDIT: In den USA habe ich den folgenden Hinweis bezüglich der zweiten Variante gefunden:
ZITATThis improved model delivers better performance at close range with increased peripheral light.[/quote]Abbildung des Modells, auf das sich dieser Hinweis bezieht:
[attachment=2441:f199_1.JPG]

Ich selbst besitze eine neuere Variante von ca. 1998 (Chip-Upgrade war nötig) und empfinde das Objektiv
nicht gerade als unscharf, möchte aber die oben genannten Traumwerte von 0,005 - 0,01mm stark
anzweifeln. Die Vignettierung ist gering, aber wahrnehmbar.
ZITATDie Dynax 5D hat ja nur eine Kunststoff-AF-Fassung. Ist es nicht zu schwer? (wobei mein altes 70-200 auch 790gr ist und mir der Ring noch nicht gebrochen ist ;-)[/quote]
Die Dynax 5 D hat meines Wissens ein Metallbajonett. Aber unabhängig davon arbeitet man mit so einem
Objektiv immer mit Stativ und das wird am Objektiv, nicht an der Kamera befestigt.
ZITATObwohl es eine AF-Fassung hat, ist dies ein Autofokus oder gibts sowas bei den Spiegeltele gar nicht?[/quote]Wurde schon beantwortet.
ZITATMuss ich sonst noch was Spiegeltele-spezifisches wissen?[/quote]
Du kannst nicht abblenden. Spitzlichter im Unschärfebereich werden als Kringel wiedergegeben.
Viele mögen sowas überhaupt nicht (und in der Tat kann es ein Bild verunstalten, wenn man einen
unruhigen Hintergrund hat), aber wenn man um den Effekt weiß und ihn bewußt nur für geeignete
Szenerien einsetzt, kann das durchaus auch ein Gewinn für die kreative Fotografie sein. Für mich
war das der Grund, speziell ein Spiegeltele anzuschaffen.

Die herkömmlichen Einsatzzwecke eines Spiegel(linsen)objektivs sind in erster Linie die Abbildung weit
entfernter Details wie Landschaften oder Himmelskörper. Da gibt es dann auch keine "Probleme"
mit Unschärfekringeln. Und da die Objektive keine Linsen enthalten (oder zumindest nicht als
Hauptteil der Rechnung), gibt es auch nicht die bei langbrennweitigen Objektiven sonst so
gefürchteten chromatischen Aberrationen (CAs), die bei dioptrischen Objektiven zur aufwendigen
und teuren apochromatischen Korrektion (Apo) zwingen, will man den sonst entstehenden
Farbsäumen Einhalt gebieten.

Fazit: Wenn das Exemplar noch top in Ordnung und komplett ist, würde ich an Deiner Stelle zuschlagen.
Unter den Spiegel(linsen)teles von Fremdherstellern ist das Sigma eines der Besten und ob das Minolta
AF 8/500 (das ich selbst noch nicht besitze) wirklich besser ist, wage ich noch zu bezweifeln.
Ich denke, beide sind recht gut, das Minolta hat halt den Vorteil AF, dafür aber eine etwas kürzere
Brennweite. Wie gut sich ein Spiegeltele allerdings an einer DSLR schlägt, mußt Du selbst rausfinden -
ich fotografiere analog.

Viele Grüße,

Matthias

EDIT: Fehler korrigiert. Sorry.


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RE: 8/600mm Sigma-Spiegeltele zu Dynax 5D

#6 von Michi , 05.03.2006 21:00

Hallo,

die allerersten Sigma Spiegelteles für Minolta AF hatten keinen Chip. Der Chip ist beim Spiegeltele zwar nicht so wichtig wegen Festblende, aber ohne Chip funktioniert kein Anti-Shake! Diese Modelle haben eine hellgraue Lackierung. Ob Sigma diese Objektive noch mit einem Chip nachrüsten kann, weiß ich leider nicht.

