Forum Übersicht - Einsteigerfragen » Welche Lichtmessung bedeutet was?

Hallo Jungs,

ich hoffe ich es in der Themebeschreibung richtig geschrieben. (bitte korrigieren)
Trotz der Beschreibung in der Bedienungsanleitung verstehe ich den Unterschied nicht. Habe auch bilder bei gleicher Lichtsituation gemacht, aber der Unterschied war nicht nennenswert.
Kann mir jemand den Unterschied erklären und bei welcher Situation welche Messung am besten zu wählen ist?


Gruß, Krieger

Was meinst du, Wabenfeldmessung vs. mittenbetonte Intregalmessung?

Guck mal hier.

Hallo Krieger,

ich versuche mal eine Antwort zu geben, inwieweit ich die Dinge bislang verstanden habe:

Einleitung:

Jede Belichtungsmessung ist so aufgebaut, dass das die Belichtung der Kamera dazu führen soll, im Mittel, d.h. über aller Bildteile, ein mittleres grau (bezogen auf die Helligkeit) hinzubekommen. Die einzelnen Messarten unterscheiden sich eigentlich "nur" darin, wie dieser Mittelwert gebildet wird.

1.) Wabenfeldmessung

Das Bild der meisten Dynax Kameras ist in 14 Waben (Bereiche aufgeteilt). Jede dieser Waben kann den aktuellen Helligkeitswert messen.

Bei der Ermittlung der Belichtung spielen zwei wesentliche Faktoren eine Rolle:

Zum einen wird die Wabe, die dem gewählten AF-Feld am nächsten ist, am stärksten berücksichtigt.

Zum anderen kommt eine Kamera interne Logik zum Einsatz (Fuzzy Logik), die die jeweilige Motivsituation berücksichtigt, z.B. Erkennung von Gegenlicht etc.

2.) Mittenbetonte Integralmessung

Eigentlich wird hier die Belichtung über das gesamte Bilde gemittelt, wobei allerdings die Bildmitte, also der Teil, der wahrscheinlich die wichtigste Information enthält und daher korrekt belichtet sein sollte, besonders betont wird.

3.) Spot Meesung

Mit der Mitte des Suchers kann ein kleines Feld im gesamten Bild gezielt angemessen werden und die Belichtung daran orientiert werden. Eingesetzt werden kann die Spotmessung auf zwei Arten:

a.) wirklich einen Teil mit mittlerer Helligkeit anmessen

b.) einen Teil anmessen, der besonders hell oder dunkel ist, und dann eine geeignete Belichtungskorrektur verwenden.


Fazit:

Methode 1) ist von der Kamera aus gesehen die intelligenteste, aber diejenige, bei der der Anwender nicht weiss, nach welchem Algorithmus gemessen wird. Ich selber verwende sie ganz gerne, mache dann aber noch eine Aufnahme mit +0.5 und eine mit -0.5. In 99% der Fälle bekomme ich dann eine Aufnahme, die zu 100% stimmt.

Bei Methode 2) weiss man, wie die Kamera misst und kann z.B. bei hellem Schnee eine Korrektur von +1.5 bis +2.0 gezielt anwenden, damit der Schnee nicht grau aussieht.

Methode 3) kann ähnlich wie Methode 2) angewendet werden, setzt allerdings die gezielte Messung eines Punktes voraus. Ich persönlich sehe hier für mich allerdings zwei Probleme:

a.) Die Kamera ist auf einem Stativ befestigt und der Bildausschnitt (z.B. eine schöne Landaschaft) mühsam eingestellt worden. Wie kann ich dann bewusst eine Stelle wählen, an Hand derer ich die Belichtung einstelle?

b.) Bezogen auf o.g. Landschaft habe ich ein Problem, genau festzulegen, welche Stelle in der Landschaft einem mittleren Grau bzgl. der Helligkeit entspricht. Also würde ich sowieso eine Belichtungsreihe wie unter 1) machen.

c.) Bei ganz starken Kontrasten empfiehlt sich durchaus die Spotmessung.


Methode 4):
Oben zwar nicht aufgeführt, aber evtl. kann man sie wie folgt definieren: "Digitales Zeitalter". Ich achte darauf, dass das Histogramm weder nach unten noch nach oben beschnitten ist, d.h. ich schiebe die Belichtung mit der Belichtungskorrektor so, dass, das Histogramm in der Mitte liegt.

Ist dieses nicht möglich (zu starke Kontraste), kann man z.B. einen Verlaufsfilter oder ein Blitzgerät einsetzen.


Ich glaube, dass diese Verfahren im wesentlichen bei der Dia- und der digitalen Fotografie einzusetzen sind, da die Belichtungsspielräume hier recht gering sind. Bei Negativ Material fällt es meistens schwer, diese Unterschiede überhaupt zu sehen, da zum einen die Belichtungsspielräume sehr groß sind, zum anderen sehr viel in den Laboren automatisch korrigiert wird.

Soweit meine Gedanken zu diesem Thema. Hoffentlich habe ich nicht nur verwirrt?

Beste Grüße

Michael

Hallo Jungs,


Danke für eure Tipps
Bei der A2 heisst das nicht Wabenmessung, es wird wahrscheinlich die Mehrfeldmessung sein. Es sind 300 Segmente über dem Sensor verteilt aus denen er wahrscheinlich die Belichtung errechnet.
Aber das war schon echt hilfreich.

Gruß, Krieger

Schau dir mal die hier verlinkten Bilder an. Du siehst eine korrekt belichtete Person vor hellem Hintergrund, daneben sind die Gewichtungen der unterschiedlichen Belichtungsmessmethoden abgebildet. Bei der 14-Segment-Wabenfeldmessung (erstes schwarz/grünes Bild) erkennt die Kamera anhand der Inforationen der Autofokussensoren sowie der Helligkeitsverteilung der 14 Segmente, wo sich das Hauptmotiv befindet und gewichtet die zugehörigen Segmente stärker. Das heißt, die Kamera lässt sich nicht durch den hellen Hintergrund stören, wie es bei der mittenbetonten Integralmessung (drittes schwarz/grünes Bild) der Fall wäre, wo eben der Helligkeitswert in der Mitte am stärksten betont wird. Das gleiche Ergebnis würdest du auch erzielen, wenn du die Spotmessung wähltest (zweites schwarz/grünes Bild) und dann mit dem Spotmesskreis auf das korrekt zu belichtende Motivdetail (etwa Gesicht der Person) zieltest. Wenn du dagegen den Spotmesskreis auf den hellen Hintergrund bewegst, gibt es ebenso eine Unterbelichtung der Person im Vordergrund.

denke mal, dass Dennis schon alles dazu gesagt habe und das sich daran auch nichts ändert /good.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="good.gif" />

LG

Alex /smile.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="smile.gif" />

Zitat von mts

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Schau dir mal die hier verlinkten Bilder an.

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Wo Du grad so schön auf die Darstellung der Mehrfeldmessung verweist: Wo ist eigentlich das 14. Feld? Weiß das jemand? Ist das der Bereich außen rum? Oder wird der Spot-Messbereich noch mal extra gezählt?

Christian

Hallo Christian,

habe gerade mal im Scheibel zur Dynax 7 nachgeschaut. Zitat S. 46:

ZITATDie Innenmessung der Dynax 7 arbeitet mit 13 sechseckigen Feldern plus Hintergrund-Segment (dem restlichen Umfeld).[/quote]

Gruß

Michael

Zitat von mklein

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Die Innenmessung der Dynax 7 arbeitet mit 13 sechseckigen Feldern plus Hintergrund-Segment (dem restlichen Umfeld).

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Hallo Michael,

Danke für die schnelle Info. Also wie vermutet.

Dann ist wohl das gesamte mittlere Feld die Spot-Messzone? Kommt rein rechnerisch jedenfalls so ungefähr hin: Ein Sechseck mit einer Breite von 5,5 mm macht in etwa 3,3 % des gesamten Bildbereichs aus.

Christian

Hier ein Link zur Problematik der Matrixmessung. Oft gibts bessere Ergebnisse mit Spotanmessung von zwei, drei oder mehr Punkten und gewichteter Mittelwertbildung dieser.

Gruß,
--marc

@ optical

wie die Spotmessung funktioniert weiß ich, wie man allerdings mehrere Punkte anmisst und dann einen Mittelwert bilden läßt, verstehe ich nicht...

Könnte mir vorstellen, daß die AEL Taste gedrückt bleibt und man selbst die Punkte anmisst, stimmt das?

Habe leider keine BEDA hier, sonst könnte ich mir die Frage elbst beantworten...

Zitat von Michael "mklein"

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a.) Die Kamera ist auf einem Stativ befestigt und der Bildausschnitt (z. B. eine schöne Landaschaft) mühsam eingestellt worden. Wie kann ich dann bewusst eine Stelle wählen, an Hand derer ich die Belichtung einstelle?

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Genau, da wird's umständlich. Eine kameraintegrierte Spotmessung ist eigentlich nur bei der Arbeit aus der Hand und in Verbindung mit dem Meßwertspeicher sinnvoll einsetzbar. Bei der Arbeit vom Stativ wird's umständlich bis hin zur Unbrauchbarkeit. Deshalb nutzt der Profi in solchen Fällen den Handbelichtungsmesser.

Zitat von Michael "mklein"

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b.) Bezogen auf o.g. Landschaft habe ich ein Problem, genau festzulegen, welche Stelle in der Landschaft einem mittleren Grau bzgl. der Helligkeit entspricht.

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An dieser Stelle sitzt du dem klassischen Mißverständnis über das Wesen der Belichtungsmessung und -steuerung auf. Es ist nämlich schnurzpiepegal, welches Detail in der Landschaft in seiner Helligkeit dem des mittleren Grau entspricht. Entscheidend ist allein, welches Detail du in mittlerer Helligkeit in deinem Foto wiedergegeben sehen möchtest. Na, und das mißt du mit dem Spotbeli an.

Zitat von "opiti"

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Wie die Spotmessung funktioniert, weiß ich, wie man allerdings mehrere Punkte anmisst und dann einen Mittelwert bilden läßt, verstehe ich nicht ...

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Da hilft ein Blick in die Bedienungsanleitung des Belichtungsmessers bzw. der Kamera. Sollte der Beli die entsprechende Berechnung nicht auf Knopfdruck durchführen können, dann wäre halt ein wenig Kopfrechnen deinerseits angesagt -- das wird den Schädel schon nicht sprengen /wink.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="wink.gif" /> ... eine Vereinfachung der notwendigen Berechnungen durch Vorgabe eines klaren Schemas stellt übrigens das berühmte --> Zonensystem dar.

-- Olaf

@opiti

Olaf hat deine Frage ja schon beantwortet. Ich mach das im Kopf und vergleiche mit dem Messwert der Integralmessung. Die Nikon F5&F6 z.B. haben eine Funktion die mehrere Spotmesswerte mittelt, bei KoMi gibts das nicht. Ein Buchtipp zum Thema:

Belichtungsmessung. Korrekt messen, richtig belichten. von Adrian Bircher, Verlag Photographie, Gilching.

Gruß,
--marc

Zitat von optical

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Die Nikon F5&F6 z.B. haben eine Funktion die mehrere Spotmesswerte mittelt, bei KoMi gibts das nicht.

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Hatte nicht die 9000er das? Was ist mit der D9?