Gruß
Michi



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#7 von matthiaspaul , 05.03.2006 21:37

ZITAt (Michi @ 5.03.2006 - 21:00) die allerersten Sigma Spiegelteles für Minolta AF hatten keinen Chip. Der Chip ist beim Spiegeltele zwar nicht so wichtig wegen Festblende, aber ohne Chip funktioniert kein Anti-Shake! Diese Modelle haben eine hellgraue Lackierung. Ob Sigma diese Objektive noch mit einem Chip nachrüsten kann, weiß ich leider nicht.[/quote]
Das ist krass. Daß die ersten Objektive keinen Chip hatten, wußte ich noch gar nicht. Weißt Du das aus
erster Hand? In jedem Fall kann das auch ein Vorteil sein, ein solches Objektiv ohne Chip wird auch an
der Dynax 7 keine Probleme machen, an einer Dynax 2xi, SPxi oder 3xi wird es allerdings nicht arbeiten.
(Das kann man natürlich bei einem Spiegelobjektiv mit inkompatiblem Chip durch Entfernen des Chips
erreichen - immer noch besser, als mit inkompatiblem Chip zu fotografieren, da der auch die Belichtungs-
messung der Kamera durcheinander bringen kann.) Und ein paar andere Nachteile hat ein Objektiv ohne
Chip auch: Keine Brennweitenverstellung des Zoom-Reflektors bei Blitzgeräten, die kameraseitige
Datenaufzeichnung wird keine vollständigen Daten speichern können und - wie Du schon schriebst -
der AS wird nur auf Zufallsbasis mal funktionieren, was hier insofern besonders relevant ist, da der OP
u.a. genau danach fragte.

Viele Grüße,

Matthias

EDIT: Vgl. auch:

http://www.mi-fo.de/forum/index.ph...st&p=176131
http://www.mi-fo.de/forum/index.ph...st&p=177784
http://www.dyxum.com/dforum/forum_posts.asp?TID=2612



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RE: 8/600mm Sigma-Spiegeltele zu Dynax 5D

#8 von Michi , 05.03.2006 21:44

Hallo,

ich bekam bei Ebay mal eins angeboten und laut Beschreibung war es nicht ersichtlich, ob es für Minolta AF oder AF ist. Der Verkäufer hat mir auf meine Anfrage ein Bild des Bajonetts zugesandt. Das Objektiv hatte zwar ein Minolta A-Bajonett, aber ein Chip war nicht montiert.

Gruß
Michi



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#9 von matthiaspaul , 05.03.2006 22:16

ZITAt (Michi @ 5.03.2006 - 21:44) ich bekam bei Ebay mal eins angeboten und laut Beschreibung war es nicht ersichtlich, ob es für Minolta AF oder AF ist. Der Verkäufer hat mir auf meine Anfrage ein Bild des Bajonetts zugesandt. Das Objektiv hatte zwar ein Minolta A-Bajonett, aber ein Chip war nicht montiert.[/quote]
Aber der Verkäufer war nicht zufälligerweise dieser schräge Vogel "nurarchitektur", über den wir hier
schon manches Mal gesprochen haben?!? Da kann ich mich nämlich an solche seltsamen Beschreibungen
erinnern, wo er das Objektiv als für MF und AF gleichermaßen geeignet angepriesen und die aberwitzigsten
Brennweiten und crop factor Berechnungen angestellt hat, die auch durch Kaskaden von Ausrufezeichen
nicht richtiger wurden...

Viele Grüße,

Matthias

PS.:

http://www.mi-fo.de/forum/index.ph...ndpost&p=157921
http://www.mi-fo.de/forum/index.ph...ndpost&p=151271
http://www.mi-fo.de/forum/index.ph...indpost&p=74832



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RE: 8/600mm Sigma-Spiegeltele zu Dynax 5D

#10 von korfri ( gelöscht ) , 05.03.2006 23:01

Nach dem Motto, ein Bild zeigt mehr als tausend Worte, möchte ich mal 3 von den ersten Testaufnahmen zeigen,
die ich mit meiner DSLR gemacht habe. Dann kann man selbst beurteilen, ob der 600-er Spiegel von Sigma was taugt.

1. Übersichtsaufnahme mit 320 mm, herunterskaliert auf 800x600, leicht geschärft:

[attachment=1879:attachment]

2. 100 % Crop aus derselben Aufnahme, ohne Schärfung, nur JPEG-Komprimmiert (80 P):

[attachment=1880:attachment]

3. 100 % Crop aus der gleichen Aufnahme mit dem 600-er Spiegel, gleiche Bedingungen:

[attachment=1881:attachment]

natürlich mit Stativ und Fernbedienung, aber noch ohne Spiegelvorauslösung.

Außerdem waren es meine ersten schnellen Aufnahmen, quasi die Abnahme der Kamera und Objektive.
Mit etwas mehr Mühe, mit exakterem Fokussieren, SVA usw. ist das evtl. noch optimierbar.

Ich war jedenfalls schon beeindruckt von der Qualität der schnellen Aufnahmen.
Und ebenso möchte ich Dich durchaus ermuntern, es mal mit diesem Spiegel zu versuchen.



PS: Mit Mondaufnahmen, die ich später mal gemacht habe, war ich ganz und gar nicht zufrieden.
Um so was optimal hin zu bekommen ist mehr Übung erforderlich, mehr Zeit, als ich bisher hatte.

Das 80-320 Telezoom (Fotos 1+2) hat seine beste Schärfe übrigens bei 200.
Auch diese Aufnahmen sind also noch verbesserbar.


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RE: 8/600mm Sigma-Spiegeltele zu Dynax 5D

#11 von 01af , 06.03.2006 00:12

ZITAt (Matthias @ 5. 3. 2006 - 20.26 h) Wenn das Objektiv noch gut in Schuß ist, ist das ein sehr guter Preis. Bei eBay geht es in letzter Zeit (2005/2006) für 250 - 350 EUR weg ...[/quote]
Daß das Objektiv bei eBay oftmals für diesen Preis weggeht, bedeutet aber noch nicht zwangsläufig, daß es auch so viel wert sei. Mittlere und lange Teleobjektive zu (halbwegs) erschwinglichen Preisen sind im Moment sehr gefragt ... da gehen selbst die schlechten weg wie warme Semmeln. Schließlich gibt es genug Käufer, denen die Sachkenntnis fehlt, gute von schlechten Objektiven zu unterscheiden.


ZITAt (Matthias @ 5. 3. 2006 - 20.26 h) Ein Sigma 8/600 mm Spiegel gab es meines Wissens schon, bevor AF-Kameras überhaupt auf den Markt kamen.[/quote]
Das stimmt. Und es war schon immer eines der schwächeren Spiegelobjektive.


ZITAt (Matthias @ 5. 3. 2006 - 20.26 h) Es gab (mindestens) zwei optische Varianten: ab 1986 und ab 1993.[/quote]
Ach? Das wußte ich gar nicht. Die anerkannt schwache ist jedenfalls die ältere Version. Ob die neuere besser ist, weiß ich nicht ... würde mich aber wundern.


ZITAt (Matthias @ 5. 3. 2006 - 20.26 h) Du solltest das Exemplar unbedingt an einer Dynax 7 (analog) ausprobieren.[/quote]
Das ist allerdings richtig. Selber ausprobieren ist immer besser als sich blind auf anderer Leute Behauptungen zu verlassen. Denn verschiedene Leute haben verschiedene Auffassungen und Ansprüche, und außerdem können verschiedene Exemplare ein und desselben Objektives unterschiedlich gut sein. Wenn das fragliche Objektiv beim Fachhändler vor Ort im Schaufenster steht, dann sollte ein Funktionstest mit eigener Kamera ja wohl kein Problem sein.


ZITAt (Matthias @ 5. 3. 2006 - 20.26 h) ... einem dioptrischen Objektiv (d. h. mit Linsen) [...] ein katoptrisches Objektiv (d. h. mit Spiegeln) ...[/quote]
Wenn du schon mit solchen Fachausdrücken um dich wirfst, dann doch bitte richtig! Das fragliche Sigma-Objektiv ist -- wie die allermeisten Spiegelobjektive -- ein katadioptrisches Objektiv, denn es enthält Spiegel und Linsen. Katoptrische Objektive, also reine Spiegelobjektive ganz ohne Linsen, sind als Fotoobjektive selten ... und die wenigen, die es gibt, taugen nichts. Sie sind noch weit schlechter als das ohnehin nur mittelprächtige Sigma.


ZITAt (Matthias @ 5. 3. 2006 - 20.26 h) Die Schärfe ist -- im Vergleich zu sehr guten dioptrischen Objektiven -- nicht gerade atemberaubend, aber das ist bei allen Spiegelobjektiven so, auch bei denen von Minolta.[/quote]
Das ist so pauschal nicht richtig. Genau wie bei dioptrischen Objektiven hängt auch bei Spiegellinsern die Schärfeleistung vom Konstruktions- und Fertigungsaufwand ab. Gute Spiegellinser bieten genau dieselbe Schärfeleistung wie gute Linsenobjektive ... dann kosten sie aber auch das gleiche. Ein Vorzug von Spiegel- und Spiegellinsenobjektiven ist allerdings auch schon bei den Billigexemplaren gegeben: die völlige Abwesenheit chromatischer Aberrationen nämlich. Dies ermöglich es den Herstellern, eine zumindest brauchbare Qualität zum Supersparpreis anzubieten. Wenn die Qualität aber besser sein soll als nur "brauchbar", dann wird's auch bei Spiegellinsern teuer.


ZITAt (Matthias @ 5. 3. 2006 - 20.26 h) Und da die Objektive keine Linsen enthalten (oder zumindest nicht als Hauptteil der Rechnung), gibt es auch nicht die bei langbrennweitigen Objektiven sonst so gefürchteten chromatischen Aberrationen ...[/quote]
Na ja ... wie oben schon erwähnt, enthalten die katadioptrischen Objektive neben den Spiegeln sehr wohl eine Menge Linsen. Aber du hast recht -- das maßgeblich bildformende Element ist in jedem Falle der Hauptspiegel, und der frei ist von chromatischen Fehlern. Die Linsen dienen "nur" dazu, Restfehler (sphärische Aberrationen) zu korrigieren und die Brennweite noch etwas zu verlängern (Stichwort: Barlow-Linse, eine Art fest eingebauter Telekonverter). Theoretisch können zwar die Linsen wieder eine gewisse chromatische Aberration in das System einbringen -- doch das ist so minimal, daß auch Spiegellinser als praktisch frei von chromatischen Aberrationen betrachtet werden dürfen.


ZITAt (Matthias @ 5. 3. 2006 - 20.26 h) Fazit: Wenn das Exemplar noch top in Ordnung und komplett ist, würde ich an Deiner Stelle zuschlagen.[/quote]
Diesem Rat schließe ich mich an, auch wenn ich hinsichtlich der Leistung dieses Objektives pessimistischer bin als Matthias. Denn wenn das Zubehör komplett ist (insbesondere all die Einschubfilter), dann wirst du es bei eBay ohne Verlust wieder los, falls du es dann doch nicht behalten willst ... mit etwas Glück ist sogar ein kleiner Profit drin.


ZITAt (Matthias @ 5. 3. 2006 - 20.26 h) Unter den Spiegelteles von Fremdherstellern ist das Sigma eines der Besten und ob das Minolta AF 8/500 (das ich selbst noch nicht besitze) wirklich besser ist, wage ich noch zu bezweifeln.[/quote]
Gut ... wenn man das Sigma vergleicht mit den Billigspiegelobjektiven von Albinar, Cosina, Danubia, Hanimex, walimex usw., dann ist es tatsächlich noch eines der besseren. Doch das Minolta AF Reflex 500 mm spielt definitiv in einer anderen (höheren) Liga. Hinsichtlich Kontrast und Vignettierung hat es zwar die spiegelteletypischen Schwächen (die sich aber, wie gesagt, per EBV gut korrigieren lassen) -- hinsichtlich der Schärfe aber ist es den AF-Apo-Teles nur geringfügig unterlegen, und damit dem Sigma weit überlegen. Und der Autofokus sowie die 100%ige Kompatibilität mit dem Anti-Shake sind Handhabungsvorteile, deren Wert man gar nicht hoch genug einschätzen kann.

Das Minolta AF Reflex 500 mm kostet gebraucht rund doppelt so viel wie das Sigma 600 mm -- aber das ist es meines Erachtens auch wert.

-- Olaf



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#12 von korfri ( gelöscht ) , 06.03.2006 00:34

Ich denke, das kommt doch sehr auf die Sicht der Dinge an.

Wenn das Spiegeltele für 175 SFr angeboten wird, und es weder blind
noch runtergefalen ist, dann ist es ein lohnenswertes Schnäppchen,
gerade im Vergleich zur den anderen Billigmarken. Also unbedingt testen!

Es dürfte aber jedem klar sein, daß man für Top-Objektive im 600 mm - Bereich
sonst das 5 bis 10-fache ausgeben muß, wenn das überhaupt reicht.

Relevanter finde übrigens den Aspekt des geringen Gewichtes und der Kompaktheit.
Dann kommt die Qualität, und dann der Preis, jedenfalls für mich als nicht - Profi.



korfri

RE: 8/600mm Sigma-Spiegeltele zu Dynax 5D

#13 von matthiaspaul , 06.03.2006 01:01

ZITAt (01af @ 6.03.2006 - 0:12) Wenn du schon mit solchen Fachausdrücken um dich wirfst, dann doch bitte richtig! Das fragliche Sigma-Objektiv ist -- wie die allermeisten Spiegelobjektive -- ein katadioptrisches Objektiv, denn es enthält Spiegel und Linsen. Katoptrische Objektive, also reine Spiegelobjektive ganz ohne Linsen, sind als Fotoobjektive selten ... und die wenigen, die es gibt, taugen nichts. Sie sind noch weit schlechter als das ohnehin nur mittelprächtige Sigma.[/quote]
Ich könnte jetzt fies sein und bemängeln, daß Du gerade in diesem Absatz, in dem es drauf ankommt,
selbst Spiegelobjektive und Spiegellinsenobjektive durcheinanderwirfst. /blum.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="blum.gif" /> Aber Du hast völlig Recht,
ich war nicht exakt in der Definition der Begriffe - und gerade bei sowas sollte man so genau wie möglich
sein, sonst setzt sich das noch als Halbwissen fest und wird weitergetragen, bis nachher keiner mehr weiß, wie's richtig ist... (Siehe Thematik Brennweitenverlängerung versus crop factor u.a.)
Ich hab's oben korrigiert.
ZITATDas Minolta AF Reflex 500 mm kostet gebraucht rund doppelt so viel wie das Sigma 600 mm -- aber das ist es meines Erachtens auch wert.[/quote]
Der Preis für das Sigma 8/600 ist - wie so ziemlich alles im letzten Jahr - auch angestiegen, 2003/2004
lag der Gebrauchtpreis eher bei 150 - 230 Euro, allerdings bekam man zu dieser Zeit auch das AF 8/500
von Minolta für 150 - 250 Euro gebraucht. Doppelt so viel halte ich aber für zu hoch gegriffen, meiner
Beobachtung nach würde ich den Preis derzeit eher auf 300 - 420 Euro schätzen, das waren so die
Preise, die ich zuletzt gesehen habe. Allerdings habe ich es nicht akut unter Beobachtung.

Viele Grüße,

Matthias



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